Autor Thema: [Space Gothic] PMCs im Weltall  (Gelesen 2058 mal)

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WitzeClown

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[Space Gothic] PMCs im Weltall
« am: 2.08.2010 | 18:53 »
In 2237 a crack commando officer was hushed out of active service by a military cover-up operation for a crime he did in fact commit. This man promptly escaped with a hefty amount of "silence money" to the industrial outskirts of Tiefurt City. Still unbothered by military or civil law enforcement he survives as a soldier of fortune. If you have a problem, if no one else can help and if you can find enough money, maybe you can hire:


Richter Surgical Precision


Starring:

Face of Freedom as Wilhelm "Judge" Richter

Visionär as Karim "Deadman" Ait-Zahad

Gussstahl as Heinrich "Heinz" Kracht

DasBunker as Musashi "Dude" Sakamaki


and WitzeClown as The Narrator


Kommentare zur Firma:

Ihre Kunden

"Ja, ich habe die Dienste von Richter Surgical Precision in Anspruch genommen. Sie haben mir meinen Flegel von einem Neffen unversehrt und schnell zurückgebracht. Das Preis-Leistungsverhältnis? Über Geld spricht man bei uns nicht, man hat es."
- Magrete Wellington, Mehrheitseignerin an Wellington Inc.

"Diese einfältigen NARREN! Sie wissen ja garnicht WAS sie da in ihren Händen gehalten haben! MUHAHAHAHAHAHA....ähm...was? Aber ja, natürlich bin ich mit ihren Leistungen zufrieden!"
- Prof. Dietrich Hellströmme, "wahnsinniger" Wissenschaftler in den Diensten von Shark Investment

" Das Kaiserhaus möchte zu dieser Angelegenheit keinen Kommentar abgeben. Danke für ihr Interesse."
- Hatashi Hachirou, Pressesprecher des Neuen Kaiserhauses zu Neo Tokyo

Ihre Feinde


"Richter? Dieser beschissene Wichser hat zwei meiner besten Jungs kaltblütig abgeknallt und meine ganze Gang aufgemischt. Der Penner hat Eier aus TitaPlast und Eiswasser statt Blut in den Adern! Rache? Scheisse, Nein! Die Geschäfte haben schon genug gelitten."
- Johannes "Schinderhannes" Langmann,  "Gangsterboss" und Drogendealer

"Ja, Mensch....ich kenne die Wesen von denen du sprichst. Sie haben die Versiegelung meines Gefängnisses aufgebrochen. Natürlich habe ich versucht sie zu assimilieren, nichts persönliches, das ist einfach meine raison d'être. Aber sie haben sich vorzüglich zur Wehr gesetzt, erst der Brutwächter hat sie verjagt. Zum Glück für mich haben sie das Tor nicht wieder im selben Maß versiegelt wie zuvor."
- Yuorotth'zirk,  genukter "Hive Overmind"

"John war Pointman. Er ist reingegangen. Ihn haben sie als erstes erwischt. Ich und Hank haben den Laden von aussen quasi zersiebt. Plötzlich hebt Richter seine Hand aus der Deckung und schießt Hank mit seinem Revolver völlig blind und auf über 15 Meter Entfernung mitten zwischen die Augen. Ich habe mich dann zurückgezogen und sie verfolgt. Zusammen mit dem Beta Team wollten wir nachts einsteigen, aber wissen sie was? Dieser paranoide Spinner hat ein militärisches Sicherheitsschott hinter seiner Bürotür! Der ist doch total durchgeknallt!"
- Tyler Horten, Agent der Roten Falken (verstorben)

Unbeteiligte

"Ich kam grade von der Mittagspause und wollte zurück zu meinem Job an der Kasse, als ich sie keine 20 Meter vor mir auf dem Gehweg gesehen haben. Da hielt einer dieser großen TaxiGravgleiter und der Fahrer hat ihnen die Tür aufgehalten. Die sahen aus als ob sie in den Krieg ziehen wollten! Und auf einmal gibt es diesen merkwürdig dumpfen Knall und auf dann platzt einfach der Kopf des Taxifahrer! Ich meine...der wurde nicht in den Kopf geschossen oder so! Der Kopf...der war einfach weg! Und überall war Blut! Ich habe ALLES gesehen!!!"
- Cindy Müller, Angestellte bei Helm Mart Ltd.

"[...]und Firmen wie beispielsweise Richter Surgical Precision sind tickende Zeitbomben! Ich appeliere an die Regierungsparteien sofort geeignete Gesetze auf den Weg zu bringen um diese Schande für unsere moderne Zivilgesellschaft endlich zu beseitigen. Solche Firmen sind schwer zu kontrollieren, destabilieren intergalaktische Unruheherde noch weiter und scheuen sich nicht davor auch mit kriminellen Auftraggebern zusammenzuarbeiten. Zusätzlich zu den physischen Massakern die sie anrichten, kommen noch die Psychischen! Ich spreche hier von den ungeschützten Köpfen unserer jungen Männer. Dieses Schundblatt "Soldiers of Fortune" wird vorallem von männlichen Personen unter [...]"
- Knut Hansen, Professor für intergalaktische Friedensforschung an der freien Universität Tiefurt City   

WitzeClown

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Re: [Space Gothic] PMCs im Weltall
« Antwort #1 am: 2.08.2010 | 21:43 »
Einsatzbericht #3

Die Rückkehr des Tenno.

Die anwesenden Charaktere:


Wilhelm „Judge“ Richter: Umstrittener Kriegsheld und Kopf von Richter Surgical Precision. (FoF)

Heinrich „Heinz“ Kracht: Der Mann im Maschinenraum, der die TSS Hazat immer wieder zusammen flickt. (Gussstahl)

Karim „Deadman“ Ait-Zahad: Risikofreudiger Pilot, der bereits einen direkten Torpedotrefffer überlebt hat. (Visionär)

Außerdem:

Fred: MedTech-Roboter ohne Aasimov-Schaltkreise, der ein ungesundes Interesse an Genetik, Psychotherapie (tiefenpsychologisch orientierte Form) und Kettensägen an den Tag legt.

TSS Hazat: Ein ausgemusterter Allkampfbomber der Starforce, der auf ungeklärte Weise in den Besitz von RSP übergegangen ist, ausgerüstet mit Tigershark-Torpedos, geheimen Ladeluken, Störsendern und mehr Läsium als wir laden dürfen.


