Autor Thema: Magische Schule: Fantasmantie  (Gelesen 14722 mal)

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Magische Schule: Fantasmantie
« am: 30.12.2004 | 20:45 »
Für meine derzeitige Kampagne habe ich eine magische Schule entwickelt, zu der ich gerne eure Meinung hören würde. Falls euch noch weitere Zauberformeln einfallen, könnt ihr sie hier auch hinzufügen.

Die Schule eignet sich sowohl für eine Annäherung an Changeling als auch an Little Fears. Sie kann auch dem bekannten 'Myths over Miami'-Thema (aus der US-Mailingliste) neuen Schwung geben.

Fantasmantie

Übersicht
Was auch immer die Erwachsenen sagen, die Realität stinkt. Es ist völlig unverständlich, warum sich die Großen so in ihrer kleinen Welt einigeln, aber sie haben die Macht dazu. Es ist als wären sie blind und taub und würden deshalb darauf bestehen, es gäbe weder Bilder noch Musik. Aber die Kinder wissen es besser: wenn die Erwachsenen weg sind, rufen sie ihre Freunde aus den Ecken und den Schatten und spielen mit ihnen.
Fantasmantie ist eine Magieform, die spontan bei besonders phantasiebegabten Kindern auftritt, insbesondere, wenn sie aufgrund ihrer Einbildungskraft des öfteren mit Erwachsenen in Konflikt geraten. Sehr häufig sind diese Kinder Opfer schwerer Misshandlungen oder werden von ihren Eltern aus irgend einem Grund offen abgelehnt.
Fantasmantie gibt den kindlichen Ängsten und Wünschen reelle Gestalt. Weil es sich um keine formelle Schule handelt, findet freie Magieausübung weit häufiger statt als die Verwendung von Zauberformeln, jedenfalls im Vergleich zu anderen Schulen der Magie. Fantasmantie ist natürlich eine Obsession, aber eine, die sich mit Einsetzen der Pubertät selbstständig verliert. In der Pubertät verlieren Kinder nicht nur die Fähigkeit zur Ausübung von Fantasmantie, sondern auch ihre Erinnerung daran, dass sie je dazu in der Lage waren, ihre Träume real werden zu lassen. Lediglich einige Schizophrene manifestieren auch im Erwachsenenalter meist spontan und vorübergehend die Fähigkeiten der Fantasmantie. In der Regel ist der Sieg der 'Realität' über die fantasmantische Weltsicht so vollständig, dass der frühere Zauberlehrling später nie wieder einen Funken magischer Aktivität oder auch nur der Kreativität und Phantasie zeigt, aber das ist keinesfalls unausweichlich.

Paradox
Fantasmantie gibt dem Irrealen Gestalt, nährt sich aber aus Reibungen mit dem Realen. Der Fantasmant lebt in einer Welt, die der allgemeingültigen Realität widerspricht, doch um sie aufrecht zu erhalten, muss er der Realität immer wieder begegnen und sie verneinen.
Fantasmantie ermöglicht ausschließlich solche Effekte, die von normalen Erwachsenen als Spinnerei abgetan werden, wenn man ihnen davon erzählt. Es ist nicht möglich, fantasmantische Phänomene unter den Augen solcher Erwachsener auszuführen oder lange aufrechtzuerhalten. Zudem erhält der Fantasmant Ladungen durch Konflikte mit der Realität; er ist also gezwungen, sich mit der Erwachsenenrealität auseinanderzusetzen, um sich von ihren Zwängen befreien zu können.

