Autor Thema: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod  (Gelesen 2375 mal)

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Hallo zusammen!

Ich hab diese Settingidee schonmal im Drehbuch-Thread hier gepostet, aber ich dachte, vielleicht könnte das auch als Rollenspiel ganz gut funktionieren. Ich hab vom Entwerfen von ganzen Rollenspiel-Settings und deren Theorien zugegebenermaßen nicht so unheimlich viel Plan, aber jeder fängt ja mal klein an. ;)

Die Welt:

Was passiert wenn wir sterben? Wohin gehen wir?
Es heisst ja, dass wir nach unserem Tod vor dem himmlischen Gerichtshof stehen, der darüber entscheidet, ob wir in den Himmel oder in die Hölle kommen. Aber wo liegt dieser Gerichtshof eigentlich? Da er ja weder in Himmel oder Hölle liegen kann, liegt er auf neutralem Boden: In Acheron City. Am Fluss Acheron gelegen ist die Stadt Anlaufstelle für alle kürzlich verstorbenen und die, die noch auf die Verkündung ihres Urteils warten. Wenn ihr Fall geklärt ist, nehmen sie "Charon's Fährbetrieb" in Anspruch und werden entweder an der Himmelspforte oder dem Höllenschlund abgesetzt. Verwaltet wird Acheron City vom General Office for the Dead (kurz G.O.D.) und jeder der hier existiert ("lebt" wäre wohl das falsche Wort) arbeitet auf die eine oder andere Weise für G.O.D..
Die wirklich guten Seelen (z.B. Mutter Theresa) bekommen direkt ihren Fährschein in den Himmel und die bösen Seelen (z.B. der garstige, kleine Schnauzbartträger) werden direkt in die Hölle verfrachtet. Aber dann gibt es da natürlich auch eine Menge Seelen, bei denen der Fall nicht ganz so klar ist. Diese Sonderlinge - von denen es eine ganze Menge gibt - bilden den Großteil der Einwohner von Acheron City. Sie arbeiten für das G.O.D. und hoffen so, eines Tages, genug gutes Karma (die örtliche Währung) gespart zu haben, um sich selbst einen Fährschein in den Himmel kaufen zu können.

Der Vize-Präsident des G.O.D. ist Erzengel Michael, die rechte Hand Gottes. Er kümmert sich die meiste Zeit um die verwaltung von Acheron City, da Gott ja schon im Himmel und in der Welt der Sterblichen genug zu tun hat.

Acheron City entsteht durch das kollektive Bewußtsein der Einwohner. Und da die meisten derzeitigen Einwohner irgendwann um 1930-1940 jung waren und sich am wohlsten gefühlt haben, wirkt auch die Stadt wie die Postkarten-Version einer Großstadt der 30er. (es gibt allerdings auch ein stets wachsendes "Little Africa")

Neben zahlreichen Seelen, die auf ihren Fährschein warten, treiben sich natürlich allerlei Engel, Dämonen und sonstiges übernatürliches Gesocks in der Stadt herum. Dazu gehören auch all die Seelen, die durch ein tragisches Unglück (oder ein gezieltes Attentat) ihre Identität verloren haben. Sie sind dazu verdammt, in alle Ewigkeit als lethargische, geistlose Zombies ihre Existenz in Acheron zu fristen – ein Schicksal noch weit schlimmer als der Tod. (zumindest, wenn man für den Himmel vorgesehen ist. ;))

Was kann man anstellen?

Als Spielort gibts natürlich Acheron City selbst. Hier bieten sich dem Spieler alle Abenteuermöglichkeiten, die ein Großstadtsetting so hergibt. Rivalisierende Dämonen-Gangs des organisierten Verbrechens kämpfen um die Vorherrschaft um einzelne Stadtteile und versuchen Seelen für die Hölle zu rekrutieren. (Wer freiwillig in die Hölle will, darf das natürlich tun.)
Am himmlischen Gerichtshof des G.O.D. gibt es einen Haufen Bürokratie, Intrigen und Machtspielchen... etc...

Desweiteren kann man auch als Toter in der realen Welt spielen. (Dead like me, lässt grüßen...)

