Vorneweg:
Ich denke, es kommt hier auch häufig zu Missverständnissen, weil vielen Leuten der Unterschied zwischen intrinsischer Regel und Gesetzmäßigkeit nicht wirklich klar ist.
Man sollte sich vielleicht erstmal klarmachen, dass zu allererst zwischen Regeln und Gesetzmäßigkeiten unterschieden wird.
Die Regeln werden dann in informative und nichtinformative Regeln unterschieden.
Und die informativen Regeln werden dann in intrinsisch und extrinsisch unterschieden.
Wir haben also: Regel[informativ[intrinsisch/extrinsisch]]
Bevor wir also ganz unten anfangen und uns darüber unterhalten, ob es sinnvoll ist, informative Regeln zu unterscheiden oder nicht, sollte man vielleicht ganz oben anfangen und erstmal klären, ob es sinnvoll ist, Regeln und Gesetzmäßigkeiten zu unterscheiden oder nicht. (Denn es bringt wenig Sinn, zu erklären, warum man informative Regeln in extrinsisch und intrinsisch aufteilt, wenn noch gar nicht klar ist, wieso man überhaupt in Regel und Gesetzmäßigkeit aufteilt.)
Wobei ich persönlich Regeln lieber als "echte Regeln" bezeichnen würde und "Gesetzmäßigkeiten" lieber als "fiktive Regeln". Aber das ist nur eine Notationsfrage und hat mit der eigentlichen Definition nichts zu tun.Hoffentlich kommst Du dann endlich zu dem Schluss, den Boomslang Dir als letzter Verbliebener seit Ewigkeiten klar zu machen versucht.
Du, wir haben Boomslang schon verstanden. Boomslang hat sich schon klar ausgedrückt, dass die Spielwelt nicht real ist, sondern ein Teil unserer Vorstellung. (Entweder ein Teil unserer gemeinsamen Vorstellung oder ein Teil unserer individuellen Vorstellung. - Bzw. die Menge aller individuellen Vorstellungen innerhalb der Spielgruppe.)
Aber ich befürchte, weder du noch Boomslang haben verstanden, was wir ausdrücken wollen.
Es kann allerdings nicht klappen, solange Du an der unglücklichen Vorstellung kleben bleibst was eine Spielwelt ist. Die Pokerchips sind genauso Teil der Spielwelt wie das Schwert, das jemand in dem Teil der Spielwelt findet, die Du für die gesamte "Spielwelt" hältst.
Nein.
1) Niemand hält intrinsische Regeln für einen Teil der Spielwelt. Schau dir mal das Schaubild im allerersten Post genau an. Dort ist klar unterschieden:
Gesetzmäßigkeiten sind Teil der Spielwelt und Regeln sind Teil der Spielgruppe. Da intrinsische Regeln aber insbesondere Regeln sind, sind sie Teil der Spielgruppe.
Disclaimer: Der obere Satz ist undeutlich. Wenn man es exakt nimmt, müssten die beiden letzten Sätze heißen:
Gesetzmäßigkeiten sind Teil der Spielwelt und Regeln sind Teil der Spielgruppe, die nicht auch Teil der Spielwelt sind. Da intrinsische Regeln aber insbesondere Regeln sind, sind sie nicht Teil der Spielwelt.2) Was verstehst du unter Spielwelt? (Bzw. was glaubst du denn, ist Berals
"unglückliche Vorstellung von einer Spielwelt"?) Ist für dich die Spielwelt der SIS oder ist für dich die Spielwelt der individuelle Vorstellungsraum? Oder ist für dich die Spielwelt etwas vollkommen anderes?
Ansonsten: Pokerchips sind weder Teile des SIS noch sind sie Teile des individuellen Vorstellungsraumes. Schwerter dagegen können Teil des SIS sein. (Und in manchen Regelwerken ist es auch möglich, das das Schwert zwar ein Teil meines persönlichen Vorstellungsraumes ist, aber nicht Teil des SIS.)