Tabu
Das hauptsächliche Tabu ist Akzeptanz der Erwachsenenrealität. Wenn ein Fantasmant sich wie ein Erwachsener auf Kausalität und Rationalität verlässt, wenn er die Möglichkeit von etwas ausschließt, 'weil es nicht sein kann', verliert er sofort alle Ladungen. Spätestens in der Pubertät kommt der Moment, an dem sich die Realität durchsetzt und eine weitere Ausübung der Fantasmantie verhindert.
Ein weiteres Tabu ist die Ausübung der Fantasmantie im Beisein Erwachsener – das funktioniert einfach nicht. Fantasmantische Phänomene, die zuvor ausgeführt wurden, werden nach dem Erscheinen eines Erwachsenen sofort beendet, wenn das Phänomen wahrnehmbar unnatürlich ist. Es wäre also möglich, dass ein Erwachsener einen Fantasmanten zusammen mit dessen unsichtbarem Freund im Park spielen sieht, aber der unsichtbare Freund verschwindet, wenn er z.B. plötzlich zu fliegen beginnt. Allerdings bleiben normale Nebeneffekte eines Zaubers erhalten: wenn der unsichtbare Freund z.B. eine Beleidigung der Eltern mit Kreide an die Wand schreibt, dann bleibt diese auch nach dessen Verschwinden stehen, weil das Kind sie ja selbst geschrieben haben könnte.
Eine Ausnahme bilden erwachsene Menschen, die wissen, dass die Realität wesentlich seltsamer ist, als es die Allgemeinheit glaubt. Dazu gehören natürlich z.B. Adepten und Avatare, aber auch einige ansonsten planlose Personen, deren Realitätssinn gehörig durcheinander geraten ist. Von solchen Menschen kann ein Fantasmant aber unter keinen Umständen eine Ladung erhalten.

Ladungen
Ein Fantasmant erhält Ladungen, indem er mit den Wächtern der Realität, also beispielsweise seinen Eltern, wegen Märchen, Lügen, Tagträumereien etc. in Konflikt gerät. Dies kann jedoch nicht direkt mit der Ausübung von Fantasmantie in Zusammenhang stehen – also bringt Bestrafung für fantasmantische Zauber oder deren direkte oder indirekte Ergebnisse keine neuen Ladungen. Des weiteren gilt, dass eine Aktion des Kindes auch nur eine Ladung nach sich ziehen kann – selbst, wenn das Kind z.B. für eine Lüge von zwei verschiedenen Personen getrennt bestraft wird, erhält es dafür nur eine Ladung.
Eine kleine Ladung erhält der Fantasmant, wenn er für eine Lüge oder für Tagträumereien ausgeschimpft wird, ein kleines Verbot ausgesprochen wird oder man ihm einen Klaps gibt.
Eine mittlere Ladung erhält der Fantasmant, wenn er eine empfindliche Strafe für sein Verhalten erntet – z.B. eine Woche Hausarrest, einen Monat Taschengeldentzug, eine Tracht Prügel...
Eine große Ladung erhält der Fantasmant nur bei extremen Strafen – solche, die als extreme Form von Kindesmisshandlung verstanden werden, oder bei denen seitens der Eltern Institutionen oder äußere Hilfe beansprucht werden, z.B. Kinderpsychologen, Erziehungsanstalten... Auch wenn die Strafe für ein Vergehen aus einer Reihe von Sitzungen beim Psychologen besteht, gibt es dafür nur eine große Ladung.
Wichtig: nur Strafen für 'hyperaktive Phantasie' zählen. Wenn ein Kind also z.B. Reifen zersticht und erwischt wird, gibt es dafür keine Ladungen – wenn es aber eine Strafe für die Behauptung, das wären in Wirklichkeit die Zwerge gewesen, erhält, dann gilt diese, und nur die Schwere dieser Bestrafung (oder der Anteil der Ausrede an der Gesamtbestrafung) entscheidet über die Stärke der Ladung.

Zufällige Magie
Der Bereich der zufälligen Magie definiert sich durch Un-Realität. Fantasmantie-Effekte halten sich nie an die Spielregeln, nach denen die Erwachsenen spielen. Fantasmantie kann Dinge und Wesen aus dem Nichts erschaffen oder spurlos verschwinden lassen, lange Wege kurz und kurze Wege lang werden lassen, kurzum, die Welt wie im Märchen auf den Kopf stellen. Kleine Veränderungen und Einflussnahmen hingegen gehören nicht zum Repertoire. Wenn ein Erwachsener den Effekt nicht für vollkommen unmöglich halten würde, dann ist er auch nicht mit Fantasmantie zu erreichen. Das heißt nicht, dass Erwachsene nicht mit den abstrusesten natürlichen Erklärungen kommen können, wenn sie mit einem fantasmantischen Effekt oder dessen Ergebnissen konfrontiert werden – und solange sie sich an den Glauben klammern können, es gäbe eine natürliche Erklärung, solange kann der Effekt auch bestehen.

