@ Jestocost:
Eigentlich ist Dein Problem eine Sache, die ich persönlich IMMER im Vorfeld mit den Spielern kläre. So ist bei neuen Spielern oder neuen Charakteren von mir immer eine Forderung
Überlegt Euch, WARUM Du in einer Gruppe agierst bzw. mit den Abenteuern zusammen etwas machen willst. .
Dies hält dazu an, dass die Spieler sich selbst mal einen Kopf machen, warum ihr Charakter mit anderen zusammen arbeitet, zusammenarbeiten sollte bzw. wie diese Zusammenarbeit ausschaut. Auf diese Weise ist m.E. einfacher, selbst problematische Charaktere zu integrieren ... weil die dann vom SL nicht unbedingt eine Situation vor den Latz geknallt bekommen, in der sie unvorbereitet bspw. die Gruppe schmeißen ...
Deshalb ist, wie immer, wenn es um Rollenspiel geht, auch hier meine Devise ...
Vorarbeit ist die halbe Miete!Anmerkung: Damit ist natürlich nicht gemeint, dass sich die
Charaktere von Anfang an verstehen müssen - es geht nur darum, dass die Spieler auf eine Zusammenarbeit hinsteuern. Implizit heißt dies auch, dass die Charaktere sich vorher nicht zwingend kennen müssen. Wie gesagt: Es geht um die Perspektive bzw. die Herangehensweise und Auslegung des Charakters seitens der Spieler.
Im Spiel bzw. wenn dies nicht beachtet wurde, ist dies natürlich problematisch (wobei ich mir den Hinweis darauf erlaube, dass im Fall einer getätigten
Vorarbeit der SL immer an diese erinnern kann
).
Ich persönlich versuche in solchen Situationen immer heraus zu bekommen, was als womögliches universelles Ziel bei den Charakteren gut ankommen würde. Mal als Beispiel ... meiner derzeitigen Midgardgruppe, in der sich einige
bessere Charaktere befinden, habe ich den Betrieb eines Geschäftes innerhalb einer größeren Hansestadt in Aussicht gestellt. Mal abgesehen davon, dass die auf dieses Ziel hin ziemlich stark zusammen gearbeitet haben, ergeben sich daraus auch wunderbar weitere Möglichkeiten, um Abenteuer, die (irgendwie) ALLE betreffen, zu entwickeln.
Eine Andere Sache ist, auf Schwächen der Charaktere abzuzielen ... auch dafür mal mein Beispiel von oben. Meine Gruppe besteht, bis auf eine Ausnahme, eigentlich nur aus Halsabschneidern (Mörder, Mörderpriester
, Dieb und ein Schwarzmagier) - für diese ist es sehr angenehm, sich eine Legende zuzulegen. Durch ihr Heldenleben (Ruhm, Ehre usw.) gelingt dies relativ gut. Der Landen, den die jetzt langsam aufbauen, verstärkt dieses
Saubermannimage noch. Und da auch der einzige richtige Saubermann aus der Gruppe, von dem Rest der Gruppe profitiert, gibt es, was bspw. die Gefahr eines Imageverlustes betrifft, auch ein Zusammenhalten.
Kurz: Du solltest versuchen, Gemeinsamkeiten zu finden und auf denen dann die Gruppe etwas zusammen zu schweißen.
Helfen kann übrigens auch, den verschiedenen Charaktere ihre Grenzen aufzuzeigen. Dies macht natürlich nur bei einer inhomogenen Gruppe (Dieb/Kämpfer/Waldläufer usw.) Sinn - also da, wo wirklich Unterschiede vorhanden sind. Damit wächst die Einsicht:
Nur zusammen sind wir stark. ... wobei dies auch nicht immer der Regelfall ist (reiche Charaktere
kaufen sich für gewöhnlich dann andere Helden *g*).
Ansonsten ist es meiner Meinung nach keine Sache, die sich in einer Spielrunde erreichen lässt ... meist gehört auch die etwas längerfristige Reflektion (außerhalb des Spieles) dazu. Gut Ding will Weile haben ... oder so ?
@ Dorin:
Also mich nervt es eigentlich eher, wenn die Spieler auf Sauron komm raus gegeneinander arbeiten, das ist mal ganz nett, aber auf Dauer sollten sie sich von alleine zusammenraufen.
Wie gesagt, Grenzen aufzeigen. Dabei darf ruhig auch mal gewürfelt werden (natürlich ohne, dass die Ergebnisse dabei feststehen
).
-gruß,
Arbo