Autor Thema: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars  (Gelesen 7041 mal)

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Offline Boba Fett

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[SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« am: 28.04.2009 | 13:47 »
Hat sich hier eigentlich schon jemand SW:Mars angeschaut?
Gibts seit kurzem bei Drivethru und ist ein Pulp "Conan meets Plant of the apes" (würde ich einschätzen).
Ich hab es seit kurzem, komme aber mal wieder nicht zum lesen.
Kann jemand mehr darüber sagen?
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Offline Waldviech

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #1 am: 28.04.2009 | 14:11 »
Ich habe es und kann erzählen  ;D:

Conan meets Planet of the Apes trifft es in Teilen relativ gut. Zentrales Vorbild für den Mars war, und das merkt man sehr deutlich, der Planet Barsoom aus den Mars-Romanen von Edgar Rice Burroughs. Also findet man dort viele Dinge wieder, die einem aus den besagten Romanen schon bekannt sind. Die Konzepte für die roten und grünen Marsianer z.b. sind fast eins zu eins aus Burroughs Romanen übernommen - ebenso wie die beschriebenen Luftschifffahrt. Mit dem Unterschied allerdings, daß Burroughs Barsoomier sehr wohl noch wissen, wie die Luftschiffe genau funktionieren. Bei den Marsianern in SW:Mars ist das nicht der Fall. Da fliegen die Luftschiffe zwar noch, und man kann sie auch noch reparieren, aber genau wissen wie sie eigentlich funktionieren tut man nicht mehr. Das gilt übrigens auch für fast alle Bereiche der Technologie. Nur wenige Mad-Scientists (und die Grey Martians, aber zu denen komme ich später) wissen noch, an was sie da herumschrauben. Wissenschaftler belegen auf dem Mars in etwa die selbe ökologische Nische wie in der Fantasy der einsiedlerische, alte Zauberer in seinem Turm.
Die Reiche des Mars sind, savage-typisch, in recht groben Pinselstrichen gemalt und lassen viel Raum für eigene Ideen und Details. Wir haben das relativ gute, "demokratische" Königreich, barbarische Wüstenstämme (sowohl rot als auch grün), die fanatische Theokratie und den typischen dekadenten Stadtstaatenbund voller Giftmischer und Intriganten. Im Norden, in den letzten Dschungeln des Mars, existiert das Imperium der Weißen Affen, ehemaliger Sklaven des Roten Volkes, das in etwa an eine Mischung aus der Affenstadt in "Planet der Affen" und dem klingonischen Reich erinnert. Als weitere Partei gibt´s dann noch die Synthmen - Zwischendinger aus Klonen und Androiden, die von den Urmarsianern geschaffen wurden, um die Kanäle in Schuss zu halten. Mit einem Übermaß an Technik ausgestattet halten sie so ziemlich alles von Pumpstationen und Schleusen fern, was sich in kriegerischer Absicht in die Nähe traut und haben selbst eine Gesellschaft ohne Emotionen, die hundertprozentig auf Arbeit ausgerichtet ist.
Zwischen fast allen Rassen und Reichen des Mars herrscht eine Art kalter Krieg - man mag sich nicht so sonderlich, aber man geht sich (zumindest momentan und von vielen vielen kleinen Scharmützeln mal abgesehen) auch nicht offen in großem Maßstab an die Kehle, so das gemischte Gruppen durchaus machbar sind. Will man in seiner Kampagne aber einen Krieg ausbrechen lassen, so ist so ziemlich jeder Frontverlauf und jedes Bündnis denkbar.
Natürlich haben sich die Autoren nicht nur bei Burroughs bedient, sondern auch bei Wells. Neben den spielbaren Rassen gibt es noch die enigmatischen und fiesen Grey Martians, die tief unter der Oberfläche des Mars in riesigen Maschinenstädten leben. Die Grauen entsprechen ziemlich genau Wells Marsinvasoren aus "Krieg der Welten" und sehen alle anderen Rassen als bessere Tiere an, die einzig dazu da sind, um sie aus unerfindlichen Gründen zu "ernten" oder für bizarre Experimente zu missbrauchen. Glücklicherweise kommen sie nur sehr selten an die Marsoberfläche...
Erdbewohner können auf diesem Mars auch vorkommen, sind aber nochmal ein Kapitel für sich, denn in bester John-Carter-Tradition haben alle Erdlinge auf dem Mars besondere, übernatürliche Kräfte, die man sich individuell per Baukastensystem zusammenbauen kann. Diese Kräfte können pseudowissenschaftlich begründet sein (irdische Raumfahrer springen auf dem Mars 100 Meter weit und prügeln mit enormer Körperkraft alles zusammen, weil sie durch die hohe Gravitation der Erde unglaubliche Muskelkräfte haben) oder mystisch (Erdlinge verstehen per Telepathie alle Marssprachen intuitiv).
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Offline Mogelpack

