Der uralte Mythos über den mörderischen Troll Grendel, der den Hof des dänischen Königs Hrothgar heimsucht und erst von dem mächtigen Kämpfer Beowulf erschlagen wird, ist erneut verfilmt worden. Es handelt sich dabei jedoch um eine getreue und gelungene Adaption, die nichts mit Unsäglichkeiten wie dem Beowulf-Film mit Christopher Lambert zu tun hat.
Gute Schauspieler, Kostüme, Bauten und die atemberaubende Landschaft Islands lassen einen vergessen, daß 'Beowulf und Grendel' kein so hohes Budget hat, wie etwa 'Der 13te Krieger' mit Antonio Banderas, der sich in gewisser Weise des gleichen Stoffes annahm.
Der neue Film geht jedoch vom primitiven Schwarz/Weiss Schema ab und rückt die Handlung auf provozierende Weise vom einfachen Monsterschlachten in eine moralische Grauzone. Grendel ist hier kein manisches, feiges Monster, sondern ein Sohn der seinen Vater rächt. Hrothgar ist ein eher bemitleidenswerter Charakter, der von Grendel in den Wahnsinn getrieben wird, weil er seine Leute nicht schützen kann und hilflos ist und Beowulf ist ein Mann, der sich gegenüber dem König in der Pflicht sieht, aber ahnt, daß hinter den Kulissen mehr vor sich geht als für ihn offensichtlich ist und der deshalb Nachforschungen anstellt, warum Grendel überhaupt Hrothgars Hof heimsucht. Ein guter skandinavischer Film der es versteht den Mythos in kräftigen Bildern einzufangen und bei dem man sich fragt, warum Menschen so häufig das hassen was anders ist oder was sie nicht verstehen. Ausleihen und Anschauen.