Es sind durchaus Regelwerke denkbar, wo die Vorstellung:
"Schwerter richten beim Menschen mehr Schaden an als bloße Fäuste." zwar ein Teil meiner individuellen Vorstellung ist, aber nicht Teil des SIS. (z.B. bei Wushu möglich)
Die Gesetzmäßigkeit
"Schwerter richten beim Menschen mehr Schaden als als bloße Fäuste." ist also eine ganz individuelle Vorstellung, die nur für meine Vorstellung gilt, aber nicht zwangsweise auch für die Vorstellungen meiner Mitspieler.
Die Regel
"Wenn man einen Pokerchip ausgibt, dann macht der Charakter mehr Schaden." ist dagegen eine Regel, die entweder für alle gilt oder für niemanden.
Bzw. ich kann schlecht sagen: "So, ich sage der anderen Gruppe zwar nichts, aber wenn ich einen Pokerchip ausgebe, dann mache ich zwei Extrapunkte schaden." (Ich kann das zwar schon tun, aber wenn das rauskommt, dann wird die Gruppe das als Schummeln bewerten.)
Dagegen kann man sich sagen:
"Ich sage meiner Gruppe nichts davon, aber ich stelle mir vor, dass mein Charakter gegen Schwerter immun ist. Wenn mein Charakter Schaden bekommt, dann stelle ich mir vor, dass er nicht durch das Schwert, sondern durch etwas anderes verursacht wird." (Wenn das rauskommt, dann werde ich vielleicht als kauzig angesehen, aber es wird nicht als Schummeln bewertet, da meine Vorstellung über die Gesetzmäßigkeiten meines Chars ja nichts an den Regeln ändern.)
Pokerchips machen genausowenig Schaden wie ein Schwert das man sich vorstellt.
Nein, aber ich stelle mir vor, dass ein Schwert schaden macht.
Wenn ein Regelwerk jedoch schreibt: "Wer einen Pokerchip ausgibt, macht mehr Schaden." bezweifle ich, dass sich die Spieler vorstellen, dass ihr Charakter durch einen imaginären Pokerchip mehr Schaden machen. (Natürlich: Wenn ein Spieler sich vorstellt, dass es in der Spielwelt Pokerchips gibt, die dafür sorgen, dass Leute mehr Schaden machen und sein Char deswegen nicht mit einem Schwert, sondern mit einem Pokerchip bewaffnet ist, dann ist die Regel intrinsisch. - Aber die meisten Spieler zahlen zwar outtime einen Pokerchip, stellen sich aber ingame vor, wie der Char nicht mit einem Pokerchip, sondern mit einem Schwert angreift.)
Beides ist eine Spielweltvorraussetzung für die Aktion Schaden verursachen. Dass die Pokerchips tatsächlich vorhanden sind ist kein Argument, denn sie könnten (genau wie das nicht real existente Schwert) nur auf einem Blatt Papier notiert sein.
Das beweist jetzt eindeutig, dass du es nicht verstanden hast.
Es ist vollkommen irrelevant, ob etwas real vorhanden ist oder nicht. Darum geht es nicht. (Und wurde auch nie behauptet.)
Es geht darum, ob die Regel eine Gesetzmäßigkeit der Spielwelt abbildet oder nicht. Wie du davon darauf schließt, dass es etwas mit real oder nicht real zu tun hat, ist mir schleierhaft.
Disclaimer: Und ehe du mich erneut falsch verstehst:
"eine Gesetzmäßigkeit existiert in der Spielwelt" bedeutet:
"mindestens ein Spieler in der Spielgruppe stellt sich eine fiktive Gesetzmäßigkeit vor und stellt sich vor, dass diese fiktive Gesetzmäßigkeit in seinem individuellen Vorstellungsraum vorhanden ist."
Aber weil das ziemlich lang wird, habe ich das mit "eine Gesetzmäßigkeit existiert in der Spielwelt abgekürzt.
Wenn du den oberen Satz nicht abkürzen würdest, würde dort stehen:
"Es geht darum, ob die Regel eine Vorstellung von einem Spieler abbildet, wobei es in der Vorstellung um eine fiktive Gesetzmäßigkeit geht, die er sich in seinem fiktiven Vorstellungsraum vorhanden vorstellt, abbildet oder nicht. Wie du davon darauf schließt, dass es etwas mit real oder nicht real zu tun hat, ist mir schleierhaft."