Autor Thema: [RPG-Legende] gutes Rollenspiel  (Gelesen 5977 mal)

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Offline Arkam

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[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« am: 3.10.2003 | 19:22 »
Hallo zusammen,

ich mag Fredis Legendenthread wirklich sehr. An dieser Stelle möchte ich meine Meinung zu ein paar Legenden unterbringen die sich aus meiner Sicht auf die Art beziehen wie man gutes Rollenspiel betreibt.

- man braucht nur die richtige Gruppe / die richtigen Spieler / den richtigen SL
Eigentlich eine Legende der ich zustimmen kann. Aber umgekehrt warum soll man soviel Zeit verschwenden wenn ein aus Sicht des Spielleiters und der Gruppe angemesseneres System die Sache soviel einfacher macht? Klar können die oben genannten Punkte auch ein mieses System zu einer fantastischen Erfahrung machen, bei uns etwa ist es mit 7th Sea so gegangen, aber die Chancen dafür sind gering und die Faktoren müssen ja nicht bei jedem Spielsystem zutreffen. Und wenn dann die geplante Kampagne platzt ist es ärgerlich für alle Beteiligten.
- Der SL soll Würfelwürfe "hinbiegen" wenn es der Story weiterhilft
Das haße ich ja wie die Pest. Ich gebe als Spielleiter vor einer Aktion ein klares Gefahrenpotential an. Und dann können die Spieler selbst entscheiden was sie tun wollen. Nehmen sie die Herausforderung, egal ob Kampf oder den schwierig zu erkletternden Berg, an so haben sie sich eventuelle Probleme selbst eingebrockt. Da manipuliere ich dann keine Würfe gehe aber stattdessen auf Ideen der Spieler ein. Wenn diese Ideen von den Regeln noch nicht unterstützt werden denk ich mir eben etwas auf. Ich finde nichts lächerlicher als wenn die grausige Ruine aus der nie jemand zurückgekommen ist sich als simples Orklager entpuppt.
Ob die Aufgabe sich für die Charaktere eignet können sie an der Beschreibung ableiten. Verschwanden nur die Bauern aus der Umgebung spricht einiges für ein Orklager. Verschwanden bisher alle Ritter die sich an der Queste versuchen spricht einiges für Untote, Dämonen oder ein Loch in eine andere Welt.
- Je weniger würfel, umso mehr Rollenspielen (roll- vs. roleplaying)
Generell halte ich das für eine falsche Aussage. Auch hier gibt es natürlich eine höhere Chance für roleplaying wenn generell weniger gewürfelt wird. In unserer Runde hat sich aber der Trend festgesetzt das eben erst das roleplay kommt und dann der Spielleiter, wenn notwendig, das rollplay angepaßt an das roleplay kommt. Als mein Priester etwa eine Gruppe von Meuteren an ihrem Tuen hindern wollte habe ich erst Mal 15 Minuten geredet, roleplay, und dann einen Wurf mit reichlich Boni gemacht, rollplay. Aber ganz ohne rollplay würde mir auch etwas fehlen. Denn dann könnte ich mir Regelbücher und Quellenbände sparen und ein reines freies Erzählen betreiben, auch nett aber eben kein Rollenspiel wie ich es mir vorstelle. Genau ich hänge der Legende Würfel gehören zum Rollenspiel an obwohl ich schon Amber gespielt habe und auch Castle Falkenstein gespielt habe. Aber irgendwie ist das gebannte starren auf den Würfel bei einem entscheidenden Wurf für mich durch nichts zu ersetzen, mach bitte ein anderer den Diskussionsthread auf. ;-)
- Es gibt keine Gewinner (oder Verlierer) beim Rollenspiel
Ich habe zwar keine Ahnung wie in der Spieletheorie Gewinner und Verlierer definiert werden aber ich glaube das es auch beim Rollenspiel Gewinner und Verlierer gibt. Zwar nicht in dem Sinne mein Pöpel ist als erstes im Ziel und damit haben die anderen Mitspieler jetzt das Spiel verloren. Aber wenn mein sorgfältig ausgearbeiteter Plan schief geht oder mein extra gut ausgerarbeiteter Kampagnenhintergrund nicht ankommt fühle ich mich eben doch als Verlierer. Und es soll ja auch Gruppen geben in denen die Anzahl der erhaltenen Erfahrungspunkte ganz klar Gewinner und Verlierer des Spielabends trennen.
Zudem gibt es ja auch eine Anzahl von speziellen Abenteuer die sehr wohl klare Gewinner und Verlierer Gruppen kennen. Tuniermodule ermöglichen es ja gerade verschiedene Gruppen zu beurteilen und in Gewinner und Verlierer einzuteilen.
Aber auch Szenarien in denen eine Gruppe die Guten und eine Gruppe die Bösen spieltsind doch primär darauf angelegt das es Verlierer und Gewinner gibt.

