Autor Thema: Ideale Spielweise für DSA-Regeln  (Gelesen 3604 mal)

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El God

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Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« am: 23.07.2010 | 13:56 »
Heyho, ich würde gern mit euch darüber sprechen, wie man eine "funktionale" Spielwelt für die aktuellen DSA4-Regeln erstellt. Dabei muss nicht sofort begonnen werden, die Spielwelt zu charakterisieren. Viel mehr würde mich zuerst interessieren, für was für einen Spielstil sich das Regelwerk (-Fluff wie z.B. Rassen, konkrete Kulturen und Professionen) eignen würde. Das bedeutet: Stellt euch vor, ihr würdet nur die Regeln kennen und müsstet dann entscheiden, was für eine Art Abenteuer, Kampagne etc. damit optimal bespielt werden könnte. Wenn wir das herauskristallisiert haben, können auch gern Vorschläge kommen, wie man Regeln (leicht!) modifizieren könnte, bzw. welche Optionalregeln rausgelassen werden müssen oder unbedingt dazugehören, um dieser speziellen Spielweise gerecht zu werden.

Wenn wir soweit sind, hätte ich dann gern einen Thread, in der wir uns Gedanken darüber machen, wie eine entsprechende Spielwelt aussieht bzw. welche Settings man unbedingt braucht.

Nicht hier hören will ich: DSA und Aventurien sind untrennbar! Aventurien macht doch Spaß und passt suuuuper zu den Regeln! Ich spiele DSA aber nur wegen Aventurien! DSA4 ist scheiße, nimm XYZ (und zwar auch, wenn wir Behauptungen aufstellen, welche Spielweise besonders gut passt - auch wenn dann die Versuchung groß ist, zu sagen: Das kann aber XYZ besser!!! - wenn damit kein Vorschlag, wie man DSA4 entsprechend funktionalisieren könnte, verbunden ist - ab in den Blubberthread).

Mal ein erster Punkt, der mir spontan auffällt: Die Rassen. DSA ermöglicht das Spielen vieler verschiedener Rassen und bringt so auch ein bisschen Exotenfeeling rein. Aufgrund einiger regelseitiger Macken (weltfremd, randgruppe etc.) wird das aber unnötig erschwert. Dem könnte Abhilfe geschaffen werden, indem man die Rassen korrekt ausbalanciert - jede Rasse bringt die exakt gleiche Zahl von Boni und Mali mit sich, dabei sollten nur Attributswerte untereinander, Vor- und Nachteile untereinander und Talentboni untereinander ausgewichtet werden. Überhänge könnte man durch das Verteilen von freien Punkten glätten (d.h. Rasse X bekommt Talentpunkte im Wert von 100 AP, Rasse B bekommt nur welche im Wert von 80 AP, dafür aber 20 freie AP),

Offline Quaint

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #1 am: 23.07.2010 | 14:05 »
Da hast du dir was vorgenommen - eine Spielwelt, in der Zuckerbäcker und Kleintierzüchter echte Helden abgeben...
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
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El God

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #2 am: 23.07.2010 | 14:07 »
Ich wage zum Beispiel zu behaupten, dass man diese Professionen herauskürzen könnte, ohne Spielgefühl zu verlieren. Insgesamt ließe sich auch die Fertigkeitsliste einkürzen, diese wurde z.T. (so scheints mir) auch aufgeblasen, um drölfzig Handwerksprofessionen überhaupt eine Daseinsberechtigung zu liefern.

Offline Zwart

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #3 am: 23.07.2010 | 14:15 »
Ich habe mal Iron Kingdoms auf DSA4 konvertiert. Das funktionierte ganz Ordentlich.
DSA ist keineswegs so mit Aventurien verflochten wie immer behauptet wird. Man kann es auch als generisches System verwenden, wenn man denn möchte.
Ich behaupte also, man kann mit DSA4 jedes Setting bespielen. Es bringt nur seinen eigenen Stil mit. Die Iron Kingdoms bekamen durch DSA eher den Geschmack des ersten Weltkriegs. Es wurde ein Setting in dem man um sein Überleben bangen und kämpfen musste.
Man muss DSA nur auch so behandeln wie ein generisches System. Man muss die Bausteine kennen und sie passend zusammen setzen können. Außerdem muss man bereit sein mit den Zahlenkolonnen zu hantieren die die Erstellung der R/K/P-Pakete mit sich bringt. :)
« Letzte Änderung: 23.07.2010 | 14:34 von Zwart »

Offline Iona

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #4 am: 23.07.2010 | 14:24 »
Nur weil die Regeln es theoretisch hergeben, einen Zuckerbäcker oder Kleintierzüchter zu spielen, heißt es ja lange nicht, dass man sie dann auch wirklich spielt ::)

Aber die Idee, es einfach ein wenig "schlanker" zu machen finde ich vollkommen legitim. Wenn man nicht ganz auf die Handwerkstalente verzichten will, könnte man sie in Gruppen zusammenfassen oder aber mit der Kultur verbinden.

