Autor Thema: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen  (Gelesen 6240 mal)

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Offline sindar

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #25 am: 13.01.2009 | 11:42 »
*lach* Missverstaendnis nennt man sowas wohl. Maliks Tagebuch war sehr ueberzeugend - ich habe ihm geglaubt. Gut, dass es ein Missverstaendnis war. :)
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #26 am: 13.01.2009 | 16:44 »
Dieses Mißverständnis war ingame von Searos' Spieler ebenso beabsichtigt wie beim Schreiben von Maliks Tagebuch ;)
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #27 am: 31.01.2009 | 13:42 »
Liebes Tagebuch,

da Malik aus unerklärten Gründen eine Schreib Blockade hat, übernehme ich diesen Eintrag in sein Tagebuch. Ich hoffe er möge mir diesen Frevel und meine Schrift verzeihen. Nun ja nach dem wir dieses kleine Scharmützel mit den Zentrarim hatten, machten wir uns weiter auf den Weg. Wir wussten jetzt wo der Stützpunkt lag, das einzige was mich zu diesem Zeitpunkt madig machte, war das mehrere Riesen den Zentrarim dienen sollten. Was nach meiner Meinung für uns tödlich wäre. Moradin sei Dank begegneten wir unterwegs Galvanius, den Baumanbeter. Er begrüßte uns recht freundlich, anscheinet war es ganz gut gewesen das ich Leandra meine Fleischkeule an den Kopf geworfen hatte, ich vermute mal das gepökelte Fleisch hat dem Wolf alias Galvanius recht gut geschmeckt. Nach einem kurzen Marsch durch den Wald erreichten wir seinen Hain, wo uns sein Vertrauter, ein Braunbär Namens Grimm gleich Misstrauisch beschnupperte. Leandra hatte natürlich nichts besseres zu tun als ihn zu streicheln, ich glaube inzwischen sie würde auch zu einem Löwen, der auf der Jagd ist, hinrennen und versuchen ihn zu kuscheln… Elfen halt. Galvanius lud uns erstmal zum Abendbrot ein, dabei wollte er uns über die Lage in dem Wald und den Zentrarim berichten. Was wir darauf hin hörten beunruhigte uns umso mehr, vor allem Malik überschlug sich dabei…anscheinend hatten wir es mit zwei sehr mächtigen Magiern zu tun. Irgendwas von magischen Erweiterungen und sehr starken Defensiv Zaubern war die Rede, ich muss gestehen ich hab nicht richtig zugehört. Malik und Tyrion zu beobachten, die umso mehr sie hörten Ängstlicher wurden, war zu diesem Zeitpunkt viel interessanter für mich. Wie bei allen Magier waren allerdings auch die Zwillinge mehr auf ihre eignende Sicherheit bedacht, als auf ihren Auftrag. Somit hatten wir ziemlich schnell den Schwachpunkt entdeckt, wenn wir die Umgebung des Stützpunktes von Zentrarimanhängern säubern würden. Würden sich die Zwillinge ziemlich schnell aus dem Staub machen und somit hätten wir die Möglichkeit den Stützpunkt zu zerstören.
Wir erfuhren das es ein Lager mit Goblins und Orks gab, die als Sklaven gehalten wurden und für die Zentrarim Bäume fällten, dort galt es die Wachen zu erschlagen und somit diese Brut frei zu lassen…..man stelle sich vor ich Durn Delzoun Sohn von Dainn Hammerhand befreit Orks…die Götter müssen ihren Spaß mit mir treiben! Nach dem mir alle Gruppenmitglieder geschworen haben, das wir darüber stillschweigen bewaren und niemals jemanden anderen das erzählen, erklärte ich mich einverstanden. Ich hätte ja lieber als erstes die Riesen angegriffen und danach sofort die Zwillinge getötet, aber egal ich schweife ab.
Wir begaben uns jedenfalls zum Lager, dank Malik und seinen großartigen arkanen Kräften konnten wir das Lager als Goblins getarnt ohne Probleme betreten. Was soll ich sagen nachdem ich den Kampf eröffnete, dauerte es nicht lange bis alle Wachen in ihrem Blut lagen. Ich muss gestehen dass ich am liebsten auch die Goblins niedergestreckt hätte, aber ich traute mich nicht! Irgendwie dachte ich mir das meine Gefährten mir das Übeln genommen hätten, traurig so was…ich meine ich rede von der Geißel aller friedliebenden Völker, Moradin sei Dank, das Goblins sich lieber gegenseitig bekämpfen, wenn die Stämme zusammen arbeiten würden, würde ganz Fearun untergehen… wirklich traurig. Allerdings hat keiner von mir verlangt den Goblins gegenüber freundlich zu sein. Also tat ich so als wolle ich sie angreifen, Goblins sind feige und das wusste ich. Natürlich nahmen sie Reißaus vor mir, was mir immerhin ein bisschen Genugtuung gab. Wir nahmen einen der Wachen gefangen und begaben uns nach getaner Arbeit wieder zurück zu unserem Lager. Nun am nächsten Tag werden wir die Riesen angreifen, ich bin guter Dinge….

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #28 am: 2.02.2009 | 10:48 »
Liebes Tagebuch,

Malik hat immer noch eine Schreib Blockade, also werde ich ein zweites Mal den Eintrag in sein Tagebuch übernehmen. Erstaunlicher Weise hat er gar nicht gejammert, was er normalerweise immer macht. Sei es drum.