Gruß Jochen - auf Fredi wartend ihn aber bei solch wesentlichen Themen nicht unter Druck setzend

Edit: Rechtschreibefehler wurden in den Nährstoffbottich gekippt Bürger.
« Letzte Änderung: 1.11.2004 | 23:17 von Arkam »
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Offline Lord Verminaard

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #1 am: 3.10.2003 | 20:49 »
Wenn du jetzt noch "Narrativismus ist das bessere Rollenspiel" dazunimmst, ist die Grundsatzdiskussion perfekt! ;) Was den Sinn des Rollenspiels angeht, verweise ich auf den Text unter meinem Avatar. :D

Man braucht m.E. sowohl eine gute Gruppe als auch ein gutes System. Okay, man braucht beides nicht, um irgendwie Rollenspiel zu machen. Aber die Aussage "man braucht nur die richtige Gruppe" impliziert eben, dass es auf das System nicht ankäme, was ganz und gar nicht meine Meinung ist. Ein schlechtes System kann einem ganz schön den Spaß verderben.

"Der SL soll Würfelwürfe hinbiegen..." Ich persönlich ignoriere manchmal die Würfelwürfe ganz offen. Dann mache ich das aber so, dass die Spieler es mitkriegen. Generell denke ich, dass diese Legende einen wahren Kern hat. Die Würfel sollen den Spaß erhöhen, nicht ihn verderben.

"Je weniger Würfel..." Ich weiß nicht. Wenn ich sechs Stunden spiele, wieviel geht dann für's Würfeln drauf? Also diese Zeit ist auch in meiner DSA4-Runde (wohl unbestritten ein System, bei dem man viel würfeln muss) ziemlich überschaubar. Ich denke, das Problem liegt nicht in der Anzahl der erforderlichen Würfelwürfe, sondern in der Komplexität der Regeln. Wenn man ständig überlegen, rechnen und nachschlagen muss, dann hemmt das den Spielfluss und die Atmosphäre und schadet damit dem Rollenspiel. Das Würfeln selbst hat damit eigentlich nichts zu tun. Was allerdings schadet ist, wenn der SL das Ausspielen durch Würfelwürfe zu ersetzen versucht.

"Es gibt keine Gewinner und Verlierer..." Ach komm schon, Jochen! :) Nach deiner Definition gibt es bei allem was man im Leben macht Gewinner und Verlierer, Gewinner wenn's klappt und Verlierer wenn's nicht klappt. Die besagte Legende "es gibt keine Gewinner..." korrespontiert vielmehr direkt mit der Legende "die Gruppe muss zusammenarbeiten". Beide Legenden sind meiner Meinung nach absolut wahr. Das heißt nicht, dass die Charaktere immer zusammenarbeiten müssen. Aber: die Spieler spielen nicht gegeneinander in dem Sinne, dass sie einander zu besiegen versuchen. Und dementsprechend kann am Ende auch nicht einer sagen, er habe gewonnen und die anderen dementsprechend (als logisch zwingender Schluss) verloren. Und so sieht's nämlich aus!! 8)
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Offline Arkam

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #2 am: 3.10.2003 | 23:43 »
Hallo Lord Verminaard,

Wenn du jetzt noch "Narrativismus ist das bessere Rollenspiel" dazunimmst, ist die Grundsatzdiskussion perfekt! ;)

"Es gibt keine Gewinner und Verlierer..." Ach komm schon, Jochen! :) Nach deiner Definition gibt es bei allem was man im Leben macht Gewinner und Verlierer, Gewinner wenn's klappt und Verlierer wenn's nicht klappt.

Na gut wenn mir jemand mal kurz erläutert was Narrativismus ist kann über diese Legende auch hier diskutiert werden. Nach sehr kurzer Recherche im Internet würde ich ja mal vermuten das es sich um einen erzählerischen Rollenspielansatz handelt, richtig oder falsch?

Das mit den Gewinnern oder Verlierern sehe ich tatsächlich so. Mir fällt auch tatsächlich kein Gebiet ein indem nicht ein gewisser Wettbewerb und wenigstens unterschwellig auch eine Rangliste geführt wird. Vor allem da gerade in das Rollenspiel ja auch manchmal OOC Themen Eingang finden.
Vielleicht gelingt es ja jemanden mein Weltbild an dieser Stelle etwas zu erschüttern. Ich währe angenehm überrascht.