Dann kann man natürlich auch diverse Abstecher in den Himmel und die Hölle machen (mit einer Art befristeter Aufenthaltsgenehmigung natürlich. ;))



Gefällt Euch die Idee? Was kann man noch draus machen?

 

Offline Tourist

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #1 am: 21.09.2007 | 19:15 »
Zwei Bücher die dieses Thema ganz leicht berühren:

Das Spiel ist Aus

The Five People you meet in Heaven


Gefällt mir als Idee ganz gut, wobei ich da als Schwerpunkt im Moment melancholisches Charakterspiel sehe.

Was mir allerdigns als 'unrealistisch' auffällt: Ich denke zum einen stirbt noch mehr Land als Stadtbevölkerung und ich könnte mir auch vorstellen dass mehr Asiaten+Südamerikaner sterben als Europärer+Nordamerikaner.

Trotzdem ist diese Realitätsbildung durch die Eindrücke der Menschen eine klasse Idee!

Markus

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #2 am: 21.09.2007 | 19:48 »
Gefällt mir als Idee ganz gut, wobei ich da als Schwerpunkt im Moment melancholisches Charakterspiel sehe.

Das ist sicherlich eine Möglichkeit. Als sich die Idee entwickelt hat, hatte ich das zwar eher als ein bissl augenzwinkernden, nicht völlig ernstgemeinten Kommentar zum Tod bzw. zum Leben nach dem Tod im Kopf. Aber sicherlich ist Melancholie natürlich nicht weit, wenns ums sterben geht.
Wär mir nur irgendwie wichtig, nicht so einen weinerlichen Ton anzuschlagen wie "Vampire" (*bereitet sich auf die Flucht vor wütenden Vampire-Fans vor*).

Was mir allerdigns als 'unrealistisch' auffällt: Ich denke zum einen stirbt noch mehr Land als Stadtbevölkerung und ich könnte mir auch vorstellen dass mehr Asiaten+Südamerikaner sterben als Europärer+Nordamerikaner.

Guter Punkt. Die Landbevölkerung könnte ja auch weiterhin auf "dem Land" leben, dass um die Stadt herum liegt. Und bei den Asiaten + Südamerikanern stell ich mir dann sowas wie eigene Stadtviertel vor, die ja auch durchaus sehr groß sein können.

Irgendwie war nur das erste Bild, das ich von Acheron City im Kopf habe, so eine sepiafarbene Art-Déco-Großstadt mit riesigen Autos und Wolkenkratzern die golden im Sonnenlicht schimmern.

Offline pharyon

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #3 am: 21.09.2007 | 21:03 »
Ich finde die Idee toll, das Setting is unkonventionell. Aber müsste nicht vielleicht Gabriel der Stadt vorstehen, so als Erzengel des Todes und des Schicksals (soweit ich weiß, ist Michael General der himmlischen Armee). Soll jetzt kein Kluggescheiße werden, hat mich nur stutzig gemacht.

Schon Ideen, welche Jobs man so für G.O.D. machen kann?
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Offline Waldviech

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #4 am: 21.09.2007 | 23:15 »
Eigentlich doch eher Azrael, oder irre ich mich ? War das nicht der Todesengel ?

Die Sache mit den Asiaten/Südamerikanern ließe sich vielleicht so erklären:
Archeron-City ist nicht die einzige Metropole der Toten. Je nach "Glauben" finden sich Tote anderer Kulturkreise jeweils in eigenen Metropolen wieder, die von anderen Zweigstellen von G.O.D. geführt werden.
Archeron-City ist die Metropole der westlichen Toten. Das umfasst Europa, so wie Nord- und Südamerika, Zu den anderen Städten bestehen enge Verbindungen, und Glaubenskonflikte spielen im Leben nach dem Tod keine Rolle mehr. Wichtig ist, wie man sein Leben geführt hat und nicht, welcher Titel auf der spirituellen Gebrauchsanweisung stand.
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Crazee

