Autor Thema: Was ist eigentlich aus dem Konzept "Cinematisches Rollenspiel" geworden?  (Gelesen 8905 mal)

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Offline Whisper666

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Wer spricht vom Regeln brechen?

Offline Falcon

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Was meinst du denn sonst mit dem Hinweis der Regelanwälte?
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Offline Whisper666

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Also, ein Regelanwalt ist für mich jemand, der sich sklavisch an jede Regel hält und auch darauf besteht, dass alle anderen das auch tun. Wenn man nun ein eher "regellastiges" Rollenspiel actionorientierter spielt, ist es u.U. nötig, einzelne Regeln zugunsten eines flüssigen Spiels entweder wegzulassen oder zumindest etwas zu "entschlacken", beispielsweise die Deckingregeln bei Shadowrun.
Wenn man dann aber jemanden am Tisch hat, der dann mit sowas wie "Aber auf Seite 156 des GRW steht zum Decking aber blafasel.." kommt, dann geht das natürlich nicht.
« Letzte Änderung: 11.12.2010 | 17:08 von Whisper666 »

Offline D. M_Athair

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Ein Fall für Regel 0.

In Bezug auf die vom System mitgelieferten Regeln bedeutet das:
Die sind genau soweit wichtig und unverrückbar wie die Gruppe sich diese zueigen macht.
Sprich: Für den Spieltisch zählen NUR und AUSSCHLIEßLICH die Teile der RAW, die approbiert wurden.
(Regelanwälte sind zu Recht dafür gefürchtet, dass sie das nicht verstehen [wollen].)

Damit ist cinematisches Spiel für alle Spielsysteme möglich. Ob sinnvoll steht auf einem anderen Blatt.
« Letzte Änderung: 11.12.2010 | 17:33 von Athair »
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Offline 8t88

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Ich war ja damals von anfang an der cinematik bewegung voll dabei.

Damals hatte das viel mit Rules Light zu tun, und begann weit vor der Indiewelle. Das Wort "Agressive Sceneframing" gabs damals noch nicht, ost aber nen wichtiger Bestandteil davon.
Ich glaube das ist aus dem Wunsch heraus geboren, nicht "Hartwrstig" zu spielen. Stundnelanges einkaufen, Lagerfeuerszenen die aus Selbstzweck gespielt werden.
Und eben im Actionbereich etwas ohne Whiff-Faktor zu machen.

Eben Leute die etwas reissen können, aber eben nicht gefahrlos. Ein etwa shöheres Grundnivau an Kompetenz der Charaktere.
Mehr John Mclane, weniger "versuchen" mehr "machen".
Das ganze mit Blumigen Beschreibungen und ner Prise Playerempowerment.
Damals war es schon schwierig, das losgelöst von der Action zu betrachten, wenn man sich das nicht genauer anguckt. bei Action ists eben am plakativsten.
Das ist kein Fehler, damals wie heute nicht, das daran fest zu machen.

Heute ist Cinematik...... ich glaube nicht viel anders, sondern mehr ins Alltägliche eingeflossen. Zumindest bei den Leuten die ich kenne.
Und, wie bei allen Spiel und Leittechniken: haben das einige schon von Sich aus gemach, ohne das zu wissen oder ein Indiegame zu kennen, dass X oder Y Fokussiert.

Die Cinematikdiskussion ist erloschen, weil es keine Opposition gibt, die nennenswert wäre.
Sie kam ganz kurz noch mal auf, als der PrussianGamer sich dagegen gestemmt hat.

Heute ist das Thema durch, genau so wie die Indie-Welle.
Man hat sich arrangiert. Die Leute die dabei viel Diskuiert haben, sagen sich entweder: "Ist mein Ding" oder "Ist nich mein Ding".
Aber wie bei allen neuen Dingen, oder Spielklamotten in unserem Hobby, verebbt die Diskussionswut, udn die Kreuzritter haben Ihre Schwerter weggelegt.
Denn entweder ist der Punkt erreicht, wo man nur noch um der Diskussion willen Diskutiert, oder man finde zumindest seinen Standpunkt, und kann den des Gegenübers akzeptieren.

Für mich hat sich nicht viel geändert, ausser dass ich alles was ich aus meiner Hochzeit der cinematik gelernt habe, nun in guter Dosierung in mein normales Spiel einbringen kann... wie eine Trickkiste.

'Nuff said! :)

@Athair
Zitat
Damit ist cinematisches Spiel für alle Spielsysteme möglich. Ob sinnvoll steht auf einem anderen Blatt.
Ja, ich hab das auch in meinem Video-Workshop über Action im Rollenspiel mal gesagt!
Live and let rock!

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Offline Falcon

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@whisper: Nun, jetzt kann aber darüber streiten, wieviel man entschlacken kann und noch dasselbe System zu spielen.

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Offline Whisper666

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@whisper: Nun, jetzt kann aber darüber streiten, wieviel man entschlacken kann und noch dasselbe System zu spielen.


Das stimmt natürlich, das System sollte noch als solches zu erkennen sein. Man muss halt erstmal schauen, was sich überhaupt spielflusshemmend auswirkt. Bei Shadowrun sinds zum Beispiel die Deckingregeln, die in regelrechte Würfelorgien ausarten, da man ja sogar dann würfeln muss, wenn man NICHTS macht. Zumindest bei Shadowrun 3. Da kann man prima ansetzen und die Zahl der nötigen Würfelwürfe reduzieren, ohne das System zu verstümmeln. Für die Fahrzeugkampfregeln gilt dasselbe.

Offline Voronesh

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Hihi Shadowrun.

Magie wirken ist so kompliziert wie Bezahlen im Supermarkt, aber die Matrix ist ein Bereich in dem fast alles passieren kann.
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."

Offline Whisper666

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Zitat
Magie wirken ist so kompliziert wie Bezahlen im Supermarkt, aber die Matrix ist ein Bereich in dem fast alles passieren kann.

so groß sind die unterschiede gar nciht. Man muss halt nur elendig viel würfeln in der Matrix.

Offline Voronesh

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Naja ist ja auch eher im Vergleich zu den Magieregeln als an sich  ~;D.
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."