Gruß Jochen
 
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Offline Joerg.D

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #3 am: 4.10.2003 | 08:03 »
Zitat
Das mit den Gewinnern oder Verlierern sehe ich tatsächlich so. Mir fällt auch tatsächlich kein Gebiet ein indem nicht ein gewisser Wettbewerb und wenigstens unterschwellig auch eine Rangliste geführt wird. Vor allem da gerade in das Rollenspiel ja auch manchmal OOC Themen Eingang finden.

Ein Wettbewerb ist normal, fast jeder möchte einen Helden spielen und auch mal mit Seinen Fertigkeiten glänzen können. Aber das bedeutet ja noch lange nicht, das der Wettbewerb gegeneinader "stattfindet".
Einzige Möglichkeit das zu unterdrücken, wäre ein System, in dem
a: automatisch alle Proben geschafft werden.
b: automatisch alle Proben gleich gut geschafft werden.
c: alle Charaktäre immer auf dem gleichen Entwicklungsstand bleiben (Keine EP`s)

Wenn das soweit ist kann man gleiche einen Erzählwettbewerb veranstalten, in dem der SL und die Gruppe zusammen eine Geschichte darlegen.

Ich will soetwas aber nicht.
Ich will den Wettbewerb und das Würfeln!
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Offline Roland

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #4 am: 4.10.2003 | 08:29 »

 Aber das bedeutet ja noch lange nicht, das der Wettbewerb gegeneinader "stattfindet".


Gegen wen den sonst?
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Offline Joerg.D

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #5 am: 4.10.2003 | 08:58 »
Gegen die "bösen Gegner" natürlich.
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Offline Minne

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #6 am: 4.10.2003 | 10:44 »
Ich bin immernoch der Meinung das es beim Rollenspiel keinen gewinner und verlierer gibt. *schulterzuck*
Wenn OT Probleme, wieWettbewerbssucht ins spiel kommen ist das natürlich was anderes, aber das liegt nicht in der grundsätzliche natur des rollenspiels.

Offline Roland

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #7 am: 4.10.2003 | 11:03 »
Gegen die "bösen Gegner" natürlich.

Das ist normalerweise kein echter Wettbewerb. Der Spielleiter legt die Schwierigkeiten im Szenario (ob würfeln oder nachdenken) willkürlich fest und die meisten SL  schummeln auch mal im Dienst der Geschichte.

Unsere Gruppen neigen zum engen Zusammenhalten.
Jeder versucht sich eine Nische zu suchen, in der Er der Gruppe nützlich sein kann.

Also doch ein Wettbewerb "Wer glänzt am hellsten, nützt am meisten"?
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Reviel

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #8 am: 4.10.2003 | 12:13 »
Das kommt auf die Runde an, denke ich.
Bei der momentanten Konstellation der 7te See Runde (und der von vor 2 Wochen) haaten wir eigentlich keinen, der sich irgendwie in den Vordergrund drängen wollte. jeder wusste, in welchen Bereichen er gut zu gebrauchen war und hat sich dementsprechend engagiert.

Wenn RSP darauf hinausläuft, dass man ständig versucht, der "beste" Spieler zu sein, ist irgendwo was falschgelaufen, denn es ist ein "Teamsport" und nicht jeder gegen jeden.
Wenn sich Charaktere fetzen und dergleichen, ist das völlig in Ordnung, aber wie gesagt: Wenn Spieler meinen, sie müssen einander übertrumpfen, stimmt irgendwas in der Runde nicht.

Von daher ein klares NEIN zum Wettbewerb.

Sieger-Verlierer Verhältnis ist IMHO höchstens zwischen Gruppe und SL, wie das Abenteuer eben ausgeht.

Offline Lord Verminaard

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #9 am: 4.10.2003 | 13:01 »
Okay, lasst uns mal einen Blick auf die Entstehung der Legende "es gibt keine Gewinner und Verlierer" werfen. Sie liegt in den Versuchen, absoluten Newbies das Rollenspiel näher zu bringen. Bei buchstäblich allen anderen Gesellschaftsspielen, die ich kenne, von Doppelkopf über Mensch ärgere dich nicht bis Axxis & Allies, findet ein Wettbewerb der Mitspieler dergestalt statt, dass die einen versuchen, die anderen zu besiegen. Nach einem Skatabend würde ich auf die Frage, wer denn gewonnen hätte, sicher nicht antworten: "Wir alle, denn es war ein schöner Abend." Ich würde antworten: "Halt bloß die Fresse..." ;D