1/Shoot-Out im Bierstein


Allabendliches Rumhängen im „Bierstein“, einer ranzigen Eckkneipe im Industriegebiet von Tiefurt City, in der die Crew von RSP meistens die einzigen Gäste sind. Während wir so stumm vor uns hin schweigen, rauchen, Biere kippen und der Wirt Helmut seine siffigen Gläser etwas nachspült, öffnet sich die Tür. Ein geschockter junger Japaner betritt den Bierstein, er setzt sich neben Heinz und bittet mit blutigen Händen um ein Bier. Ärger witternd beginnen Heinz und ich ein Gespräch mit dem Typen. Keine fünf Minuten später betritt ein weiterer illustrer Gast die Stammkneipe: Ein unauffälliger Mittvierziger mit Hornbrille und billigem Anzug, der einfach nur nach Auftragskiller schreit, und er scheint unseren Gast zu kennen. Während Richter rausgeht um locker eine zu rauchen und die zwei anderen auffällig unauffälligen Gestalten, die draußen Position bezogen haben zu beobachten, und Heinz dem Helmut hinter der Theke hilft, beginne ich ein freundliches Gespräch. Banker, seien die beiden, Kollegen in einer großen Tieffuhrter Bank, aber sie müssten gleich wieder gehen, der junge Japaner sei schon zu betrunken. Ein Bier könne er doch noch trinken meine ich, und empfehle dem Mittvierziger auch ein Bier, Cocktails seien hier aber recht unbekömmlich, vor allem der „Dead Bankman“. Wir reden noch ein wenig, und als ich Helmut bitte, unserer kleinen Runde doch noch drei Shots zu machen, zückt der Mittvierziger zwei Knarren und beginnt das Feuer zu eröffnen. Helmut bekommt direkt in die Fresse geschossen und geht um, ich kriege einen Treffer in meinen metallernen Thorax ab, der mich auch fast umreißt. Heinz versuccht seine waffe zu ziehen, ist dabei aber zu hektisch und schleudert sie gekonnt über die Theke. Ich zücke meine Waffe, draussen die Jungs packen Maschinenpistolen aus ihren Koffern aus, was Richter dazu veranlasst sich durch das Fenster durch in den „Bierstein“ zu werfen. Wildes Geballere beginnt, dass wir glücklicherweise unbeschadet überleben. Der Kerl in der Kneipe ist recht zäh, unser junger japanischer Freund wird hinter der Theke verschanzt, und dann wird das Feuer auf die MG-Fritzen draussen eröffnet. Ein absoluter blinder Präzisionstreffer von Richter in den Kopf eines dieser Killer, veranlasst seinen Kollegen zur Flucht. Wir rufen schnell den Notdienst und die Polizei, um die Sache aufzuklären, behaupten allerdings es sei um Schutzgeld gegangen und geben den jungen Japaner, der Kenshi Harima heisst, als einen der unsrigen aus. Mal sehen ob die Sache nicht doch noch Geld abwirft.

2/ Taxi, Taxi!

Zurück im gut gesicherten HQ von Richter Surgical Precision, befragen wir Kenshi, was überhaupt passiert sei. Er ist ein 24jähriger Student der Philosophie und Kunstgeschichte, der einen wohlhabenden Anwalt zum Vater habe. Als er heute Nachmittag von der Universität nach Hause gekommen sei, habe er Mutter und Vater ermordet aufgefunden. Fremde Leute waren im Haus, so dass er schnell gerannt ist. Merkwürdigerweise war das Viertel wie ausgestorben, keine Passanten und vor allen Dingen kein Sicherheitsdienst, den man in diesem reichen Viertel sonst an jeder Strassenecke trifft. Also ist er weiter gerannt, weg von den Verfolgern, raus aus dem Viertel, irgendwo hin. Eben in das angrenzende beinahe eben so menschenleere Industriegebiet. Hier befindet sich nicht viel, ein Haufen Grossmärkte, die bereits geschlossen hatten, so wie eben RSP und der Bierstein, so dass das Schicksal ihn dann zu uns in die Kneipe geführt hat. Sein Vater sei ein ehrbarer Mann und irgendwie könne er sich keinen so rechten Grund vorstellen, warum seine Eltern ermordet worden seien. Wir beschliessen, nachdem wir ihm erklären, wer wir sind, ihn über Nacht noch bei uns zu behalten, um am nächsten Morgen einen Vertrag über Personenschutz aufzusetzen. Da ich meinen Treffer am Thorax immer noch gut spüre, die Schmerzen sogar noch schlimmer geworden sind, und im Titanplastrumpf eine grosse Delle steckt, entschliesse ich mich sofort die Privatklinik, die mich betreut aufzusuchen, während Heinz und Richter den jungen Kenshi Harima im HQ beschützen.
Während ich also in Vollnarkose im Nirvana so vor mich hinschwebe, geht zuhause die Post ab. Vier mit Sturmgewehren bewaffnete Gestalten versuchen in unser HQ einzudringen, bringen Sprengladungen an unserer Hauptpforte an und sind schwer überrascht, dass es sich um ein schwer gepanzertes Sicherheitsschott handelt. Als sie realisieren, mit wem sie es zu tun haben, rücken sie ab. Ich wundere mich am nächsten Morgen nur über die Delle des Schotts und die eisige Frigidität von Mercedes Moretti , unserer italienischen Sekretärin. Wir beschliessen zum Haus der Hamiras zu fahren, eventuell befinden sich dort noch Hinweise nach dem Grund für die Ermordung der Familie, und bestellen aus Gründen der Sicherheit ein Taxi. Als das Taxi vorfährt und wir gerade einsteigen wollen, gibt es einen lauten Knall, schlaff fällt der indische Taxifahrer zu boden, nachdem sein Kopf geplatzt und sein Blut über Taxe und Asphalt gleichmässig verteilt ist. Wir haben alle drei den gleichen Gedanken: „Heckenschütze!“. Richter stösst unseren Schützling rasch in das Auto, ich springe hinters Lenkrad, Heinz schnappt sich die Schlüssel und wirft sich auf den Beifahrersitz. Mit offenen Türen und überhöhter Geschwindigkeit rasen wir davon, den toten Taxifahrer vor unserem HQ zurücklassend.

3/ Der japanische Kaiser

Das Anwesen der Familie Harima ist sehr traditionell gehalten. Ein zweistöckiges Haus im alten japanischen Architekturstil umgeben von einem Garten mit Teich, Steingarten und einem kleinen gewundenen Kiesweg, der bis vor die Haustür der Harimas führt. Die Versiegelung des örtlichen Sicherheitsdienstes interessiert uns nur wenig. Wir lassen uns von Kenshi das Haus und den Tatort zeigen, die Leichen sind natürlich bereits weggeräumt worden. Derzeit haben wir noch keine Idee, warum eigentlich diese unscheinbare Familie mit einem angenehmen aber nicht überbordenden Wohlstand den Tod finden musste. Während Heinz also die alten Fälle von Harima Senior auf unseren Data-Stick kopiert und Notizbücher und Kalender durchgehen, suchen wir schon einmal weiter. Während wir Kenshi noch etwas ausfragen, ob er sich ein Motiv vorstellen könne, ob es Feinde gibt, wer denn seine Familie überhaupt ist, stossen wir auf einige interessante Tatsachen:
 Vor fünf Generationen ist der Urururahn Kenshis, ein ruhiger Philosoph, von Tokyo nach Tieffuhrt emigriert, um hier ein ruhigeres Leben zu führen. Offensichtlich war er wohlhabend, obwohl keiner so recht weiss, woher das ganze Geld herkommt. Durch die Generationen hinweg, die interessanterweise immer nur einen Sohn geboren haben, entwickelte sich die Familie zu einer Familie von Anwälten und Philosophen, so wie Kenshi und sein Grossvater. Die Mutter stammt ebenfalls aus einer japanischen tieffuhrter Anwaltsfamilie. Im Keller lagern laut Kenshi einige alte Unterlagen und Habseligkeiten seiner Grossväter und Urgrossväter.
Bei der Durchsuchung all dieser Kisten, die allerlei uninteressanten und kitschigen japanphilen Nippes so wie ein paar schöne Katanas enthalten, stossen wir auf ein interessantes Bild: Kenshis Urururgrossvater in jungen Jahren gemeinsam mit dem damaligen Teno und seiner Familie vor dem Kokyo aufgenommen fünf Jahre, bevor der Tenno  und seine gesamte Linie ausgelöscht wurden. Wir rätseln zunächst, was der junge Philosoph dort nun denn zu tun haben könnte und was das denn bedeutet. Wir suchen in Geschichtsarchiven im Web: Dieser junge Mann, der Ahn von Kenshi, ist der Sohn des Tenno, der drei Jahre vor der Auslöschung, also zwei Jahre nach der Aufnahme dieses Bildes, bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Absolutes Schweigen, während unsere Gehirne versuchen, dass uns die Implikationen dieser Tatsache bewusst werden.