Nun wir übergaben Galvanius unsere Gefangenen, dieser freute sich über weitere Arbeitskräfte für seinen Garten. Wir aßen mit dem Baumanbeter zu Abendbrot, dabei erfuhren wir dass ein Händler in der Nähe des Waldes gesichtet worden ist. Unklar war zu diesem Zeitpunkt aber ob der Händler den Wald betreten würde oder ob er einen anderen Weg einschlagen würde. Wir hatten jedenfalls genug Zeit uns auf die drei Riesen vorzubereiten. Der einzige Weg um nah genug ran zu kommen war wieder einmal Maliks arkane Kraft, der Vorschlag uns durch eine Illusion als Zentrarim, war der einzige der sich vielversprechend anhörte. Der Versuch meine Gefährten davon zu überzeugen zu verhandeln, wurde ziemlich schnell abgeschmettert, ich muss zu geben ich wusste auch nicht so recht was ich als Verhandlungsbasis hätte benutzen können. Aber mit Riesen zu kämpfen ist mir in Erinnerung geblieben und ich kann mich noch gut daran erinnern wie dutzende Zwerge unter den geworfenen Steinen zermalmt worden sind, so ist der Gedanke daran mir nicht lieb gewesen.
Nun Zeit kommt Rat heißt es, so bettete ich zu Moradin das er mir die Fähigkeit gäbe wenigstens in Sprache der Riesen zu sprechen und er erhörte mich in seiner Güte. So zogen wir am frühen Morgen los, den Anstieg des Hügels hätten wir glaub ich niemals lebend überwunden. Hätten wir Malik nicht dabei gehabt, dadurch das wir so aussahen wie Zentrarim gab der Riesen einen Warnschuss ab. Moradin sei Dank, war Malik so Geistes gegenwärtig und belegte die Wache mit einem Zauber und Moradin sei dank war Searos so Geistes abwesend und sagte nichts. Dadurch waren wir immerhin in der Lage mit der Wache einiger Massen vernünftig zu verhandeln. Das Gespräch war immerhin so Erfolgreich, das dieser Riese sofort aufbrach und für uns keine Gefahr mehr war. Die anderen beiden Riesen waren leider nicht so kooperativ und so mussten wir mit ihnen kämpfen. Ich denke das es die Zauber waren die mir Moradin gewährte, die entscheidend waren um den Kampf für uns zu entscheiden. Nachdem ich es schaffte die beiden mehrere Sekunden zu blenden, taten meine Gefährten ihr tödliches Handwerk um sie niederzuzwingen. Als der letzte Riese tödlich getroffen zu Boden ging, hörten wir hinter uns eine Stimme, die sagte:" Tötet sie" Es waren die Zwillinge, die mit ein paar Soldaten uns angriffen. Unser Glück war es jedoch das die Zauberer sich raus hielten und erstmal den Verlauf des Kampfes folgten. Als es für die Zentrarimsoldaten nicht mehr so günstig aussah, schaltete sie sich allerdings wieder ein. Der Zauber war mächtig, so mächtig das er uns alle fast zu Boden geworfen hätte. Aber wieder hatten wir Glück in ihrem Übermut teleportierten sich die Zwillinge weg und überließen es dem Fußvolk uns zu erledigen. Für unsere Gruppe sind allerdings normale Soldaten, inzwischen keine Gefahr mehr. So besiegten wir sie im Handumdrehen. Nach dem wir die Zentrarim ausraubten, zogen wir uns wieder zum Hain zurück. Unsere Wunden zu versorgen und abzuwarten was der Händler machen würde…

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #29 am: 4.02.2009 | 15:31 »
Liebes Tagebuch,

