Ich finde Fredis Idee sehr interessant. Sie unterscheidet sich ja von den "herkömmlichen" Multi-SL-Konzepten dadurch, dass jeder SL zugleich auch Spieler ist. Ich persönlich finde das eine gute Sache, ihr erinnert euch ja vielleicht noch an unsere SL-SC-Diskussion. Allgemein dürfte eine solche Spielweise bei einer klassischen, durch die Lande ziehenden Abenteurergruppe in einem Fantasy-Setting wenig Sinn machen, sondern eher bei einer Gruppe mit einer festen Residenz. Zu den Details:
1. Die Plots sollten sich nur begrenzt überschneiden. Also sollte nicht jeder SL NSC X verwenden, sondern SL 1 NSC X1, SL 2 NSC X2 usw. je weniger überschneidende NSC, desto wenige Kompetenzgerangel. Aussschließen würde ich es aber nicht.
Genau, und wenn NSC X1 und NSC X2 in der selben Szene auftauchen, spielt halt SL 1 den einen und SL 2 den anderen. Und wenn dabei auch noch SC 1 und SC 2 anwesend sind,
so what? Jeder SL sollte ja wohl in der Lage sein, zwei Charaktere gleichzeitig in einer Szene zu verkörpern!
Mensch, wer braucht schon so vorgefertigte Plots.
Vorgefertigte Plots? Niemand. Aber Plots? Jeder, der Dramaturgie als einen wichtigen Bestandteil des Rollenspiels ansieht. Und natürlich kann es da zu Kollisionspunkten kommen. Da bräuchten alle Beteiligten schon ein bisschen Einfühlungsvermögen und müssten ein wenig die Pläne der anderen antizipieren. Also ganz einfach ist das sicher nicht, und wenn jeder nur darauf achtet, sein eigenes Ding durchzuziehen, geht es wahrscheinlich in die Hose. Da werden dann auch "Plotpunkte" den Tag nicht mehr retten können.
Was auch eine gute Alternative ist, ist der so genannte Erste Maat: Praktisch ein Neben-Spielleiter, der hauptsächlich NSCs spielt. Da kann die eine Gruppe sich ausführlich mit nem NSC unterhalten, während der Haupt-SL den Plot weiterspinnt.
Hm, ich gehöre ja immer noch zu den (wenigen?) Leuten, die es für erstrebenswert halten, dass jeder Mitspieler auch die gesamte Action mitbekommt, und nicht nur jeder das, was seinen eigenen Charakter betrifft. Wird vielleicht in einer Runde mit 9 Spielern wirklich eng, aber bei 3 oder 4 Spielern finde ich es schon wichtig, selbst wenn die Charaktere nicht die ganze Zeit als Party rumrennen. Apropos...
"Das Party-Prinzip ist sowieso nicht so toll."
Kann ich das jetzt so interpretieren, dass alle SCs einzeln rumrennen, und der verbindende Gedanke eigentlich bloss in der Spielwelt und den NPCs besteht?
Eine gewisse Verbundenheit zwischen den SCs sollte natürlich schon bestehen. Sie sollten sich schon bei Krisen oder Gefahren in erster Linie aneinander halten und nicht an irgendwelche NSCs. Wenn sich das Spiel zu lauter One-on-Ones mit Publikum entwickelt, dann ist das wohl weniger der Sinn der Übung. Das hält die SCs jedoch nicht davon ab, jeder seine eigenen Beziehungen, Pläne, Ziele und Schwierigkeiten zu haben, in die die anderen SCs zunächst nur am Rande hineinspielen.
Und gerade dann, um auf das oben gesagte zurückzukommen, finde ich es wichtig, dass die
Spieler auf dem Laufenden sind, sobald ihre SCs in den Plot eines anderen SC, bei dem sie auch nicht selbst SL sind, hineingezogen werden. Selbst wenn ihre
Charaktere am Angang nicht genau wissen, was Sache ist, sind die
Spieler gleich voll involviert. Womit wir wieder beim
Author Stance wären...