Vodacce The RPG ist schonmal nicht völlig verkehrt, nur mit Japanospartanern...
Ich kann mich jetzt nach ausführlicherer Lektüre den Kritikpunkten von Carabas anschließen. Die Schreibe ist eine mittlere Katastrophe und dass er das Setting als Ausrede dafür heran zieht (ja, die Ven schreiben ja auch so...) ist eine Frechheit. Man sucht sich in dem Buch wirklich zu Tode. Das Provinzverwaltungszeug passt so gar nicht zum Rest des Spiels, da wäre etwas abstrakteres wie in Reign sinniger gewesen. Oft merkt man auch dem Setting überdeutlich an, dass Wick es nachträglich angepasst hat, weil er keinen Bock hatte sich zu überlegen, wie er gewisse Dinge regeltechnisch abdecken kann.
Der Kernmechanismus ähnelt FATE, verzichtet aber auf Skills zugunsten von "Tugenden" (Bear's Strength, Fox' Beauty,...) auf die gewürfelt wird (Jedem Charakter fehlt übrigens genau eine Tugend - das ist dann seine Schwäche. Eine schöne Idee).
Ähnlich wie in Wicks anderen Spielen werden auch hier Würfelpools benutzt und die Ergebnisse addiert. Wer 10 erreicht, schafft seine Probe und bekommt das Erzählrecht. Aspekte wie in FATE können aktiviert/getaggt werden, um Bonuswürfel zu bekommen. Es gibt einen Bietmechanismus und Du kannst diese Würfel zurück halten, um bei gelungener Probe zusätzliche Spielweltfakten schaffen zu dürfen. Insgesamt ist das nicht unelegant (gefällt mir sogar etwas besser als FATE, aber ich mag FATE auch nicht) und solide.
Großer Schwachpunkt des Ganzen: Man würfelt alleinig um das Erzählrecht. Was erst einmal okay wäre, aber das tut man auf Basis von (relativ) klassischen Charakterwerten. Und irgendwie bekomme ich diese Diskrepanz "Ich würfle auf das Können meines Charakters, aber nicht um zu schauen ob er sein Ziel erreicht, sondern um erzählen zu dürfen" im Kopf nicht auseinander. Das ist einfach nicht zuende gedacht.
Kurzum: Eine sehr nette Inspirationsquelle, aber wirklich besonders gut spielbar ist das Ding nicht. Und das ist sehr sehr schade.