Zauberformeln

Kleine Sprüche

Das haben die Wichtel geklaut
1 kleine Ladung
Dieser Spruch ermöglicht es, einen Gegenstand spurlos verschwinden zu lassen. Der Gegenstand muss so klein sein, dass ein Erwachsener ihn bequem in seiner Hosentasche transportieren könnte. Der Gegenstand ist nicht einfach versteckt oder verloren, er ist tatsächlich fort. Die einzige Möglichkeit, ihn wieder zu bekommen, ist eine erneute Durchführung dieses Zaubers, woraufhin der Gegenstand an einer offensichtlichen Stelle wieder auftaucht, wo ihn sein Besitzer bereits im nächsten Moment entdeckt. Die Rückkehr des Gegenstandes ist nur dann möglich, wenn der Besitzer oder Benutzer diesen bereits vermisst, und der Zaubernde hat keinen Einfluss darauf, wo der Gegenstand wieder auftaucht.

Kleine Helferlein
2 kleine Ladungen
Diesen Spruch kann der Fantasmant verwenden, um kleinere Aufgaben zu erledigen, mit denen er betraut wurde. Zimmer aufräumen, den Müll rausbringen, Unkraut zupfen – all dies kann eine kleine Horde geflügelter Helfer für den Fantasmanten übernehmen, solange keine Erwachsenen zusehen. Die Helferlein können aber nur solche Aufgaben übernehmen, die der Fantasmant durchaus selbst erledigen könnte.

Die perfekte Lüge
1-3 kleine Ladungen
Mit diesem Spruch kann der Fantasmant irgend eine Ausrede absolut glaubhaft machen – sie darf allerdings nicht absoluter Unsinn sein, sondern muss wenigstens entfernt glaubwürdig sein. Alle beim Zauber anwesenden, zuhörenden Erwachsenen werden zunächst so reagieren, als würden sie die Ausrede glauben. Wenn allerdings Beweise oder Zeugenaussagen für das Gegenteil vorliegen, auch wenn sie später auftauchen, löst sich der Effekt des Zaubers auf. Eine resultierende Strafe kann keine neuen Ladungen verursachen. Die tatsächlichen Kosten des Zaubers bestimmt der Spielleiter aufgrund der Glaubwürdigkeit der Ausrede und der Schwere der zu leugnenden Tat.

Mittlere Sprüche

Schatzhort
1 mittlere Ladung
Der Fantasmant bestimmt zunächst ein Behältnis für seine Schätze – einen alten Schuhkarton, eine Keksdose, irgend etwas. Wann immer der Fantasmant einen Gegenstand sieht oder anderweitig wahrnimmt, kann er mit diesem Zauber den Gegenstand fortzaubern – er landet unweigerlich in dem Schatzhort. Die Größe des Gegenstandes ist dabei abhängig von der Größe des Hortes und dem Platz, der noch darin ist. Der Fantasmant kann den Schatzhort jederzeit gegen einen größeren tauschen, indem er die Schätze umräumt. Wenn Gegenstände länger außerhalb des Schatzhortes sind, tendieren sie dazu, spurlos zu verschwinden und irgendwann wieder an ihrem ursprünglichen Ort aufzutauchen.