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #5 am: 22.09.2007 | 00:04 »
Die Sache mit den Asiaten/Südamerikanern ließe sich vielleicht so erklären:
Archeron-City ist nicht die einzige Metropole der Toten. Je nach "Glauben" finden sich Tote anderer Kulturkreise jeweils in eigenen Metropolen wieder, die von anderen Zweigstellen von G.O.D. geführt werden.
Archeron-City ist die Metropole der westlichen Toten. Das umfasst Europa, so wie Nord- und Südamerika, Zu den anderen Städten bestehen enge Verbindungen, und Glaubenskonflikte spielen im Leben nach dem Tod keine Rolle mehr. Wichtig ist, wie man sein Leben geführt hat und nicht, welcher Titel auf der spirituellen Gebrauchsanweisung stand.

Das nun ausgerechnet europäische und nord- bzw. südamerikanische Tote in eine Metropole kommen sollen...?
Gehören dann nicht auch "westliche" Australier dazu? Ich denke, die Aufteilung sollte man noch ein wenig überdenken.

Offline Waldviech

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #6 am: 22.09.2007 | 00:09 »
Stimmt - Australien gehört auch noch dazu. Das die in eine Metropole kommen, hat folgende Bewandnis: Diese Gegenden sind mehr oder weniger christlich und dort passt der Art-Deco-Hochhausstil.
Der passt zwar auch für asiatische Tote, aber in deren Necropolis währen wohl eher die buddhistischen Yama-Könige als die christlichen Erzengel für die Toten zuständig.
Islamische oder afrikanische Nekropolen sähen dann noch wieder anders aus....
« Letzte Änderung: 22.09.2007 | 00:16 von Waldviech »
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Offline pharyon

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #7 am: 22.09.2007 | 00:17 »
Joah, abgesehen von dem kulturellen Hintergrund, könnte man es z.B. auch nach Todesart gliedern (Hmm, Acheron City - die Stadt der gequälten Seelen / der gehängten Seelen / der gehenkten Seelen ...).

Natürlich kann man auch bei der kulturellen Gliederung bleiben und sagen, wir nehmen die okzidentellen (stimmt der Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt?) Kulturkreise hierfür (Nordamerika, Europa, Australien, Hollywood, ...) in der Stadt auf. Ohne allerdings die "fremden" toten Immigranten auszuschließen...

Wie ist das dann eigentlich mit der Aufenthaltserlaubnis von Engeln und Dämonen? Dürfen die hier einfach so ohne weiteres Seelen sammeln? Und arbeiten sie immer gegeneinander?
Genug der Fragen, vorerst.
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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #8 am: 22.09.2007 | 00:19 »
Aber müsste nicht vielleicht Gabriel der Stadt vorstehen, so als Erzengel des Todes und des Schicksals (soweit ich weiß, ist Michael General der himmlischen Armee).

Eigentlich doch eher Azrael, oder irre ich mich ? War das nicht der Todesengel ?

Ja, laut Wikipedia wär Azrael der Todesengel... Bin nur auf Michael gekommen, weil der nämlich laut Wikipedia "vor allem als Bezwinger Satans und Seelenwäger am Tag des Jüngsten Gerichts" gilt. Fand das klang irgendwie passend. Ausserdem ist er ja sowas ähnliches wie Gottes "Nummer 1". Und wenns irgendwo ein Kommando zu verteilen gibt, würd ers ja vermutlich bekommen.

Die Sache mit den Asiaten/Südamerikanern ließe sich vielleicht so erklären:
Archeron-City ist nicht die einzige Metropole der Toten. Je nach "Glauben" finden sich Tote anderer Kulturkreise jeweils in eigenen Metropolen wieder, die von anderen Zweigstellen von G.O.D. geführt werden.
Archeron-City ist die Metropole der westlichen Toten. Das umfasst Europa, so wie Nord- und Südamerika, Zu den anderen Städten bestehen enge Verbindungen, und Glaubenskonflikte spielen im Leben nach dem Tod keine Rolle mehr. Wichtig ist, wie man sein Leben geführt hat und nicht, welcher Titel auf der spirituellen Gebrauchsanweisung stand.


