Dann stimmt etwas mit Deinem Eindruck nicht.
Über die tatsächliche Spezialisierung von SW hatte ich mich ja erst vor wenigen Stunden in angemessener Bereite ausgelassen. - Dein Eindruck von SW ist "danebener", als es Dir vielleicht bewußt ist. Und Dein Eindruck der anderen beiden garantiert auch (Fate und "Minigames" = "unspielig", sondern "erzählig"? - Ich glaube nicht, Tim!).
D.h. Du weisst also ganz genau Bescheid über die "tatsächlich" vorherrschende Situation? Woher denn?
Ich würde es zwar nicht so pauschal kategorisieren, aber ich denke die Interpretation von killedkat hat durchaus eine gewisse Berechtigung und ist vermutlich auch teilweise zutreffend. Für wirklich treffend halte ich diese einfache Dreiteilung allerdings auch nicht, weil keines der Systeme die anderen Bereiche ausschließt und zudem z.T. ja auch Anpassungen an den je nach Setting und Gruppe gewünschten Spielstil üblich sind. Eine gewisse Kern-Kompetenz bzw. Tendenz mit den Idealtypen zu charakterisieren finde ich allerdings nicht so abwegig.
Wäre GURPS zugänglicher und ein Alles-in-nur-einem-kompakten-Buch-System, welches sich auch noch einer hilfsbereiten und hochproduktiven Community und jeder Menge Drittanbietern erfreuen könnte, dann würde es allein schon aufgrund der langen Verbreitung den ersten Platz der Beliebtheit einnehmen.
Dass die Zugänglichkeit in der 4. Ed. nicht gut ist, stimmt leider - also quasi in Bezug auf die "Präsentationsform", die Grundregeln an sich sind zwar definitiv einfach und zugänglich, aber es gibt IMHO Probleme mit der Darstellung, dem Marketing etc.
IMHO hat das aber wenig mit einem "all-in-one"-Buch zu tun (was mit den bestehenden universellen Ansprüchen auch so ohne weiteres gar nicht möglich wäre), weil auch wenn man das Basic Set in einen einzigen Band quetscht und noch etwas rauskürzt, würde sich in dieser Hinsicht nichts ändern.
Was sie bei GURPS mal eher rausbringen sollten (das macht SW ja gut vor), wären voll-integrierte Setting-Bände für die wichtigsten Genres, die mit integrierten, ausgewählten Regeln, vorgefertigten Templates und einer coolen Sample-Spielwelt den Einstieg in das Regelsystem und das gewählte Genre erleichtern. D.h. z.B. sowas wie "Complete-d&d-style-Fantasy-in-one-book".
Also im Grunde das was es jetzt z.B. schon mit "Dungeon Fantasy" gibt, aber noch etwas mehr integriert, mit einer Beispielwelt inkl. Kreaturen usw. verbunden und in Buch-Form veröffentlicht. (Obwohl die Kombi aus Basic Set + DF in der Tat schon wirklich eine ziemlich gute Zugänglichkeit bietet, abgesehen davon, dass es eben leider nur in aufgeteilter Form existiert, statt eines einzelnen integrierten Setting-Buchs und daher leider nur wenige mit diesem Start-Setup beginnen)
[Früher bei der 3. Ed. gab es sowas ja bspw. mit Discworld oder WW2, also Settingbücher mit integrierten (Lite-)Regeln]
Und: Deine Forderung nach einer "hilfsbereiten und hochproduktiven Community" - und damit der Implikation das diese nicht bestehen würde - finde ich ziemlich daneben! IMHO bietet gerade das SJG-Forum eine absolut vorbildliche Community, es gibt auch viele Fan-Publikationen aller Art im Netz und sogar die Autoren selbst leisten hervorragenden Public-Support in Bezug auf Systemfragen u.ä.