Hallo ihr Werwölfe, Geister, Mumien, Vampire, Magier etc.pp.
Seit einiger Zeit geistert auf meiner Festplatte ein bereits in ziemlich viele Worte gefasstes Projekt umher, das sich
New Eden
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nennt. Ein Stadtmoloch der nicht all zu fernen Zukunft, in der sich möglicherweise die Konflikte der World of Darkness zuspitzen...
Da ich mich nur mit Vampiren und Magiern ganz gut auskenne, wollte ich euch jetzt man anspitzen und nach Mitarbeitern fragen, die sich mit den bereits erwähnten fehlenden Aspekten der WoD in New Eden befassen.
Es existieren bereits kurze Beschreibungen jeweils der Stadtteile, Vampire, Politiker und Konzerner, Konzerne, Magier und Technokratie und der Straßen-Gangs - und ein dazu passender Soundtrack
.
Vieles ist bislang nur stichwortartig fixiert. Da ich vorhabe, das in der nächsten Zeit ein wenig auszubauen, brauche ich aber noch von fachkundiger Seite Rat und Unterstützung.
Ein kleines Schmankerl:
Intro: Bleedin' Sky
Leben flieht.
Licht verstummt.
Wind verfliegt.
Tod verschwimmt im rotbraunen Smog von New Eden.
Ich liege seit Stunden in meinem Blut, kupferner Geschmack in meinem Mund, eine Lache dunklen Lebens unter mir, die langsam in den Rinnstein fliesst.
Im Grunde genommen habe ich mich ja nicht darum gerissen, heute abend hier in der dreckigsten Kloake der Welt zu verrecken, aber ich sehe es als Herausforderung...meine letzte.
Über mir glänzen gleißende Neonlichter in den Himmel, breiten ein grelles Leichentuch aus sonnenheller Leichtigkeit über mein Grab. Ich kann noch nicht einmal die ersten hundert Stockwerke der Gebäude über mir erkennen.
Was soll ich Ihnen sagen? New Eden ist für mich zum Schmelztiegel aller Städte geworden. Mittlerweile kann ich nicht mehr sagen, wo New Eden beginnt und wo es endet. Es ist einfach.
Existiert irgendwo jenseits dessen, was wir als unsere Welt kennen. Und ist doch, in mancherlei Hinsicht, so real wie die Ratte, die gerade meinen Finger blutig nagt.
Okay, verstehen Sie mich nicht falsch. Diese Stadt ist hin und wieder nichts anderes als Paris oder Rom oder Tokyo. Laut, hektisch, überfüllt, lebensprühend und lebenvernichtend, dreckig, glitzernd, lichtscheu und gleißend hell. Aber an manchen Orten kann man spüren, wo sich die eigentliche pulsierende Ader befindet, wo sich zähfliessend und dumpf glucksend wie schwarzer Teer die Existenzen Abertausender sammeln, um von der Apparatur Stadt zermalmt zu werden. New Eden ist wie ein Skelett, an dem die letzten Fleischreste noch hängen und verfaulen, während man versucht, den Ekel mit einem seidenen Tuch zu verhüllen.
Auf das Stigma des urbanen Verfalls und der leprösen Unvollkommenheit der Stadt folgt die Unsicherheit des Lebens, in der man sich hier bewegt. Klar, du kannst einen Job haben, entweder beim lauten, heissen Sushi-Laden um die Ecke oder in den Etagen der monströsen Konzernblöcke. Verlasse diesen Weg nicht. Er bringt dich vielleicht mal zu bescheidenem Glück und halbseidener Zufriedenheit, schalem Reichtum und abgestandenem Ruhm. Vielleicht.
Andererseits kannst Du ausgetretene Pfade verlassen und deine Risikobereitschaft testen. Und dann Gnade dir Gott - oder wer auch immer gerade herrscht. Sei auf der Hut vor jedem Schatten, der sich bewegt. Kehre niemals der Wand den Rücken. Unterschätze nicht die Macht von Freund und Feind und halte dich auf dem Laufenden, was hier geschieht und was nicht.
Wissen rettet in New Eden Leben. Wenn sich schon nicht die Sanitäter um einen kümmern, wie sich hier um mich keiner kümmert, während ich verrecke.
