Ich kehre nochmal kurz zum Ursprungspost zurück.
Spieler spielen Rollenspiel auf eine bestimmte Weise, weil sie an gewissen sozialen Aktivitäten mit gewissen Leuten interessiert sind oder weil sie an bestimmten fiktiven Inhalten interessiert sind oder weil sie an bestimmten spielerisch-prozessuralen Abläufen interessiert sind.
Das lässt sich schwer bezweifeln. Akzeptable Kategorien wären also eine soziale, eine fiktionale und eine spielerisch-prozessurale. In diesen Kategorien kann man nun beliebig genauer ausdifferenzieren.
Auf die Unterstützung solcher Elemente kann man Spiele testen, man kann Spieler danach befragen und Gruppen desbezüglich beobachten.
Mir gefällt das. Für mich wirft das zwei Fragen auf: eine nach der Methodik und eine nach dem Rückbezug auf den Vorläufer aus der Schmiede. Denn ganz ohne eine rückblickende Analyse, was GNS wollte und warum es das erreichte oder eben nicht, wird es nicht gehen.
Die Formierung von Ideen funktioniert nicht so, dass sich jemand hinsetzt und the Next Big Theory aus dem Nichts schafft. Das ist ein gradueller Prozess, der jederzeit jedenorts abläuft, und bei dem sich Denker von ihren Vorgängern befruchten lassen [...]
Das wird aber sicherlich nicht hier passieren. Vor allem nicht durch Leute, die keine Ahnung vom Erkenntnisziel geisteswissenschaftlicher Theorie haben.
Ich stoße mich ein wenig an der Polemik. Aber ich würde auch ergänzen, dass auch das notwendige Vorwissen, was etwa Narratologie, Psychologie, Soziologie, Spieltheorie oder Games Studies angeht, in der Hobbyistendiskussion zumindest dem Anschein nach oft nicht sehr tief ist. Das meine ich gar nicht als Seitenhieb, sondern als schlichte Feststellung.
Ich glaube, dass Rollenspieltheorie für viel zu kompliziert gehalten wird. Eigentlich gibt es beim Rollenspiel gar keine komplizierten Vorgänge, die es erfordern würde wirklich komplizierte Theorien aufzustellen [...]
[ironie]Ich würde das ausdehnen: Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Linguistik und wie sie alle heißen werden für viel zu kompliziert gehalten. Menschen sind einfach; also ist alles, was Menschen machen, ebenfalls einfach.[/ironie] SCNR.
Sag mal, was Deiner Meinung ein Ziel der geisteswissenschaftlichen Rollenspieltheorie wäre.
Ich verweise hier mal ganz unbescheiden auf
nebellands Begriff von Rollenspieltheorie nebst einer
ergänzenden Replik. Ich werden selbigen Thread demnächst fortsetzen.
Florian