Unsichtbarer Freund
1 – 3 mittlere Ladungen
Es kostet drei mittlere Ladungen, einen unsichtbaren Freund zu erschaffen. Der Fantasmant muss das Aussehen und Wesen des unsichtbaren Freundes genau definieren, es können später keine Eigenschaften mehr hinzukommen. Für eine mittlere Ladung kann der Fantasmant anschließend zu jedem beliebigen Zeitpunkt seinen unsichtbaren Freund herbeibeschwören. Für den Fantasmanten (und solange der Freund nicht unnatürlich wirkt und sich normal verhält, auch für jeden anderen) ist der unsichtbare Freund dann ganz normal wahrnehmbar, und es ist Interaktion möglich, sofern das bei der Definition des Freundes vorgesehen war (was meist der Fall ist). Der Freund verschwindet, wenn der Fantasmant sich nicht mehr direkt mit ihm beschäftigt. Er kann dem Freund aber z. B. eine Aufgabe geben, die ihn außer Sichtweite bringt, und der Freund wird nicht verschwinden, sofern der Fantasmant lediglich auf seine Rückkehr wartet und sich nicht anderweitig beschäftigt.
Der unsichtbare Freund kann durchaus unnatürliche Fähigkeiten haben, z.B. durch Wände gehen, fliegen, alle Sprachen der Welt sprechen... Solche Fähigkeiten müssen aber vor der Erschaffung des Freundes definiert werden. Normale Fähigkeiten sind zumeist angenommener Bestandteil des Entwurfs, wenn also z. B. Ein gleichaltriger Junge erschaffen wird, kann angenommen werden, dass er sich normal fortbewegen und artikulieren kann usw.

Münchhausens Meister
1-3 mittlere Ladungen
Mit diesem Zauber kann der Fantasmant für irgend etwas eine völlig hahnebüchene Ausrede oder Erklärung erfinden, die von anwesenden und zuhörenden Kindern so lange widerstandslos geglaubt wird, bis jemand ihnen die Augen öffnet. Selbst dann klammern sie sich noch bis zuletzt an die Wahrheit dessen, was ihnen der Fantasmant erzählt hat. Sollten sie nie aufgeklärt werden, verlieren sie den Glauben an das, was der Fantasmant ihnen gesagt hat, spätestens mit Einsetzen der Pubertät.
Der Spielleiter legt die tatsächlichen Kosten des Zaubers anhand der Unglaubwürdigkeit der Erklärung und der Zahl der zu beeinflussenden Zuhörer fest.

Große Sprüche
Einen Drachen erschaffen, der alle Kinder in der Gegend jagt; Zwillinge der Eltern erschaffen, die die wahren Eltern beseitigen und ihren Platz einnehmen (bis jemandem auffällt, dass sie sich unnormal verhalten); sich selbst permanent in ein Tier verwandeln; Tote wieder zum Leben erwecken...

Robin
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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #1 am: 1.01.2005 | 12:39 »
cool.

echt cool . da kommen doch kindheitserinnerungen auf . ich jedenfalls erinnere mich noch gut an meinen "unsichtbaren freund ".

was ich mich allerdings frage ist : warum ist es zwingend notwendig diese art von magie mit eintritt der pubertät zu verlieren ? was ist mit den tagträumern , mit denen die nie erwachsen werden oder im überzogenen sinne mit "zurückgebliebenen " , "psychisch kranken " etc. ?

könnte es nicht so sein , dass die härte der bestrafung auch dazu führt sich vollständig in die welt der phantasie zu flüchten ? und somit den zugang zu dieser art von magie zu bewahren ?



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psycho-dad

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #2 am: 1.01.2005 | 13:24 »
[...]was ich mich allerdings frage ist : warum ist es zwingend notwendig diese art von magie mit eintritt der pubertät zu verlieren ? was ist mit den tagträumern , mit denen die nie erwachsen werden oder im überzogenen sinne mit "zurückgebliebenen " , "psychisch kranken " etc. ?[...]

Ich denke mal, das es auch hier ausnahmen geben kann und sogar geben sollte  :)

Wenn ich mal an eine nette (inzwischen leider verstorbene) bekannte von nebenan denke,
bei der ich mit 3-4 Jahren meine nachmitage verbummelt hab  :D

So eine "Nette Spinnerin" oder den Typisch "verückten märchenonkel" kennen wir doch alle, oder ?

