Autor Thema: Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!  (Gelesen 2247 mal)

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Offline Grungi

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Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!
« am: 6.07.2003 | 20:29 »
Wer von euch hat sowas schon mal geleitet. Wie habt ihr versucht die Atmosphäre der Tiefe darzustellen.
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Offline Le Rat

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Re:Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!
« Antwort #1 am: 7.07.2003 | 00:18 »
Ich habe es noch nicht geleitet, aber ich würde folgende Aspekte reinbringen:
Die abweisende Haltung des Meeres: Entweder es lässt einen garnicht erst rein(nach oben treiben) oder es erdrückt einen, wenn man sich trotz dieser Warnung hinein gewagt hat. (Siehe auch "das Boot"!)  
Wenn man ohne Taucherbrille taucht, kann jeder dunkle Fleck oder jede Höhle gefährlich wirken. Ist das da unten ein Raubfisch, der sich im Sand eingegraben hat? Was lauert in dieser Höhle dort?  Man sieht sehr wenig und kann kaum Gefahren unterscheiden!
Ab einer gewissen Tiefe und bei falschem Verhalten können beim Gerätetauchen,wenn ich mich recht erinnere, Halluzinationen auftreten. Vielleicht Geistererscheinungen. Vielleicht kann dieser Aspekt wie in Solaris oder "Im Rausch der Tiefe"(übrigens Klasse Film) sein.

Offline Boba Fett

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Re:Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!
« Antwort #2 am: 7.07.2003 | 12:31 »
Tiefsee und Weltall sind sich ähnlich, da würde ich einfach mal in den einschlägigen SciFi Systemen wälzen.

Unterschiede:
Drift durch Strömungen
Druck durch Tiefe (während der Unterdruck im All ja konstant ist)
tektonische Risiken (Erbeben, Vulkanausbrüche)
Tiefsee-Tiere
kein Endlosdrift (Wasser bremst)
konstante Temperatur (4 Grad Celsius)

Es gibt bestimmt noch mehr, aber das sind so die wichtigsten Faktoren. Ansonsten schau halt mal bei Blue Planet oder bei Lodland...
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Offline Lord Verminaard

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Re:Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!
« Antwort #3 am: 7.07.2003 | 13:02 »
Es kommt darauf an, wie die Charaktere tauchen. Mit einem Fahrzeug? Taucherglocke? Mit Pressluftflaschen? Sauerstoff? Magie? Kiemen? Bei der klassischen Pressluft könntest du, um Atmosphäre zu erzeugen, folgende Details beschreiben: das erschreckend laute Geräusch, mit dem die Luft ausgestoßen wird, das unter Wasser weithin hallt. Überhaupt der unheimliche und weitreichende Klang von Geräuschen unter Wasser. Man muss sich mit Gewichten und Tarierweste austarieren, also Auf- und Abtrieb zum Ausgleich bringen. Wenn man z.B. den Gürtel mit den Gewichten verliert, zieht's einen nach oben.

Wenn man tiefer als 20 Meter taucht, muss man beim Auftauchen ggf. Dekompressionsphasen einhalten, da es sonst zu Lungenschäden kommt. Wenn man zu schnell auftaucht, muss man schnell in eine Dekompressionskammer oder zumindest zunächst mal in so einen aufblasbaren Gummisack, in dem Überdruck erzeugt wird.

Je nachdem, wo man taucht, kann die Kälte ein tödlicher Feind werden, die nach und nach trotz Neopren in alle Glieder kriecht. Unter Wasser gibt es auch Strömungen und Seegang. Felsen, an denen man sich festhält, können abbröseln oder sich als getarnte Fische mit giftigen Stacheln entpuppen. Vielleicht beobachten die Charaktere Haie aus der Ferne. Vielleicht auch etwas Größeres, das geistige Stabilität kostet... ;) Welches System spielst du denn?

Noch ein netter Effekt: ab einer gewissen Wassertiefe filtert das Wasser einen Teil des Lichtspektrums heraus. Zunächst verschwindet das gelbe, dann das rote Licht, so dass man nur noch Blautöne sieht. Es sei denn, man hat eine Lampe dabei. Auch Schwebstoffe wie Algen und Staub können die Sichtverhältnisse erschweren. Für jemande oberhalb der Wasseroberfläche kommt noch das Problem der Lichtbrechung hinzu: der Taucher ist nicht da, wo er zu sein scheint! (Zuschläge auf Trefferwürfe etc.)

