Orks sind gerade in DSA mit das faszinierendste Volk überhaupt in meinen Augen: sie sind tapfer, brutal und haben eine Kultur, die der der Menschen über ist (nach Meinung der Orks). Das Problem der Orkdarstellung kenn ich auch. Man liest das Grundregelwerk, sieht die Werte und fragt sich spontan, wer davor Angst haben soll. Doch wenn man die Orkalandbox liest (DRINGEND empfohlen!) dann merkt man, dass dieses Volk alles bietet, was das Meisterherz begehrt.
Die Standardorks mit den Elendswerten spare ich mir kategorisch, dafür gibt es Menschen. Orks sind gefährlich, nicht umsonst waren sie mit die größte Bedrohung der frühen Siedlungen der Menschen in Aventurien. Also beschreibe ich sie so, dass den Spielern aufgeht, dass sie sich eben nicht bedenkenlos in den Kampf stürzen können nach dem Motto "Sind ja nur Orks". Wenn sie kämpfen, dann kommt es ein wenig auf den Gegner an und stark auf die eigene Situation. Menschen geben tolle Sklaven ab (Orks werden niemals freiwillig Ackerbau betreiben, das bleibt den untersten Kasten vorbehalten) und so orientiere ich mich an Rudeljagdstrategien. Nur ruhmesträchtige Gegner werden herausgefordert und dann bekämpft. Eventuell hilft es, sich die Indianerkulturen anzusehen und vorallem den Glauben der Orks zu begreifen. Die begehen Grausamkeiten auch nicht (nur) aus Spaß, sondern weil sie glauben, dass sie damit ihren Göttern opfern.
Dein Meister scheint ja ziemlich inflationär mit solchen Beschreibungen umzugehen. Bei soviel Blood `n Guts wundert es mich nict, dass die Charaktere auf Kinderleichen genervt reagieren. (Das muss man sich erst mal vorstellen im wahren Leben...) Als Meister beschreibe ich nur, was die Helden sehen/ wahrnehmen. Alles andere juckt mich erst, wenn die Helden darüber stolpern oder sie nachfragen. Die Opferungen/ Folterungen würde ich als Meister in jedem Fall so darstellen, dass die Helden dies mitbekommen. Sonst brauche ich den ganzen Kram nicht groß ausarbeiten. Wozu Psychoterror, wenn die Helden in der Schenke sitzen (ebenso wie der Rest der Belagerten, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe)?
Fazit: Kein Gegner verdient es, nur als Schwertfutter gehandelt zu werden (außer vielleicht Untote ohne eigenen Willen). Wenn ich nie vor den Gegnern Nagst haben muss, ist die Spannung einer bewaffneten Konfrontation futsch und dann brauche ich persönlich auch keine supitollen Kampfwerte mehr.