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #2 am: 28.04.2009 | 14:49 »
Mann-o-Mann! Wieder so eine Geschichte, die sich extrem interessant anhört! Es gibt da auch noch von Michael Moorcock
einige Romane, die auch auf einem palalell Mars spielen, da lassen sich noch einige Ideen draus ziehen.

Ist denn festgelegt, in welcher Epoche unserer Geschichte das ganze spielt? Also so in etwa Jahrhundertwende a lá Burroughs?

Grüße vom Mogelpack
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Offline Waldviech

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #3 am: 28.04.2009 | 14:53 »
Zitat
Ist denn festgelegt, in welcher Epoche unserer Geschichte das ganze spielt? Also so in etwa Jahrhundertwende a lá Burroughs?
Ja - allerdings nur sehr sehr grob. Es wird davon ausgegangen, daß Erdlinge von einer Erde stammen, die sich epochenmäßig irgendwo zwischen 1850 und 1950/60 bewegt. Dazu wird noch angedeutet, daß die Zeit auf dem Mars anders vergeht. Man könnte den viktorianischen, durch ein mythisches Portal in einer ägyptischen Pyramide auf den Mars gelangten Gentlemen also durchaus auch auf eine amerikanische Weltraumexpedition von 1955 mit ihrer Spindelrakete und ihren klobigen Raumanzügen (alá "Angry Red Planet") treffen lassen - mal ganz abgesehen davon, daß es unsicher ist, ob man bei der Rückkehr auf die Erde auch in seinem eigenen Zeitalter ankommt.

Zitat
Es gibt da auch noch von Michael Moorcock
einige Romane, die auch auf einem palalell Mars spielen, da lassen sich noch einige Ideen draus ziehen
Ebenfalls ne großartige Inspiration für SW:Mars ! Und vermutlich auch der Grund, warum es nicht nur viktorianische Erdlinge gibt, und die Zeit auf dem Mars verschoben ist. (War bei Moorcock ja auch so. Kane landet ja nicht auf dem gegenwärtigen, bereits toten Mars, sondern dem Mars der fernen Vergangenheit.)
« Letzte Änderung: 28.04.2009 | 14:58 von Waldviech »
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Offline Boba Fett

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #4 am: 28.04.2009 | 14:56 »
Sind die Mars-Romane von Edgar Rice Burroughs auch die Vorlage der "Mars Episode" im Otherland von Tad Williams?
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Offline Timberwere

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #5 am: 29.04.2009 | 10:19 »
Sind die Mars-Romane von Edgar Rice Burroughs auch die Vorlage der "Mars Episode" im Otherland von Tad Williams?

Beim Lesen von Otherland hatte ich sehr schwer den Eindruck, ja. Zumindest muss es eine starke Inspiration gewesen sein, wenn schon nicht die direkte Vorlage. Ich bin mir zum Beispiel nicht mehr ganz sicher, ob bei Burroughs in den John-Carter-Romanen auch die Venus belebt/bewohnt/besiedelt ist, aber er hat ja auch eine gesonderte Venus-Reihe um Carson Napier geschrieben.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Boba Fett

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #6 am: 29.04.2009 | 10:41 »
Gibts die Romane eigentlich in deutsch?
Ich hab die "Mars Prinzessin" gefunden, aber sonst gar nichts.
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #7 am: 29.04.2009 | 10:52 »
auch wenn es ein bisschen OT ist, es gab mal für grim tales d20 das tolle megaabenteuer "slavelords of cydonia" das hatte genau den geschmack und die thematik. wer also stoff mag, kann das buch sicher günstig erwerben. ich kann das sehr empfehlen.
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Offline Waldviech

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #8 am: 29.04.2009 | 11:30 »
Zitat
Gibts die Romane eigentlich in deutsch?
Die ersten zwei oder drei, glaube ich, aber leider nicht die ganze Reihe. Burroughs-Romane auf Deutsch sind sowieso so ein Kapitel für sich. Der Autor scheint hierzulande nie wirklich beachtet worden zu sein, so das viele Sachen es garnicht über den Teich geschafft haben. Man kennt zwar Tarzan, und dessen unzähligen Filmversionen, aber Burroughs kennt seltsamerweise fast keiner.
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Offline Freierfall