Beim Rollenspiel ist das anders, und das ist der Punkt dieser Legende. Klar ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch beim Rollenspiel ein Wettbewerb stattfindet. Wer bringt seinen Charakter am besten zur Geltung, wer trägt am meisten zur Lösung des Abenteuers bei, wer kriegt die coolsten Zauber oder magischen Gegenstände, wer räumt im Kampf am meisten Gegner weg? Wie gesagt, wenn man das so sieht, dann besteht das ganze Leben aus gewinnen und verlieren. Darum geht es aber bei der oben zitierten Aussage nicht.
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Offline Arkam

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #10 am: 4.10.2003 | 15:06 »
Hallo zusammen,

also was gewinnen und verlieren angeht muß ich ja zugeben das es auch Spielabende gibt wo man sagen kann die Gruppe hat gewonnen.

Sind die anderen Legenden eigentlich von mir so passend abgeharkt oder warum gibt es darüber keine Diskussion?

Gruß Jochen
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Offline Roland

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #11 am: 4.10.2003 | 16:10 »
- man braucht nur die richtige Gruppe / die richtigen Spieler / den richtigen SL

Mit den richtigen Leuten kann man aus einem mäßigen Spiel ein gutes machen, aber wenn zwei der vier genutzen Komponenten Regeln - Spieler - Spielleiter - Story schlecht sind, hilft meist nicht mehr viel.

- Der SL soll Würfelwürfe "hinbiegen" wenn es der Story weiterhilft
Das haße ich ja wie die Pest. Ich gebe als Spielleiter vor einer Aktion ein klares Gefahrenpotential an. Und dann können die Spieler selbst entscheiden was sie tun wollen. Nehmen sie die Herausforderung, egal ob Kampf oder den schwierig zu erkletternden Berg, an so haben sie sich eventuelle Probleme selbst eingebrockt. Da manipuliere ich dann keine Würfe gehe aber stattdessen auf Ideen der Spieler ein. Wenn diese Ideen von den regeln noch nicht unterstützt werden denk ich mir eben etwas auf. Ich finde nichts lächerlicher als wenn die grausige Ruine aus der nie jemand zurückgekommen ist sich als simples Orklager entpuppt.
Ob die Aufgabe sich für die Charaktere eignet können sie an der Beschreibung ableiten. Verschwanden nur die Bauern aus der Umgebung spricht einiges für ein Orklager. Verschwanden bisher alle Ritter die sich an der Queste versuchen spricht einiges für Untote, Dämonen oder ein Loch in eine andere Welt.

Das kommt drauf an. Deine Methode kann nur funktionieren, wenn der Spielleiter das ungefähre Gefahrenpotential verständlich kommunizieren und die Fähigkeiten seiner Spieler bzw. ihrer Charaktere einschätzen kann. Außerdem müssen dann auch die Spieler ihre Fähigkeiten enschätzen können.
Wenn das nicht klappt, bin ich sehr fürs "hinbiegen".

Sensibilisiert wurde ich dafür zum letzten Mal vor ein paar Monaten, als meine Gruppe als letzten Teil einer Prüfung einen Gefangenen aus den Klauen eine Dämons retten sollte, möglichst dadurch das der Dämon getötet wird.
Diese Aufgabe traf uns recht unvorbereitet.  Da der Dämon gerade dabei war den Gefangenen zu foltern, warf sich mein junger Kämpfer, idealistisch wie er ist, sofort ins Getümmel, ohne viel Zeit mit Überlegung zu verbringen,
die anderen Charaktere folgten schnell nach.
Als absehbar wurde, das wir gegen das Monster den Kürzeren ziehen, habe ich versucht, den Gefangenen aus der Gefahrenzone zu bringen und den Rückzug einzuleiten. Das scheiterte leider aufgrund der Enge des Kampfplatzes und der wirklich beindruckenden Kampfkraft des Dämons.
Wir haben kräftig in die Fresse bekommen und der Spielabended endete schon nach zwei Stunden, da der Spielleiter keinen Gedanken an eine Niederlage unsererseits verschwendet hatte und ohne Alternativplan für das Szenario dastand.
Wir fuhren frustriert nach Hause.
 
In dieser Situation wäre ich für das von Dir verhaßte "hinbiegen" sehr dankbar gewesen.
Das hätte uns einen hingebogenen aber hoffentlich vergnüglichen Rollenspielabend beschert.

