Wenn ein Spielleiter meint noch weitergehende Informationen zum Charakter zu benötigen so kann ich mir ja dann Gedanken dazu machen und auch schnell die notwendigen Antworten liefern.
In manchen Runden wollen sich die Spieler einige Entscheidungen über den Hintergrund für später vorbehalten, um diese dann passend für die Kampagne, die man ja am Anfong noch nicht überblicken kann, zu entscheiden.
Da passt es dann nicht, dass man als Spieler dazu genötigt wird, spontan zu antworten.
Beispiel: In einer Fantasykampagne, habe ich irgendwann beschlossen, dass mein Magier verheiratet ist und eine Tochter hat. Die Familie lebte fern der Handlung, aber dadurch wurde meine Rolle anders definiert. Es passte sehr gut, denn es ging in der Kampagne um Verantwortung und dadurch konnte ich einen Aspekt in der Charakterisierung schaffen, der einen Bezug zum Thema der Kampagne hatte.
Anderes Beispiel: Als Barde hatte ich einen wirklich hohen Charismawert. Ursprünglich wollte ich den Charakter als Chameur und Frauenheld darstellen...
Allerdings habe ich in den ersten drei Abenteuern alle Proben im Flirten kritisch verpatzt (und das waren einige!!!). Also wurde aus diesem Charakter ein Barde der schön ist und auch singen und musizieren kann, der aber bei Frauen grundsätzlich nicht ankommt. Solange er singt ist alles okay, aber sobald es zum Gespräch kommt, hat er verloren. Natürlich habe ich die Vorgeschichte entsprechend definiert, weil sie noch nicht festgelegt war. Andernfalls hätte ich einen Charakterhintergrund gehabt, der einfach im krassen Widerspruch zu allem steht, was während des Rollenspiels (durch Würfelentscheid) geschehen ist.
Es ist also durchaus hilfreich, wenn man nicht immer alles sofort festlegt, sondern das innerhalb der ersten Abenteuer festlegt.
(ein anderer Spieler hatte mal einen Kämpfer, den er als Schwertmeister ausspielen wollte. Er wurde aber stetig entwaffnet, oder verlor sein Schwert durch eine Patzer.
Dadurch wurde er immer genötigt, während des Kampfes auf andere Waffen (die von besiegten Gegnern) umzusteigen. Mit denen würfelter er dann immer überdurchschnittlich gut...
Am Ende kam ein Charakter raus, der spitzenmässig mit allen Waffen kämpfen konnte, nur mit einem Schwert, da konnte er nicht mit umgehen, auch wenn er sich noch so sehr bemühte... Manchmal erzählen die Würfel eben eine andere Geschichte als der vordefinierte Hintergrund)
Manches möchte man sich als Spieler vielleicht auch noch überdenken.
Oder aber der Spielleiter legt eben dann von sich aus Teile meines Hintergrundes fest.
Da werden viele Spieler allerdings lauthals protestieren.
Einige Spieler hassen es nämlich wie die Pest, wenn man ihnen als Spielleiter Hintergrund-Elemente für ihren Charakter aufdrückt. Soetwas sollte also in jedem Fall immer abgesprochen sein.
Wenn ein Spieler bei mir keinen Hintergrund für seinen Charakter entwickeln will so übernehme ich das als Spielleiter gerne selbst.
Das macht aber viel Arbeit. Und man läuft in Gefahr, dass der Spieler nicht glücklich mit seinem Charakter ist. Oder, dass er den Hintergrund ignoriert.
Inzwischen reicht es bei meinen Spielern schon aus wenn ich nett anbiete dem Charakter einen Hintergrund zu verpassen.
Dann hast Du eine pflegeleichte Runde... und eine faule!