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #9 am: 1.05.2009 | 14:46 »
Sag mal was zur PlotPoint Kampagne, sofern vorhanden, bitte^^

Offline Waldviech

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #10 am: 1.05.2009 | 15:24 »
Kann ich leider  nicht, da ich "lediglich" die D20-Version besitze, die keine Plotpoint-Kampagne enthält. (SW:Mars ist die SW-Version eines älteren D20-Settings. Settingmäßig wurde allerdings nichts verändert...)
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Offline Zornhau

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #11 am: 1.05.2009 | 18:46 »
Kann ich leider  nicht, da ich "lediglich" die D20-Version besitze, die keine Plotpoint-Kampagne enthält. (SW:Mars ist die SW-Version eines älteren D20-Settings. Settingmäßig wurde allerdings nichts verändert...)
Ist bei mir auch so. - Ich hatte mir die D20-Publikationen gekauft, als sie für 0,79 Euro das Stück bei RPGnow erhältlich waren. Davor kannte ich schon den Vorläufer (der m.E. besser gelungen ist): Iron Lords of Jupiter (das ist in zwei (oder drei?) Teilen als "Beilage" in älteren Dragon-Magazin-Ausgaben erschienen und bietet ein MEGA-COOLES Sword&Planet-Setting einer Ausdehnung, daß man schon ein wenig "Ringwelt-Feeling" verspüren kann.)


Daher wäre ich auch neugierig, ob Savage Mars eine Plot-Point-Kampagne RICHTIG aufgezogen bekommen hat. Das ist nämlich nicht ganz so einfach (wie Shaintar als schlechtes Beispiel sehr deutlich zeigt).

Daheon

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #12 am: 6.05.2009 | 00:17 »
Ist keine Plot Point Kampagne drin, lediglich das Einstiegsabenteuer Slavers of Mars, ein paar Adventure Seeds und (recht spärliche) Begegnungstabellen. Ich kenne jetzt die D20 Ausgabe nicht, gehe aber mal davon aus, dass Adamant lediglich die Regelpassagen des Buches auf SW umgestellt, ansonsten aber Aufbau und Inhalt gegenüber der D20 Version nicht verändert hat.

Wer also, wie Zornhau, das D20 Material schon vorher erstanden hat, wird die SW Edition wahrscheinlich kaum benötigen, insbesondere da die Umstellung von D20 Material auf SW ja recht einfach von der Hand geht.

Enpeze

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #13 am: 6.05.2009 | 01:41 »
Ist keine Plot Point Kampagne drin, lediglich das Einstiegsabenteuer Slavers of Mars, ein paar Adventure Seeds und (recht spärliche) Begegnungstabellen. Ich kenne jetzt die D20 Ausgabe nicht, gehe aber mal davon aus, dass Adamant lediglich die Regelpassagen des Buches auf SW umgestellt, ansonsten aber Aufbau und Inhalt gegenüber der D20 Version nicht verändert hat.

Wer also, wie Zornhau, das D20 Material schon vorher erstanden hat, wird die SW Edition wahrscheinlich kaum benötigen, insbesondere da die Umstellung von D20 Material auf SW ja recht einfach von der Hand geht.

Echt? Denke gerade diese klassen- und stufenbasierenden d20 Korsettsysteme gehen nicht sonderlich einfach. Das etwas freiere Midgard oder erst gar das total freie BRP/Gurps geht - finde ich - viel einfacher in SW konvertieren. Sorry, Ist zwar off topic aber diese Meinung hat mich jetzt doch verwundert.

Offline Zornhau

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #14 am: 6.05.2009 | 02:20 »
Echt? Denke gerade diese klassen- und stufenbasierenden d20 Korsettsysteme gehen nicht sonderlich einfach. Das etwas freiere Midgard oder erst gar das total freie BRP/Gurps geht - finde ich - viel einfacher in SW konvertieren.
Das täuscht. - Die "Denkweise" von D20 ist nicht so extrem weit weg von Savage Worlds (immerhin aus dem Land, wo D&D synonym mit Rollenspiel ist). Ich habe bein D20-Conversions die wenigsten Probleme. - Midgard macht hingegen deutlich mehr (z.T. sogar enorme) Probleme.