Wie wärs damit? :)
Heißt: Ein im Mittelreich aufgewachsener Held kann automatisch rudimentär Dinge, die die Talente Holzbearbeitung, Schmied und Lederarbeiten umfassen. Dafür kann man dann ja einen Kulturtalentwert angeben. Jemand aus dem Horasreich hat dann vielleicht eher Schneidern, Hauswirtschaft und Winzer mit drin. Was der Held dann im Abenteuer wirklich kann, entscheidet der gesunde Menschenverstand (wenn man sich darauf einlassen will, nicht alles vorher ins Detail mit Regeln zu belegen, ist stark Geschmackssache).

Meintest du so etwas überhaupt, Dolge? Bin mir noch nicht so ganz sicher, ob ich deinen Startpost richtig verstanden habe :)

Ich würde sogar (wenn du schon aussortierst) so weit gehen, neben den Professionen einige Kulturen rauszukicken.

Dann würde ich mich auch noch an das Kampfsystem ranwagen.
Einerseits bieten die Regeln mit den Optionalregeln eine gute Möglichkeit, seinen Simulations- und Realismuswahn auszuleben.
Somit wäre das einerseits die Antwort auf die Frage, welchen Stil DSA 4.1 (in dem Falle in Kampfsituationen) unterstützt, andererseits aber auch eine Angriffsfläche, wo man die Regeln ändern müsste, um einen anderen Stil zu fördern.
Will man weg vom Simulationsstil, kann man z.B. auf einen Erzählstil wechseln (á la Wushu), wo man dann vielleicht nicht mehr getrennt AT und PA hat, sondern nur einen Wert.

Das meine ersten Gedanken dazu. Sollte ich was missverstanden haben, nicht böse sein, bin dann auch gleich wieder still ;)
"If the legends are anything to go by, being a hero doesn't mean being perfect. Being a hero means overcoming imperfections to do good anyway." Lindsay Buroker - The Emporers Edge

El God

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #5 am: 23.07.2010 | 14:52 »
Ne, so verkehrt ist das nicht. So als allgemeine Analyse des Regelwerks und seiner Stellschrauben ist das sicher auch interessant.

Den simulierenden Anteil halte ich auch für recht hoch, das bekommt man auch nicht weg, indem man überall "phantastischer Realismus" durchstreicht, das ist regelimmanent. Aus diesem Grunde halte ich es übrigens für sehr gewagt, die Charaktere gleich "Helden" zu nennen und zu sagen, sie müssten heldenhaftes tun. Ein System für Movers und Shakers sieht anders aus.

Offline Maarzan

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #6 am: 23.07.2010 | 15:01 »
Man kann sicher alles zu allem umbauen, wenn man nur genug wegstreicht und ergänzt.

Wäre die Frage nicht sinnvoller betrachtet, wenn man schaut was DSA anders macht als andere Rollenspielsysteme und für welchen Spielstil es sich daher insbesondere eignet (weil andere Systeme diese Facetten eben nicht oder nur unterrepräsentiert bedienen und sich so eine (wenn auch kleine) spezielle Nische präsentiert), als es auf Mainstream0815 zu trimmen und dann zu sagen man kann Mainstream damit spielen?

Wobei wir dann wohl wieder bei den Zuckerbäckern wären ... .

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

El God

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #7 am: 23.07.2010 | 15:11 »
Deine Kritik an meiner Herangehensweise in allen Ehren: Aber formuliere doch mal konkret (von mir aus auch am Beispiel der Zuckerbäcker), was denn diesbezügliche Alleinstellungsmerkmale sind!

Da wird es doch mehr geben als 3W20.

El God

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #8 am: 23.07.2010 | 15:32 »
EE, nimms mir nicht übel, aber es wäre schön, wenn du dich an meine Bitte aus dem Eingangspost hieltest und themenfremde Beiträge im Blubberthread entsorgtest. (Wäre schön, wenn das hier ein Mod erledigen könnte)

@Topic: An sich kann man ja auch einiges aus dem Umfang spezifischer Regeln ablesen. So scheint Kampf sehr wichtig zu sein, die Sphären und ihre Wesenheiten aber auch. Dinge, die Zuckerbäcker betreffen, werden eher in geringem Umfang unterstützt bzw. verregelt.

ErikErikson

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #9 am: 23.07.2010 | 15:33 »
Jaja. Ich will nicht ablenken, ich habs gelöscht.

El God

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #10 am: 23.07.2010 | 15:34 »
Danke!  :)

Offline Maarzan

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #11 am: 23.07.2010 | 16:28 »
Deine Kritik an meiner Herangehensweise in allen Ehren: Aber formuliere doch mal konkret (von mir aus auch am Beispiel der Zuckerbäcker), was denn diesbezügliche Alleinstellungsmerkmale sind!

Da wird es doch mehr geben als 3W20.

