Mir geht es nicht ums Publizieren, sondern ums Vorbereiten eines Abenteuers für die eigene Runde.
Unter einer Szene verstehe ich auch einen Schauplatz, z.B. den Thronsaal des Königs, in dem das Attentat statt findet. Den kann man improvisieren oder man macht sich vorher Gedanken über Deckung, Verstecke, Zu- und Ausgänge, wo stehen die Wachen, gibt es Geheimgänge... Es ist ja auch nicht jeder in der Lage, sich spontan solche Dinge stimmig zu improvisieren.
Und naja, was ist ein Plot. Knifflig, in der deutschen Literaturwissenschaft ja eher von histoire und discours die Rede ist, iirc. Demnach würde wohl die histoire dem am nahesten kommen, dem "WAS" der Geschichte im Gegensatz zum "WIE" der Geschichte. In Abenteuerrezensionen findet man ja auch gerne mal den "Plot in einem Satz". Ein Plot könnte dann z.B. sein "Die Helden lösen einen Mordfall und stoßen dabei auf eine geheime Verschwörung". Das sagt noch nichts darüber aus, wie das ganze dann von statten geht.
Aber ich werde mal konkreter, um mein Problem zu verdeutlichen. Mir geht es hier ja nicht um Begrifflichkeiten, die sind mir scheiß egal, es geht mir darum, worauf ich mein Hauptaugenmerk bei der Abenteuervorbereitung richten sollte.
Angenommen, ich möchte jetzt ein Abenteuer vorbereiten, dann mache ich mir erstmal Gedanken über einen Aufhänger. Zum Beispiel: Die Helden werden Zeugen eines Mordfalls und müssen ihre Unschuld beweisen. Manch ein SL mag den Rest improvisieren, aber ich mache mir lieber im voraus Gedanken, wer hier wen ermordet hat und warum. Ich könnte mir jetzt überlegen: Eine Szene, in der die Helden sich vor dem aufgebrachten Mob rechtfertigen müssen und dann die Polizei kommt wäre toll, da könnte man dieses oder jenes einbringen. In der Wohnung des Opfers befindet sich, wenn die Helden dort eintreffen, gerade ein anderer NPC der irgendwie darin verwickelt ist und etwas sucht. Er haut ab, für eine Verfolgungsjagd könnte man diese oder jene Hindernisse einbauen.
Sollte ich mir nun eher mehr Gedanken darum machen, was da hinter dem Mord steckt und wie komplex die ganze Geschichte ist, damit es möglichst "anspruchsvoll" wird, oder reicht es, ein bisschen Geschichte einzubringen als Rechtfertigung für spannende Szenen?