inzwischen ist es mir egal was Malik dazu sagt, das ich fröhlich in seinem Tagebuch rum schreibe. Irgendwie scheint er es gar nicht zu vermissen.
Nach dem wir uns einen weiteren Tag ausruhten, erfuhren wir das der Händler mit seiner Eskorte wirklich den Weg durch den Wald nehmen würde. Nach dem Galvanius uns erzählte wo es für die Zentrarim am leichtesten wäre einen Hinterhalt zu legen. Berieten wir uns kurz und kamen überein für den Hinterhalt, selbst einen Hinterhalt zu legen. Wir begaben uns also zu der Stelle die Galvanius uns nannte. Es war ein Fluss der durch eine Furt wahrlich ideal für die Zentrarim gewesen ist. Wir schlugen uns in die Büsche und Malik ließ uns wie Buschwerk aussehen, nun jetzt mussten wir nur noch warten. Es dauerte nicht lange bis eine komplette Abteilung der Zentrarim auftauchte, dicht zusammengedrängt dachte ich schon das Thyrion die Gunst der Stunde nutzen würde und den Kampf mit einem Feuerball eröffnen würde, aber er tat es nicht. Nachdem die Gruppe sich aufteilte und vier unsere Feinde den Fluss überquerten wartete ich ob Leandra ihre tödlichen Pfeile fliegen ließ, aber auch das passierte nicht. Inzwischen bin ich der festen Überzeugung das meinen Gefährten immer einen Anstoß brauchen um ihr tödliches Handwerk auszuüben. Nun da sich keiner traute übernahm ich das wie immer gern. Dadurch dass sich die Zentrarim aufteilte ging ich davon aus, dass ich mit einem Stillezauber in der Lage wäre drei Zentrarim zu überraschen. Und ohne große Gegenwehr zu überwältigen, ohne das es der Rest mitbekäme. Aber anscheinend ist meine Stimme so Kraftvoll das es quer durch den Wald schallte, als ich den Zauber murmelte. Davon aufgeschrägt ließ Leandra ihre Pfeile fliegen und das sterben der Zentrarim hatte begonnen. Wie sich herausstellte waren die Soldaten durch Zauber geschützt. Moradin sei Dank war Thyrion so vorsichtig und wartete erstmal und Moradin sei Dank war Searos so Geistes abwesend und verpasste die Gelegenheit. Was soll ich noch zu dem Kampf schreiben, die Gegner auf unserer Seite des Flusses waren schnell bezwungen. In der zwischen Zeit kam auch der Händler mit seiner Eskorte, die wurden ziemlich schnell durch die vergifteten Pfeile der Zentrarim niedergestreckt. Leider trafen die Pfeile ihre Opfer als sie schon im Fluss waren. Die Eskorte die wohl durch Kettenhemden geschützt waren, fielen gelähmt von ihren Pferden und gingen wie ein Stein unter…diese armen Seelen möge Moradin ihnen den Weg zu ihren Göttern weisen. Thyrion teleportierte sich und mich auf die andere Flussseite, den Rest der Gruppe sah ich nirgends. Als wir umzingelt waren, blieb mir nur Zeit für einen Zauber, also rief ich Moradins Gerechte Macht an und er verlieh mir seine Stärke und lies mich wachsen. Das machte mich wohl sprichwörtlich zu der größten Gefahr, die vier verbliebenen Zentrarim konzentrierten ihr Feuer auf mich…ich weiß nur noch das vier bis sechs Pfeile mich trafen. Danach wurde mir schwarz vor Augen und ich brach wohl zusammen. Als ich wieder aufwachte war ich auch schon wieder im Druidenhain, wir hatten gesiegt.
Aber was musste ich bemerken! Mein Bart war auf einmal ROSA!!! Und…und jemand hatte Glöckchen reingeflochten! Und dieser Demütigung nicht genug, man hatte mich auch noch mit so einem Frauenduft begossen, ich glaube Rosenduft war es. Ich kenne glaub ich nur eine einzige Person die das schon mal mit mir gemacht hat und noch lebt! Und diese Stand 5m dumm grinsend vor mir! LEANDRA! Nachdem ich in meiner Wut drauf und dran war sie mit meiner Waffe anzugreifen, entschied ich mich aber dafür lieber sie mit Haarwuchsmittel einzuschmieren.
Natürlich war sie darauf gefasst und wich mir aus. Also warf ich das Zeug nach ihr was natürlich daneben ging. Aus irgendeinem Grund Schlug sie dann nach mir um mich zu beruhigen, als ob ein Zwerg gleichgültig auf so eine Demütigung reagieren würde! Nachdem sie mich nicht betäuben konnte, schob sie alle Schuld auf Malik. Ich will gar nicht mehr darüber weiter schreiben, wenn ich daran denke kommt die Wut wieder in mir hoch. Ich weiß noch nicht wie weiterhin darauf reagiere, eines steht fest ich werde die Gruppe nach dem Gerichtsverfahren verlassen, sobald ich weiß das Searos seine gerechte Strafe bekommen hat. Was den baldigen angriff auf die Festung angeht…irgendwie ist mir im Moment egal ob dabei jemand von meinen Gefährten zu schaden kommt…

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #30 am: 25.04.2009 | 20:28 »
Die letzten Abende der Gruppe mit mir als Meister wurden leider nicht protokolliert, es gibt kein Tagebuch. Allerdings wird die Essenz der Erlebnisse dem geneigten Leser später offenbar, denn ich habe mein SL-Amt abgegeben und bin der Gruppe als Spieler beigetreten.
Darf ich vorstellen: Faenaeyon, Golfelf, Magier (Incantator), arrogant, Harfner-Agent für Infiltration und Akquisition :)

Im Folgenden gebe ich dann MEINE Tagebucheinträge zum Besten, den ersten gleich jetzt. Würde mich über Feedback freuen, wie es Euch so gefällt.


Ich war gerade nach einem besonderen Auftrag der Harfner nach Silbrigmond
zurückgekehrt. Ich mußte von einem Adligen in Sembia ein wertvolles Buch
akquirieren, welches sich mit der Geschichte des Landes vor 200 Jahren
befaßte. Dieser Adlige war nicht gewillt, es zu verkaufen, obwohl es
dringend für Nachforschungen benötigt wurde. Nun, so mußte er sich denn
unfreiwillig davon trennen…

Jedenfalls freute ich mich auf ein paar geistvolle Vorlesungen des
Magisters Harontor Horton, als mich eine Nachricht von meinem Bekannten
Danilo von Thann ereilte. Er habe eine Gruppe hoffnungsvoller aufstrebender
Harfner unter seine Fittiche genommen, die sich im Moment in einer
schwierigen Situation betreffend der Jurisdiktion der Stadt Westtor
befänden, und er bitte um meine Unterstützung. Mit andern Worten, so
vermutete ich, eine Bande Abenteurer hatte sich Hals über Kopf infolge
mangelnder Kompetenz mit den falschen Leuten angelegt und einen Auftrag
gründlich in den Sand gesetzt. Und nun wollte Danilo die Hilfe eines
erfahrenen Harfner-Agenten, um den Neulingen aus dem Dreck zu helfen. Ich
willigte zunächst nur ein, mir ein Bild von der Lage zu machen und mich
dann zu entscheiden.

Seine Angaben über die Gruppe waren spärlich. Dank des Teleport-Zaubers
hielten sich meine Reisezeiten in Grenzen. In einer unterirdischen
Tiefengnom-Siedlung namens Schwarzstein bekam ich Informationen, dass die
Gruppe wohl um die sechs Personen stark, es nur knapp geschafft hat, in der
Stadt anzukommen, obwohl sie einen kundigen Führer hatten. Naja, da nur
zwei Elfen dabei waren, und das auch noch Mondelfen, war meine anängliche
Vermutung der Inkompetenz deutlich erhärtet worden…
Ein weiterer Hinweis führte mich dann zu meinem alten Mentor, dem Druiden
Galvanius. Auch er war der Gruppe begegnet und zeichnete mir ein Bild von
einem Haufen planlos agierender und unverständlicherweise mit Glück
gesegneter Chaoten, deren einzige Vorbereitung auf irgendwelche
Unternehmungen darin bestand, die Waffen zu schärfen… naja, jedenfalls
interpretierte ich seine Erzählungen dementsprechend.