Noch dankbarer wäre ich gewesen, wenn der SL die Situation gleich als lösbar konzipiert hätte.


- Je weniger würfel, umso mehr Rollenspielen (roll- vs. roleplaying)


Jain. Es sollte so wenig wie möglich gewürfelt statt gespielt werden und nicht dazu kommen, das Spieler lieber würfeln als eine Situation auszuspielen.
Wenn ich meinen Mitspielern beim Würfeln zusehen wollte, würde ich Risiko spielen.
Ich wünsche fast immer dem besseren "Rollenspieler" den Erfolg, nicht dem Charakter mit den besten Werten.
« Letzte Änderung: 21.04.2005 | 15:40 von Roland »
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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #12 am: 5.10.2003 | 02:13 »
Hallo Roland,

- Der SL soll Würfelwürfe "hinbiegen" wenn es der Story weiterhilft
Das haße ich ja wie die Pest. Ich gebe als Spielleiter vor einer Aktion ein klares Gefahrenpotential an.

Das kommt drauf an. Deine Methode kann nur funktionieren, wenn der Spielleiter das ungefähre Gefahrenpotential verständlich kommunizieren und die Fähigkeiten seiner Spieler bzw. ihrer Charaktere einschätzen kann.
 
Wir haben kräftig in die Fresse bekommen und der Spielabended endete schon nach zwei Stunden, da der Spielleiter keinen Gedanken an eine Niederlage unsererseits verschwendet hatte und ohne Alternativplan für das Szenario dastand.
Wir fuhren frustriert nach Hause.
In dieser Situation wäre ich für das von Dir verhaßte "hinbiegen" sehr dankbar gewesen.
Ich gebe ja zu die Methode macht etwas mehr Arbeit und erfordert das sich Gruppe und Spielleiter recht gut kennen. Dann aber ist sie prima weil die Spieler auf ihre Leistungen uneingeschränkt stolz sein können und eben nicht der Zweifel daran bleibt ob nicht doch der Spielleiter geholfen hat.
Mir geht es auf jeden Fall als Spielleiter so das ich wenn ich von einer Situation im Abenteuer einfach nur überrascht werde und ohne Alternativen da stehe mich schlecht fühle. Ich halte es nämlich für die Aufgabe des Spielleiters entweder so gut vorbereitet zu sein oder so improvisieren zu können das er eben nicht beim würfeln manipulieren muß.
Umgekehrt fordere ich von meinen Spielern dann eben auch kreative Lösungen und etwas Fuß- und Denkarbeit ein um das Gefahrenpotential zu erhalten.

- Je weniger würfel, umso mehr Rollenspielen (roll- vs. roleplaying)
Ich wünsche fast immer dem besseren "Rollenspieler" den Erfolg, nicht dem Charakter mit den besten Werten.

Traurig wird es eben immer dann wenn sich der Spieler nur noch auf seine Werte verläßt und eben nichts ausspielen möchte.
Gerade für Anfänger kann es aber auch nützlich sein mal einfach würfeln zu dürfen. Wer Boni haben möchte oder gar sichere Erfolge der sollte eben überzeugend rollenspielen.
Auf diese Weise braucht der Spielleiter dann eben auch nicht die Würfe zu manipulieren sondern kann aufgrund guter rollenspieltechnischer Leistungen Boni vergeben.
Zudem ist es manchmal auch für den Fortgang der Story nützlich Sachen nur mit einem Wurf abhandeln zu können. So muß dann etwa nicht jedes Feilschen ausgespielt werden sondern es reicht nur ein Würfelwurf
Ich denke mal da muß jede Gruppe nach ihren Ansprüchen und Vorstellungen von einem gelungenen Rollenspieltermin einen Weg finden. Meiner erfahrung lohnt es sich aber sicherlich es mal mit erzählen und schildern statt  mit würfeln zu versuchen.

Gruß Jochen
« Letzte Änderung: 5.10.2003 | 02:15 von Arkam »
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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #13 am: 6.10.2003 | 10:31 »
Goodness. Das ist man mal am WE nicht am Rechner und schon tauchen Zillionen Legenden-Threads auf. Uff, da habe ich ja was zum aufarbeiten...

