Hier mal wieder eine Zusammenfassung der Ereignisse der letzten paar Sitzungen:
Sylvia begibt sich mit Asim und Serverus als Bodyguards zu dem vereinbarten Treffpunkt; der Mönch Anastasios beobachtet das Treffen, das gleich nach Sonnenuntergang stattfindet. Die jungen Damen führen Sylvia und ihre Begleiter zu einer Tür, die sich an einer langen Hauswand befindet, die eine Seite des Platzes komplett abdeckt und außer der Tür keine weiteren erreichbaren Öffnungen zum Platz hin hat. Dort verschwinden sie.
Anastasios stellt fest, dass er nun ganz allein ist, niemand ist mehr auf dem Platz, und die Sonne ist untergegangen. Da war doch was?
Er rennt also um sein Leben, verfolgt von einigen recht flinken Schatten, schafft es aber gerade noch zu dem Lagerhaus, in dem die eigentlichen SC tagsüber in ihren Transportkisten ruhen. Er wirft die Tür hinter sich zu und etwas knallt dagegen...
Es kommt schließlich zu einem kurzen, heftigen Kampf mit den bereits erwachten SC, bei dem eines der Wolfskinder vernichtet wird und eines gefangen; die übrigen fliehen. Mittels Auspex versucht Adunatos, die Gedanken des Kindes zu erforschen; die sind zwar ziemlich wirr und primitiv wie die eines Tieres, aber immerhin wird klar, dass die Wolfskinder sich in der Regel in der Kanalisation von Barium verbergen und dass es dort irgendwo einen aus Sicht der Wolfskinder besonders mächtigen Vertreter geben muss, der das Rudel quasi anführt.
Die SC begeben sich außerdem zu dem Platz, an dem Sylvia die Damen getroffen hat, und begutachten die -verschlossene- Tür. Sie gehen um das Gebäude herum und stellen fest, dass es sich um einen veritablen Palast handelt (nämlich den des früheren Emir von Barium).
Allerdings belassen sie es für den Moment dabei. Sie wollen Sylvias Bericht abwarten. Doch die kommt den ganzen folgenden Tag nicht zurück, ebensowenig ihre Begleiter. Also brechen die SC auf, um den Palast zu besuchen, dessen Tor tatsächlich offen ist. Dahinter ist noch alles im orientalischen Stil gehalten. Es gibt einen Innehof mit Springbrunnen, an den Wäden der umlaufenden Säulengänge prächtige Ornamentteppiche... Und Milena beginnt, im Springbrunnen zu plantschen (SL-Einwurf nach verdeckten Konzentrations-Proben). Auch die anderen SC verhalten sich zunehmend abwesend und absurd; am längsten bleibt Adunatos bei klarem Verstand (zwar Toreador, aber anscheinend unbeeindruckt von der vorhandenen orientalischen Kunst). Statt aber die Gruppe aus dem Palast zu führen, scheucht Adunatos sie tiefer hinein, und dann wird es Nacht. Bildlich gesprochen.
Die SC erwachen am nächsten Abend in einem Raum im Keller des Palastes. Sie sind nicht eingesperrt und verlassen den Raum, steigen nach oben, wo sie schon bald wieder den verwirrenden Einfluss spüren. Immerhin halten Niketas und Adunatos ihre Konzentration etwas länger aufrecht als die anderen, und die Gruppe landet schließlich in einer Art Thronsaal, wo sie den jungen Damen begegnen, unter ihnen Sylvia, allesamt nach Art der Scheherazade bekleidet; auch die beiden Leibwächter sind da, mit Lendenschurzen gegürtet und auf Harfen spielend. Die Damen beginnen, die bereits etwas weggetretene Milena umzukleiden. Niketas' Spieler (Thorgas, der die letzten paar Berichte geschrieben hat) entscheidet, dass ihm der Anblick der leckeren jungen Damen vorerst genügt, so dass wieder nur Adunatos handlungsfähig bleibt...
Da tritt der Emir Abd-Al Mansur ein, ein älterer Mann in absurd reicher Bekleidung nach sarazenischer Art, mit Edelsteinen behangen usw. Er begrüßt die SC wie letzte Nacht als seine Gäste. (An die letzte Nacht können die SC sich überhaupt nicht erinnern.) Adunatos erkennt, dass der Emir zweifelsohne ein Vampir ist, der sich aber zwar seltsam, aber keineswegs feindselig verhält. Der Emir hält die SC nicht auf, als Adunatos nach einem kurzen Gespräch die SC und Sylvia aus dem Palast führt (die Leibwächter bleiben zurück), und draußen an der frischen Luft kehren die Sinne der Verwirrten langsam wieder. Sylvia ist allerdings kreuzunglücklich und möchte gerne wieder zurück.