Ich konvertiere NICHT die Spielwerte (z.B. durch Umrechnen in einander), sondern ich schaue mir neben den Fluff-Texten zum Charakter die Stat-Blocks an und nehme auf, was sie mir über den Charakter erzählen.

Da D20-Charaktere über ein paar 08/15-Skills und dann über FEATS individualisiert werden, ist die Abbildung der Charaktere, die mit Feats und Klasseneigenschaften beschrieben werden, in D20 eh etwas grobgranular. Hier findet sich meist sofort ein passendes Edge oder zwei um einen "funktionsgleichen" Charakter mit SW-Spielwerten auszudrücken.

Regelsysteme, die eigentlich nur Individualisierung über z.T. elend lange Skill-Listen kennen (wie BRP z.B.) geben viel weniger klare Anhaltspunkte für eine Abbildung nach SW. Das feingranulare Einzelprozent-Herumgewichten und die sehr stark aufgespaltenen Fertigkeiten tun ihr Übriges. - Woran erkennt man, ob ein BRP-Charakter nun Alertness als Edge bekommen soll, oder besser Notice mit hohem Wert? Bei D20 ist das oft (nicht immer) viel klarer erkennbar, was die geeignete, die passende Umsetzung ist.

Und Midgard ist so absichtsvoll "heruntergeregelt" worden, daß man hier den durch die Midgard-Spielwerte ausgedrückten Charakter eigentlich nur auf seine grobe Funktion in der Geschichte des Abenteuers reduzieren muß, und alles, was so in Spielwerten abgefaßt ist, einfach ignorieren muß. Dieser Charakter wird komplett neu gebaut (geht auch schnell, erfordert trotzdem mehr Überlegungen als bei D&D, was man als Conversion direkt aus dem D20-Buch/Abenteuer leiten kann, OHNE lange nachzudenken.

D20-Charaktere konvertieren sich nach meiner Erfahrung am leichtesten von den drei genannten Regelsystemen (D20, Midgard, BRP).

Enpeze

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #15 am: 6.05.2009 | 12:06 »
Das täuscht. - Die "Denkweise" von D20 ist nicht so extrem weit weg von Savage Worlds (immerhin aus dem Land, wo D&D synonym mit Rollenspiel ist). Ich habe bein D20-Conversions die wenigsten Probleme. - Midgard macht hingegen deutlich mehr (z.T. sogar enorme) Probleme.

Siehst Du, so unterschiedlich können die Erfahrungen sein. Ich habe mich in den letzten Monaten intensiver mit d20-SW Konvertierung auseinandergesetzt und finde es gar nicht so einfach. Gottseidank habe ich eine Savage-pathfinder wiki gefunden, die mir gewisse Richtlinien und Ideen gibt.

Ich konvertiere NICHT die Spielwerte (z.B. durch Umrechnen in einander), sondern ich schaue mir neben den Fluff-Texten zum Charakter die Stat-Blocks an und nehme auf, was sie mir über den Charakter erzählen.

Ja. Du dekonstrierst den d20 Charakter und setzt ihn in SW neu zusammen. Das geht insoweit gut, wenn nicht diese verdammten Stufen wären, in das d20 eingeteilt ist. Die Erstellung eines 1. Stufe Kriegers in d20 ist ja noch easy peasy mittels dekonstruktion und neubau, aber wie siehts dann mit einem 7. Stufe oder 9. Stufe Krieger mit einem BAP+6, einer arschvoll sonderfähigkeiten - wie "marking" - und 2 Attacken per Runde aus? Bei BRP ist es einfach. Da hat der Krieger sagen wir mal 75% oder 90%. Das kann ich DIREKT in SW umsetzen mit d10 oder d12 dann noch ein paar combat Edges dazu und fertig. Bei d20 geht das nicht, da BAP+6 eines höherstufigen Kriegers keine Entsprechung in SW hat, die Doppelattacke keine und das Marking auch nicht. Dh. ich muß den Charakter wiederum dekonstruieren und nicht so wie in BRP einfach nur einen höheren Fightingwert geben und ein paar Edges.

Und das interessante ist, daß letztendlich bei einem d20 7. Stufe Krieger nichts anderes dabei rauskommt als bei einem BRP Krieger mit 75%. Weil nämlich die Konvertierung eines 7. Stufe d20 Krieger/Mönch/"insert Class" aufgrund der d20 spezifischen Sonderfähigkeiten, gar nicht wirklich funktioniert, ohne dass man neue Regeln für SW dazuerfindet. (was keiner will und nicht sinn der konvertierung ist) Dh ich muß den besseren Kämpfer bei d20 immer neu bauen und kann ihn nicht einfach einen schlechten kämpfer mit einem höheren fighting skill und ein paar combat edges "aufwerten" wie bei BRP.

