Nur weil es aus einem Film stammt ist etwas nicht cinematisch...
Cinematisch bezieht sich meist (!) darauf, dass die Spielrealität nicht mit der wirkliche Realität übereinstimmt.
Das kann schon bedeuten, dass man einfach "nicht so leicht stirbt".
Oder auch, dass es Magie (oder sowas [Psi, Superheldenkräfte]) gibt.
Meistens benutzt man den Begriff, um Rollenspiel zu umschreiben, bei denen die Charaktere Dinge tun können,
die einem im realen Leben nicht gelingen. Also auch wieder eine andere Spielrealität.
Das können KungFu Sprünge über 30 Meter sein, Superheldenkräfte, PSI, Magie oder dergleichen.
Außerdem kann man davon ausgehen, dass cinematisches Spiel oft mit "Action orientiertem" Rollenspiel einhergeht.
(Denn wozu diese tollen Fähigkeiten, wenn sie keiner benutzt)
Es geht also schon ziemlich zielgerichtet um Action, um Stunts und um schnelles Spiel, mit raschen Wendungen.
Und zu guter Letzt kann man das "wie" auch in einem einfachen Satz aussagen:
Style over SubstanceWenn es (in der Vorstellung) cool aussieht und alle angetan sind, dann ist es wahrscheinlich cinematisch.
Ein bestimmtes System benötigt man sicherlich nicht zwingend.
Aber es gibt natürlich Systeme die solches Spiel unterstützen und auch Systeme, die solches Spiel eher behindern.
Kurz gesagt: Da es meist um schnelles Spiel geht, das keinen so hohen Wert um eine möglichst detailgetreue Darstellung des Realismus (Simulation) legt, sondern man lieber schnell zum ergebnis kommt (da es ja rasant sein soll), sind einfache Spielmechanismen besser geeignet als komplexe.
Wenn ich erstmal auf 3 Tabellen würfeln muss, nützt mir der Spielstil wenig.
Dann sollte ein cinematisches System Fehlschläge nicht bestrafen. Wenn jemand von einem Hochhausdach zum anderen springt, wäre es dumm, wenn er dabei sterben würde. Denn dann würde es keiner mehr versuchen...
Es gibt sicherlich Systme, die sich dieser Spielart verschrieben haben.
Und die haben natürlich auch Methoden entwickelt, um das zu fördern.
Wenn man also von "Szene" redet, von Plot, und man Mechanismen diskutiert, die eher aus der Movie-Produktion stammen könnte,
dann zeugt das davon.
Ich glaube, der Kern des ganzen, ist aber eben, dass man Rollenspielabenteuer so ablaufen haben möchte, wie einen guten Kinofilm.
Und da lieber Indiana Jones und Star Wars mit viel Spektakel als ein langweiliges Drama, dass 90 Minuten in einem Wohnzimmerschrank spielt.
Man möchte halt Spannungsbogen, spektakuläre Situationen (das Wort Szenen habe ich extra vermieden), die so ausgehen, wie im Kino - der held entkommt ihnen, aber eben haarscharf und am Ende steht der Richtige als glänzender Sieger da und alle sind ein bisschen atemlos, als wären sie die ganze Chose mitgerannt - weil das Tempo eben atemberaubend ist..
Ob das irgendwo so geschrieben steht, weiss ich nicht.
Bei den ganzen Rollenspieldefintionen wird es sicherlich so sein.