Autor Thema: Is the world nothing but a dream?  (Gelesen 1026 mal)

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Offline Phistomefel

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Is the world nothing but a dream?
« am: 11.12.2010 | 01:13 »
Ich hatte mal den (bestimmt nicht neuen) Einfall, dass es ganz interessant sein dürfte, wenn die Charaktere der Spieler nichts weiter sind als Figuren in einem Traum. Ich habe mir dabei eine Kampagne vorgestellt, an deren Ende die SCs herausfinden, dass sie eben nur das sind - Einbildungen, Wesen, die nur in der Phantasie bzw. im Traum existieren.

Meine Idee dabei war, dass sie ein Teil der Bevölkerung des Traums eines Gottes sind, der vor Äonen von den anderen Göttern zunächst geschwächt und dann in einen tiefen Schlaf vesetzt wurde. Während seines Schlafes wird er von Dämonen von gewaltiger Macht versucht, die seine Rachegelüste auf die anderen Götter ausnutzen wollen. Außerdem versuchen die anderen Götter, ihn ebenfalls von außerhalb des Traumes zu beeinflussen. Das führt letzlich dazu, dass verschiedene Richtungen, in die sich seine Gesinnung entwickeln kann, als gottgleiche Wesen in seinem Traum auftreten. Diese bekriegen sich in der Welt seines Traumes untereinander und spinnen zum Teil seit langer Zeit Intrigen, um letztlich die Macht in seinem Traum und damit einhergehend auch über den Geist des schlafenden Gottes zu übernehmen. Zudem ist dieser Gott im Begriff, aus seinem äonenlangen Schlaf zu erwachen, was zu einem stetigen Auseinanderbröckeln der Traumwelt führt, sodass seine Bewohner den Eindruck haben, die Apokalypse stünde unmittelbar bevor.

Ich denke, dieses Setting bietet genügend Möglichkeiten für die Helden, aktiv in das Geschehen einzugreifen, wenn man von vornherein bestimmt, dass sie Auserwählte sind oder zumindest Bewohner der Traumwelt, die von den "Göttern" des Traums aufgrund einer Prophezeiung für solche gehalten werden.

Ich habe aktuell nur noch keine Idee, auf welche Weise die Helden den "Göttern" von Nutzen sein können, oder wie ich die Helden langsam auf die Spur bringe, dass sie in Wahrheit nicht real, sondern nur erträumt sind. Was außerdem noch sehr interessant wäre, ist die Art und Weise, wie die Götter des Traums die Macht an sich reißen können. Müssen sie dazu (ganz klassisch) ein "Set" an Gegenständen von göttlicher Macht in ihre Gewalt bringen oder müssen sie alle Traumbewohner auf ihre Seite bringen? Oder geht das ganz anders von statten? Gibt es eventuell andere Mächte, die an einem Gleichgewicht der Kräfte interessiert sind, weil sie wissen oder vermuten, dass sie in einem Traum leben und die Apokalypse erst dann kommt, wenn eine Seite gewinnt?

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr eure Ideen dazu einbringt, gerade die, auf welche Art und Weise man die Helden nach und nach auf die Idee bringt, dass sie sich in einem Traum befinden.

Danke schon mal.
« Letzte Änderung: 11.12.2010 | 01:36 von Phistomefel »
Mord ist auch eine Form der Kritik.

Offline Khouni

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #1 am: 11.12.2010 | 01:47 »
Hatten wir kürzlich im Abenteuerideen-Faden. :)

Im Prinzip hatte ich genau diese Ideen schon mal (Traum eines Gottes, Apokalypse, Psyche beeinflussen).

Wie man sie auf eine Idee bringt - was zeichnet denn einen Traum aus, hmm? Unstimmigkeiten! Der Traum verliert langsam an Konsistenz! Mache es wie in "Die Matrix". Häufiger einmal ein Deja Vu, plötzliche Änderung von kleinen Details wie Farbe oder Architektur (die Tür musste doch aufgezogen werden? Wieso wird sie jetzt aufgedrückt? War der Boden nicht aus braunem Gestein? War der nicht tödlich verwundet?).