Mittels der Gedankenlesefähigkeit gelingt es Adunatos, den verborgenen Erinnerungen von Niketas etwas zu entlocken: er hat die gestrige Nacht recht intensiv mit Abd-Al Mansur gesprochen, der ihm in geschliffenem, literarischem Latein eröffnet hat, zu Beginn der Ära der Cäsaren in Rom gelebt zu haben, wo er den Namen Cilnius Caius Maecenas getragen habe. Er war ein Vertrauter des Kaisers Augustus, auch wenn ihn die Nachwelt eher als Förderer der Künste in Erinnerung hat (-> Mäzen). Einige Erinnerungen an dieses Gespräch können ans Tageslicht befördert werden.
Noch unter dem Eindruck dieser Ereignisse beschließen die SC, die angebrochene Nacht mit der Suche nach dem Anführer der Wolfskinder zu verbringen. Drei von ihnen (Konstantin, Adunatos und Milena), die über Nachtsicht verfügen, begeben sich schließlich in die Hauptkloake von Barium. Bald finden sie das gesuchte wolfskind - oder werden sie von ihm gefunden? Es trägt Wolfsgestalt und greift an. Konstantin stellt sich ihm heldenhaft in den Weg, umhüllt sich und das Wolfskind mit Dunkelheit (Otenebration), würfelt anschließend aber so schlecht, dass das Wolfskind die Oberhand gewinnt und ihn fast vernichtet - bis Konstantin ein Glückstreffer gelingt, der das Wolfskind dazu zwingt, sich in seine Nebelgestalt zu flüchten und den Ort des Kampfes zu verlassen.
Als die drei SC wieder aus der Kloake zurückkommen, treffen sie auf die anderen beiden, die mittlerweile am Eingang von einem ganzen Rudel Wolfskinder umringt sind. Bevor es jedoch zu einem richtigen Kampf kommt, reißt Milena der Geduldsfaden und sie erweckt die Zulo-Form (Fleischformen Stufe 4). Das beeindruckende Ergebnis schlägt die Wolfskinder umgehend in die Flucht. Und es spricht das künstlerische Auge von Adunatos derart an, dass dieser fortan an Milena klettet, in der Hoffnung, die Form noch einmal zu sehen (ja, ganz ohne Slapstick scheint es nicht zu gehen).
Im Verlauf des folgenden Tages können die NSC endlich ein eigenes Haus klarmachen und verlegen die Transportkisten der SC dorthin.
Konstantin kriecht ziemlich auf dem Zahnfleisch und braucht jede Menge kräftiges Blut zur Heilung; also nutzt Adunatos die Präsenz-Fähigkeit des Herbeirufens, um zwei der Wolfskinder zu sich zu locken, die kurzerhand ergriffen und ausgesaugt werden. Dabei schlürft Niketas den letzten Blutpunkt des einen Kindes, welches passenderweise eine Generationsstufe niedriger war als er; damit ist er jetzt Diablerist, hat seine Generation um eine Stufe gesenkt und erlernt die erste Stufe der Disziplin Gestaltwandel (rot glühende Augen, die bei Nacht sehen können) - dazu kommt eine neue Neigung zu triebhafterem Verhalten. Tja, was Gangrelblut so für Nebenwirkungen hat...
Immerhin war Konstantin von der Gedankenlesekraft von Adunatos derart beeindruckt, dass er Adunatos bittet, einmal auch in seinen verschollenen Erinnerungen zu wühlen; immerhin kann er sich an ein paar hundert Jahre zwischen seinem Leben als Kaiser und seinem Erwachen vor ca. 70 Jahren als Fußabtreter des Lasombra Magnus nicht erinnern.
Adunatos wühlt sich in den Geist des etwas erfrischten Konstantin und findet tatsächlich Interessantes: Magnus hat Konstantin von einem Pflock in seinem Herzen befreit, er scheint die Jahrhunderte in Starre verbracht zu haben. Adunatos sieht auch, was direkt nach Konstantins Tod passiert ist: den Kuss wie den Pflock im Herzen hat ihm die Kappadozierin Alexia Theusa geschenkt, gleich nachdem er an Dysenterie gestorben war. Warum? Tja, wer weiß. Steht in Constantinople by Night und wird hier nicht verraten, weil Thorgas mitliest.
Konstantin ist also Kappadozier; jetzt wird auch klar, warum er in Obtenebration so schlecht ist und immer selbst für vampirische Verhältnisse so sterbenskrank aussieht. Zum Ausgleich erhält er die erste Stufe von Mortis hinzu.
Jetzt stellt sich die Frage, ob die SC vielleicht entscheiden, einfach in Barium zu bleiben und zu versuchen, sich die Stadt unter den Nagel zu reißen, oder ob sie ihrem Auftrag folgen und schließlich weiter nach Rom ziehen.
Robin