Ich kam hierher mit einer Vielzahl von Träumen, Hoffnungen und Wünschen. Fast alle wurden enttäuscht, einige wurden erfüllt, einige davon wiederum verworfen und im Klo runtergespült. Aber ich habe mich nicht beklagt, irgendwie habe ich mich immer aus der Affäre gezogen und meine Nase niemals in die Angelegenheiten anderer gesteckt.
Und doch...New Eden hat mich besiegt. Ich habe den Kampf verloren. Wie viele andere vor mir und noch viele mehr nach mir. Und so liege ich jetzt hier im Rinnstein, niedergestreckt von einer Splittergranate, die mir das Gesicht zerfressen und meinen Bauch zerfleischt hat. Und das alles nur, weil ich im falschen Italo-Laden einkaufen wollte. Dem, der gerade auf der Abschussliste der örtlichen Gang stand.
Verfluchter Dreck.
Und dabei hätte ich nächste Woche Urlaub....
New Eden – irgendwo auf der Welt, eine Stadt in der nicht ganz so fernen Zukunft, in der sich die World of Darkness trifft, in der sich die Konflikte möglicherweise zuspitzen.
Wie sieht New Eden nun aus? Eigentlich besitzt es keine fassbaren Formen, denn immer wieder verändert sich das Gesicht der Stadt durch Neulandgewinnung, Überbauung ganzer Viertel und der Sprengung alter Gebäude.
Die Stadt liegt an der amerikanischen Ostküste, umfasst das ehemalige Boston, Philadelphia und die meisten umliegenden Orte. Wieviele Menschen hier leben, ist nicht genau bekannt. Schätzungen gehen davon aus, dass mit der Dunkelziffer der Obdachlosen und Streuner etwa 64 Millionen Menschen in diesem Moloch hausen.
Das Bild, das sich uns bietet, ist das einer verfallenden, quasi am Krückstock sich aufrechterhaltenden Megastadt, die genauso viele Leben verschlingt, wie sie wieder ausspuckt. Die Gebäude sind, je näher man dem Zentrum kommt, gigantisch, umfassen viele Hundert Stockwerke und werden immer wieder von genialen, irren Architekten verändert. Der Monolith aus Glas, Acryl, Beton, Granit und Marmor wird gekrönt von einer Kaskade aus Licht und Neon, gleißend hell und scheinbar von der Dunkelheit der Strassen dazwischen ablenkend. Glühende Scheinwerfer strahlen nachts nach einem Loch in den Smogwolken suchend in den Himmel, ohne jemals Erfolg zu haben. Die Dunstglocke, die die Stadt umgibt, hat sich in den letzten acht Jahren nicht einmal gehoben.
Die Strassen zwischen den gewaltigen Wohnpyramiden sind fast ganztägig dunkel und mal von schwachen, schwankenden Laternen, mal von grossen Scheinwerfern, den Schaufensterfassaden und Neon-Graffiti-Symbolen erhellt. Grosse Strassenkreuzer im Retro-Look der späten 50er Jahre rollen majestätisch vorbei, während Rikscha-Fahrer heftig fluchend zwischen ihnen durch lavieren und offene Sushi-Bars lautstark von ihren Besitzern angepriesen werden.
Es ist ein steter Lärm in diesen Mauern. Ein beständiges, durchmischtes Rauschen von Autos, Industrieanlagen, Maschinen, Stimmen und Musik, Schüssen und Schreien, vergehendem Leben und beginnendem Tod.
Niemals ist diese Stadt zur Ruhe gekommen, immer war sie auf den Beinen, und das beginnt an ihr zu nagen. Die Fassaden verfallen. Ruinen werden abgerissen und durch neue ersetzt. Staub legt sich auf alles nieder und bedeckt den Moloch wie mit feinen Leichentüchern. Rost frisst sich durch Stahl und Wasser durch Stein, sprengt, rieselt, zerfrisst mit stoischer Konsequentheit immer weiter die stolze Stadt mit ihren majestätischen und bleischwer wirkenden Gebäuden.
Betrachten wir uns die Stadt näher...?