Ein typischer Fall von Wiki-Halbwissen: Waffen nach dem Gatling-Prinzip gibt es in etlichen Kalibern, und die kleineren sind sehr wohl durch Einzelpersonen trag- und abfeuerbar. Allerdings gehören sie meines Wissen in keiner Armee der Welt zur regulären Infanterieausrüstung.
Was beispielsweise in "Predator" - interessantes Beispiel, übrigens - geändert wurde ist, daß man das üblicherweise erforderliche Tragegeschirr weggelassen hat. Denn dieses an- bzw. abzulegen dauert seine Zeit und ist von einem Menschen alleine nicht zu bewerkstelligen.
Das jedoch hätte sich mit Dramaturgie des Films nicht vertragen: Stellt euch einfach vor, da fegt ein außerirdischer Killer messerschwingend und Plasma verschießend durch den Urwald und mittenmang stehen zwei Hansel, von denen einer dem anderen dabei hilft, die Minigun anzurödeln.
Zielen kann man mit so einem Teil nur in die ungefähre Richtung, da man grundsätzlich aus der Hüfte schießt und nicht anlegen kann. Außerdem dürfte der Mündungsvektor eine ganz schöne Zirkelbewegung beschreiben, die sich aus dem (mechanisch abgefederte) Rückstoß und die Drehbewegung der Läufe zusammensetzt; ganz zu schweigen von den sich hochschaukelnden Schwingungen.
Anders als zum herkömmlichen MG liegt hier der Sinn eben genau darin, eine größere Fläche oder mit hoher Feuerkraft einen kleineren Bereich bestreichen zu können. Das herkömmliche MG wird mit kontrollierten Feuerstößen gegen Häufungen von Gegnern eingesetzt; Dauerfeuer ist nicht sinnvoll und geht auch nicht lange gut - Überhitzung (auch bei aktiv gekühlten Waffen) und Ladehemmungen sind häufig.
Soviel zur kleinen Film- und Waffenkunde. Das in spieltaugliche Werte umzusetzen, sollen Andere übernehmen.