Ich beschloss, mir die Gerichtsverhandlung anzusehen, von der Danilo
gesprochen hatte, um festzustellen, wie schlimm es wirklich um sie stand -
sollten sie zum Tode verurteilt werden, hätte es sich ja mit einer
Hilfestellung meinerseits erübrigt.
Zu dem absolut vergeblichen Versuch einer Rechtfertigung für das Gemetzel
an den Soldaten Westtors möchte ich schweigen. Und ich entschloss mich
wider besseren Wissens, Danilos erneuten Bitten nachzukommen und ihnen
beizustehen. Es sollte sich ja zu mGlück nicht um eine Drachenjagd handeln,
sondern um das Aufspüren einer vermißten Person. Im ersten Fall wären meine
Fähigkeiten kaum von Nutzen gewesen, im zweiten um so mehr.
Die Gruppe bestand aus zwei Mondelfen, Tyrion und Leandra. Sie hatten um
sich noch drei Menschen geschart, warum auch immer, deren Namen ich
irgendwie schon verdrängt habe. Außerdem sollte noch ein weiterer Harfner
auf Bitten Danilos zu uns stoßen. Dessen Namen Alagos konnte ich mir
durchaus merken, obwohl er ein Mensch ist, denn ich hatte ihn in
Silbrigmond flüchtig kennengelernt.

Ich mußte allerdings feststellen, dass gezieltes und zielführendes Handeln
meinen Weggefährten offenbar ferner liegt als einem Goblin
gesellschaftliche Umgangsformen. Wie bitteschön soll man eine Person
finden, ohne sich zu erkundigen, wie diese Person aussieht ? Von den
Schwachpunkten in der Vorbereitung für die Wüstenreise ganz zu schweigen.
Naja, wenn sie sich halbwegs anständig benehmen, lasse ich sie vielleicht
in meiner Hütte nächtigen.

Wir beschlossen - auf meinen fachkundigen Rat hin - die Reise nach Athkatla
mit dem Schiff durchzuführen. Die Wartezeit auf die Ankunft des nächsten
Schiffes verbrachten wir in einer dubiosen Taverne. Ich konnte mich erst
nach einem Säuberungszauber durchringen, mich auf dem Stuhl niederzulassen.
Das Gespräch in der Taverne war geprägt von einem freundlichen Wortgefecht
zwischen mir und Tyrion, seines Zeichens selbst ernannter Anführer und
einer der beiden Magiewirker der Gruppe. Die kargen und geistlosen Einwürfe
des Schwertfuchtlers Darius - ein Mensch… - trugen kaum zur Würze der
Unterhaltung bei, aber um des Friedens willen habe ich sie nicht schlicht
ignoriert, sondern sie mit humorvollen Bemerkungen erwidert.

Natürlich gelang es uns, eine Überfahrt für einen annehmbaren Preis zu
erstehen. Ich hatte mir bereits in dem Moment vorgenommen, meine Unterkunft
an Bord wesentlich zu verbessern, als ich das Schiff zum ersten Mal sah.
Und dank meiner Ausbildung - und meines Mangels an Skrupeln, meine
Fähigkeiten zu meinem Vorteil zu gebrauchen - hatte ich auch einen
erfolgversprechenden Plan. Ich konnte den Kapitän in seiner Kajüte, die ich
als angemessen empfand - zu einem Gespräch unter vier Augen bewegen. Meine
Geschichte um einen Glückszauber schluckte er wie ein Fisch einen Köder.
Doch eben diese Glücksgöttin muß ihm beiseite gestanden haben, denn er
widerstand meinem "Personen bezaubern". Naja, eine Nacht mußte ich dann
zusammen mit Alagos in einer kleinen Kammer verbringen, bis der Kapitän am
zweiten Tage einem Kabinentausch - er und ich - zustimmte. Manchmal hat es
Vorteile, wenn man sich nicht nur mit Kampfzaubern auskennt…

Tyrion, so stellte ich fest, kannte sich allerdings nicht besonders gut mit
Seefahrt aus. Nun, an sich ist es kein Problem, Luv und Lee zu verwechseln
(wenn man kein Seemann ist), aber das ändert sich schlagartig, wenn einem
dies beim Fischefüttern geschieht. Zum Glück helfen Säuberungszauber auch
gegen Sprenkelroben…

Ich beschloss, die Mahlzeiten an Bord auszulassen und die Tage in der
einzigen angenehmen Gesellschaft an Bord zu verbringen - meiner
Gesellschaft.
Am zweiten oder dritten Tage konnte ich eifrige Geschäfitgkeit und
aufgeregte Rufe an Bord vernehmen. Ich sah an Deck nach und stellte fest,
dass unser Schiff von einem großen Meeresbewohner angegriffen wurde, einem
Kraken. Durch die geistesgegenwärtige Reaktion meiner Selbst und Tyrions
und den Einsatz höchst wirkungsvoller Feuerzauber gelang es uns, den Kraken
schnell zu vertreiben. Wieder einmal mußte ich an meinen Gefährten
zweifeln. Was, bei Umberlee, meinte Darius mit seinen Schwertern ausrichten
zu können? Und warum zaubert Tyrion, wenn er sich dirket neben einem dieser
zuckenden Tentakel befindet? Mutig oder einfach nur schwachsinnig? Naja,
vielleicht erklärt sich deren sonderbares Verhalten im Laufe der Reise,
wenn es nicht einfach auf grundlegendes Chaos an sich im Handeln und Denken
meiner geschätzen Harfner-Kollegen begründet ist…

Der Rest der Reise verlief zum Glück ereignislos. In Athkatla angekommen,
haben wir weitere Nachforschungen angestellt und einen Haufen Gerüchte
gehört. Aber auch echte Hinweise auf den Standort der Gruft, in der der
Gesuchte verschollen sein sollte. Ein Führer wurde gefunden, die Einkäufe
für die Reise unternommen. Nun, hätten sie mich in die Vorbereitungen
einbezogen, hätte ich ihnen schon gesagt, dass ich kein Kamel und die
gesamte Gruppe keine Zelte benötigen würde. Ich habe es mir schon vor
Jahren angewöhnt, nur noch auf meinem beschworenen Geisterpferd zu reiten.