Da wahren dann 3-4 knirpse mit einem alten Rentner im wald vor dem Dorf auf Monsterjagd, oder es wurde versucht, den "bösen Boogieman" aus dem Schrank zu Fangen...

Sowas sollte doch eigentlich auch mit dieser form der "Magie" möglich sein, oder nicht ? Auch Erwachsene mit blühender Phantasie haben häufig Konflikte mit der "Normalen Welt".

Mann könnte es sogar so weit treiben, das nur mit solchen "Erwachsenen Fantasmanten"
richtig große Zauber möglich sind oder das man beim zusammensein mit einer solchen Person einen "Ladungsbonus" erhält...

Offline Bitpicker

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #3 am: 1.01.2005 | 14:09 »
Ich zitiere aus dem Text: "Lediglich einige Schizophrene manifestieren auch im Erwachsenenalter meist spontan und vorübergehend die Fähigkeiten der Fantasmantie."

Das sollte eigentlich das Hintertürchen für erwachsene Fantasmanten sein - schließlich ist nicht jeder Schizophrene gleich ein Fall für die geschlossene Anstalt, und Erwachsene mit einem solchen 'Realitätsverlust', wie er zur Ausübung von Fantasmantie notwendig ist, dürften in der Regel als schizophren diagnostiziert werden. Soweit ich Laie das weiß...

Im Grunde ist es also möglich, auch erwachsene Fantasmanten zu haben, sofern diese einen gewaltigen Sprung in der Schüssel haben. Es darf nicht so sein, dass Fantasmantie etwas ist, das man bei Bedarf 'zuschaltet', der Realitätsverlust muss ein Grundsatz des Charakters sein. Solche Leute können aber keine Boni oder gar Ladungen für andere Fantasmanten bringen, weil so etwas ja schließlich aus dem Konflikt mit der Realität entstehen muss. Sonst bliebe das Paradox auf der Strecke.

Robin
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Offline Transmission King

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #4 am: 1.01.2005 | 14:38 »
ja ...ich hab mal wieder nicht richtig gelesen  ??? . stand ja schon in deinem text .  also dann hab ich daran gar nix mehr auszusetzten . würd ´ich gern mal ausprobieren .


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wjassula

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #5 am: 9.01.2005 | 14:01 »
Hi Robin -

sorry, dass ich so lange nichts zu deinem Vorschlag geschrieben habe. Das lag vor allem daran, dass ich nicht so ganz den Finger darauf legen konnte, was mich daran stört. Eigentlich ist doch alles cool: Interessante Idee, gut ausformuliert, fällt mir auch sofort was fürs Spiel ein. Also mal wieder ein guter Beitrag von dir  :d.

Aber irgendwie...nach längerer Überlegung glaub ich, mich stört die Schule aus "dogmatischen" Gründen. Bei UA hat Adeptenmagie ja immer mit einer Obsession zu tun, einer fanatischen Realitätsbetrachtung. Und die Fantasmaten passen da nicht so ganz ins Schema, weil "Kind sein" alleine keine Obsession ist, finde ich. Für mich ist bei UA dieses "Ich sehe die Welt so wie ICH will" entscheidend, und eine Magie, die eine Gruppe von Menschen einfach automatisch hat, passt mir da nicht. Deshalb werde ich die Fantasmaten nicht verwenden - was aber nicht heissen soll, dass die Idee schlecht ist.

 

Offline Bitpicker

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #6 am: 9.01.2005 | 20:29 »
Es sollen aber nur ausdrücklich besonders fantasiebegabte Kinder, die sich mit ihrer Fantasiewelt besonders identifizieren, diese Fähigkeit entwickeln können. Kinder haben eben eine ganz eigene Weltsicht, das prädestiniert sie meines Erachtens für eine eigene Magieform.

Außerdem gehört durch das Paradox auch noch ein besonderer, für das Kind eher negativer Hintergrund dazu; ein fantasiebegabtes Kind, das man einfach lässt oder gar unterstützt, kann die Schule auch nicht entwickeln.