Bei BRP brauch ich das nicht und das ist der wesentliche Unterschied. Bei Midgard hab ich diese Zwickmühle auch selten. Und das liegt daran daß beide Systeme (BRP und Midgard) keine "Sonderfertigkeiten" und übertriebenen "System-Gamismus" (z.B. d20 - z.B. "Rage Points" des Barbarian, das "Marken" des Krieger etc.) kennen. SW ist hier artverwandt und kennt das auch nicht und deshalb sind beide Systeme für mich direkt zu in SW zu konvertieren.

Da D20-Charaktere über ein paar 08/15-Skills und dann über FEATS individualisiert werden, ist die Abbildung der Charaktere, die mit Feats und Klasseneigenschaften beschrieben werden, in D20 eh etwas grobgranular. Hier findet sich meist sofort ein passendes Edge oder zwei um einen "funktionsgleichen" Charakter mit SW-Spielwerten auszudrücken.

Ich finde die Feats haben meist nichts mit SW zu tun. Die sehen nur optisch ähnlich aus. Die sind so anders, daß man sie bei einer Konversion eher ignoriert oder sich gleich die Kugel gibt. Die kann man nicht konvertieren. Oder wie willst Du z.b. eine Powerattack konvertieren? Da gibts kein Equivalent in SW dafür. Eine ziemlich Falle sind sie, die Feats. Allein vom Namen her. Eine 2-Weapon Defense - aha. Gut, die kann man also mit Florentine übersetzen? Nein kann man nicht! 2-Weapon Defense bedeutet ein lächerliches +1 AC während Florentine bei weitem mächtiger ist. Bei d20 Konvertierungen sollte man IMO die Feats total ignorieren und nicht in Edges übersetzen, (bzw. meistens), sonst ist man auf verlorenem Posten.

Regelsysteme, die eigentlich nur Individualisierung über z.T. elend lange Skill-Listen kennen (wie BRP z.B.) geben viel weniger klare Anhaltspunkte für eine Abbildung nach SW. Das feingranulare Einzelprozent-Herumgewichten und die sehr stark aufgespaltenen Fertigkeiten tun ihr Übriges. - Woran erkennt man, ob ein BRP-Charakter nun Alertness als Edge bekommen soll, oder besser Notice mit hohem Wert? Bei D20 ist das oft (nicht immer) viel klarer erkennbar, was die geeignete, die passende Umsetzung ist.

Nun, wenn man in BRP einen hohen spot hidden hat 75%+ dann ist das doch leicht in SW umzusetzen. Ist mit einem d10 Notice zu bewerten. Und wenn man lustig drauf ist, gibt man noch ein Alert als draufgabe. Versuch das gleiche mal bei einem 7. Stufe Ranger. Hat der nun d8, d10 oder d12 auf Notice? Oder hat er vielleicht gar kein Notice? Bei d20 ist üblicherweise ein Neubau erforderlich wie bei Midgard (siehe unten) Bei BRP normalerweise nicht, da 90% der BRP-Skills irgendwie in SW in Form von Skills oder Edges vorhanden sind.

Und Midgard ist so absichtsvoll "heruntergeregelt" worden, daß man hier den durch die Midgard-Spielwerte ausgedrückten Charakter eigentlich nur auf seine grobe Funktion in der Geschichte des Abenteuers reduzieren muß, und alles, was so in Spielwerten abgefaßt ist, einfach ignorieren muß. Dieser Charakter wird komplett neu gebaut (geht auch schnell, erfordert trotzdem mehr Überlegungen als bei D&D, was man als Conversion direkt aus dem D20-Buch/Abenteuer leiten kann, OHNE lange nachzudenken.

Neubau ist gut und geht schnell vonstatten. Midgard finde ich nicht ganz so einfach wie BRP zum rübersetzen, aber geht für mich ganz gut, da eben wie Du richtig sagst ein Neubau mit gewissen bereits bestehenden Vorgaben (Skills etc.) möglich ist. Auch die Monster haben nicht soviele Spezialfähigkeiten wie d20 und sind zu 80% "traditionell", also in der Datenbank der SW-Fantasybestiaries enthalten. Der wesentlichste Vorteil einer Konvertierung von Midgard zu SW ist deren Artverwandtheit was das "Subspielchen im Spielsystem" betrifft. Das gibts bei SW nicht und auch bei Midgard nicht aber bei d20 schon (siehe oben)

D20-Charaktere konvertieren sich nach meiner Erfahrung am leichtesten von den drei genannten Regelsystemen (D20, Midgard, BRP).