Was soll ich zu der Reise durch die Wüste sagen, außer dass sie sehr heiß
war… für die anderen, die nicht das Glück hatten, unter dem Effekt eines
"Elementen widerstehen" reisen zu können. Nun, auch hierzu hatte mich
keiner gefragt…. sollen sie doch schwitzen.

Ich erinnere mich noch gern an die großen Augen meiner Weggefährten, als
sie zum ersten Mal das Artefakt "Harontors Heimelige Hütte" bestaunen
durften. Die mannigfaltigen Sicherheitsvorkehrungen, zu denen nicht zuletzt
eine Illusion zur Tarnung diente, überzeugten sie von meiner Meinung, auf
eine Wache verzichten zu können. Zu deren Beruhigung verbarg ich noch die
Kamele unter einem "Mächtigen Trugbild", ohne daran zu denken, dass sie am
nächsten Morgen ohne meine Hilfe wohl gar nicht in der Lage seien, diese
wiederzufinden, so kraftvoll sind meine Zauber.
Am Morgen widmete ich mich dann meinen Studien und täglichen
Zauberanwendungen, um mich zu schützen, so wie jeden Tag. Was für eine
Vorstellung, darauf angewiesen zu sein, einen Schutzzauber erst in dem
Moment zu wirken, in dem ich in Gefahr bin!

Wie auch immer, wir erreichten den Standort der Gruft einige Tage später.
Ein trotz des offenkundigen Verfalls imposantes Bauwerk - wenn man
primitive Baustile bewundern kann. Nach einigen Fehlversuchen gelang es
uns, den richtigen Eingang der Gruft zu finden und zu öffnen. Ein langer,
bunt bemalter Gang mir vielen Fresken an den Wänden erwartete uns. Ein
Mosaik auf dem Boden, in welches eine Art roter "Faden" eingearbeitet war.
Ich ging davon aus, dass es in den Außenbereichen der Gruft noch vertretbar
gefährlich war und verzichtete auf den großflächigen Einsatz meiner
reichhaltigen Erkenntniszauber.
Dass das vielleicht ein Fehler war, erkannte ich daran, dass Darius kurze
Zeit später den Weg in eine Fallgrube antrat. Aber offenbar war ihm nichts
Ernstes geschehen.

Ich dachte angestrengt über parallel angelegte Bauten nach, die ich besucht
hatte, und bekam daher nicht alles mit, was meine Gefährten auf dem Weg in
die Gruft anstellten - vielleicht auch ganz gut so, denn planvoll waren sie
offenbar weniger dabei.
Jedenfalls konnten wir den einen oder anderen Hinweis in den Texten, die
wir aus der Bibliothek von Athkatla mitgebracht hatten, nutzen, um uns
voranzuarbeiten und Fallen zu umgehen. Wir entdeckten sogar einen
Geheimgang, der sich in einen ähnlich anmutenden Gang öffnete. Dieser war
gekennzeichnet durch viele Wandmalereien verschiedener Kreaturen. Ich
erkannte durch einen kleinen Zauber, dass Teile davon magisch waren. Stunde
um Stunde verging bei der Suche nach einem Weg tiefer in die Gruft hinein.
Schließlich erbarmte ich mich und löste den Zauber "Geheimtüren entdecken"
aus, welcher mir natürlich auch prompt eine geheime Öffnung zeigt. Dieser
folgten wir dann und erreichten einen Raum mit drei großen Truhen. Meine
Gefährten, offenbar dem Irrglauben unterliegend, es könne sich um eine Art
Schatzkammer handeln, öffneten sogleich eine davon, aus der jedoch eine Art
Riesenskelett mit einem gewaltigen Krummsäbel sprang und angriff.

Natürlich versuchte ich einen "Sengenden Strahl" und traf auch das untote
Monster mit elfengleicher Präzision, was nicht verwundert, bin ich doch
schließlich der edelste Elf unter uns… Was mich viel eher verwunderte,
war die Tatsache, dass das skelettierte Monster keine Notiz nahm von den
arkanen Energien, die ich (und irgendwie auch dieser Kampfmagier, dessen
Namen mir immer noch nicht geläufig ist) ihm entgegenschleuderten. Ich
folgerte messerscharf, dass hier eine Art Schutz gegen Magie vorliegen
müsse. Hah, das ist ja wohl noch eher meine Spezialität! Und so war es auch
- ein "Magie bannen" später, und das Skelett trat nach einigen Schlägen
meiner eher einfach strukturierten Mitkämpfer den Weg an, den es schon vor
HUnderten von Jahren hätte gehen sollen.

Wir werden sehen, was uns in dieser Gruft noch erwartet…


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Offline sindar

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #31 am: 29.04.2009 | 16:59 »
Also dass der Kerl arrogant ist, merkt man *g*.