Was nicht heißen soll, dass ich dich zwingen will, die Schule einzusetzen. ;) Bei mir wird sie bald jedenfalls eine Rolle spielen.

Robin
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Offline Transmission King

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #7 am: 10.01.2005 | 17:38 »
wie ich dir bereits sagte wjassula : "kind sein" ist vielleicht keine obsession aber was ist mit "ich will nicht erwachsen werden " ? ( und welche bekannte figur fällt uns da ein ? die sich sogar in ein ganz anderes land geflüchtet hat :-)

moderne beispiele fallen mir auch sofort ein : number one auf meiner liste wäre michal jackson ( obwohl er in letzter zeit offensichtlich irgendwas falsch macht mit seiner magie ; scheint nicht mehr zu funktionieren )


greetz TMK
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wjassula

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #8 am: 11.01.2005 | 13:18 »
Es kommt ja eh immer anders. Eben sag ich noch, ich benutz die Idee nicht, und was passiert? Beim letzten Spielabend brennen einem Char endgültig fünf Traumakerben durch, und wir kommen drauf, dass ein tolle Magie-Idee wäre, dass die notorische Unfähigkeit des Spielers, sich die Beschreibung der Umgebung zu merken, die Fähigkeit des Chars sein könnte, sich ganz kindlich eine Situation anders vorzustellen, die dann auch so wird - also verstecken, weil man denkt, da WÄRE eine Möglichkeit, sich zu verstecken. Und welche magische Schule werd ich  ihm vorschlagen? Genau.

*verleiht Robin 5% Zuschlag auf seine Fertigkeit >Avatar des Freiwerkers<*  :-*

Das mit Peter Pan/Michael J.  ist echt ein guter Hinweis - aber das sind halt dann auch keine normalen Kinder mehr, sondern Erwachsene, die einen Sockenschuss haben. Wie halt Andis Char auch  :D.

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #9 am: 11.01.2005 | 20:32 »
peter pan hat einen sockenschuss - du spinnst wohl .

aber mir fällt noch eine figur ein die unter garantie einen sockenschuss hat, und auf die diese magie auch zutrifft . ich wage es kaum ihren namen auszusprechen , weil mir schon ganz grün im gesicht wird ....ärrgggg .... nagut trotzdem  : Amelie

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Offline Jestocost

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #10 am: 12.01.2005 | 11:13 »
Was mir noch zum Beleben dieser Fantasiewesen einfällt:

Zum einen sollten sie Faeries rufen können (aber bestimmt nicht kontrollieren)

Außerdem sollten ihre Fantasiewesen natürlich von Dämonen beseelt werden, die durch die Magie gezwungen werden, sich als "lustige Gefährten" auszugeben...

Und das Paradox sollte natürlich auch so funktionieren, dass nicht nur die aktive Magie verschwindet, wenn ein Fantasmant erwachsene Zeugen hat (die am Übernatürlichen zweifeln=, sondern auch alle seine Ladungen verschwinden... Dann kann man unheimlich viel reissen, wenn nur Kinder da sind oder keine Zeugen - und dann wenn's hart auf hart kommt ist man hilflos... Das könnte im Spiel ganz interessant werden...
"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
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wjassula

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #11 am: 12.01.2005 | 12:46 »
Ja, das ist ne gute Idee, Tim.

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #12 am: 12.01.2005 | 14:24 »
Die Faeries finde ich nicht ganz so gut - jedenfalls nicht als eine einheitliche 'Hilfstruppe' oder so, die für jeden Fantasmant gleich aussieht. Aber kleine Helferlein sind ja durchaus vorgesehen. Die dürften dann von Fantasmant zu Fantasmant unterschiedlich sein. Was ich auf keinen Fall will, ist das Tribebook Faerie... :)

Aber die Dämonen sind eine gute Idee - vielleicht eher für unsichtbare Freunde als für die Helferlein.

