Autor Thema: Utulu im Mittelreich  (Gelesen 3148 mal)

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Offline Belaravon

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Utulu im Mittelreich
« am: 7.03.2005 | 10:58 »
Hallo Zusammen,

meine Gruppe hat einen deutlichen Hang dazu das "möglichste" aus Ihren Chars rauszuholen. ;)
Doch einer meiner Spieler setzt dem ganzen gerade die Krone auf. Es spielt einen Utulu. Dies hat aber nichts mit der Rollenspielerischen Herausforderung zu tun, sondern mit den Rassengekoppelten Grundwertesteigerungen.

Er hat den Char eigentlich nur erschaffen, damit er möglichst gute Werte hat und keinerlei Einschränkungen. Er glaubt an keine Götter (obwohl er eine entsprechende Kultur gewählt hat) und hat mittlerweile KK 19.

So zum Thema:
Was kann ihm alles im Mitelreich (ect.) passieren, damit ihm klar wird, das er nicht unbedingt eine glückliche Wahl getroffen hat mit seiner Rasse? Das obligatorische "Angepöpelt" werden nimmt er schon nicht mehr war, und wenn mal eine Kneipe für Ihn verschlossen bleibt, dann zieht die Gruppe halt weiter.
Also, was kann ich tun, um ihm das Leben ein wenig schwerer zu gestalten.
Vergangene Sitzung wurden alle Gruppenmitglieder ausser ihm und dem Elf (beide nicht 12 Göttergläubig) mit einem Rittertitel ausgezeichnet. Das hat ihm schon ziemlich getroffen.
"... das ganze Leben ist eine Schlacht und nur die, die freien Herzens Ihrem Gegener entgegentreten werden am Ende mit einem lächeln im Schoß einer Frau sterben."
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Offline Alrik

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #1 am: 7.03.2005 | 15:26 »
Lass einen wütenden, abergläubischen Mob ihn in einem Dorf auf einen Scheiterhaufen bringen und verbrennen...  >;D

Nee, im Ernst:
Musst du ihm das Spiel denn überhaupt durch Pöbeleien erschweren? Wenn es den Spielfluss und die anderen Spieler nicht stört, dann lass es doch einfach. Soll er doch damit klar kommen. Und wenn ja, dann habt ihr wenigstens alle Spaß an der Runde. Es gibt immer einige Spieler, die meinen, alles aus den Werten rauszuholen. Das einzige was du machen kannst, ist: Rede mit dem Spieler. Mache deutlich, dass sein Char zwar die "besten" Werte hat, aber sozial kein vollkommen gleichwertiger Charakter ist. Zeige ihm auf, dass er von den meisten Bewohnern Mittelreichs eher abfällig oder gar verachtend betrachtet wird.
Wenn ein Gespräch nicht weiterhilft, rate ich dir, deine Abenteuer mit einem größeren Schwerpunkt auf Soziale Interaktion zu gestalten. Lasse die Gruppe an den Hof eines Barons. Dort wird der Utulu dann eben einfach an den Tisch der Bediensteten geführt. Bei offiziellen Anlässen mit Staatspersonen wird er nicht eingelassen. Oft hilft auch schon ein argwöhnischer Blick, ein verhaltenes Getuschel oder stilles Meiden des Chars seitens der NSC. Sicherlich will keiner, dass wir im Rollenspiel eine rassistische Hatz auf Schwarze (oder allgemein Mitglieder einer anderen Rasse) anfangen. Doch in realistischem Rahmen darf man das: Es hätte mal im Deutschland des 12ten Jahrhunderts ein Afrikaner durch eine mittelalterliche Kleinstadt gehen sollen. Was meint ihr, wie die geguckt hätten?

Wenn nichts mehr hilft, lasst es einfach! Ist doch egal. Soll der Spieler halt einen stillosen Char spielen. Solange er nicht das ganze Spiel kaputt macht, würde ich versuchen es zu ignorieren.
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Offline Belaravon

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #2 am: 7.03.2005 | 17:58 »
Ach ja,... *seufz* leider ist es ja nicht so einfach.

Tatsächlich ist es ja so, das der Spieler eigentlich bei jeder gelegenheit auf seine Werte hinweist und das die anderen auch schon etwas gestört sind. Ein gespräch würde nichts bringen (kenne ihn lange genug). Trotzdem danke für den Ratschlag. :)
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Offline Alrik

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #3 am: 7.03.2005 | 18:02 »
Hmm... Lass den Charakter sterben. Dann muss er einen neuen machen und du verbietest ihm, bei seinem neuen nur auf die Werte zu achten.

