Am Wochenende werde ich zum ersten Mal eine DREAD-Runde leiten und bin derzeit am Ausarbeiten des Plots. Es wird im Wesentlichen um eine lange verstorbene Familie gehen, die noch immer als Geister in ihrer Burg wachen. Die Burg ist zum Teil renoviert und wird auch für Veranstaltungen wie Mittelaltermärkte genutzt, allerdings wird seitens des Burgverwalters peinlichst genau drauf geachtet, dass nachts die Tore zu sind und niemand in der Burg. Nur einmal alle 19 Jahre verlangen die Geister Opfer (19 Stück an der Zahl) um ihr "Geistessenz" zu stärken und die Burg weiter bewachen zu können.
Hintergrund zur Familie Rockenheim:Im 16. Jhd zur Blütezeit der Burg Rockenheim kam es im anliegenden Dorf Rotenbach zu einem ärgerlichen Zwischenfall: Ein Jüngling begann ein Verhältnis mit einer Hochgeborenen von Eichenhall (einem Dorf in der Nachbargrafschaft) die daraufhin ein Kind von ihm bekam. Er konnte zwar noch rechtzeitig nach Hause fliehen aber die stolzen Eichenhaller waren derart entzürnt, dass man beschloss, Rotenbach anzugreifen und die Herausgabe des Mannes zu fordern. Die Familie von Rockenheim jedoch leistete Widerstand und konnte die Angreifer zurückschlagen. Dafür haben sich die Eichenhaller bei der Familie mit einem großen Fest bedankt, auf dem sie der Familie und der Burg ewige Treue schworen.
Jahre später besuchten die Eichenhaller die Rockenheimer und veranstalteten ein Fest zur Versöhnung - in Wirklichkeit war der Plan, die Rockenheimer während des Festes zu vergiften und die Burg zu übernehmen. Die Familie Rockenheim starb dabei, aber ein Bote konnte ins Dorf fliehen und berichten was vorgefallen war. Das Dorf besann sich auf den Schwur, stürmte die Burg und brachte die Eichenhallener um. Danach wurde mittels eines alten, heidnischen Rituals die Geister der sterbenden Rockenheimer an die Burg gebunden, so dass sie ewig darüber wachen würden.
Bei der Durchführung des Opferrituals hilft der Burgverwalter höchstpersönlich mit, in dem er eine Gruppe Touristen in Tiefen der Burg führt und sie dort einsperrt, auch die (außergewöhnlich sicheren...) Haupttore werden dann für eine Nacht geschlossen und die Geister der Familie sorgen in der Nacht dafür, dass die Opfer sterben. Am nächsten Tag sammelt der Verwalter die Leichen ein und führt ein Ritual in einem Raum der Burg aus, um ihre Energien an die Geister zu übertragen.
Soweit der Grundplot. Um das Ganze stimmungsvoll und Dread-gerecht aufzuarbeiten, benötige ich aber noch einige Begebenheiten, die den Spielern (die natürlich als zukünftige Opfer mit in der Burg eingeschlossen werden) wiederfahren können.
Ich habe versucht, das Ganze in mehrere "Akte" zu unterteilen:
Akt I: Der Mittelaltermarkt
Ankunft auf der Burg, kennenlernen, evt. Vorzeichen (ein kauziger Verkäufer dreht einem der Charaktere mit völlig verschreckten Blick einen kleinen, silbernen Anhänger auf, er würde in bald brauchen) und Trennung der Charaktere von den anderen Besuchern:
- der Fotograf entdeckt ein Motiv, dazu muss er aber in einen abgesperrten Bereich der Burg
- die Schülerin muss kurz vor Schließung auf die Toilette, kommt dort aber nicht mehr heraus
- der Mittelalterfreak wird von einer Verkäuferin des Marktes verführt und schläft dann in einem der Zimmer mit ihr ein
Akt II: Erkenntnis
Die SCs finden zueinander und erkennen, dass etwas furchtbar schief läuft: Die Verkäuferin vom Markt liegt tot (hat sich selbst erwürgt) neben ihm auf dem Bett als er aufwacht, die Gruppe Schüler, die am Rundgang teilgenommen haben werden auch tot aufgefunden, sie haben sich gegenseitig umgebracht usw.
Vor allem wird klar, dass die Tore fest zu sind und dieser Weg zurück versperrt ist.
Akt III: In der Nacht
Die SCs haben die Wahl, die nacht durch in der Burg zu bleiben oder einen anderen Ausweg zu suchen (es gibt ein altes Abwassersystem unter den Gewölben, das nach draußen führt, dies ist aber im nicht freigegebenen und gesicherten Teil der Burg).
Was sie auch tun, sie werden mehr und mehr von den Geistern attackiert, die versuchen, sie in den Tod zu treiben.
Akt IV: Ein Ende mit Schrecken
Sollten die Charakter die Burg verlassen und im Dorf Unterschlupf vor dem zwischenzeitlich angebrochenen Sturm finden, werden sie dort schnell merken, dass niemand ein ernstes Interesse daran hat, ihnen oder den anderen in der Burg zu helfen: Es gibt einen geheimen Zirkel, der sich der Aufrechterhaltung des alten Schwurs angenommen hat unter der Leitung des Burgverwalters - und die 19 Opfer müssen vollständig sein!
Soweit der Plot, wie ich ihn bisher habe. Bin ehrlich gesagt noch recht unsicher, wie ich das Ganze mit dem Dread-"System" verzwirbele, insbesondere weil ich mir nicht sicher bin ob und wie ich die Proben einbauen kann, so dass der Spannungsbogen entsprechend steigt...
Tipps? Anregungen? Kritik? Verbesserungsvorschläge?
-> Zu Akt III: Hier fehlt mit jetzt ein wenig Futter, immerhin soll es hier langsam zu Sache gehen! Ein Mittel der Geister wäre zBsp Menschen kurzzeitig zu übernehmen und sie dann irgendwas tun zu lassen, da müsste dann das Amulett vom Markt gegen wirksam sein. Außerdem Illusionen, wie Hilfeschreie, huschende Gestalten, Schatten welche die SCs an unsichere Stellen locken sollen (Einsturz!)
Weiterhin habe ich einen Traum auf Lager, in dem ein SCs sich selbst im Kerker der Burg eingemauert findet... alles schön und gut. Aber so ein bißchen mehr Blood&Gore kann es dann schon sein. Nicht so sehr wie bei Saw aber doch schon etwas "erwachsener" als bei zBsp. Scream und Konsorten.
Jemand Ideen?
Grüße,
Orko