Ob Graphik jetzt der Hauptgrund für den Kauf ist oder ein Nebengrund, hängt sicherlich von der Person ab. Aber du kannst nicht bestreiten, dass es ein Grund ist.
Das Waffen verziehen ist doch nur deswegen so wichtig, weil es das Spiel realistischer macht und es einem so leichter fällt,sich in seine Figur hioneinzuversetzen. (Wenn es in der Realität plötzlich Super-Rückstoßdämpfer geben würde, die verhindern, dass Waffen verziehen, dann gäbe es auch in Computerspielen nicht mehr das "Waffe verziehen". - Daran merkt man, dass "Waffe verziehen", nicht direkt den Spielspaß fördert, sondern das Gefühl, etwas realistisches vor sich zu haben. (Und damit indirekt den Spielspaß fördert.))
Über den Spielstil einer einzelnen Gruppe kann ich nur spekulieren. Ich habe in verschiedenen Gruppen gespielt und jede Gruppe hat anders gespielt.
Es gibt aber Häufungspunkte. Ein System wurde von dem Autoren für ein gewisses Spielprinzip konzipiert. Und man spielt in der Regel ein System, wo das eigene Spielinteresse vom System unterstützt wird.
Aber das ist unerheblich: Worauf ich hinaus wollte: Nur weil du in deiner Gruppe anders gespielt hast, muss es nicht heißen, dass alle Leute so wie in deiner Gruppe spielen. Und ich denke, dass du zu Beginn deiner Rollenspielkarriere anders gespielt hast als heute. - Heutzutage sind dir andere Sachen wichtig als früher. Und früher hattest du an bestimmten Spielsituationen Freude, die dir heute als langweilig erscheinen. (Die letzten beiden Sätze sind natürlich nur Spekulation, da ich dich nicht persönlich kenne. Aber auf alle Rollenspieler, die ich persönlich kenne, treffen die letzten beiden Sätze zu.)
Und nein, für mich besteht kein wesentlicher unterschied dazwischen spass daran zu haben wahllos fiktionale passanten zu überfahren oder irgendwelche fitkionale mägte abzustechen. Aber wo ist dein Punkt?
Das Carmageddon am Anfang Spaß macht. Wenn man es länger spielt, wird es irgendwann langweilig. Aber am Anfang macht das Spiel Spaß. (Genau so, wie Moorhuhn schießen am Anfang Spaß macht.)
Und ich bezweifle, dass der Kerl, der die Magd getötet hat, dies regelmäßig tut. Irgendwann findet er das genau so langweilig wie Carmageddon spielen.
Nochmal:
Ich habe nie behauptet, das Mord immer Spaß macht. Im Gegenteil: Als Jugendlicher macht das Spaß. Mit der Zeit stumpft man aber ab und wendet sich anderen Sachen zu.
Damit ist von meiner Seite aus alles gesagt was zu sagen ist. Tut mir leid, wenn ich mich auf die folgende Haarspalterei nicht einlassen werde.
Mit der Haarspalterei hast du angefangen, indem du versuchst hast, Mord und Gewalt zu trennen.
Wenn ich dagegen zeigen will, dass es viele verschiedenen Formen von Gewalt gibt und Mord eine davon ist, dann muss ich also auf deine gespaltene Haare eingehen.
Aber Stimulanz über den Faktor Gewalt setzt zunächst einmal nicht den Tötungsakt voraus und ist zum anderen auch nicht der hauptfaktor im Lustgewinn bei gamistischen Rollenspiel.
Hat zwar nicht mit dem Topic zu tun, aber dem stimme ich zu. Gamisten sind die einzigen, die kein Spaß am Töten haben. (Gamisten sind diejenigen, die auch gerne Schach, Mensch-ärgere-dich-nicht oder Tetris spielen.)
Ein Simulationist kann aber durchaus Spaß am Töten haben, indem er sich in den Mörder oder das Opfer hineinversetzt.
Ebenso kann ein Narrativist auch Spaß am Mord haben, indem er das moralische Dilemma beschreibt: "Sollte der Mörder gerichtet werden oder nicht?" und "Soll der ich als Mörder Buße tun, oder einfach so weitermachen?"
Storyteller können wiederum Spaß am Mord haben, weil es in ihren Augen zu einer guten geschichte dazugehört.
But Kicker wiederum haben Spaß am Mord, weil sie vielleicht in der Schule verprügelt wurden und nun ihren Frust in der Rollenspielwelt loswerden wollen.
Munchkins haben Spaß am Mord, weil sie gerne das fassungslose Gesicht des SLs sehen, wenn sie ihre Taten beschreiben.
Wie gesagt, jede Spielgruppierung könnte Spaß am Mord haben außer der Gamist.