Lasse gewisse Motive häufiger auftauchen, gewisse Archetypen, die Träume ausmachen. Was weiß ich, eine Figur, die für die Verarbeitung des Liebesschmerzes steht oder so. Und diese Archetypen sollten sich nur marginal unterscheiden! Vielleicht auch sein Bild von den jeweiligen Göttern und eine Verarbeitung ihres gemeinsamen Vorgehens gegen ihn? Also der verräterische Freund etc? Und immer wieder ein ähnliches Schicksal?

Offline Imion

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #2 am: 11.12.2010 | 02:02 »
"If that there King was to wake," added Tweedledum, "you'd go out-bang!-just like a candle!"
"I shouldn't" Alice exclaimed indignantly. "Besides, if I'm only a sort of thing of his dream, what are you, I should like to know?"
"Ditto," said Tweedledum
"Ditto, ditto!" cried Tweedledee.
He shouted this so loud that Alice couldn't help saying "Hush! You'll be waking him, I'm afraid, if you make so much noise."
"Well, it's no use your talking about waking him," said Tweedledum, "When you're only one of the things in his dream. You know very well you're not real."
— Lewis Carroll, Through the Looking-Glass


Lass das Erwachen es Gottes sich dadurch auszeichnen, dass die 'Realität' zusammenbricht und durch 'Etwas ganz AnderesTM' ersetzt wird. Vorzugsweise Cthuluesk. Vgl Madness Dossier.
Für die Protagonisten wird es so aussehen, als ob eine fremde Dimension in die ihnen bekannte Umgebung eindringt. Play with their minds. Nichts ist mehr stabil, man kann sich auf nichts mehr verlassen. Seien es die Gesetze der Phsyik oder die eigenen Erinnerungen.
Oder nimm Anleihen an der Unendlichen Geschichte und lass dass Land und dessen Bewohner einfach verschwinden.

Der Kampf gegen das Aufwachen könnte man metaphorisch durch den Kampf gegen die 'Eindringlinge' aufnehmen, denn je weiter sich diese ausbreiten, desto weniger tief ist der Schlaf des Träumers.

Den Kampf quasi proaktiv zum Träumer selbst zu tragen könnte uU schwierig werden, denn man will ja nicht, dass dieser gerade durch die Aktionen der Spieler aufwacht.
« Letzte Änderung: 11.12.2010 | 02:07 von Imion »
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Offline Khouni

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #3 am: 11.12.2010 | 02:28 »
Man könnte ihn höchstens irgendwie beruhigen, indem man irgendwie seine Psyche manipuliert, indem man im Traum bestimme Konflikte löst. Das muss nicht in blöde Schlachten ausarten, sondern kann in der Bestrafung eines bestimmten Repräsentanten oder in einer Wiedergutmachung vor der Verbildlichung einer geliebten Figur bestehen.
Oder so.

Offline Phistomefel

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #4 am: 19.12.2010 | 13:23 »
Entschuldigung, dass ich so lange nicht geantwortet hab.

Vielen Dank für eure Vorschläge - die Idee, das Ende des Traums im Stil von Matrix bzw. der unendlichen Geschichte darzustellen gefällt mir sehr gut. Ich wollte das ganze nur nicht als Horror-Kampagne aufziehen, auch wenn die Idee mich ebenfalls reizen würde.

Fällt euch noch eine Möglichkeit ein, wie ein Wesen von göttlicher Macht - wie im Eingangspost beschrieben - als "Sieger" aus dem Traum hervorgehen kann, ohne dass es in epische Schlachten oder dem klassische Suchen nach einem Satz von Gegenständen ausartet?
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Offline RockaRolla

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #5 am: 20.12.2010 | 08:13 »
Hi!