4/ Sicherheitstransport

Von den Ereignissen überwältigt, ziehen wir uns ins HQ zurück und lassen Kenshi zunächst einmal für sich alleine. Wir handeln in seinem Auftrag und lassen ihm die Wahl, ob wir ihn nun wegbringen sollen, damit er sein Leben in Ruhe weiterleben kann, oder ob er seine Rolle als Führer des Shogunats annehmen will, vorausgesetzt wir schaffes es hier weg und können seine Herkunft beweisen. Er entscheidet sich nach einer nachdenklichen Nacht, für letzteres und wir treffen die ersten Vorkehrungen. Ein Sicherheitsdienst wird für einen sicheren Transport zu unserem Hangar angeheuert. Wir legen unsere Schutzwesten an, munitionieren auf und packen unsere Waffen zusammen. Erste Enttäuschung, als der Sicherheitsdienst vor der Tür steht. Richter hat es tatsächlich geschafft für unseren überbewaffneten Söldnertrupp zwei mickrige Hansels Marke „Nicht in die Polizei geschafft, also werde ich Sicherheitsmann“ mit nem Colt an der Seite und sonst nichts anzuheuern. Bravo! Wir  verschaffen uns kurzen Überblick und rennen dann geordnet in den Laderaum des Vans, ich nehme vorne Platz. Ich labere ein wenig mit den beiden Typen, der 50jährige Fettsack ist ex-Cop von der Sitte, der es körperlich einfach nicht mehr gepackt hat, der junge scheint Waffennarr zu sein und heiss auf Action. Plötzlich fällt mir ein Gravgleiter japanischer Marke hinter uns auf, dass uns – auch nach Ablenkungsmanövern – offensichtlich folgt. Hinten im Laderaum werden die Waffen bereit gemacht, der Waffennarr bekommt vor Actiongeilheit fast ne Erektion, und wir beratschlagen was zu tun ist. Glücklicherweise werden wir nur verfolgt und man eröffnet nicht erneut das Feuer auf uns.
Am Hangar angekommen fährt der Gravgleiter einfach vorbei, ich schaue nochmal rein, wer denn der Fahrer ist: Tatsächlich einer der Profi-Killer, die uns verfolgen. Schnell machen wir die Hazat startklar, Heinz fährt die Maschinen hoch, ich beantrage Starterlaubnis, und keine Stunde später sind wir im Raum mit einer festgelegten Route nach Neo-Tokyo, die uns nur durch Kreuzrittergebiet führt. Das Gebiet von PTI vermeiden wir, haben wir diese doch im starken Verdacht, diese Killer angeheuert zu haben. Wahrscheinlich sehen sie eine Gefahr in einem erstarkten Shogunat – Zu Recht!

EDIT: Original von Visionär, ihm gebührt der Dank. Leichte Änderungen und Korrekturen von mir.
« Letzte Änderung: 2.08.2010 | 21:45 von WitzeClown »

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Re: [Space Gothic] PMCs im Weltall
« Antwort #2 am: 3.08.2010 | 00:30 »
5/ Die andere Seite

Wir brechen aus dem Orbit der Tieffuhrt Handelswerften aus und setzen Kurs auf unsere neuen Sprungkoordinaten. Um bei Kontrollen keinen unnötigen Ärger zu bekommen, haben wir uns dafür entschieden, das illegale Extra-Läsium zuhause zu lassen und nur die beiden erlaubten Blöcke sowie den Notblock zu laden. Ich tippe die nötigen Sprungdaten in den Rechner und anschliessend springen wir in die liebe graue Plane of Suck, wo wir die nächsten Stunden verbringen werden, bevor wir das Kreuzrittersystem erreichen. Insgesamt erwarten wir einen langen Flug, der vielleicht eine böse Überraschung bringen wird, aber auf der anderen Seite fliegen wir eine umständliche Route in ein System am anderen Ende der Galaxis, so dass es unwahrscheinlich ist, dass wir gefunden werden.
Als wir an der Kreuzritterstation vorbeiziehen, neue Läsiumblöcke werden wir erst bei unserem nächsten Sprung laden, sinniere ich ein wenig über die graue Plane of Suck, in der nie etwas passiert. Dort verschwinden manchmal Schiffe, einfach so, und man hört nie wieder etwas von ihnen. Zudem gibt es noch Gerüchte von alten Raumfahren über andere Dimensionen und Dinge da draussen im Grauen. Kurzerhand entscheide ich mich dafür, bei unseren nächsten Sprüngen ein wenig herum zu experimentieren um mal zu schauen, was dran ist. Während der Sprunggenerator lädt, nehme ich basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und Gerüchten die nötigen Veränderungen an den Reaktoreinstellungen und Sprungdaten vor. Ohne auf die genauen technischen Daten einzugehen, läuft das ganze auf einen kontrollierten Sprungunfall hinaus, Richter und Heinz sind von solchen Aktionen oft nicht begeistert, aber sie hält eine für Söldner untypische Freude am Leben von den wirklich interessanten Aktionen zurück. Ausserdem handelt es sich eh um Gerüchte, und ich glaube, dass an denen nichts dran ist. Die Blase löst sich auf, wir springen aus der grauen Öde  hinaus in den Normalraum, der Navigationsrechner piepst wie verrückt. Ich habe kein Leitsignal mehr auf dem Schirm, keine Raumbasis, kein Anzeichen von Zivilisation. Bei einem Blick aus dem Fenster in den Raum hinaus, wird mir anders: Einen seltsamen Glanz haben die Sterne und sie stehen falsch. Es sind grünlich pulsierende Globen, die dort im dunklen des Raums vor sich hinleuchten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass  ich es wirklich schaffe, und nun mache ich mir ernsthafte Gedanken um die Konsequenzen. Dumm, dass wir nicht mehr Läsium geladen haben, nun stehen wir nur mit dem Notblock da, denke ich mir. Kommen wir überhaupt von hier wieder zurück? Werden wir jetzt durch alle möglichen Paralleldimensionen müssen um nachhause zurückzukehren? Gibt es hier überhaupt Leben, oder sind wir in einem trostlosen parallelen Weltall gestrandet? Shit! Richter und Heinz werden mich dafür sicherlich lynchen oder noch schlimmeres. Kenshi neben mir beobachtet das grüne Pulsieren mit einer interessierten Ruhe. Ob der überhaupt weiss, dass das nicht normal ist?
Ich gebe Heinz durch, er solle schon mal den Notblock laden. Das ruft Richter auf den Plan, der steht nun hinter mir, reagiert aber nicht sauer sondern ganz cool und befiehlt Heinz ebenfalls schnell den Notblock zu laden. Auf die Frage, was passiert sei, rede ich mich einfach heraus, wir hätten einen kleineren Sprungunfall gehabt, aber nichts wildes, denn wir leben ja noch. Okay, irgendwie will ich hier wieder raus.

