Runepunk ist ein Fantasysettting mit Steam- (viktorianische Kleidung, reiche Oberschicht, Schweißerbrillen) sowie Cyberpunk-Elementen (urbanes Setting, viel Verbrechen, sehr großer Unterschied zwischen ausgebeuteten Arbeitern und reichen Adligen, den Wolkenatmern). Auch wenn die grafische Aufmachung, die Organisation des Buches und die Regelkenntnis der Autoren nicht immer überzeugen, so gleichen sie das mehr als nur durch die enorm gelungen Abenteuergeneratoren aus. Es gibt immer etwas tolles zu tun. Meine Spieler lassen die Plot-Point-Kampagne um die weltzerstörende Dämonenmaschine immer gerne liegen, um noch einen zufälligen Auftrag anzunehmen ("Okay, wir müssen also da runter... auf dem Weg können wir uns die Reisekasse ja noch durch Kopfgeld aufbessern, gibt es da was?"). Super sind auch die Plünderungen, die man im Brachland nach den Runenstürmen unternehmen kann. Anhand von gezogenen Pokerkarten werden dann die Funde bestimmt, die von angerostetem Pröll bis hin zu hochmagischen Artefakten reichen können.
Darksummer Nights fand ich sehr enttäuschend. Es beschreibt ein Viertel des zentralen Knotenpunkts Grey Mesa auf mehr Seiten, als der gesamte Rest des Settings im Grundbuch beschrieben wird. Dazu gibt es ein Abenteuer, dass alle Infos aus der vorherigen Beschreibung noch mal wiederholt und die investigativen Infos enorm aufbauscht. Es gibt bspw. für jeden NSCs eine umfangreiche Beschreibung, was nach der Probe auf eine soziale Fähigkeit bei Patzer, Fehlschlag, Erfolg und Steigerung geschieht. VIEL zu umfangreich!
Das Abenteuer Jobber Tale 1: Copper Dragon vergibt leider die vielen tollen Stimmungs- und Sozial-Elemente des Settings und jagt die Spieler eigentlich nur von einem Kampf zum nächsten.
Die Figure-Flats sind aber toll! Sitze hier gerne abends und schneide sie mir zurecht. Von den häufigen Gegnern wie Bluecoats, Whitecoats, Rust Puppets, Malakar, Motleys, etc. sind auch ganze Bögen mit jeweils einer Reihe (sprich acht) Figuren enthalten. Die haben dann auch schon mal zwei oder mehr Varianten, damit es Abwechslung gibt.