Also, hier sind ja viele, viele Legenden in einem Thread, ob das wohl gut geht? Ich mache mich jetzt auf jeden Fall unbeliebt und wiederspreche erst mal allem... ;D

Nur die richtige Gruppe:
Ok, schließe mich Verminaard an. Die richtige Gruppe ist notwendig aber nicht hinreichend. Ok, eigentlich doch. Wenn man zufällig eine Gruppe hat, die ganz ohne (gekaufte) Regeln auskommt, reicht vermutlich auch die richtige Gruppe. Hauptproblem dieser Legende ist folgendes: es nimmt die Designer aus der verantwortung. Und ich will Qualität! Ich zahle nicht wenig (hallo 40 Euro für ein Grundregelwerk sind 80 DM!!) für die Bücher und dann soll ich mich mit: "naja, verändere dies und dass und lass die Regeln am Besten weg und dann wird das schon" begnügen? Neeee!
Also: man kann sicher viel aus schlechten Systemen machen. Wenn man Zeit und Nerven reinsteckt. Aber warum dann so viel bezahlen? Dann nehme ich doch lieber ein System, dass von vorneherein gut ist. Denn das System ist im Endeffekt genauso wichtig wie die Gruppe. Und da will ich nicht ewig rumbasteln.

Role- vs. Rollplaying.
Ah, was zum Unbeliebt machen! ;) Ist doch alles Quatsch. Wieviel man würfelt und wann ist doch Geschmackssache. Und ein gutes Fortune-in-the-Middle schließt auch ein "Ausspielen" nicht aus. Prinzipiell ist es natürlich schon so, dass weniger ausgespielt (also i.E. ohne Würfeln behandelt wird) je mehr gewürfelt wird (Doh! trivial). Aber das ist ja nicht besser, oder?
Traurig wird es eben immer dann wenn sich der Spieler nur noch auf seine Werte verläßt und eben nichts ausspielen möchte.
Quatsch! Traurig wird es, wenn der arme Barde mit 18 Charisma in einem Abenteuer nicht glänzen kann und der Cha 6 Barbar ihn an die Wand redet, weil der Spieler des barden eben etwas schüchtern ist. Nur mal so als Gegenbeispiel. Oder wenn einem Pseudo-Schauspieler stundenlang das Ohr abkauen, nur weil sie Tee kaufen wollen (ich denke da an einen ominösen Thread...). Gerade bei sozialen Dingen bin ich deswegen immer öfter für würfeln. Wie soll das gehen? Öh, fragt nach, der post wird sowieso zu lang! :)
Wenn ich meinen Mitspielern beim Würfeln zusehen wollte, würde ich Risiko spielen.
Oder D&D 3.5! (muhaha, unbeliebt!)

Gewinnen und Verlieren... Öh, später (in einem neuen Thread, hier wirds zu voll :) ) mehr.

Würfelwürfe hinbiegen (durch SL).
Und nun mal was richtig kontroverses: Wenn der SL Würfe hinbiegen muss, saugt das System! Und zwar dreckig!
Warum? Wenn ein System so aufgebaut ist, dass die regeln würfeln für alle vorsehen, dann sollte es auch so aufgebaut sein, dass man immer würfeln kann. Oder eben gleich gar nicht würfeln. Warum sollte ich denn überhaupt noch würfeln, wenn ich als SL dann doch mache, was ich will? Was soll der Quatsch? Nur weil man den Spielern die Illusion geben will, dass es Zufall ist? Die merken das schnell, dass der SL schummelt. Also warum?
Mir sind da Systeme lieber, die den SL gleich  nicht würfeln lassen, oder aber so aufgebaut sind, dass man das Würfeln auch immer durchhalten kann (SC sterben nicht durch Würfe usw.). HeroQuest ist hier ein Paradebeispiel. Denn erst D&D spielen und dann rumweicheien, wenn der Charakter stirbt, ist doch schwach, oder?
Und noch was zur Güte (oder zum unbeliebt machen): Es kann auch einfach das falsche System sein (und nicht prinzipiell schlecht). Also SLs: Wenn ihr Würfe fälschen müsst, habt ihr das falsche System und solltet besser was anderes spielen... :)

Fredi
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- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Boba Fett

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #14 am: 6.10.2003 | 10:42 »
@Fred: Zustimmung!
Und um es in zwei / drei Sätzen zu sagen:
- Ein Rollenspiel-System sollte so aufgebaut sein, dass es die Spielweise der Spieler (und Spielleiter) unterstützt.
Es sollte den Spielern keine Steine in den Weg legen.
(Die einzelnen Spielweisen der Runden rechtfertigen die unterschiedlichsten Settings!)
- Das Setting sollte den Spielleiter inspirieren. Es sollte durch seine Beschreibung Bilder im Kopf und Ideen für Abenteuer und Kampagnen erzeugen.
- Es gibt keine universell optimale Spielart! Die optimalste Art zu spielen ist so, daß man größt mögliches Vergnügen am Rollenspiel hat. Dementsprechend gibt es auch keine universell optimale Intensität der Charakterdarstellung  bzw. Menge an Würfelwürfen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #15 am: 6.10.2003 | 21:42 »
Hallo zusammen,