6/ Ein fataler Notruf

Glücklicherweise konnten wir mit dem Notblock wieder in die Plane of Suck springen. Ich manipuliere also wieder an den Geräten herum und hoffe, dass ich den Weg wieder zurück finde auf unsere Seite des grauen Raums. Zwei Stunden relativer Anspannung mit einem stummen zukünftigem Kaiser von Neo-Japan neben mir, heisst: Zwei Folgen „Invitation to Love“. Fortuna war mir hold, wir sind in einem Stück und ohne grösseren Schaden zurück an unserem Ausgangsort. Naja,  nicht ganz… etwa 1 Lichtjahr entfernt. Das heisst, dass wir ohne Läsium ein Jahr zurück brauchen werden. Ein Glück gibt es einen Notfalldienst für solche Fälle. Wir setzen einen Notruf ab und warten eben weiter, bis Hilfe kommt. Etwa vier Stunden später springt auch ein Schiff zu unseren Koordinaten. Es ist ein anderer Allkampfbomber, die TSS Neptun, und sie fliegt in einem Angriffsvektor auf uns zu. Der Alarm springt an, sie hat uns eben mit aktiver Sensorik gepingt. Verdammt. Richter und Heinz besetzen die Kampfstationen, ich gebe einen Abfangkurs ein. Den Gegner stumpf wegholzen ist die beste Verteidigung, eine Weisheit die ich von Richter gelernt habe. Heinz hat zwei von unseren wertvollen Tiger Sharks geladen, die durch das All zischen. Was ein Treffer! Mit dem ersten Schuss haben wir doch glatt ihre Sensorphalanx ausgeschaltet. Ab jetzt wird es ein Kinderspiel. Wir zerschiessen ihnen noch Antrieb und Waffensysteme bis wir einen Parallelkurs einschlagen und ich ganz nah an sie ran manövriere, bis wir sie Auge in Auge sehen und ihnen zuwinken können.

7/Entert die Neptun


Richter und Heinz wollen boarden. Sollen sie doch, ich bleibe hier und bewache meinen kleinen mächtigen japanischen Freund. Voll aufmunitioniert in ihren gepanzerten Raumanzügen verlassen wie das Schiff, um sich an die Aussenluke der Neptun zu begeben. Scheinbar hat Richter ein wenig zu sehr in die Flasche geschaut, bevor er los ist, er hakt sich nicht ins Seil ein und schwebt lieber durch den freien Raum anstatt gesichert auf die andere Seite zu gelagen. Letztendlich muss er sich mit ein paar gezielten Schüssen aus seinem Sturmgewehr genug Impuls geben um zurück ans Sicherungsseil zu gelangen. Sie öffnen die Luke und schliessen sie wieder. Toll, ich habe nur noch Funkkontakt, hatte ich mich doch auf ein kleines Actionspektakel gefreut. Innen werden sie nach der Dekompression wieder erwartet: vier Killer mit Schnellfeuergewehren eröffnen das Feuer auf sie und verfehlen allesamt. Ohne auch nur einen Kratzer erhalten zu haben, machen sie kurzen Prozess mit den Jungs . Nun können Waffenkammer und Laderaum geplündert werden. Die Läsiumblöcke und Torpedos des Schiffs machen sich ganz gut im Lager der Hazat, wirklich eine reiche Beute. Die Durchsuchung der persönlichen Quartiere und die Daten aus dem Schiffslogbuch hingegen sind eher mager. Unser unbekannter Gegner ist wohl einfach so in der Lage einen fabrikneuen Allkampfbomber ohne jegliche besondere Kennzeichnung oder Möglichkeit der Rückverfolgung mit einem Trupp von Elitekillern auszustatten und gegen uns anzusetzen. Wenn man betrachtet, wen wir an Bord haben, und auf welchem Level wir gerade spielen, wundert es mich nicht.
Während die beiden das Lager räumen, darf ich ein wenig PR-Arbeit machen. Erstmal springt das gerufene Notfallschiff in den Sektor. Wir haben nun doch unsere benötigten Läsiumblöcke und wollen eigentlich keinen Ärger. Ich erkläre den Zivilisten brav, dass wir gerade ein angreifendes Schiff auseinandergenommen haben, und ihre Hilfe nicht mehr brauchen. Mit grossen Augen und dem Versprechen, dass wir die Kosten dennoch übernehmen, ziehen sie davon. Offensichtlich haben sie aber die Behörden informiert, da einige Zeit später, glücklicherweise nach unserer Plünderaktion, ein Gefechtsschiff der Kreuzritter herspringt. Ich erkläre einfach was Sache ist, im Grunde genommen sind wir ja angegriffen worden und haben uns nur verteidigt. Unsere Kriegswaffen sind dank der Tieffurter Söldnerlizenz auch legal, so dass wir eigentlich keine Probleme bekommen sollten, vorausgesetzt man glaubt uns. Ich übermittle ihnen also alle Sensordaten von dem Vorfall und achte peinlich darauf, dass sie nicht wissen, wo wir vorher waren. Dann noch ein kleines Verhör und eine Kontrolle von Frachtraum und Ausweisen und wir dürfen endlich von dannen ziehen. Kurs setzen auf Neo-Tokyo.

8/ Abschiedsphoto mit Shogun und Tenno


Nach ereignislosen 6 weiteren Sprüngen bis auf die andere Seite des Universums, erreichen wir endlich Neo-Tokyo.  Dort nehmen wir Kontakt mit dem nächsten Militärstützpunkt auf und ich lasse Kenshi reden, der dem niederrangigen Kommunikationsoffizier sein Anliegen darlegt. Offensichtlich ist er so überzeugend, dass wir nicht mit einem schallenden Lachen aus dem System gebombt werden, sondern es gibt ein Treffen mit einem General, der die Unterlagen und Beweise sorgfältig prüft. Das macht offensichtlich Eindruck, da wir uns ein paar Stunden später in Gesellschaft der ranghöchsten Militärs des Shogunats befinden und um uns herum eigentlich nur japanisch gesprochen wird. Ich verstehe kein Wort, aber schaue einfach neutral-ausdruckslos, wie die ganzen Japsen um uns herum es auch tun. Das wird Umwälzungen geben.
Nun, das heisst aber auch Abschied nehmen von Kenshi, der innerhalb seiner stummen meditativen Stunden an Bord der Hazat, eine innerliche Metamorphose durchgemacht hat. Aus dem jungen Studenten, der uns aufgelöst in einer siffigen Eckkneipe begegnet ist, ist ein junger Mann geworden, der die Würde und den Mut besitzt seine Verantwortung auch zu tragen und die Glorie seiner Familie wieder herzustellen. Und er ist uns wohlgesonnen. Ich lasse die Gelegenheit nicht verstreichen, bei einem der Militärs unterwürfigst nach der Erstattung der 14 Läsiumblöcke zu bitten. Richters gebeuteltes Konto wird es mir danken. Bevor wir gehen nehmen wir noch ein gemeinsames Photo auf: Richter und seine Crew umgeben vom Shogun, dem zukünftigen Tenno, einem Grossteil des Generalsstabs und einer Ehrenwache.
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Re: [Space Gothic] PMCs im Weltall
« Antwort #3 am: 23.08.2010 | 14:16 »
Einsatzbericht #4