Haben die Gefaehrten wirklich so wenig ausgerichtet, wie dieser Tagebucheintrag vermuten lassen koennte? (Ich glaube kaum...)
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #32 am: 29.04.2009 | 19:58 »
Alle Schilderungen sind natürlich, wenngleich in der ersten Person verfaßt, von absoluter Objektivität :D


In der zweiten Truhe befanden sich Wurfpfeile, die allerdings dem
unvorsichtigen Darius um die Ohren flogen, weil sie sich in einer von ihm
nicht bemerkten Falle befanden… ansonsten war nichts in der Truhe.
Die dritte hingegen bot nach der Öffnung einen interessanten Anblick:
Hunderte Schlangen, die sich aus der Truhe herauswanden und in Richtung
Ausgang schlängelten, als wollten sie flüchten. Merkwürdige Sache.
Leandra bemerkte einen Geheimgang, dem wir mangels anderer Möglichkeiten
folgten. Und wie ich es vermutet hatte, was jedoch in völliger Unkenntnis
der Lage von Leandra bezweifelt worden war, befanden wir uns am Ende dieses
Ganges erneut in dem großen Gang mit den Wandbildern und angemalten
Scheiben… ich ersparte mir einen Verweis darauf, dass meine Vermutung
durchaus zutreffend gewesen war.

Hinter einer Illusion verbarg sich - allerdings nicht sehr lange - eine
Geheimtür, die wir öffneten und durchschritten. Am Ende eines kurzen Ganges
gelangten wir in einen sehr großen Raum, der auf den ersten Blick an eine
Kapelle erinnerte - was wohl an dem großen blau leuchtenden Steinaltar am
Ende lag. Rechts und links davon waren zwei große Urnen aufgestellt, im
Vorderteil zwei Reihen Bänke. An der hinteren linken Wand war ein Portal
mit drei leuchtenden Steinen zu erkennen, ähnlich dem, welches wir bereits
passiert hatten.

Leandra untersuchte den Raum gründlich und fand einen Schlitz an der Wand,
durch den man offenbar Münzen oder dergleichen einwerfen konnte -
allerdings ohne einen Effekt zu erzielen.
Da hier genügend Platz vorhanden war, nachdem wir die Bänke entfernten,
beschlossen wir zu rasten. Ich ließ die Hütte erscheinen, und wir aßen
herzhaft.

Der Altar war offensichtlich gegen Unbefugte geschützt, was Leandra
erfahren mußte, als sie ihn berührte. Sie wurde von einer elektrischen
Entladung erfaßt und ein wenig durch die Luft geworfen. Davon unbeirrt,
untersuchte sie mit Darius die Urnen rechts und links des Altars. Wie ich
vermute aus Frust, weil sie nichts nennenswertes entdecken konnten, warf
sie einen Stein auf den Altar, welcher sich daraufhin in einer heftigen
Explosion zerlegte und alles mit einem Steinhagel überschüttete. Nur gut,
dass ich zu dem Zeitpunkt noch in der Hütte saß und meine Bücher
studierte…

In einem Anfall von Güte bot ich Tyrion meine Hilfe bei seinen
Zaubersprüchen an, da er seine Konezntration bei Schutzzaubern nur für
wenige Minuten aufrecht halten kann. Kurzerhand dehnte ich die Dauer
einiger Sprüche für ihn auf den ganzen Tag aus.

Da auch hier kein weiterer Ausgang zu finden war, entschlossen wir uns für
die Benutzung des Portals. Die leuchtenden Steine konnten wir durch Drücken
zu einem Farbwechsel bewegen. Allerdings war keine Wirkung zu erkennen.
Daher ging die neugierige Leandra kurzerhand in den Nebel hinein und
tauchte kurze Zeit später wieder auf… allerdings als Mann, wie wir
erstaunt feststellten!
Offenbar war sie von diesem Geschlechtswechsel alles andere als begeistert
(was ich gut verstehen kann, mir ist sie als Frau auch lieber) und ging
erneut durch das Portal, allerdings ohne erneut das Geschlecht zu wechseln.
Grimmig dreinschauend versuchte sie es erneut, tauchte aber nicht wieder
auf.

Ich wollte dem offenbar magischen Geheimnis auf die Spur kommen und schritt
ebenfalls durch das Portal. Ich erschien in einem kleinen Raum ohne
Ausgänge und versuchte, die Ursache zu finden. Allerdings war ich durch den
auch bei mir stattfindenden Geschlechtswechsel derart perplex, dass ich in
diesem Moment einfach keine brauchbare Theorie entwickeln konnte. Ich
kehrte durch das Portal zurück in die Kapelle und mußte mir einige
unflätige Bemerkungen seitens Darius gefallen lassen, der sich zunehmend
für die Umwandlung erwärmte und es ebenfalls probieren wollte - mag
Corellon wissen warum.
Inzwischen war Leandra durch den Eingang der Kapelle zurückgekommen und
verkündete, dass der dritte Durchgang im Eingangsgang der Gruft enden würde
- verwundert mußte sie feststellen, dass ihre gesamte Ausrüstung auf
magische Weise verschwunden war.

Tyrion, offenbar in der Absicht, ebenfalls die Ursache heruaszufinden,
schritt auch mehrfach durch das Portal, nachdem er seine Ausrüstung vorher
abgelegt hatte. Doch auch er wußte keine Antwort, als er aus dem Hauptgang
zurückkehrte. Wahr wohl auch im Moment des Geschlechtswechsels zu
konsterniert, um darüber nachzudenken.

Nachdem wir nun alle geschlossen wieder ans Ende des Eingangsganges
gelangten, blieb uns als letzter Weg ins Innere der Gruft die Dämonenfratze
mit der schwarzen Öffnung. Todesmutig nahm ich als erster das Wagnis auf
mich.
Ich (und nach und nach auch meine Gefähren) landete in einem Gang, in deren
Wand ich einen ähnlichen Schlitz entdeckte wie in der Kapelle. Wir
erinnerten uns an die mysteriösen Hinweise und warfen einen Platinring
hindurch, ein Geschenk Durns an einige Mitglieder der Gruppe. Daraufhin
öffnete sich eine Tür in eben diese Kapelle.

