Wenn man es mal realistisch betrachtet, dürften diese DW und RadW nur ein großes inszeniertes Schauspiel mit vielen pyrotechnischen Tricks, Computersimulationen und technischen Spielereien sein. Dazu eine Menge gutausehender, kerniger Schauspieler, große Mengen von Kunstblut und sonstiger Dekoration. Diejenigen, die glauben sowas könnte tatsächlich stattfinden, übersehen meistens gewisse menschliche und gesellschaftliche Faktoren.
Wir reden hier im Zweifelsfall von ernsthaften, kriegerischen Auseinandersetzungen unter Gegnern, die sich in moderner Technik und Kampfkraft ziemlich gleichen. Da hinein zu geraten dürfte ein ziemlicher Alptraum sein. Kein halbwegs vernünftiger Mensch wird da freiwillig hingehen. Sicherlich gibt es viele Danger Freaks und Naivlinge, die sich dafür melden, aber solche Typen sind meistens die Ersten, die kalte Füße kriegen, wenn es wirklich ernst wird.
Ein Vergleich wären z.B. die Gladiatorenkämpfe im alten Rom. Nahezu alle Galdiatoren waren Sklaven und verurteilte Verbrecher ohne Wahl. Freiwillige waren die ganz große Ausnahme. Die haben das bestimmt auch nur toll gefunden, solange sie Sieger waren. Im Falle einer Niederlage werden sie das Ganze recht schnell aufgegeben haben.
Warum wohl hat aktuell die amerikanische Armee große Rekrutierungsschwierigkeiten? Sie ist ihren Gegnern in Afghanistan oder im Irak haushoch überlegen und für den einzelnen Soldaten ist die statistische Chance auf Teilnahme an Kampfhandlungen vergleichsweise gering. Wie sieht das wohl aus, bei einer garantierten Teilnahme an Kämpfe in diesen DW oder RadW?
Und allein die Vorstellung, dass nach einem solchen Gemetzel anschließend ein Regisseur zu den erschöpften Überlebenden kommt und sagt: "War schön, wir haben ein paar tolle Aufnahmen. Morgen machen wir an der Stelle weiter, aber bitte legt euch noch etwas mehr ins Zeug..." ist lächerlich.
Auch die Idee, dass Einheiten der Konzerne oder gar reguläre Armeen von Nationalstaaten zu Unterhaltungszwecken an sowas teilnehmen sollten, ist Schwachsinn! Das sind normalerweise gutausgebildete Leute, in die viel investiert wurde, gerne auch "Human Resources" genannt. Kein vernünftiger Personal Manager wird bereit sein, die einfach so zu verheizen. Ein Staat kann seine Armee auch nicht einfach so einsetzen, da düften schon gesetzliche Hinderungsgründe bestehen. Soldaten werden auch nicht für so etwas angeworben, sondern erklären sich üblicherweise bereit, ihr Land und ihr Volk zu verteidigen. Einen Einsatz zu Unterhaltunsgzwecken könnten sie wahrscheinlich ohne Repressalien verweigern. Die Desertationsrate bei Einheiten, die doch für sowas ausgewählt werden, dürfte sprunghaft durch die Decke schießen.
Nehmen wir mal doch einfach mal Verlustraten von 25% beim Gewinner an, in Personal und Material. Das kann sich keiner leisten, schon gar nicht mehrmals hintereinander. Das kann man auch nicht als Übung betrachten, um Einheiten für den Ernstfall fit zu halten. Das wäre der Ernstfall, für den eher gefahrlos in Manövern geübt werden sollte. Man hätte es ganz schnell mit Moralproblemen, Burnouts und posttraumatischen Streßsymptomen bei den eingesetzten Leuten zu tun, die ihre weitere "Verwendung" unmöglich machen.
Un dann gäbe es da auch echte Gefallene, Pressefotos von Lagerhallen voller Leichensäcke, Hinterbliebene, die Fürsorgezahlungen erwarten und vor Gericht klagen, parlametarische Untersuchungsausschüsse usw....