Kunsthandel


Die anwesenden Charaktere:

Judge
Heinz
Deadman


1/ Geschäftsorgie nach Art des Scheiches

Richter hat uns nach Monaten wieder einen Auftrag an Land gezogen. Hervorragend, mir war schon langweilig. Wir sollen uns im Edelschuppen „Hotel Benitos“ mit einem Multimilliardär vom Planeten Kaaba treffen, um nähere Informationen zu erhalten. Wir fahren also zu dem Hotel hin und lassen uns in die dekadent-luxuriöse Suite des Mannes, Abdul Mugui Ibn-Mudar, führen. Dort liegt er schon Schischa-rauchend auf Kissen, die zu einem traditionellen Sitzkreis angeordnet sind, um geben von seinen Leibwächtern und seinem Adjutanten – ein Inder mit Turban, wohl ein Sigh. Nach einem opulenten Mahl nach Saudi-Art bei dem wir ständig zum Zulangen eingeladen werden, kommt er endlich zur Sache. Wir sollen einen Deal überwachen. Er möchte sich mit einem gewissen Herrn Magnusson, einem berüchtigten Händler mit Xeno-Artefakten, auf dem Planeten Torrelis V treffen, um dort einen seltenen Gegenstand entgegenzunehmen. Der Grund, warum er uns anheuert, und nicht nur auf seinen eigenen exzellenten Sicherheitsdienst vertraut, ist, dass er Verrat befürchtet. Sein ewiger Rivale, ein anderer superreicher Saudi-Speckwanst namens Haddad Ibn-Raël, ist ebenfalls Sammler und unser Auftraggeber vermutet, dass er Truppen hat bestechen können. Wir setzen für die Mission, die wahrscheinlich vier Tage dauern wird, unseren normalen Tarif von 160 EH pro Tag an und haben dann den Job.

2/ Luxusliner „TSS Morgenstern“

Die TSS Hazat ist startklar und wir fliegen zu dem Rendez-Vous-Punkt mit der „TSS Morgenstern“, Ibn-Mudars Schiff, einem Luxusliner in Zerstörergrösse. Der Mann hat wirklich mehr Geld als Verstand. Ich programmiere noch schnell die Koordinaten für den ersten Sprung in das Kappa-Retikuli-System und übermittle sie der Morgenstern, bevor ich der Einladung des Scheichs folge und mich selbst auf das Luxusschiff begebe. Die 36 Stunden in der Plane of Suck verbringe ich bei Essen und in der Sauna gemeinsam mit Ibn-Mudar und seinem Adjutanten Lif-Shanan, einem Inder mit Turban und Bart. Er muss so auftreten, weil er ein Sigh ist. Den Turban darf er nie abnehmen. Mir ist etwas schlecht von dem  Essen und dem ganzen Alkohol, ausserdem stört mich das makellose Auftreten des Inders. In der Sauna beginne ich also ihn anzubaggern, in der Hoffnung, dass ihn dies irritiert. Aber der Kerl bleibt höflich und makellos. Am Ende habe ich mich nur selbst lächerlich gemacht. Was soll’s. Nach einem weiteren Sprung erreichen wir das Torrelis-System. Wir fliegen Torrelis IV, dem Planeten auf dem wir das Meeting mit dem Artefakthändler haben, und landen auf dem Raumflughafen der Minenstadt. Wir rüsten uns in der Hazat noch schnell aus und dann geht es raus, zum Spass haben.

3/ Gespräch unter acht Augen

Diese Stadt ist, architektonisch sowie sozial, das reinste Drecksloch. Unser Auftraggeber hat in seinem Luxusliner eine Limousine mit der wir nun, von einem Dutzend seiner Sicherheitsleute  auf MotorrÄdern als Eskorte begleitet, zu dem Hotel, das er zu diesem Anlass in toto gemietet hat, fahren. Mit dieser Show sorgen wir bei der lokalen Bevölkerung der Stadt schon für eine Menge Aufsehen. Das Hotel ist von Aussen eine einzige Bruchbude, naja, zumindest im Vergleich mit dem, was der Scheich sonst so gewohnt ist. In dieser Minenstadt hat es sicherlich seine drei Sterne verdient. Lif-Shanan verlässt die Limu um mit dem Besitzer des Hotels das Geschäftliche zu klären, die Gelegenheit für uns mal mit dem Scheich unter vier Augen zu reden! Was den Verräter in seinem Sicherheitsdienst angeht, so vermutet er, dass dies mit der kürzlichen Ernennung von Lif-Shanan zum Leiter des Sicherheitsdienstes zusammenhängt. Ein ungläubiger Inder ist für die meisten Wachen im Dienste des Scheichs nur schwer als Anführer zu akzeptieren. Ibn-Mudar befürchtet, dass Haddad diesen Unmut in der Truppe genutzt haben könnte, um einige der Wachen zu bestechen. Dem Sigh selbst und seinen Fähigkeiten vertraut er blind. Zu dem Objekt, das er kaufen will, erzählt er uns, es sei ein schwarzer Steinblock mit einem merkwürdigen Wellenmuster, der selbst Wärme ausstrahlt. Wir werden sehr hellhörig, denn diese Art von Stein kennen wir. Sie sind uns bei der von Dämonen verseuchten Forschungsstation auf Asteroides IV bereits begegnet. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass auf dem Planeten taktische Nuklearsprengkörper – aber nicht von uns! – gezündet wurden, was die Bedeutung des Fundes noch unterstreichen mag.

