Autor Thema: Unhallowed Metropolis - Erste Eindrücke ?  (Gelesen 1616 mal)

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Offline Kardinal Richelingo

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Unhallowed Metropolis - Erste Eindrücke ?
« am: 31.01.2008 | 10:06 »
http://www.newdarkage.net/synopsis.html

so, ichs mir gestern angeschaut und ich kann mehrere dinge bereits sagen, nennen wir es zweiten blick, zu mehr komme ich zzT auch nicht. es ist ein schönes buch, stabil und grösstenteils mindestens gut illustriert. die schreibe ist ansprechend und atmosphärisch, es sind glücklicherweise ziemlich viele seiten dem setting gewidmet. das system scheint überschaubar, aber ob es gut ist wage ich hier nicht zu sagen. insgesamt scheint alles mit auge fürs detail entstanden zu sein.

erstes fazit:
mir scheint es ein gutes und solides werk aus der typischen "alles ist dunkel und korrupt ecke" mit viktorianischem erste weltkriegsflair zu sein. man packe ne menge vampire und zombies drauf, mache es düster und etwas steampunkig und fertig ist die mischung. das setting könnte man sicher auch gut als deadworld für AFMBE nehmen. der preis ist sicherlich fair.

trotzdem bin ich auf sehr hohem niveau erst einmal etwas enttäuscht, denn so richtig erschliesst sich mir das besondere an dem spiel nicht, in anderer variation ist das hier alles schonmal da gewesen. ich denke zwar, dass man durchaus spass mit dem spiel haben kann, pflicht scheint mir es mir allerdings nicht zu sein. zzT bin ich eh dieses superevilknieveldüsterzeug über.

gegen etherscope kann es mit überschaubaren regeln und einem engeren fokus punkten, allerdings hat etherscope die breiteren möglichkeiten und mehr seiten material. gegen Savage Worlds Rippers ist es weniger pulpig und nochmal ordentlich düsterer aber ich persönliche ziehe rippers vielleicht sogar vor. allerdings wäre es ein geiles setting für das neue mage !

hat sich jemand mal tiefer eingearbeitet ? hat jemand einen begeisterteren eindruck ?

« Letzte Änderung: 31.01.2008 | 10:08 von Kardinal Richelingo »
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Offline Vash the stampede

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Re: Unhallowed Metropolis - Erste Eindrücke ?
« Antwort #1 am: 31.01.2008 | 10:14 »
Tja, ich habe es zwar, kann aber auch noch nicht viel sagen, weil ich, außer dem tollem Artwork, es auch noch nicht wirklich näher in Augenschein nehmen konnte.

Die Problematik der Verwendbarkeit, konnte ich aber auch schon ausmachen. Aber mehr dazu kann und will ich erst sagen, wenn ich mich ins Setting eingelesen habe. ;)
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Offline Blizzard

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Re: Unhallowed Metropolis - Erste Eindrücke ?
« Antwort #2 am: 16.03.2008 | 00:38 »
So, vorneweg: ich habe das Buch (noch) nicht. Wie auch bei Vash hat mir das Cover sehr gut gefallen, sogar fast noch ein bisschen besser als das von Etherscope. Ich hab mich jetzt mal etwas näher drüber informiert-so gut das eben geht ohne Buch.

und nachdem, was ich bislang so gelesen habe, kann ich mich diesem Fazit eigentlich nur anschliessen:
http://www.newdarkage.net/synopsis.html

erstes fazit:
mir scheint es ein gutes und solides werk aus der typischen "alles ist dunkel und korrupt ecke" mit viktorianischem erste weltkriegsflair zu sein. man packe ne menge vampire und zombies drauf, mache es düster und etwas steampunkig und fertig ist die mischung.

trotzdem bin ich auf sehr hohem niveau erst einmal etwas enttäuscht, denn so richtig erschliesst sich mir das besondere an dem spiel nicht, in anderer variation ist das hier alles schonmal da gewesen. ich denke zwar, dass man durchaus spass mit dem spiel haben kann, pflicht scheint mir es mir allerdings nicht zu sein.
Diesen Eindruck habe ich auch nicht zuletzt dank dieser Rezi von UM gewonnen.

gegen etherscope kann es mit überschaubaren regeln und einem engeren fokus punkten, allerdings hat etherscope die breiteren möglichkeiten und mehr seiten material. gegen Savage Worlds Rippers ist es weniger pulpig und nochmal ordentlich düsterer aber ich persönliche ziehe rippers vielleicht sogar vor.
Ehm ich kenn Rippers nicht wirklich, aber wenn dem so ist würde das in meinem Fall eher für UM denn für Rippers sprechen, wenn ich die Qual der Wahl zwischen beiden hätte. Und bei Etherscope sprichst du genau die Problematik an, die ich auch damit hatte...