@Fredi
Das habe ich gerne erst wird man im Legendenthread provoziert, wer macht einen Diskussionsthread auf?, dann faßt man sich ein Herz und wird angemeckert. ;-)))
Ich hab nun mal ein nettes ruhiges Wochenende gehabt und habe gedacht da könnte ich doch Fredi unter die Arme greifen bevor er alle Threads selbst aufmachen muß. :-)

Jetzt aber mal im ernst ich muß dir eigentlich in fast allen Punkten zustimmen.

Mit dem Paranoia RPG ist mir ein System eingefallen indem es zum guten Ton gehört das der Spielleiter die Würfelergebnisse ignoriert, manipuliert oder verfälscht.

Und zweitens ist mir tatsächlich zumindestens ein D&D Spieler aus einem Forum bekannt der meinen Vorschlag für viele schöne neue Tabellen, Boni und Würfelwürfe mit der Begründung ablehnte da käme das Rollenspiel zu kurz. Es geht also wohl doch D&D und wenig würfeln.

Wenn ich tatsächlich für jede Legende einen Thread aufgemacht hätte hättest du ja noch mehr zu lesen gehabt und ich hätte das Gefühl gehabt zu spammen.

Gruß Jochen

Edit: Nach nostalgischem Lesen wurde die Rechtschreibung angepaßt.
« Letzte Änderung: 1.11.2004 | 23:25 von Arkam »
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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #16 am: 6.10.2003 | 22:20 »
Zu dem Würfeln : es liegt in der Hand des erzählers ob gewürfelt wird oder nicht, wenn ich als Meister einen wurf hinbiegen muss habe ich nicht das falsche system sondern bezüglich dem würfeln in dieser sitouation die falsche entscheidung getroffen.
Passiert mir aber selten ;)

Offline Bad Horse

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #17 am: 8.10.2003 | 19:42 »
Zum Thema "Man braucht nur die richtige Gruppe / den richtigen SL":
Finde ich eigentlich nicht soooo falsch. Natürlich ist es schön, wenn man ein gutes System hat, und natürlich macht es dann mit derselben Gruppe auch mehr Spaß. Aber wenn ich die Wahl habe, Gurps (was ich persönlich nicht so mag) mit einem guten SL und einer coolen Gruppe zu spielen oder eine Runde Ars Magica (mein Lieblingssystem) mit einem gurkigen SL und einer Runde Geschichtenfetischisten oder Munchkins (nein, das ist nicht dasselbe. Aber die können beide sehr nervig sein) zu spielen, dann nehm ich halt meine 3W6 in die Hand.

Das ist für mich eine Frage der Priorität, und da will ich als erstes eine gute Gruppe (da stört auch ein gurkiger SL nicht soooo sehr), dann einen guten SL, und dann ein gutes System.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #18 am: 8.10.2003 | 20:07 »
Yepp... da stimm ich Leonie voll und ganz zu.
Das seh ich genauso.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Arkam

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #19 am: 8.10.2003 | 22:09 »
Hallo zusammen,

aus dieser Einstellung heraus kommt wohl auch die Legende. Und wenn eine Entscheidung anliegt würde ich ja auch sagen:

- Ein guter Spielleiter kann ein schlechtes System spielend und eine schlechte Gruppe wenigstens etwas ausgleichen

- Eine gute Gruppe kann einen unmotivierten aber keinen wirklich schlechten Spielleiter ausgleichen. Ein schlechtes System ist mit einer guten Gruppe und einem mindestens mittelprächtigen Spielleiter kein Problem.

- Ein gutes System kann meiner Ansicht nach nichts ausgleichen oder garantieren, es aber Spielleitern und Spielern einfacher machen.

Gruß Jochen
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Offline Boba Fett

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #20 am: 9.10.2003 | 09:57 »
Wobei man nicht vergessen darf: Jeder einzelne kann einen Spieleabend versauen. Dazu reicht ein einziger Spieler (oder Spielleiter) aus.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Klaus

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Re: [RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #21 am: 18.06.2004 | 16:31 »
Mir fällt immer wieder auf bei Diskusionen über Systeme, Spieler, Spielleiter, das die Wörter gut und schlecht verwendet werden und ich das in vielen Fällen objektiv dann aber nicht sehen kann, da gibt es dann nur passend und unpassend.