4/ Hotel „Zum Palmengarten“ -- Billige Absteige mit drei Sternen

Zur Ankunft des Scheichs hat der Hotelier seine gesamte Belegschaft zur Begrüssung antanzen lassen. Na super, jetzt stehen wir mit ungefähr 50 Mann im Eingangsbereich und es werden lauter öde Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht, die das schäbige Ambiente des Ortes auf keinen Fall verbessern. Sei’s drum! Wir legen mit unserer Arbeit los. Judge und ich machen uns in der Lounge Gedanken zur Operation: Wir müssen auf jeden Fall Informationen über diesen Magnusson einholen. Warum will er gerade hier die Übergabe machen? Wie ist er an dieses Artefakt gekommen? Auf der anderen Seite sollten wir auch den Sicherheitsdienst unter die Lupe nehmen und wir müssen herausfinden, was es mit dieser Feindschaft zwischen Ibn-Mudar und Ibn-Rael auf sich hat. Judge wird versuchen an Infos über Magnusson zu kommen während ich mit den Wachen fraternisieren werde, um mal die Situation auszuloten. Der Judge hört sich am Raumhafen um und bringt in Erfahrung, dass Magnusson mit „Minenwerkzeug“ handelt und manchmal in einem Club namens „The drunken Miner’s Doom“ anzutreffen ist. Ich setze mich zu ein paar der Wachen in der Lounge und rauche mit ihnen. Sie heissen Zait und Hakim. Von Ihnen erfahre ich, dass die Wachen ihren neuen Chef für einen ausgesprochenen Jungspund halten. Er ist zwar sehr kompetent und ein exzellenter Fechter, doch war man mit dem alten erfahrenen Omar, der nun in Rente geschickt wurde, zufriedener, vielleicht auch oder gerade deswegen, weil er die Belange seiner Männer besser verstanden hat. Ausserdem hat Lif-Sharan vor zwei Monaten um die Hand der Tochter des Scheichs gebeten. Sie werden also heiraten. Heinz bringt währenddessen die Bude so richtig auf Vordermann und sichert alles ab, was nur geht. Innerhalb weniger Stunden hat er die vier Etagen und Lüftungsschächte durchsucht und gesichert.

5/ Ein Abend im „Drunken Miner’s Doom“

Der Judge und ich machen uns auf in die schlechteren Viertel dieses Dreckslochs um ins „Drunken Miner‘s Doom“ zu gehen und mal ein paar Takte mit Magnusson im Vorfeld zu reden. In der schlecht beleuchteten Strasse haben sich allerei Jugendliche breit gemacht um laut Musik zu hören, sich zu betrinken und diverse Drogen zu konsumieren. Das ganze Gepose nervt mich ziemlich, also bin ich auf Streit aus und schicke dem Pöbel ein paar provozierende Sprüche entgegen. Die Anwesenheit von Judge in seinem Kampfanzug wirkt deeskalierend auf die Situation, so dass leider nichts passiert. Zwei starke Türsteher bitten uns unsere Waffen abzugeben und kontrollieren uns, erst dann öffnet sich das Stahlschott und wir können in den Club. Drinnen herrscht eine ganz andere Atmosphäre als vor dem Club. Die Einrichtung ist aus Chrom und Stahl beleuchtet von blauem Neonlicht, an der Theke und den vielen Tischen tummeln sich echt abgebrühte Gestalten, die mit den Halbstarken vor der Tür wunderbar kontrastieren. Wir begeben uns an die Bar und bestellen Cocktails, bei denen der Fruchtanteil durch einen gleichen Anteil an harten Alkoholika ersetzt wurde. Judge schiebt dem Barkeeper ein üppiges Trinkgeld zu und wir fragen nach Magnusson. Die Antwort überrascht uns, er halt sich hier wohl seit 10 Jahren nur noch unregelmäßig blicken lassen und ist überhaupt nur selten auf dem Planeten. Interessant. Auf dem Weg nach draussen nerven mich die kleinen Poser vor der Tür noch mehr und vom Alkohol animiert zerschiesse ich einem seinen Ghettoblaster! Die Musik erstummt und es gibt Ärger. Nur unser beeindruckendes Armamentarium, das entmutigende Auftreten Richters und ein paar EH Bestechungsgeld ersparen uns eine Strassenschlacht mit zwei Dutzend jugendlichen Schlägern. Manchmal sollte ich besser nichts trinken.
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Re: [Space Gothic] PMCs im Weltall
« Antwort #4 am: 23.08.2010 | 16:03 »
6/ nächtlicher Alarm

Das dumpfe Dröhnen der von Heinz installierten Alarmanlage reisst uns aus dem Schlaf. Heinz und Judge springen aus dem Bett, greifen sich ihre Waffe und hechten auf den Gang. Ich nehme mir die Zeit und lege die Boltmann-Kampfkombo an. Als ich dazustosse, haben Heinz und Judge schon Bewegungen auf dem Dach über einer Dachluke ausgemacht, allerdings haben die Eindringlinge das Schloss nicht geknackt und begeben sich nun an eine andere Luke. Heinz überrascht die ungebetenen Gäste, zwei jugendliche Einbrecher. Mit dem Strassenpöbel wird kurzer Prozess gemacht: Dem ersten zerschiesst Heinz das linke Bein, wimmernd liegt er am Boden. Als der Zweite zu fliehen versucht, erlegt ihn ein präziser Treffer Richters in den Rücken. Er ist sofort tot. Der am Bodenliegende erzÄhlt uns nur Mist, als wir ihn ein wenig befragen, also tritt Richter ihn vom Dach und jagt ihm auf der Strasse vor dem Hotel – vier Stockwerke weiter unten – noch zwei Kugeln in den Kopf. Als der Sicherheitsdienst des Scheichs auf dem Dach eintrifft, haben wir die Situation schon geklärt. „Machen Sie sich keine Sorgen. Die Lage ist unter Kontrolle. Richter Surgical Precision – Sie arbeiten mit Profis!“

7/ Taxi, Taxi 2!

Am Morgen erfahren wir von Ibn-Mudar, dass ihm Magnusson eine Nachricht hat zukommen lassen. Wir haben einen Treffpunkt und eine Zeit. Es ist ein alter verlassener Tagebau 20 Meilen vor der Stadt. Morgen Vormittag um 1100 wird die Übergabe mit Magnussen stattfinden. Genug Zeit für ein paar Vorbereitungen. Mittags treffen dann noch zwei Hampel von der lokalen Polizeibehörde ein und stellen ihre unmotivierten Fragen. Routiniert werden sie von Richter und mir mit einer Lügengeschichte abgespeist. Wirklich tragisch, dass der Junge vom Dach gestürzt ist, aber wir konnten in der Dunkelheit einfach nicht erkennen, wer es ist und sie hatten offensichtlich Schusswaffen dabei, das ist in der Nacht nie so leicht zu sagen. Unkritisch notieren sie das so in ihrem Computer und ziehen dann wieder ab. Es ist gut zu wissen, wie viel ein normales Menschenleben in dieser Welt wert ist. Am Abend gibt es zur Feier des anstehenden Abschlusses der Operation noch ein Festmahl mit dem Scheicht, die anstehende Hochzeit zwischen der jüngsten Tochter des Scheiches und Lif-Shanan ist das vorherrschende Thema.
Tags drauf bestellen wir uns ein Taxi um zum Raumhafen zu fahren. Der indische Taxifahrer öffnet uns die Tür und bedeutet uns einzusteigen. Ein starkes Déjà-vu kommt über uns drei, die Blicke werden rasch gen Himmel gerichtet und die Häuserdächer nach Feinden abgesucht. Richter zückt sein Sturmgewehr, richtet es auf die umstehenden Häuserzüge und nutzt das taktische Zielfernrohr. Tatsächlich, wir werden von zwei Leuten mit blitzenden Ferngläsern aber ohne Waffen beobachtet. Freundlich winken wir ihnen zu, woraufhin sie die Flucht  ergreifen. Kein Blutbad, keine platzenden Köpfe, eine entspannte Fahrt zum Raumhafen. Hier machen wir rasch die Hazat fertig für den Start und fliegen als Vorauskommando zur Mine. Der Scheich wird mit seinem Sicherheitsdienst folgen. Im Tiefflug mit eingeschalteten Scannern erreichen wir bald die Mine. Auf Richters Anweisung hin landen wir ganz unten. Dies ist aufgrund der Gerüste und der Grösse des Landefeldes nicht so ganz einfach, so dass ich einen Mast streife, ihn zerquetsche und damit unsere Aussenhülle ramponiere. Heinz ist stark am fluchen, aber das stört mich nicht. Der freut sich doch über Arbeit.