Die Spielercharaktere könnten gewissermaßen Avatare des schlafenden Gottes sein. Zunächst werden sie mehr oder weniger von den Träumen herumgeschmissen, aber während sie sich nach und nach bewusst werden, dass sie sich in einem Traum befinden, können sie zunehmend die Traumwelt beeinflussen; so in der Art des lucid dreaming. Man könnte die Fähigkeit den Traum zu manipulieren durch Magie oder durch bestimmte Schlüsselartefakte darstellen ("wir müssen das Amulett des brennenden Traums bergen, dann hat der Gott des Feuers keine Macht mehr in diesem Traum" - oder so).

Lg,
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Offline Skele-Surtur

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #6 am: 20.12.2010 | 09:00 »
Wenn das Aufwachen des Gottes unvermeidlich scheint, an dem Punkt, an dem den Spielern die Wahrheit schließlich klar wird, offenbahrt sich ihnen eine Möglichkeit, sich vom Traum zu lösen, Eigenständig zu werden.

Es ist ein Gott, immerhin, er hat die Macht, Dinge zu erschaffen, real zu machen. Nur ist die Welt des Traumes nicht intentional und wird aufhören zu existieren, wenn er erwacht. Nur einzelne Individuen könnten es schaffen, sich gewissermaßen der Schöpfungskraft des Gottes zu bedienen und aus dem Traum in die "Realität" überzugehen.

Damit wird daraus ein Kampf ums nackte Überleben, der unvermeidlichen Apokalypse als einzige zu entgehen. Dabei stellt sich dies den Charakteren wie die Suche nach einem Ort dar, dem "Aufbewahrungsort" oder "Zugang" zu dieser schöpferischen Kraft.

Gleichzeitig könnten gewissermaßen die "Alpträume", die durch den Einfluss der Dämonen oder anderen Götter zunehmend stärker werden, ebenfalls davon Wind bekommen haben. Nun geht es nicht mehr nur darum, sich selbst zu retten, sondern auch das einfließen der Alptraumwesen in die "reale" Welt zu verhindern.

Dann hat man also drei Punkte:
1. Finde den geheimen Ort
2. Lerne, wie man ihn nutzt
3. Verhindere, dass die Alptraumwesen ihn finden und nutzen können
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Offline Phistomefel

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #7 am: 20.12.2010 | 19:51 »
Ich glaube, den Helden zu gestatten, die Traumwelt in begrenztem Maße zu beeinflussen kann sehr viel Spaß machen, wenn diese Macht gering bleibt und sie kreativ eingesetzt werden muss, damit sie effektiv ist.

Die Idee, aus dem Traum zu fliehen und real zu werden, gefällt mir an sich extrem gut. Nur habe ich bei deinem Szenario noch das Problem, warum die Helden diesen Ort vor den Avataren der anderen Göttern und der Dämonen finden, weil diese eben schon seit Äonen danach suchen und es nicht finden, aber plötzlich taucht eine Gruppe Helden auf, die auf diesen Ort stoßen. Eventuell ist das Finden des Ortes aber an eine Bedingung geknüpft, die von den göttlichen Wesen nicht erfüllt werden kann. So etwas a la man kannst es nur finden, wenn man nicht danach suchst oder nur, wenn man damit keine Absichten hat, die nicht im Sinne des schlafenden Gottes sind. Ich bin mir nicht sicher.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Is the world nothing but a dream?
« Antwort #8 am: 20.12.2010 | 19:57 »
Vielleicht haben sie bis kürzlich einfach nicht gesucht. Erst das nahende Erwachen des Gottes hat sie auf die Idee gebracht - oder macht es erst möglich den "Ort" aufzusuchen. Er ist quasi nur im Halbschlaf (des Gottes) überhaupt betretbar.
Da es ja der Traum eines Gottes ist, braucht man sich über Realismus noch weniger Sorgen zu machen als sonst!
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