Es ist doch genauso gut ob jemand den Schwerpunkt auf Stimmung, Rollenspiel, Realismus, Fantasie, Strategie, Humor oder sonstwas legt.
Da muß meiner Meinung nach vor allem die Gruppe, der Spielleiter und das System zusammenpassen.

Habe als Spielleiter einst sehr auf Realismus gesetzt und dafür dann die Regeln zu einem neuen Regelwerk umgearbeitet, sehr realistisches Kampfsystem und dann habe ich dann sehen müssen, das dies zum einen keinen der Spieler interessierte und ich selbst eingesehen habe das auch ich nicht wirklich Realismus als Spielleiter wollte.
Hatte Traumabenteuer mit Schwerpunkt alles ist möglich, welches zu einem humorvollen Höhepunkt wurde und an das sich alle gerne erinnern, ein hübsches Wegabenteuer ohne einen einzigen Kampf mit einer super Storry und Stimmung, ein strategisches Kampfabenteuer in dem es nur um Strategie und Kampf ging und alles mit DSA, da nehme ich das gerne in kauf das dies halt oft auch unrealistisch ist.

Es ist mir passiert, das Abenteuer auf die ich mich sehr gut vorbereitet habe überhaupt nicht richtig liefen, super Ideen nicht ankommen aber auch das Ideen die nicht gut waren super gepaßt und Grundstein für weitere Entwicklungen waren, sowie das sehr mangelhaft vorbereitete Abenteuer voll einschlugen.
Es kommt halt darauf an wie das ganze zusammenspielt und auch Spielleiter und Spieler sind nicht immer in der selben Stimmung.

Offline ragnar

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Re: [RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #22 am: 20.06.2004 | 14:06 »
Thread-Nekromantie :) Wir haben hier einen Seirentäter :D

Raven

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Re: [RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #23 am: 20.06.2004 | 14:47 »
Nochmal zur "Würfel Hinbieg"- und der "Wettbewerbs"-Legende

Ich hasse es, wenn meine Spieler schon mit verstörrtem Blick meinen Spielleiterschirm erklimmen, und zischend Verkünden "Critic! Gell? Brauchst das Ergebniss gar nich ändern! Wir wissen das du uns hasst, wir wissen das du ein Munchkin SL bist, na los! Lass diesen kleinen Goblin uns die Kehle aufschlitzen, damit wir nicht über dich Triumpfieren können!"
"Ähm... Der Goblin hat wirklich einen ..."
"Sooo ein zufall!"

Wie fühlt man sich denn aks SL da?

Anderes Beispiel

Die Gruppe findet sich ein, ich gehe nochmal kurz die Monster des Abenteuers(D20) durch, und dabei sehe ich das Schreckenswiesel im MM, und führe es gleichmal glucksend meinen Spielern vor(Es gab da mal einen lustigen Wiesel-Zwischenfall). Da wir erst neue Helden generiert hatten, habe ich mich mit dem Druid(Summoner) der Gruppe geeinigt, dass wir dieses Abenteuer nach zufallsprinzip auslsen was für ein Monster mit dem Summon Nature's ally und dem Summon Monster gerufen wird. Als es dann  zu einem Kampf kommt, fängt der Druid an zu beschwören, und... kuller, kuller, kuller... Dire weasle...!
Die "Ja, ja, war ja Klar! Erst Werbung dafür machen und dann...!" Die Spielrunde kam zu einem Aprupten Ende, als der Druide als Hass-attacke nach dem Kampf sein Weasel attackierte, sich dieses in ihm Festbis und ihn auf 2 LeP und KO 6 brachte. (Natürlich unter lautem "critic! Stimmts?" geschreie)

Und wie fühlt man sich jetzt?

Noch ein Beispiel? Oder REICHTS*?

* Anmerkung: Dieser GEWISSE Spieler(den es hier auch noch gibt) bleibt mal annonym, und es gab auch bessere spieler(die auch hier sind) die wenigstens versucht haben ihn aufzuhalten(bspl 2) oder nicht dauernd so schlecht drauf sind!

Jon Snow

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Re:[RPG-Legende] gutes Rollenspiel
« Antwort #24 am: 8.02.2005 | 01:47 »
Gegen die "bösen Gegner" natürlich.
Unsere Gruppen neigen zum engen Zusammenhalten.
Jeder versucht sich eine Nische zu suchen, in der Er der Gruppe nützlich sein kann.
Das klingt sehr romantisch. Hast eine tolle Gruppe. Glückwunsch.