Der Gang war hier und da mit Türen und Falltüren gespickt. Interessant war,
dass wir eine Tür am Grunde einer der Fallgruben entdeckten, sie aber für
später aufhoben und erst em Gang zum Ende folgten. Dieser endete an einer
massiven Tür, welche ich weder mit Hilfe meiner Geschicklichkeit noch
mittels eines "Klopfen" Zaubers öffnen konnte - sehr mysteriös. Hier war
wohl ein spezieller Schlüssel erforderlich.
Darius nutzte die besondere Fähigkeit einer seiner Waffen, Säure
abzusondern, um ein kleines Loch in die Tür zu ätzen. Es war Kerzenschein
zu sehen, welcher sich zu entfernen schien, sowie das Geräusch trippelnder
Füße. Dies erschien uns sonderbar, aber da wir keine Möglichkeit fanden,
dieses Hindernis zu überwinden, beschlossen wir, zunächst einen anderen Weg
zu versuchen.

Leandra stieg daraufhin in die kürzlich entdeckte Fallgrube, um die Tür zu
öffnen. Wir folgten ihr alle. Es schloss sich ein kleiner Gang an mit einer
nach unten führenden Treppe, welche durch ein großes Netz gefüllt war. Es
war jedoch nicht erkennbar, ob eine Spinne oder ein Zauber Ursache hierfür
war.
Leandra wand sich durch die klebrigen Fäden des Netzes und entdeckte am
jenseitigen Ende einen Streitkolben, welcher (wie ich schnell herausfand)
einen Illusionszauber auf sich trug. Darius verbrannte das Netz, um
schneller voranzukommen.

Am Fuß der Treppe fand sich ein Raum, der von der äußeren Erscheinung den
Eindruck erweckte, es könne sich um die Ruhestätte Acereraks handeln.
Jedenfalls wartete auf einer Liegestatt ein Untoter, welcher uns auch
sofort angriff. Weder ein sengender Strahl Tyrions noch ein Magie bannen
von mir zeigten die erhoffte Wirkung. Der von Darius sehr vehement
ausgeführte Sturmangriff schlug auf spektakuläre Weise vollkommen fehl -
wie alle unsere Angriffe und Zauber, bis Leandra auf die aus Verzweiflung
geborene Idee kam, dem Untoten einen Hieb mit dem gefundenen Streikolben zu
versetzen. Dieser heulte - vor Schmerzen, wie wir uns einreden wollten -
auf und zerfiel nach einem weiteren Treffer zu Staub.
Sofort darauf fing die Gruft an zu wackeln, der Raum stürzte ein, und wir
flüchteten zurück in Richtung der Treppe. Dort warteten wir einen Moment
auf das Ende des Bebens, bevor wir zu einer abschließenden Untersuchung der
Trümmer zurückkehrten.
Zu unserer Verwunderung war der Raum jedoch intakt, die Zerstörung und das
Einstürzen müssen durch eine gelungene Illusion erzeugt worden sein. Im
Raum fanden wir einige Kleinodien, aber keine Hinweise auf Acererak.

Es steht fest, dass wir nun noch einmal gründlich suchen müssen, denn außer
der nicht zu öffnenden Tür hatten wir alle Wege ausgeschöpft - also müssen
wir etwas übersehen haben!

The difference between the knowledge of the most learned man and the
knowledge of the least learned man is insignificant when compared to all
that is yet unknown.

Offline stryke

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #33 am: 1.05.2009 | 21:39 »
In der Erwartung, nach gründlicherem Suchen doch noch einen Weg ins Innere
der Gruft zu finden, gingen wir den Weg zurück und suchten sehr intensiv.
Und wie der Zufall es wollte, entdeckten wir in der Fallgrube eine weitere
Geheimtür, die zu unser aller Erstaunen Tyrion öffnen konnte.

Hinter dieser Tür konnten wir in einen großen Raum treten, welcher der
Einrichtung nach für Mumifizierung vorgesehen war. Inmitten des Raums
standen drei große Bottiche mit undefinierbarer Flüssigkeit, auch waren
große Tische vorhanden sowie eine Menge an kleineren Gefäßen und sonstigem
Kram.

Ein kurzer Blick in die Bottiche förderte eine nicht verweste Leiche
zutage. Während sich Searos mit diesem Bottich näher beschäftigte,
entdeckte Leandra erneut eine Geheimtür, als hätte sie ihr Leben nichts
anderes gemacht. Searos hatte die fixe Idee, dass sich in dem Bottich noch
etwas verbergen könnte und suchte mit ausgestrecktem Arm in der Brühe
herum. Die Götter waren ihm wohlgesonnen, fand er doch die eine Hälfte
eines Schlüssels. Seiner eigenen Logik folgend, schloß er, dass sich die
andere Hälfte in einem der anderen Bottiche befinden müsse. Der Griff
hinein erwies sich jedoch als weniger harmlos, denn in diesem Bottich
befand sich ein Ockergallert, der ihm mit seiner körpereigenen Säure
zunächst den Arm verätzte und dann den Bottich verließ, um sich noch mehr
einzuverleiben. Den gesammelten Angriffen unserer Gruppe hielt das
Schleimwesen jedoch nicht lange stand. Und weil die verquere Logik des
Erbauers dieser Gruft offenbar nicht so unterschiedlich von den
Denkprozessen Searos' verlief, fand dieser auch prompt die zweite Hälfte
des Schlüssels in dem Bottich… das gibt mir zu denken!

Unterdessen hatte Leandra sich der eben entdeckten Geheimtür angenommen und
sie geöffnet. Und neugierig, um nicht zu sagen unvorsichtig und vorwitzig,
wie sie nunmal ist, erkundete sie den dahinter liegenden Gang, ohne auf uns
zu wartenoder auch nur Bescheid zu sagen. Hoffentlich wird ihr das nicht
irgendwann zum Verhängnis!
Jedenfalls mündete der Gang in eine abwärts führende Treppe, an deren Fuß
sich eine recht breite und tiefe Fallgrube befand, deren Boden mit spitzen
Spießen dicht bedeckt war. Nachdem der Rest der Gruppe aufschließen konnte,
entschieden wir uns für die Überquerung, die wir Elfen natürlich zügig und
stilvoll bewältigten. Leandra wählte den mundanen Weg des Kletterns, Tyrion
schwebte in Gasform hinüber und ich sprang einfach hinüber, nachdem ich mit
einem kleinen Zauber für die notwendige Sprungkraft sorgte. Tyrion warf
sodann ein Seil hinüber und befestigte es, um den ein wenig hilflos
wirkenden Menschen eine Hilfestellung zu geben.