Was mir bei UM jetzt schon nicht gefällt(und auch in obiger Rezension angesprochen wird), ist diese (bewusste?) Schwerpunktverlagerung, ja eher Schwerpunktsetzung auf (den) Kampf, sowie die Vernachlässigung des Settings... Sowie auf den Kampf bezogen etwas unausgegorene Regeln, aber das is erstmal zweitrangig...
Ich weiss nich, ich find das Setting eigentlich viel zu schade für ein (fast) reines Kampf-RPG...außerdem, wenn ich sowas haben will, dann nehme ich AFMBE, oder aber SW:Necropolis...
mir scheint es ein gutes und solides werk aus der typischen "alles ist dunkel und korrupt ecke" mit viktorianischem erste weltkriegsflair zu sein. man packe ne menge vampire und zombies drauf, mache es düster und etwas steampunkig und fertig ist die mischung.
UM macht auf mich bislang den Eindruck, als habe man Etherscope mit SW:Necropolis gekreuzt, allerdings in keinem 50/50- Verhältnis sondern eher einem 30/70-Verhältnis, und das gefällt mir irgendwie nicht so wirklich...
Ehm hat sich einer von euch beiden denn mittlerweile tiefer eingelesen?


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Offline tartex

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Re: Unhallowed Metropolis - Erste Eindrücke ?
« Antwort #3 am: 16.03.2008 | 08:23 »
Ich bin ja mehr der oberflächliche Typ, deshalb interessiert mich eher: wie sieht denn das Verhältnis Fotos zu Lineart aus? Irgendwann hatte ich ja den Eindruck, UM würde SuicideGirls: The Roleplaying werden.
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Offline Nishiko

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Re: Unhallowed Metropolis - Erste Eindrücke ?
« Antwort #4 am: 10.08.2008 | 13:20 »
Zum Regelwerk und Artwork kann ich leider nicht viel sagen, da das bei uns nur der GM hatte. Wir haben Unmet etwa ein halbes Jahr gespielt und es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Allerdings kann es mit der Korruption auch seeehr schnell nach oben gehen, damit muss der Spieler sich teilweise schon umstellen.

Als Beispiel, wir hatten einen Adeligen, der aufgrund einiger unglücklicher Umstände sehr viele Corruptionpoints bekommen hat und am Ende seeehr hedonistisch veranlagt war, außerdem an nichts mehr lange Gefallen finden konnte und seine Frauen wechselte wie andere Leute ihre Hemden. Sicher, er hat Aktionen gebracht, die ihm diese Punkte eingebracht haben, aber den Chara dann so zu spielen war eigentlich entgegen dem Grundcharakterkonzept - auch wenn die Zuteilung gerecht war.

Wir hatten in der Gruppe außerdem noch: Einen nekrophilen Arzt, einen Mourner (beide im Haushalt des Adeligen) und eine Criminal mit Spezialisierung auf Impersonation und Einschleichen in den Adel.

Das Abenteuer begann mit einer Reise auf einem Zeppelin, da dort die Verbindung zweier mächtiger Adelsfamililen gefeiert wurde. Leider war ein Saboteur an Bord und der Zeppelin ging in den Wastelands runter. Da diese (auch wenn man drüber fliegt) die Verwandlung von Toten in Untote sehr begünstigen war der Start schon hart und mit vielen "Tötungen" verbunden, da die Spieler schnell herausfanden, dass man die Leichen köpfen sollte. Da einige Bekannte dabei waren, hagelte es hier schon die ersten Points in Corruption.

Das Abenteuer ging dann weiter über die Rettung und Rückfahrt nach London. Außerdem musste der Übeltäter gefunden werden...

Alles in allem hat mir der Stil von Unmet sehr gut gefallen. Es ist düster, lässt dem Spieler aber genug Möglichkeiten, fast jeden Charakter auszuspielen, den er sich vorstellt. Das Regelsystem ist sehr angenehm, es können Fertigkeiten spezialisiert werden, die dann Boni geben. Auch die Vor-und Nachteile sind mal anders, aber recht passend auszuwählen. Bei der Charaktererstellung kann man sich überlegen, ob man sich zum Calling (Klasse?) spezielle Feats aussucht oder lieber in Fertigkeiten investiert.
Das Kampfsystem ist hart und eine Wunde steckt man oft nicht so einfach weg. Gerade, wenn der Angreifer gut würfelt ist man oft laaange am erholen. Und damit meine ich Wochen.
Für den horrorbegabten GM gibt es viele Möglichkeiten, das Spiel sehr atmosphärisch zu gestalten.

Alles in allem ein gelungenes Rollenspiel in einer feudalistischen Welt der Zukunft!

Offline Waldviech

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Re: Unhallowed Metropolis - Erste Eindrücke ?
« Antwort #5 am: 23.03.2009 | 17:33 »
Passend zum Thema Zombies, Vampire und Gespenster mal ne kleine Threadnekromantie:

Nishikos Beschreibung ihrer Kampagne hört sich wirklich nicht übel an - nur weiß ich leider nicht allzu viel über UnMet, außer daß es in einer viktorianischen Zukunft mit Zombies spielt. Daher mal ein paar neugierige Fragen von meinereiner: Hat das Zombiegekreuch einen magischen Ursprung (=> Okkultsetting) oder eher einen "natürlichen" (so in Richtung Romero-Zombie) ? Hat außer England noch was anderes überlebt ? Wie postapokalyptisch ist das Ganze ?
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