8/ alte Geschichten von Terra

Das Geräusch unserer Landedüsen hat zwei Männer aus einem der nahen Gebäude gelockt, die uns mit gezogenen Waffen empfangen. Dabei muss es sich wohl um Magnusson und einen Compagnon handeln. Wir stellen uns kurz vor, sie sich ebenfalls, dann werden die Waffen runtergenommen und wir verziehen uns in die Hütte bis der Scheich eintrifft. Das ist die Gelegenheit um mit Magnusson über den Stein und seinen Fundort zu reden. Wir haben auf Asteroides IV ja ähnliche Steine gefunden und wollen von ihm wissen, ob er den Stein dort geborgen hat, bevor der Planet genuked wurde. Seine Antwort ist überraschend und erschreckend. Dieser schwarze Steinblock, dessen Herkunft fremd und unbekannt bleibt, stammt direkt von einem Fundort auf Terra. Er und sein Compagnon sind die einzigen Überlebenden dieser Extraktionsmission. Sie wurden am Fundort von den Nukes, mutierten kaum noch menschlichen Strahlenüberlebenden, in einem Hinterhalt beinahe ausgelöscht. Er hat kein Interesse an dem, was wir wissen. Das Geld des Scheichs soll ihm seinen Ruhestand versüssen. Für den Preis von 100 EH ist er allerdings bereit, uns die genauen Koordinaten des Fundortes zu verraten und uns mit allen Daten, die er hat, zu versorgen. Ein Preis, den ich gerne zahle. Der Ort ist genau in den Nuke-Ödländern, dem ehemaligen Nahen Osten und Ägypten. Dort haben sie eine alte Kultstätte entdeckt, die aus der Zeit noch vor den antiken Ägyptern stammt. Dort lebt in einem unterirdischen Komplex, der aus eben solchen Steinen gebaut wurde, der grösste Haufen Nukes, den Magnusson jemals gesehen hat. Ihre Mission führte sie tief in den Komplex hinein, wo sie nach allen möglichen tragbaren Gegenständen gesucht haben, die sie eventuell verkaufen könnten. Vor einem grossen steinernen Tor, in das fremde Hieroglyphen eingraviert waren, endete ihre Mission. Sie konnten das Tor nicht öffnen. Er zeigt uns die Bilder von dem Tor, genau dasselbe wie auf Asteroides IV. Also haben sie einen Stein aus der Wand gelöst, um wenigstens diesen verkaufen zu können, als sie plötzlich von Nukes angegriffen wurden und gerade noch so mit dem Stein entkommen konnten.

9/ SEK, dein Freund und Helfer

Die Geschichtsstunde wird jäh von einem Funkspruch Lif-Shanans unterbrochen. Sie sind noch innerhalb der Stadt und wurden gerade von drei Truppentransportern der SEK abgefangen. Es gibt wohl gleich richtig viel Ärger. Wir sagen ihm zu, dass wir gleich vor Ort sind und überzeugen Magnusson uns mit der Ware zu begleiten. Der Deal wird stattfinden, das ist unser Auftrag, und der wird erfüllt. Ich öffne die Tür und begebe mich raus aus der kleinen Bergbauhütte um zur Hazat rüberzugehen, als ich von drei Scharfschüztenteams des SEK aus Korn genommen werde. Ein Treffer sitzt richtig Böse und trifft den Unterleib, tja, da geht nichts mehr, meinen besten Freund hat mir schon ein Torpedotreffer zerfetzt. Hier stösst man nur noch auf Metall. Ich rufe den andere eine Warnung zu und sprinte zu dem Schiff um kurz vor der Lampe von mehreren Kugeln getroffen zu werden und zu Boden zu gehen. Judge nimmt währenddessen kurz und  professionell das erste Sniperteam auseinander und hält schon nach dem zweiten Ausschau. Heinz deckt unsere Position mit Nebelgranaten ein um für Deckung zu sorgen. Anscheinend hat unser Med-Roboter Fred mich aus der Kampfzone gerettet, dabei seinen mit Sensoren vollgestopften Kopf eingebüsst und dann blind wieder ins Schiff zurückgefunden. Mit Stims und Analgetika vollgepumpt und mit erstversorgten Wunden gehe ich ins Cockpit. Judge sichert den in Nebel gehüllten Rückzugskorridor und sobald alle an Bord sind, starte ich das Schiff kalt und wir fliegen so schnell als möglich zu den drei Transportetn des SEK.
Unterwegs hat Richter eine geniale Idee: Es würde ihn sehr wundern, wenn die Kommandoaktion des SEK von den Kreuzrittern, die Torrelis IV kontrollieren, abgesprochen wäre. Wir kontaktieren die Station „Rosenkreutzer“ im Orbit und melden, die Operation der PTI-Truppen. Wir kriegen Anweisung Position zu halten, was wir erstmal auch tun und lauschen durch den offenen Com-Kanal mit Lif-Shanan, was beim Scheich eigentlich los ist.

10/ die Mobile Infanterie trifft ein

Ein Cmdr. Decker hat scheinbar den Com-Pin entdeckt. Scheinbar kennt er Richter aus alten Force-Recon-Zeiten, denn er kreischt ihn direkt an: „RICHTER!!! Was haben sie hier zu suchen??!! Sie stecken ihre Nase auch in jeden Dreckhaufen!!“ Die Situation eskaliert, sie drohen den Scheich gefangen zu nehmen. Das Schiff der Kreutzritter ist zwar unterwegs, aber ihr Eintreffen wird zu lange dauern. Wir müssen handeln und starten eine Rettungsaktion. Die Limu und die Eskortfahrzeuge wurden von den Einsatzfahrzeugen des SEK umzingelt und gut zwei Dutzend Soldaten oder mehr stehen mit gezogenen Waffen dort. Wir landen mit unserem Allkampfbomber direkt in der Kampfzone, die Ladeluke und Fächerlaser in Richtung Action. Judge zerlegt gleich das erste Einsatzfahrzeug mit einer vollen Breitseite aus dem Fächerlaser. Die Hazat bekommt einen Geschütztreffer ab, der uns die Außenhaut zersiebt und den Sprungantrieb beschädigt. Heinz flucht wie die Sau. Richter sorgt draußen für Tod und Verderben dank unserer Bordlaser als der Scheich und Lif-Shanan in die Limu gedrängt werden. Heinz rennt unter massivem Feuer die Rampe der Ladeluke herunter, hakt die Gleitwinde an der Stossstange der Limousine ein und geht in Deckung. Nur mit viel Glück ist er unverletzt geblieben. Das SEK deckt ihn in einen Kugelhagel ein, er muss ein paar Treffer einstecken und wirft eine Blendgranate. Unter den gleissenden Phosphorblitzen nimmt er im Kofferraum der Limousine Platz und wir ziehen das Fahrzeug an Bord.
Das Raumschiff der Kreutzritter trifft ein. Von den Aussenlautsprechernd ausgehend hallt eine strenge Stimme „Hier ist die mobile Infanterie. Legen Sie ihre Waffen nieder. Dies ist die erste und letzte Warnung!“