Also die Sache, dass Glaubenskonflikte keine Rolle mehr spielen, weil es eh immer der gleiche Inhalt ist, der nur etwas anders verpackt ist, hab ich mir auch so gedacht. Hab ja schließlich kräftig aus allen möglichen Quellen geklaut (Fährmann Charon kommt aus der griechischen Götterwelt, Karma aus dem Hinduismus/Buddhismus, Engel usw. aus dem Christentum.)

Die Idee mit mehreren Städten ist sicherlich eine Möglichkeit. Allerdings würde das ja bedeuten, dass es auch einen Raum zwischen den Städten gibt. Was ist denn dort?

Würde mir Acheron eher so ein bissl ähnlich wie z.B. Coruscant bei Star Wars vorstellen: Eine Stadt, die einfach da ist und scheinbar kein Ende hat.



Eine weitere Möglichkeit neben Himmel und Hölle - die hauptsächlich für Buddhisten eingeführt wurde - könnte die Reinkarnation sein.

Schon Ideen, welche Jobs man so für G.O.D. machen kann?


Öhm... Also da gehts los bei den "Reaper"-Jobs: Die Seelen Verstorbener aus dem Land der Lebendes nach Acheron holen. Desweiteren könnte es ja sowas wie persönliche Betreuer geben, die "VIP-Seelen" bei den ersten Schritten in Acheron betreuen bzw. bewachen, damit sie auch unbeschadet im Himmel ankommen und unterwegs nicht von irgendwelchen Dämonen aufgemischt werden.
Dann könnte ich mir die übliche "Polizeiarbeit" vorstellen, bei der gegen den Einfluss der Hölle in der Stadt vorgegangen wird. (SWAT-Teams, Undercover-Agenten etc.)

Crazee

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #9 am: 22.09.2007 | 00:20 »
Ok, ich habe die Argumentation verstanden.

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #10 am: 22.09.2007 | 00:24 »
Wie ist das dann eigentlich mit der Aufenthaltserlaubnis von Engeln und Dämonen? Dürfen die hier einfach so ohne weiteres Seelen sammeln? Und arbeiten sie immer gegeneinander?
Genug der Fragen, vorerst.


Also da das G.O.D. und damit Gott ja quasi der Machthaber in der Stadt ist, können sich dort wohl beliebig viele Engel tummeln. Was Dämonen angeht... Ich würde sagen, eigentlich dürfen die sich laut G.O.D. Gesetz nicht dort herumtreiben, aber es kommen halt trotzdem immer mal wieder welche aus dem Höllenschlung gekrochen und versuchen in der Stadt unterm Radar zu bleiben...
Die Engel würde ich aber wirklich eher als die absolute Elite in Acheron ansehen. Normalerweise geben die sich gar nicht mit der Stadt ab. Nur wenn der Einfluss der Hölle mal wieder Überhand nimmt, mischen sie sich vielleicht mal ein.

Offline Waldviech

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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #11 am: 22.09.2007 | 00:29 »
Zitat
Allerdings würde das ja bedeuten, dass es auch einen Raum zwischen den Städten gibt.

 ;D.....Naja, für die ländlichen Toten  ;D.
ne, mal im Ernst - da wäre dann eventuell Platz für die Geisterwelt der Naturvölker....mit tiefen Wäldern und Totemgeistern und so. Um Archeron-City ist dieser Wald allerdings sehr sehr leer, da es dort kaum noch schamanistische Tote gibt.
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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #12 am: 22.09.2007 | 01:03 »
Bzw. dort wächst mit der Zeit der Einfluss der Hölle. Oder des Abgrunds. Tja, liebe Kinder nie zu weit vom Weg abkommen, sonst fallt ihr ins ... Nichts. Verloren für Himmel und Hölle und ausgeschlossen von der Reinkarnation. Die find ich in dem Zusammenhang übrigens auch toll.
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Re: [Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod
« Antwort #13 am: 22.09.2007 | 07:30 »
Die Idee mit mehreren Städten ist sicherlich eine Möglichkeit. Allerdings würde das ja bedeuten, dass es auch einen Raum zwischen den Städten gibt. Was ist denn dort?

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