Der Ladungsverlust bei erwachsenen Zeugen ist womöglich auch gut, aber es kommt auch auf die Implikationen des Zaubers an. Wenn z. B. ein unsichtbarer Freund etwas Unmögliches tut, was ein Erwachsener sieht, was aber wiederum der Zaubernde nicht merkt, dann finde ich, dass der UF für den Erwachsenen nicht sichtbar sein sollte, er muss aber deshalb nicht auch für das Kind verschwinden.

Gestern hatte Fantasmantie übrigens ihren ersten realen Einsatz, in meiner New Orleans-Kampagne hat ein kleines Mädchen den Zauber 'Schatzhort' benutzt, um eines der Fabergé-Eier aus dem New Orleans Museum of Art zu stehlen, während zwei der SC anwesend waren. Hier präsentiert sich dann auch gleich ein Dilemma:

Kein Erwachsener hat das Ei verschwinden sehen, damit ist der Zauber zunächst einmal gelungen. Dann hat ein Museumswärter bemerkt, dass das Display leer war - er muss natürlich davon ausgehen, dass ein normaler Dieb am Werk war, und er hat Alarm ausgelöst. Erst später wird klar, dass es kein normaler Diebstahl gewesen sein kann, weil es keinen möglichen Weg gibt, innerhalb von Sekunden an das Ei zu kommen und dabei keine Spuren und Schäden zu hinterlassen. Jetzt kann die Erkenntnis der Unmöglichkeit aber schlecht dazu führen, dass das Ei aufgrund des Tabus wieder auftaucht, denn das ist mindestens ebenso unmöglich. Es weiß ja jeder, dass es weg ist. Ich belasse es jetzt schon aus Gründen der Story erst einmal dabei, dass sich das Ei im Schatzhort des Mädchens befindet. Falls sie es einmal für längere Zeit herausnimmt, kehrt es dann wieder von selbst zurück, wie im Zauber vorgesehen.

Robin
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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #13 am: 13.01.2005 | 12:40 »
Ich denke nicht, dass es eine "Erkenntnis der Unmöglichkeit" auf Seiten der Wächter und Ermittler in diesem Fall wirklich gibt.

Die Aussage "das kann doch gar nicht möglich sein" ist ja erstmal eine Floskel, die Leute werden doch davon ausgehen, dass irgend ein Meisterdieb ihnen einfach ein gutes Stück vorraus ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendeine Ermittlungsbhörde wirklich mit "das gibt es nicht" zufrieden gibt...

edit: hab nach einiger Überlegung nochmal in deiner Beschreibung nachgelesen. Beim "Schatzhort" steht nichts vom wiederkehren des Gegenstandes. Das wäre "das haben die Wichtel gestohlen". Ich hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht, wieso die Gegenstände unter welchen Bedingungen zurückkehren, weil es mir irgendie unlogisch vorkam (gutes Wort bei so einem System).
Ich würde es entweder generell so ändern, dass in der Beschreibung des Spruches steht, dass man den Gegenstand auch verlegen können muss, damit die Sprüche wirken (und dann in deiner aktuellen Story ein Auge zudrücken) oder es nur beim kleinen Spruch reinnehmen und "Schatzhort" so lassen wie es ist.
« Letzte Änderung: 13.01.2005 | 12:55 von Nephilim »
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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #14 am: 13.01.2005 | 13:24 »
Zitat aus dem Schatzhort:

Zitat
Wenn Gegenstände länger außerhalb des Schatzhortes sind, tendieren sie dazu, spurlos zu verschwinden und irgendwann wieder an ihrem ursprünglichen Ort aufzutauchen.

Wohingegen beim Wichtel-Zauber der betreffende Gegenstand nur durch einen erneuten Zauber zurückkehrt:

Zitat
Die einzige Möglichkeit, ihn wieder zu bekommen, ist eine erneute Durchführung dieses Zaubers, woraufhin der Gegenstand an einer offensichtlichen Stelle wieder auftaucht, wo ihn sein Besitzer bereits im nächsten Moment entdeckt. Die Rückkehr des Gegenstandes ist nur dann möglich, wenn der Besitzer oder Benutzer diesen bereits vermisst, und der Zaubernde hat keinen Einfluss darauf, wo der Gegenstand wieder auftaucht.