Um die Spannung zu erhöhen, könnten die Charaktere in einer Höhle oder unter Eis tauchen, wo die zusätzliche Gefahr besteht, den Ausgang nicht rechtzeitig wiederzufinden. Besonders in Kombination mit dem bereits angesprochenen Tiefenrausch kann das zu einer tödlichen Gefahr werden.

Hinzu kommt, dass ab einem bestimmten Druck Sauerstoff toxisch wird. Daher kann man mit einem Presslufttauchgerät nicht tiefer als ich glaube 80 Meter tauchen, und wenn man es doch tut, hat das unschöne Nebenwirkungen. Bei reinem Sauerstoff ist die Höchsttiefe noch viel geringer. Reiner Sauerstoff hat aber den Vorteil, dass es keine Luftblasen gibt.

Bei Kämpfen und Verfolgungsjagden ist natürlich die "Schwimmen"-Fertigkeit sehr wichtig. Und so ein durchgeschnittener Luftschlauch kann gefährlicher sein als eine Bauchwunde... Lustig wird's auch, wenn Haie in der Nähe sind und jemand zu bluten anfängt. Oder wie war das bei Jackie Chan's Erstschlag? Der Held hat kein Tauchgerät und versucht, an den Lungenautomaten seines Gegners zu kommen?

P.S.: Verdammt, ich muss mal wieder Tauchen gehen! Ich weiß gar nicht, wie viele Jahre es schon her ist...
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Offline Boba Fett

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Re:Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!
« Antwort #4 am: 7.07.2003 | 13:46 »
Geräusche sind ohnehin das Ding für "Unterwasser".
Von Walgesängen mal ganz abgesehen kann man damit sehr viel Spannung erzeugen.
Das Knirschen, wenn der Druck die Hülle presst, das "ping" eines Sonars, das komische Geräusch, dessen Ursprng man nicht findet...
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Gast

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Re:Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!
« Antwort #5 am: 8.07.2003 | 15:50 »
Ja, und Schall wirkt unter Wasser ganz anders. Er ist intensiver, durchdringender, bewegt sich auch wesentlich schneller als über Wasser...hach!

Gast

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Re:Kämpfe und Verfolgungsjagden unter Wasser!
« Antwort #6 am: 12.07.2003 | 08:22 »
Mit normaler Druckluft kommt man bis etwa 50 Meter, dann muss man auf Ditox (also "zweigas") und etwas später auf Tritox Gemische umsteigen. Da atmet man dann auch mal Helium ein  :)

Tieftaucher kommen heutzutage bis auf 500 Meter, brauchen aber für den Abstieg einige und für den Aufstieg viele Stunden und müssen währenddessen zwischen mehreren Tauchflaschen mit verschiedenen Füllungen wechseln.

Es gibt in jeder Tiefe eine gewisse "Nullzeit" die angibt, wann das geatmete Gemisch durch den Druck beginnt, in das Blut und die Zellen zu diffundieren. Da muss es dann erst behutsam wieder rausgelassen werden indem man langsam aufsteigt, und das dauert. Als Beispiel: Schon wenn man 20 Meter tief taucht braucht man bei einer Stunde in dieser Tiefe 16 Minuten zum Auftauchen. Bei 50 Meter sind es bereits bei 20 Minuten dort unten rund 30 Minuten Auftauchzeit.

Heute wird in kalten Gewässer selten mit Neopren getaucht, sondern man greift zu Trockentauchanzügen, die den ganzen Körper umkleiden - man kommt also nicht mehr mit Wasser in Berührung.

Zu guter Letzt muss es auch gar nicht mehr blubblern, wenn man sogenannte Rebreezer in geschlossenen Systemen benutzt. Die Luft wird nicht abgeblasen, sondern zurück in den Tank geatmet und dort aufbereitet. Das verängert die Tauchzeit immens, weil die Flaschen länger halten.

Halber Roman, aber was soll ich sagen: Man lernt so einiges, wenn man ein Rollenspiel unter Wasser wie LodlanD entwickelt  :D