Ich bin mir sicher, du hast nicht den erstbesten Einfall, der dir in den Sinn kam, aufgeschrieben.
Ich frage mich, ob da nicht ein paar Dinge halb- bis fast unbewusst ablaufen. Mir kommen oft kurze Abenteuerideen, aber meist verschwinden sie wieder. Manche nicht, oder nicht dauerhaft... Die kommen irgendwann wieder, wenn ein anderer Gedanke eine pfiffige Ergaenzung waere. Und dann verschwinden sie zuweilen zusammen wieder in der Versenkung... bis sie wieder gebraucht werden.
Erstmal hast du den Hintergrund weitergesponnen und mit Inhalten ausgefüllt, die vorher nicht da waren: magische Drogen und ihre Händler zum Beispiel. Der Hintergrund hat dir nicht das geliefert, was du für das Setting brauchst.
Errh... das wuerde ich fuer "sachlich falsch" halten. Okay, wenn man es absolut und ganz woertlich nimmt, hm, ja - aber:
- Die Hintergrundwelt umfasst ausdruecklich die gesamte Jetzt-Zeit-Welt, d.h. Drogen und Drogendealer auch.
- Haendler mit magischen Substanzen werden ausdruecklich erwaehnt, z.B. in der Winkelgasse, wo die Substanzen fuer das Fach "Zaubertraenke" besorgt werden; Fred und George koennte man sogar auch dazurechnen.
- "Zaubertraenke" umfasst die Herstellung medizinisch wirksamer Substanzen, auch psychoaktiv wirksamer Substanzen (Liebestraenke).
Fuer mein Gefuehl bietet der Hintergrund Drogen und ihre Dealer also
schon - auch wenn der Begriff selbst so nicht gebraucht wird. Und der
konkrete Drogendealer war (natuerlich) nicht da.
Du hattest auch eine klare Vorstellung, was du für ein Spiel haben willst: es geht um eine Entdeckung über die Welt und den ersten Kontakt mit Magie. ... Auch das hat dir der Hintergrund nicht geliefert, ...
Hm, was war noch gleich ein Thema von "Harry Potter und der Stein der Weisen"?
Hypothese: ein Hintergrund sollte keine Einschränkungen machen, was das Setzen von Aufgaben für die Spieler darstellt. Kann der Hintergrund dem SL entgegenkommen, in dem die Beschreibung mit vielen potentiellen Aufgaben für die Spieler ausgeschmückt wird?
Ich wuerde sagen, es ist gar nicht noetig (und vielleicht sogar kontraproduktiv, weil gedanklich einengend), potentielle Aufgaben zu benennen. Es ist am besten, wenn sie sich "ergeben". (Mir kommt gerade das Bild einer Gussform in den Sinn: Die Form ist das "Negativ" der Sache, die "gemacht" werden soll. Uebertragen: Eine gute Hintergrundwelt laesst ganz viele Stellen als "Gussformen" offen, die durch ihre "Form" Ideen aufkommen lassen: "Genau dahinein wuerde jetzt folgendes Abenteuer / folgendes Abenteuerelement passen!")
Rowling bietet in ihren Buechern (die den Hintergrund ausmachen) ja in dem Sinne keine
expliziten "potentiellen Aufgaben". Sie beschreibt allerdings die Arbeit von Herrn Weasley, und aus einer Mischung dieser Taetigkeiten mit dem, "was man aus unserer Welt so kennt", ergibt sich dann die Moeglichkeit, andere Gestalten an etwas anderer Stelle etwas ganz aehnliches machen zu lassen.
Wenn das alles ist kann mir geholfen werden. Mir brauchts den Schlusssatz unter jedem Kapitel von Die Unendliche Geschichte: Dies ist eine andere Geschichte und soll ein ander Mal erzählt werden. Das tu ich nämlich mit größtem Vergnügen.
Fuer jemand, der nicht weiss, was Du Dir beim Schreiben gedacht hast, ist das ein wenig kryptisch.
Wenn ich es mal so interpretiere, wie es mir am ehesten gemeint zu sein scheint, pflichtest Du
critikus bei und sagst, dass es keine "Methode" gibt, sondern nur ein "plopp"?