Robin
« Letzte Änderung: 13.01.2005 | 13:26 von Bitpicker »
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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #15 am: 13.01.2005 | 13:38 »
ich sehe da aber einen Unterschied zwschen "längere Zeit nicht im Schatzhort" und "Unglaube, dass es nicht gestohlen sein kann". Kann sein, dass ich es überlesen habe, aber ich habe keine Passage nach dem Motto "wenn der Zauber durch die Rationalität gekippt wird wird alles wieder wie es war" gefunden.
Da sollte vieleicht noch eine allgemeine Erklärung rein, denn da gibt es, denke ich, viel Konfliktpotenzial.

Vieleicht reicht es das "tauchen an ihrem ehemaligen Platz wieder auf" umformulieren. So in etwa, dass sie sie wieder auftauchen, dass es plausibel ist (wäre in dem Fall hart, aber z.B. steht das Ding auf einmal im Museumssafe, es ist nur vollkommen unklar, wer es da hineinverfrachtet hat).
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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #16 am: 13.01.2005 | 16:40 »
Jetzt verstehe ich den Einwand. Ich wollte keinen Zusammenhang herstellen zwischen dem Schatzhort-Feature, dass etwas zurückkehrt, wenn es längere Zeit aus dem Schatzhort genommen wird, und dem Tabu, dass die Magie nicht aufrecht erhalten werden kann, wenn ein Erwachsener zusieht:

Zitat
Ein weiteres Tabu ist die Ausübung der Fantasmantie im Beisein Erwachsener – das funktioniert einfach nicht. Fantasmantische Phänomene, die zuvor ausgeführt wurden, werden nach dem Erscheinen eines Erwachsenen sofort beendet, wenn das Phänomen wahrnehmbar unnatürlich ist.

Dieses Tabu ist in diesem Fall schwieriger auszulegen, weil die völlige Unmöglichkeit des Verschwindens des Eis erst dann ermittelt werden kann, wenn jemand das Display untersucht, was er wiederum aber nur täte, wenn er das Fehlen des Eis bemerkt hätte. Es geht dabei nicht um den tatsächlich benutzten Zauber, sondern das allgemeine Tabu.

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #17 am: 13.01.2005 | 17:50 »
Sorry, das Problem, wie ich es sehe ist, dass kein Erwachsener was beobachtet hat, aber hinterher rückschließt, das etwas unmöglich gewesen sein muss. Hier sollte zwischen "Ausübung" und "Effekt" unterschieden werden.
Ich würde in diesem Fall das Ei nicht zurückkehren lassen. Jede, den Fall untersuchende Person wird sich wohl kaum mit einem "es ist unmöglich" zufrieden geben, sondern davon ausgehen, dass es doch möglich sein MUSS, wenn derjenige auch nicht weiß wie. Es gibt halt keine nachträglich feststellbare Unmöglichkeit, schließlich ist das Ei ja futsch. Genau das ist doch die Erwachsenen-Denkweise.
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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #18 am: 13.01.2005 | 21:35 »
Genau, und deshalb lasse ich das Ei ja auch nicht über das Tabu zurückkehren. Dass es an seinen eigentlichen 'Wohnsitz' womöglich zurückkehrt, ist nur ein Feature des Schatzhort-Zaubers. Das Tabu kann nur ausgelöst werden, wenn der Erwachsene die Unnatürlichkeit der Situation sofort erkennt - so dass sein Hirn ihm signalisieren kann 'das hast du jetzt nicht wirklich gesehen', bevor er den Effekt bewusst wahrnimmt.

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Re: Magische Schule: Fantasmantie
« Antwort #19 am: 14.12.2007 | 19:46 »
JETZT versteh ich auf einmal "Pans Labyrinth"!
"Klar geh ich Bibliothek. Ich les scho auch Buch." (Anonymes Südstadtmädel)