Zu Weihnachten folgten meine Eltern ihrer Tradition, wonach es immer auch ein gutes Buch geben muss zu all den Geschenken. Ist soweit völlig in Ordnung, nur dieses Buch ist langweilig. Schlicht und simpel gesagt, taugt es nur für Zugfahrten.
Das Buch dreht sich um Marie, stereotype allunfähige Dreißigerin, die ihren Freund am Altar stehen lässt. Der entwickelt, Dorf sei dank, Rachegelüste. Der platonische Freund, stereotyper Freak und natürlich schon seit Erfindung der Hormone scharf auf sie, hilft ihr durch die Krise. Neben allen möglichen Familiendramen, keine Bange, auch hier gibt's Stereotypen, kommt noch Joshua hinzu. Letzterer ist selbstredend Jesus, der gerade nicht nur die Apokalypse sondern auch noch eine Art Midlifecrisis durchsteht, ob und wie weit er Mensch sein will/ kann.
Der Teufel rennt irgendwo uninspiriert am Rande herum, der Autor kann sich über politisch korrekte Themen aufregen, und tut sonst weder etwas Amüsantes noch etwas Wichtiges. Gott interveniert natürlich ebenfalls und spätestens da wird das Buch wirklich dämlich und verkommt zu einem billigen Moralappell. Selbstredend gibt es ein Happy End, bei dem alle glücklich sind und passiert ist nichts, lächerliche Tritte ins Fettnäpfchen mal außen vor gelassen.
Sollte jemand darüber nachdenken, sich dieses Buch zu kaufen: lasst es! Ehrlich, wenn ihr was zum Thema Religion wollt, dann tut's ein Besuch in der Kirche oder wegen meiner auch das Wort zum Sonntag mindestens genau so gut. 300 Seiten Zeitvergeudung, schade drum.