Auf der anderen Seite, ich habe die Ursache nicht mitbekommen, prügelten
sich Alagos und Searos gegenseitig halb bewußtlos. Oh, hatte ich vergessen
zu erwähnen, dass Searos sich nach der Durchquerung des Portals in der
Kapelle entschieden hatte, in weiblicher Gestalt zu verbleiben? Höchst
albern, wie ich fand, weswegen ich es auch vorziehe, ihn bei seinem
originalen Namen zu nennen, nicht bei dem Pseudonym Searina, das er sich
zulegte. Aber ich schweife ab.

Irgendwie kam die Prügelei der beiden Kindsköpfe dann zu einem Ende, worauf
sie sich endlich auch entschlossen, uns zu begleiten. Anstatt sich der
Magie zu bedienen, wie es sich für einen schickt, der die Kunst beherrscht,
versuchte Searos es Leandra gleichzutun und wollte hinüberklettern. Was
soll ich sagen, dieses Unterfangen war zum Scheitern verurteilt…. und
natürlich stürzte Searos auf höchst spektakuläre Weise ab. Welcher Gott ihm
auch immer dabei zusah und sich belustigte, er hielt gleichzeitig die Hand
über ihn, denn er überlebte den Fall auf die Spieße. Lädiert kam er dann
auch zu uns allen auf die andere Seite, und wir konnten unseren Weg
fortsetzen.

Ein kurzes Stück weiter fanden wir einen Raum, der voller Grabbeigaben war.
Diese allerdings waren nicht nur heillos durcheinander geworfen, sondern
von Zustand und allgemeiner Qualität nur noch als Müll zu titulieren.
Hinter einem der schäbigen Vorhänge fand ausgerechnet Alagos, der so
unaufmerksam durch die Welt stolpert wie ein Maulwurf, eine Geheimtür,
hinter der wir einen gebogenen Gang fanden, dem wir folgten.
Während wir dies taten, machte Searos eindeutig unsittliche Angebote an
mich, die mit eisigem Schweigen beantwortet wurden. Wie unverfroren kann
man sein !?!

Wir erreichten eine Kreuzung, an der meine scharfen Elfenaugen eine Falltür
entdeckten. Jedoch war der Mechanismus nicht ausfindig zu machen, so dass
ich sie nicht entschärfen konnte. Aber da wir den Standort genau kannten,
konnten wir über ihre Ecken hinwegsteigen, um in die anderen Gänge zu
gelangen. Wir entschieden uns als erstes für den in südliche Richtung
führenden Gang. Hier war eine Tür, die eine Falle mit Wurfpfeilen enthielt.
Sie trafen Tyrion, der die Tür grade öffnen wollte. Unbeirrt zog er sie
denoch auf - und starrte auf eine nackte Felswand! Die Tür war eine
Sackgasse. Enttäuschend.

Der nächste Gang war der östliche. Er führte eine ganze Weile in diese
Richtung, bis er sich in eine große Höhle öffnete, die von so dichtem Nebel
erfüllt war, dass man kaum einige Fuß weit sehen konnte. Es war ein Gesang
zu vernehmen. Ob es dieser Gesang, den ich als Sirenengesang
identifizierte, war oder der Nebel, weiß ich nicht - jedenfalls wanderten
bis auf Leandra alle meine Gefährten wie bezaubert in den Nebel hinein. Es
gelang uns lediglich, Alagos festzuhalten. Wir testeten ein ums andere mal,
ihn loszulassen, aber es dauerte eine Weile, bis er gegen den Einfluss der
Stimme (ich kam zum Schluss, dass es nicht der Nebel war) immun war.

Wir machten uns gemeinsam auf die Suche nach unseren Weggefährten und kamen
recht schnell an einen Hügel, auf dem die Sirene stand. Wir sahen sie, da
auf dem Hügel kein Nebel wallte. Zu Ihren Füßen lagen ein großer und ein
kleiner Sack. Bevor sie uns bemerken konnte, wirkte ich eine verbesserte
Unsichtbarkeit auf mich. Leandra und Searos erlagen einem magischen
Einfluss, der ihre geistigen Fähigkeiten auf wenig mehr als das Niveau von
Pflanzen drückte.

Ich beobachtete die Sirene und stellte fest, dass sie einen unglücklichen
Eindruck auf mich machte. Ich schloss, dass auch sie eine Gefangene der
Gruft und nicht viel mehr als eine weitere Schutzvorrichtung war. Ich
unterhielt mich eine Weile mit ihr und bat sie, mit dem Gesang aufzuhören,
solange wir in der Höhle waren. Sie willigte ein, und daraufhin kamen alle
meine Gefährten wieder zu sich und zu dem Hügel. Allerdings konnte sie uns
keine weiteren informationen zu der Gruft oder Acererak geben.

Da die Sirene keinerlei Anstalten machte, ihn zu hindern, ergriff Searos
den kleineren der beiden Säcke, woraufhin der größere verschwand. In dem
kleinen Sack war ein Armreif zu finden, den wir als magisch einstuften. Ob
wir je erfahren, was in dem großen Sack war, weiß wohl nur Mystra… Wir
machten uns auf den Weg zur Kreuzung, um den letzten verbliebenen Gang zu
versuchen.

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