Autor Thema: Justine oder die Leiden der Tugend  (Gelesen 1490 mal)

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Seraph

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Justine oder die Leiden der Tugend
« am: 11.07.2005 | 09:36 »
Vor einiger Zeit bekam ich ein Buch von einem Freund geschenkt, mit dem Titel "Justine oder die Leiden der Tugend" von Donatien Alphonse Francois de Sade, von dessen Namen sich der Begriff "Sadismus" ableitet. Nachdem das Buch bei mir im Regal schon ziemlich verstaubte und ich meinen Hang zur Belletristik wiederentdeckte, fuehrte ich mir diese Lektuere zu Gemuete.

Das Buch handelt von einem schoenen Waisenmaedchen namens Justine, die nach dem Tod ihrer Eltern im Frankreich des 18. Jahrhunderts auf der Suche nach ihrem Glueck immer wieder mit dem Unglueck, namentlich mit dem "Laster", konfrontiert wird: Wo immer sie hingeht, scheinen die Menschen verdorben zu sein, und Justine wird im Verlauf der Geschichte wiederhohlt (d.h. alle 3 Seiten einmal  :o  >;D ) notgezuechtigt. Sie geraet in ein moralisches Dilemma, da sie einerseits der Tugend und Keuschheit treu sein will, zum anderen aber ihr jede Person klarmachen moechte, dass nur ueber den Weg des Lasters und der Ausschweifungen wahres Glueck erreicht werden kann. Doch die Protagonisitin bleibt ihren Prinzipien bis zum Ende treu, doch ist sie davon bestuerzt, dass ihre lasterhafte Schwester Juliette, die zunaechst ihr unglueckliches Los teilte und der sie am Ende wieder begegnet, offenbar in Wohlstand und Glueck lebt, obwohl sie jeglicher Moral und Tugend abgeschworen hat.

Sprachlich ist das Buch im zeitgenoessischen franzoesischen Stile geschrieben, wobei saemtliche sexuelle und gewalttaetige Handlungen sehr explizit geschildert werden, ebenso wie die Schilderung des Aussehens der involvierten Personen, wobei der Autor seinen Hang zur Aesthetik wiederhohlt demonstriert. Die ausgefeilten Sophismen einiger Charaktere, die damit ihren Trieb zu Rechtfertigen suchen, zeugen ebenfalls vom Geistesreichtum des Autors, der zu jenem Zeitpunkt in der Bastille als Geisteskranker inhaftiert war. Allerdings ueberschreitet das Buch wiederhohlt die Grenze des guten Geschmacks, was es zu einer sehr kontroversen Lektuere macht.


Was meint ihr? Hat jemand von euch das Buch gelesen?

« Letzte Änderung: 18.07.2005 | 05:21 von Seraph »

Offline Morpheus

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Re: Justine oder die Leiden der Tugend
« Antwort #1 am: 17.07.2005 | 20:52 »
Am Flohmarkt gekauft. Vor etwa 4-5 Jahren.
Wenn ich mich richtig erinnere war ich nicht zu begeistert davon.
Vielleicht sollte ich es vom Speicher holen um mich von Harry Potter zu erholen >;D
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Re: Justine oder die Leiden der Tugend
« Antwort #2 am: 17.07.2005 | 21:30 »
Was meint ihr? Hat jemand von euch das Buch gelesen?
Zumindest teilweise. Ist halt ein klassischer Sade-Schinken der recht deutlich dessen Meinung wieder gibt. ;)

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Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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