Autor Thema: (5a) Die Katakomben von Broksgaard [Lajos Ramon]  (Gelesen 1811 mal)

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oliof

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Lajos Ramon folgt der Gestalt herunter in die Katakomben, die von vier Kuttenträgern mit Fackeln beleuchtet werden. Mit einer behandschuhten Hand zeigt der Fremde weiter nach vorne und geht voraus.

Der gemauerte Bogengang endet bald, da er eingestürzt ist, doch zwei der vier Kuttenträger räumen behende ein paar größere Brocken zur Seite, die für ihre Größe erstaunlich leicht zu bewegen sind. Dahinter wird ein primitiver Tunnel sichtbar. Ohne ein weiteres Wort geht die Gestalt in den Tunnel und wartet nicht auf Lajos, der weiter von den Kuttenträgern begleitet wird.  

Der Tunnel mündet bald in einer größeren Höhle, deren Decke von Stalaktiten gesäumt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht der Feldmarschall eine Feuerstätte, hinter der zwei Gänge weiter ins Erdinnere führen. Und die Ratkin.

Offline Skyrock

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Re: (5a) Die Katakomben von Broksgaard [Lajos Ramon]
« Antwort #1 am: 4.12.2008 | 22:03 »
Vorsichtig, aber festen Schrittes bewegt sich der Feldmarschall durch die schummerigen, unbekannten Kavernen und folgt seinen Gastgebern.
Als Lajos Ramon die Ratkin erblickt, fasst er sich erneut instinktiv an die Seite, wo eigentlich sein Säbel lauern sollte. Fluchend blickt er sich um und stellt fest, dass es zu spät für eine Umkehr ist.

"Ratkin! Klar, dass sie zu feige wären um sich in einem ehrlichen Kampf zu stellen, sondern lieber ihre Opfer in eine Falle locken!"
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oliof

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Re: (5a) Die Katakomben von Broksgaard [Lajos Ramon]
« Antwort #2 am: 4.12.2008 | 22:41 »
Der Fremde Ratkin schlägt nun seine Kapuze zurück und spricht mit Gelassenheit – die menschliche Stimme aus einem Rattengesicht zu hören ist aber ein Novum.

„Wenn es mir darum gegangen wäre Euch zu töten, hätten meine Geschwister Euch mit ihren Klauen zerissen, als Ihr keine zwei Meter unter der Erde wart. Wir haben Euch hierher geführt, weil wir unsere Rotte retten wollen. Aber wir konnten kaum offen mit Euch sprechen, solange ihr unter die Broksgaarder Mörder gemischt wart.“

„Habt Ihr Euch schonmal überlegt, was für Fleisch Ihr heute Abend gegeseen habt? Die Rotweinsauce ist köstlich, ist uns zugetragen worden, aber sie verdeckt zu einem Gutteil die … etwas ungewöhnliche Textur des Fleisches, nicht wahr?“

Der Ratkin fährt sich mit einer klauenbewehrten Hand durch das hellgraue Fell. „Ich kann Euch nur raten, nicht mit den Broksgaardern zu verhandeln. Sie sind gemeine Mörder und hinterhältige Schweine. Sie haben … einen Weg gefunden, uns immer wieder in Fallen zu locken, auf Wege zu lotsen, denen wir nicht entkommen können.“

„Wir sind nur noch sechs Dutzend in dieser Rotte, ohne Mutter … unsere Ohren haben gehört, wie die Frau mit dem leuchtenden Stab Frieden und Einigkeit versprochen hat – gilt dieses Versprechen auch für uns?“

Offline Skyrock

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Re: (5a) Die Katakomben von Broksgaard [Lajos Ramon]
« Antwort #3 am: 6.12.2008 | 20:48 »
Ginge es nach dem Willen des Feldmarschalls, so würde man alle Ratkin von Nah tilgen und ihre Überreste mit Petroleum übergießen, um sicherzugehen dass diese Plage ein für alle mal ausgerottet wird.
Jetzt allerdings befindet er sich im Revier der Ratkin, und jeder unvorsichtige Schritt könnte sein Leben auslöschen. Jetzt hieß es einfach die eigene Haut retten ohne sich Zugeständnisse auf Kosten Maldors oder dessen potentiellen Verbündeten Broksgaard aus den Rippen leiern zu lassen.

"Normalerweise speise ich ja Fragesteller mit den Standardfloskeln von Frieden, Freude und Eierkuchen für alle ab, aber weil ihr es seid will ich ganz offen sein: Zunächst einmal gilt das Versprechen von Frieden und Einigkeit den Bewohnern der Oberfläche. Erst müssen deren Herzen gewonnen werden, ihre Kriegsmaschinen und Klingen nach außen anstatt gegen ihre Brüder zu richten. Dann erst, wenn der Brudermord Einhalt gefunden hat, kann man das Auge den inneren Angelegenheiten zuwenden.
Noch hat unsere Regierung keine Stellung zu den Ratkin genommen, und ich kann schlecht die Position der Kaiserin bestimmen oder festlegen, wo sie sich noch nicht geäußert hat. Sie ist aber eine barmherzige Frau, und wir können sicher eine Lösung finden, den Ratkin zu geben was den Ratkins ist.
Wenn wir auf eure Unterstützung zählen können, dann werde ich persönlich mit der Kaiserin sprechen und mich dafür einsetzen, dass man sich an die Verdienste von ihnen bei der Wiedervereinigung des Reiches erinnern wird. Aber wie schon gesagt, erst müsste ich mit ihr sprechen - ich bin ein ehrlicher Mann der die Karten offen auf den Tisch legt und glasklar zeigt was er zusichern kann und was nicht, kein höfischer Wendehals der mit windigen, unhaltbaren Versprechungen fordert und fordert, nur um sich am Ende als mit leerer Tasche herauszustellen, wenn man seine Gegenleistung sehen will."

Wenn sie dem nicht zustimmen können - fein, dann gilt "Wer nicht unser Freund ist, ist unser Feind", und wir haben die Legitimation sie zu zertreten. Wenn sie mitmachen und ich die Kaiserin bei meinen persönlichen Gesprächen - natürlich hinter verschlossenen Türen und fernab aller pelzigen Lauscher - nicht umstimmen kann, dann verheizen wir sie eben für die Rückzugsdeckung und finden dann später nach dem Krieg einen Grund, sie zu vernichten.
So oder so komme ich erst mal frei und überlebe - klarer Sieg, würde ich sagen.
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oliof

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Re: (5a) Die Katakomben von Broksgaard [Lajos Ramon]
« Antwort #4 am: 8.12.2008 | 11:59 »
„Dann geht und sprecht mit Eurer Königin. Seid Euch aber gewahr, dass wir Ratkin Lügen verabscheuen… sollten wir herausfinden, dass Ihr uns hintergeht, soll Euch der Zorn der Rotte bis in Euer Grab verfolgen! Die Fackelträger geleiten Euch wieder zurück.“

Mit diesen Worten nehmen die vier Fackelträger wieder Position im Karree um den Feldmarschall ein und geleiten ihn zurück in den Gang…