Ich denke der Unterschied zwischen DSA und den anderen Spielen zumindest im entsprechenden Verfügungsumfang ist genau dieser "phantastische Realismus", zumindest der selbsternannte Anspruch dazu und die damit einhergehenden Regel- und Settingelemente, vielleicht auch die erzählerisceh Märcehnatmosphäre, die da mitschwappt.
Es gibt zwar  auch den noch breiten Anteil Kampf- und Abenteuerregeln mit white-hat-Cowboymentalität, aber dieser Bereich wird ja auch von zahllosen anderen Systemen abgedeckt.

Also würde es sich anbieten - denke ich - entweder den Märchenaspekt oder diese Nahaufnahmenexploration auszubauen.
StoryDSA gibt es ja wohl schon (mit mir unbekannter Qualität), bliebe also wohl tendentiell eher der phantastische Realismus.
Wirklich handwerklich solide erscheint mir keine der Facetten - was bei der seltsamen Dreiuneinigkeit wohl auch nicht so überraschend ist. Um eine Facette fein zu schleifen, muss man wohl erst recht robust an den anderen beschneiden. Dazu muss man sich dann halt zunächst für eine der Facetten entschieden haben. Welche das dann wird, entscheidet darüber, welche Maßnahmen anschließend zu ergreifen sind.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Ayas

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #12 am: 24.07.2010 | 23:51 »
Wenn ich die Frage richtig verstanden habe, geht es hier darum welche Hintergrundwelt oder welche Art zu spielen mit DSA4 wohl gut von der Hand geht.

Ich persönlich denke, das man mit DSA4 sehr gut in Westeros spielen könnte.

Westeros ist eine recht Magiearme Welt (zumindest so weit wie ich bisher gelesen habe). Damit kann man den Teil der besonders mit Aventurien verbunden ist, also die Magie, komplett aussen vorlassen.
Dann kann man einen Haufen der Professionen und die meisten Vor- und Nachteile einfach so übernehmen, wird aber auch einiges Streichen müssen.
Bei den Rassen fallen alle Nichtmenschen weg. Die Menschen müssen entsprechend umbenannt werden. Ähnlich kann man bei den Kulturen verfahren.

Bei den Geweihten muss man dann einfach mehr Hand anlegen, aber ich denke das dürfte nicht so schwierig sein, da eine Profession zu erstellen. Darüberhinaus wird die Profession des Gelehrtern etwas gestärkt und verändert (halt mit der Kette schmieden und so).

Für die Nachtwache braucht es keine eigene Profession, sondern nur einen Professionsaufsaz, der mit allen Professionen kombiniert werden kann.

Des Weiteren sind Kämpfe gegen mehrer in DSA ähnlich gefährlich wie in Westeros. Selbst die besten Schwertkämpfer sehen gegen 2-3 Gegner auf einmal schlecht aus.

Naja es gibt noch eine Menge anderer Dinge. Natürlich spielt man dann eher einen Heckenritter als einen Edart Stark, aber ich die Bücher selbst bleiben auch immer auf den einzelnen Personen, während um sie herum enie Menge passiert.
Dazu ist DSA4, ohne jetzt zum xten mal die Macken zu betonen, doch halbwegs geeignet.

...DSA 4: viele Regeln für wenig Effekt

Offline Hotzenplot

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #13 am: 25.07.2010 | 20:28 »
DSA ist keineswegs so mit Aventurien verflochten wie immer behauptet wird. Man kann es auch als generisches System verwenden, wenn man denn möchte.
Ich behaupte also, man kann mit DSA4 jedes Setting bespielen. Es bringt nur seinen eigenen Stil mit. [...]
Man muss DSA nur auch so behandeln wie ein generisches System. Man muss die Bausteine kennen und sie passend zusammen setzen können. Außerdem muss man bereit sein mit den Zahlenkolonnen zu hantieren die die Erstellung der R/K/P-Pakete mit sich bringt. :)
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline Christoph

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #14 am: 25.07.2010 | 20:33 »
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Wir haben mit den alten DSA 3 Regeln Fallout gespielt. Einzig und allein schwierig war die Integration der Feuerwaffen, da DSA keinen Unterschied zwischen Durchschlagskraft und Schadenswirkung macht (fairerweise sei gesagt, dass die DSA Regelm dies aber auch nicht brauchen).

Offline Tjorne

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Re: Ideale Spielweise für DSA-Regeln
« Antwort #15 am: 26.07.2010 | 12:19 »
In meinen Augen hat DSA vor allem zwei Stärken:

1. Märchen. Man kann mit DSA (und auch in Aventurien) hervorragend Abenteuer im Märchen-Stil spielen. Ritter und Schuster Seite an Seite. Kühe Retten, oder das Königreich.

2. Magie-Wissnschaft. Das Magiesystem ist komplex und in sich (weitgehend) logisch. Die verschiedenen Magietraditionen bieten unterschiedliche Herangehensweisen. Es gibt Regeln, um Zauber ingame zu verändern (Kurzfristig mit SpoMods etc. und langfristig mit der Zauberwerkstatt). Magieanalyse kann mehr sein als Namedropping der verwendeten Zauber.


Westeros finde ich mit dem Song of Ice and Fire RPG eigentlich ganz gut abgedeckt... DSA geht zwar auch, ist aber eher ein Notbehelf.
Want an Orange?