Nee, das bringt auch nichts. Das scheint allerdings nicht nur ein DSA-spezifisches Problem zu sein. Der Spieler scheint leicht zum PG zu neigen und vergisst dabei das Rollenspiel. Vielleicht könntest du im Allgemeinen Forum eine Umfrage starten oder einfach nach Threads suchen, die eben diese Problematik behandeln. Ich bin mir sicher, du wirst einiges finden.
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Offline Edler Baldur

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #4 am: 7.03.2005 | 18:31 »
Och nja, man kann da auch was dran drehen, dass dem Spieler sein Char einfach zu langweilig wird ;), wenn ihr diesen Char unbedingt loswerden wollt, spielt mal ne ganze Zeit nur im Horasreich, wo es dann eher um soziale Fähigkeiten etc. geht und nicht um die Werte, meistens sind solche gepushten Charaktere ja nur vom Vorteil wenn es denn auch Kämpfe gibt, wenn man aber eher rednerische Abenteuer spielt, dann kann da schon Langeweile aufkommen. Kann natürlich auch den Rest der Gruppe langweilen ;)

MfG Edler Baldur

Raven

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #5 am: 7.03.2005 | 18:44 »
Nunja, wenn er seine Werte voll ausreizen will ist er mit einem Trollzacker, Rochshaz Veteranengrobschmied wohl besser beraten  ;D

Mal im Ernst.
Ich würde dem Charakter wohl auch seine Grenzen aufzeigen. Vielleicht spielst du ein wenig mit seinen Nachteilen herum, Aberglaube, Meeresangst und seine sicherlich nicht sonderlich hohen sozialen Fertigkeiten z.B.. Stelle mir die Situation lustig vor, wenn ein meeresängstigender Charkater auf einem Kreuzfahrtschiff reisen muss, auf dem sonst nur niedere Adelsschichten verkehren. Dann fliegen noch die Krähen drei Mal um den Mast, und sollte sich zu Tode fürchten(Parfüm - Die Allzweckwaffe gegen Utulus). Um den Plot mal weiter zu verfolgen, könnten dann noch Sklavenjäger das Schiff überfallen, und die Stärksten Reisenden aussuchen, und in Ketten legen. Nach dieser Exodus, in der du genauestens auf Rollenspiel achten solltest, kannst du das Sklavenjägerboot ja im Dschungel stranden lassen, wo der Utulu glänzen kann.
Schließlich möchte man ja einen Denkzettel verpassen, und niemanden aus der Gruppe ekeln.

Offline Aeron

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #6 am: 13.03.2005 | 16:14 »
Jaaaa,  ;D wenn die Gruppe von Sklavenjägern gefangen wird, dann spiel es so aus, dass die Sklavenjäger bewußt den Stärksten mit den besten Werten für ihre Minen auf einer entlegenen Insel aussuchen. Die Sklavenjäger könnten der Gruppe mitteilen, dass sie den Stärksten aus der Gruppe durch einen Wettkampf ermitteln und in die Freiheit entlassen werden. Die Helden werden dies glauben und jeder wird sein Bestes geben. Wenn der Utulu so gute Werte hat, wie du sagst, dann wird er gewinnen.
Die Sklavenjäger offenbaren dann ihre eigenen Pläne (nämlich den Besten zu versklaven und die anderen freizulassen) und dein Problemspieler wird sich ärgern. Nun kannst du es dabei sein lassen und hast, ohne ihn zu töten, aus den Verkehr gezogen. Du kannst den Utulu aber auch nach ein paar Jahren aus der Sklaverei entlassen und dann bestimmte körperliche Werte (KK, FF etc.) kürzen um darzustellen, wie hart und körperlich schädlich die Sklavenzeit war.
Damit kann er weiterspielen, aber mit nicht mehr so herausragenden Eigenschaftswerten.

Mr. Simpson

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #7 am: 22.04.2005 | 18:41 »
Genau, lass ihn in den Mienen ackern.
Aber, was mir zu diesem Char einfällt... POWERGAMER!!!
Oder schick deine Gruppe in ein Abenteuer, in dem ihm seine KK nichts bringt.

wjassula

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Re: Utulu im Mittelreich
« Antwort #8 am: 23.04.2005 | 11:44 »
Altes Problem mit altem Lösungsvorschlag. :)

Das ist ein outgame-Problem: Der Spieler verschafft sich Spass auf eure Kosten, weil er sich nicht an die Vorstellung hält, die ihr euch gemeinsam von Aventurien und Utulus gemacht habt. Er findet Werteoptimierung wichtiger, als sich in die Rolle des Charakters zu begeben. Das ist eigentlich auch o.k., aber nicht, wenn die anderen damit nicht klarkommen.

Outgame-Probleme kann man nur outgame lösen. Ihr müsst den Spieler ansprechen, nicht den Charakter ausbooten. Wenn du die Abenteuer so gestaltest, dass dieser Spieler mit seiner Spielweise keinen Spass mehr hat, schiebst du den schwarzen Peter nur zurück: "Machst du mir mein Spiel kaputt, mach ich dir deins kaputt."

Ergo: Ihr müsst untereinander darüber reden, was ihr vom Spiel erwartet und was euch wichtig ist. Dann Kompromisse schliessen, wo das möglich ist - (und zwar so, dass alle zufrieden sind, die Charakterspieler und die Werteoptimierer) und wenns nicht geht, in dieser Konstellation nicht mehr spielen.