Als einer der das seit Monaten (kampagnenebedingt - da ich savage pathfinder spiele) fast täglich durchführt (Konvertierung d20-SW) kann ich mich hier nicht anschließen. Z.B. sollte man gerade für gewisse spezialfertigkeiten von Charakterklassen wie Mönch etc. genauere Kenntnisse von SW (und einigen seiner Settingregeln) haben, sonst gehts nur solala. Um den Mönch beispielsweise halbwegs interessant und genau rüberzubringen genügts ja nicht nur ihm ein paar Martial-Arts Edges zu geben sondern braucht auch bestimmte Edges und ABs. Und die findet man im Deadlands Reloaded und in der Martials-Edge Sammlung. Alles sehr dezentralisiert. Einen BRP Martial Artist kann ich problemlos mit den SWEXbasisregeln bauen, weil er eben konventionell ist selbst wenn er in BRP ein paar Sprüche hätte und muß mir nicht alles aus einem dutzend sourcebooks zusammenkaufen und suchen. Ein weiteres Beispiel, daß für mich bezeugt daß BRP leichter zu konvertieren ist als d20.

Anderes Beispiel sind so typische D&D Monster wie die Boulette. Da haben selbst erfahrene Savages aus den Foren Probleme diese zu konvertieren. Als Testballon habe ich im Pegincforum bei den SW-Profis nachgefragt wie sie dieses Monster staten würden und diverseste zum Teil recht wüste Ansichten erhalten. Einer meinte sogar ich solle die Werte eines Hais nehmen und den einfach mit Füßen ausstatten. :)

Im heurigen Jahr will ich übrigens aus den Erfahrungen meines bisherigen SW-Pathfinder heraus eine Art Top100 Savage D&D Monsterbuch mit den populärsten exotischen D&D Monstern (z.B. Rostmonster, Bulette etc.) erstellen. Ich werde dies "hoffentlich" nicht alleine machen, sondern mit Community-Feeback. dh ich werde hier und auch andernorts einen Thread erstellen in dem ich die Konvertierung der sich im top100 befindenden Monster zur Diskussion freigebe. Sowas fehlt bis jetzt. Derzeit gibt es nur das Fantasybestiary mit durchaus ganz brauchbaren Vorschlägen, aber es fehlen dort die ikonischen d20 Monstertypen. (und damit meine ich nicht den braven Griffon sondern typische d20 Monster wie Choker, Etheral Filcher, Rostmonster, Buletten und Otyughs! :))

Sorry übrigens für dieses umfangreiche off-topic. Werd mich bessern.


« Letzte Änderung: 6.05.2009 | 12:19 von Enpeze »

Offline Jed Clayton

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #16 am: 21.06.2009 | 23:03 »

Hallo zusammen.

Ich als großer Edgar Rice Burroughs-Fan (wohl einer der wenigen hier in Deutschland!) werde das Savage Setting "MARS" in Form eines Con-Abenteuers nächsten Monat beim FeenCon vorstellen...

Ich kann nicht versprechen, dass es auch anderen Burroughs-, Mars-, Planetary-Romance- oder Savage-Worlds-Freunden absolut gefallen wird, aber ich werde mein Bestes geben. Außerdem habe ich selbst noch nie etwas geleitet, dass auf dem Mars spielt (bzw. auf einem Burroughs'schen "Barsoom").

Die grundsätzlichen Punkte zu meiner Runde beim FeenCon kann man hier nachlesen. Siehe dort unter Samstag (11.07.), 15.00 Uhr.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline Medizinmann

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Re: [SW:Mars] Erzählt mir von SW: Mars
« Antwort #17 am: 3.10.2009 | 19:44 »
Ich als großer Edgar Rice Burroughs-Fan (wohl einer der wenigen hier in Deutschland!) werde das Savage Setting "MARS" in Form eines Con-Abenteuers nächsten Monat beim FeenCon vorstellen...
Du bist nicht allein  :d
Habs verpasst.PM mir bescheid,wenn Du es nochmal leiten willst :)

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