District 9
Kein Fisch, kein Fleisch - so könnte man den Film zunächst beschreiben. Als nächstes kommt dann wohl: Auf der Flucht meets Die Fliege in einer Machart irgendwo zwischen der Bourne-Trilogie und einer Fake-Dokumentation mit einem Lord of War Effekt, aber ohne dessen Niveauverlust.
So, jetzt habe ich erstmal mit Filmen um mich geschmissen, was bedeutet es nun? Der Film erzählt die Geschichte von der Umsiedlung des District 9, einem Gebiet in Johannisburg, Südafrika, in dem sich 1985, nach ihrer Landung, Aliens nieder gelassen haben. Nach 20 Jahren sollen sie an anderer Stelle untergebracht werden. Der Beginn der Umsiedlung, und zugleich Beginn des Films, wird noch stark dokumentarisch erzählt und liefert zudem Informationen über die bisherigen Ereignisse (Landung, Entwicklung der Alienproblematik, usw.). Während der Umsiedlung kommt ein Mitarbeiter einer Organisation, die sich mit den Aliens auseinandersetzt, mit einer Substanz in Kontakt und beginnt sich anschließend sich zu verwandeln. Ab hier wechselt der Film mehr in eine normale Filmerzählung und streut nur noch gelegentlich dokumentarische Elemente (Interviews, Aufnahmen von Überwachungskameras und von Nachrichtensender) hinein. Ansonsten wird eine recht hektische, nah am Charakter seiende Kameraführung genommen. Der sich Verwandelnde wird zunächst von der Behörde untersucht und als wichtig eingestuft, da er den Schlüssel zu den Alienwaffen darstellt, die für Menschen ansonsten unbrauchbar sind. Im weiteren Verlauf kann er fliehen und schließt sich mit den Aliens zusammen, da diese einen Weg gefunden haben, den Planeten zu verlassen. Eigentlich ein lohnenswertes Ziel, weil die Menschen ja wollen, dass die Aliens verschwinden, doch die oben genannte Organisation will den Zugriff zu den Alienwaffen. Es kommt zu einem Showdown in District 9.
Der Film macht vieles gut. Aktuelle Thematiken werden gut in das Aliensetting übertragen. Aliens werden getötet und gegessen, weil man glaubt, dies würde vor Krankheiten schützen oder welche heilen. Im Ghetto gibt es Nicht-Südafrikaner die mit den Aliens handeln und dabei brutal vorgehen. Parallelen zu Kriegsgebieten sind sehr deutlich. Das Design der Aliens ist sehr gut und die Waffentechnologie ist kreativ, auch wenn man sie aus dem einen oder anderen PC-Spiel schon kennt (z. B. Half Life 2). Die Darsteller können überzeugen, auch oder vielleicht gerade weil, man sie noch nicht kennt. Das der Film die Erzählweise wechselt, ist in meinen Augen etwas schade, es gelingt ihm aber etwas besser als Lord of War, einfach weil die Geschichte interessanter bleibt. Gegen Ende des Films findet er dann auch endlich eine Symbolik, die mir sehr gut gefallen hat, die aber bis dahin vermissen ließ.
Fazit: Ein guter, solider Film. Er ist gut gemacht und spannend erzählt, jedoch nicht der große Wurf. - (7 von 10 Punkte)
Thirst - Durst
Wenn der Oldboy Macher einen Vampirfilm macht, muss wohl etwas besonderes dabei raus kommen. Und das ist es.
Ein junger Pfarrer will gutes tun, nimmt in Folge dessen freiwillig an einem Forschungsprojekt teil und bleibt als einziger von 500 übrig. Nach dem Versuch hat er sich jedoch verändert. Langsam wird er zum Vampir und weicht in Folge dessen immer weiter vom seinem bisherigen, tugendhaften Pfad ab. Er liebt und verliebt sich in eine junge Frau und lässt darauf hin seinen sündenfreien Pfad hinter sich. Doch ist dies nur ein Teil seines Vampirismus. Der weit gewichtigere Teil kommt durch die Liebe zu der jungen Frau, die seit Jahren bei einer Familie lebt, unter der sie leidet und die dort, die benötigte Liebe nicht bekommt. Diese Frau bringt dann auch den Vampir dazu zu morden und die dramatischen Ereignisse nehmen ihren Lauf. Der Fall hat begonnen und es werden einige Menschen und auch Vampire ihr leben lassen.
Der Film ist ruhig erzählt, gespickt mit Humor, aber auch mit Gewalt und einigen Splattereffekten, wobei immer die Geschichte und die Charaktere im Mittelpunkt bleiben. Die Darsteller machen einen guten Job und die Atmosphäre und Blidsprache ist stellenweise hervorragend. Doch bleibt der Film immer im ruhigen Gewässer. Er schaffte es auch nicht ganz eine engere Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen und so leidet man nur bedingt mit. Dies sorgt dann auch für die Wertung.
Fazit: Guter Film, der interessant an die Thematik Vampirismus herangeht. Kann, aber kein Muss. - (7 von 10 Punkte)