11/ Showdown im Hangar

Die Limousine des Scheichs steht im Hangar, darin: Ibn-Mudar und Lif-Shanan gemeinsam mit zwei Offizieren des SEK sowie Heinz im Kofferraum. Der eine Offizier steigt aus dem Auto mit dem Scheich im Würgegriff dicht an sich gepresst und einer Pistole an seine Schläfe haltend. Eine Salve MG-Feuer jagt durch den Hangar. Lif-Shanan steigt auf der anderen Seite aus und wird von Heinz, der ihn mit einem SEKler verwechselt, bewusstlos geschlagen. Ein kompletter Trupp Kreutzritter betritt unseren Hangar, der Offizier der SEK gerät in Panik, die mobile Infanterie verliert die Geduld und drückt ab. Der Präzisionstreffer trifft den in der Nähe stehenden Judge. Daraufhin lÄsst der SEKler den Scheich gehen und gnadenlos erschiessen ihn die Ritter.
Alle werden in Handschellen gelegt und festgenommen bis die Situation geklärt ist. Bei der Durchsuchung des Schiffes haben wir Glück, Magnusson und der Block werden in unseren Schmugglerfächern nicht entdeckt. Nach einem Blitzverhör durch den Stationskommandanten Gustav von Brüne und einer kurzen  Personalüberprüfung werden uns die Handschellen abgenommen. Wir müssen jedoch noch ein paar Tage bleiben, um alles zu Protokoll zu geben. Ein paar Tage, die, nachdem unser Auftraggeber seinen Einfluss hat spielen lassen, sehr viel angenehmer werden.
Der Scheich ist sehr glücklich, denn der Deal kommt doch noch zustande und wir werden von einem weiteren vollzufriedenen Kunden ausbezahlt.
« Letzte Änderung: 2.01.2011 | 15:13 von ViSiONäR »
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Re: [Space Gothic] PMCs im Weltall
« Antwort #5 am: 1.01.2011 | 22:58 »
Einsatzbericht #5

Pakt mit dem Teufel



Die anwesenden Charaktere:
Judge
Heinz
Deadman


1/ Lady in Red

Penelope kündigt uns einen neuen Kunden an, doch was da Richters Büro betritt, verschlägt jedem Mann, der nicht vom anderen Ufer ist, die Sprache. Eine etwa 22jährige blonde Schönheit mit langen Beinen und richtig tollen Brüsten in einem roten Kostüm kommt in unser HQ reinspaziert und sichert sich gleich die vollkommene Aufmerksamkeit des ganzen Teams. Amanda Kramer ist ihr Name, und sie ist eine echte Femme Fatale, jeder Augenaufschlag ein Dolchstoß, jedes Lächeln ein Kugelhagel, ihre Stimme purer Sex-Appeal und sie ist sich dessen vollkommen bewusst, dieses Miststück. Sie sagt sie benötigt unsere Dienste und alles in mir schreit, dass es sich bei so einem Lockvogel nur um eine Falle handeln kann. Dann passiert etwas sehr Unerwartetes und verstörendes: Mit einem Knacken legt sie ihren Kopf in einer unnatürlichen Position in den Nacken, spastische Konvulsionen durchzucken ihren Körper und aus ihr beginnt eine tiefe, verzehrte, mehrstimmige Stimme zu sprechen – dazu noch im Plural. Sie seien die Wesen, denen wir im Tempel auf Asterion IV begegnet seien und sie benötigen die Dienste von Richter Surgical Precision für eine Extraktionsmission. Ein Datenkern soll aus einem geheimen Forschungslabor geborgen werden und das Labor anschliessend vernichtet. Weitere Details sollen wir bei Zusage durch Fräulein Kramer erfahren. Was die Bezahlung angeht, lassen wir nicht mit uns diskutieren: unser üblicher Tarif fällt an, auch wenn man uns mehr bietet würde. Das ist so eines er ehernen Gesetze, die man in diesem Geschäft befolgen sollte. Unsere Tarife sind sehr hoch aber klar, unser Kunde kriegt für den Auftrag unsere absolute Loyalität und diese kann auch nicht durch höhere Gebote wechseln. Ausserdem garantieren wir vollen Erfolg, bis jetzt hat es auch immer gut geklappt. Diese Regel hindert uns allerdings nicht daran uns ein paar zusÄtzliche Vorzüge zusichern. Nachdem meine platten Anmachsprüche, die diese junge Dame, die hier so offen mit ihrer sexuellen Anziehungskraft spielt, leider ins Leere gelaufen sind und weder Entsetzen noch Empörung ausgelöst haben, spielt Heinz auf mein Handycap an. Dem könne man Abhilfe leisten und mich, dank ihrer Technologie, wieder mit allen Körperteilen mit denen mich Allah ausgerüstet hat wieder ausstatten. Tatsache! Auch wenn mir die ganze Sache und Fräulein Kramer nicht gefallen, das Angebot ist einfach zu gut um es auszuschlagen. Heinz und Richter fragen, ob diese Fähigkeit sich nur auf die Reparatur des Körpers bezieht, oder ob sie durch Biomodifikation zu Verbesserungen fähig wären. Nachdem sie dies bejaht, schliessen Richter und Heinz den Vertrag mit Option auf Homo perfectus ab. Die weiteren Details werden wir bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel Benitos, das wir bereits kennen, besprechen.

2/ Rückkehr nach Brunns Welt

Nun denn, am Abend drauf treffen wir im Hotel ein und wenden uns an den Consierge, wo denn Fräulein Kramer zu finden sei. Dieser legt eine Impertinenz an den Tag, die ich so von Dienstpersonal nicht kenne, so dass ich mich vergessen. Ich fange unter den schockierten Blicken von Richter und Heinz an die Scheisse aus dem armen Bediensteten zu prügeln. Als ich von ihm ablasse, lasse ich den Geschäftsführer rufen – wie kann ich in diesem Hotel bloss genötigt werden, mich zu solchen Taten hinreissen zu lassen. Er schafft es mich zu beschwichtigen und immer noch mit Wut im Bauch, betreten wir den Aufzug, um mit Amanda zu speisen. Diese hat gross auftischen lassen, mindestens für 10 Personen, obwohl wir nur zu viert sind. Schnell wird uns aber klar, dass der Grossteil des Essens für sie selbst gedacht ist, denn die junge Dämonendame legt einen mörderischen Appetit an den Tag. Der Auftrag ist ziemlich klar: PTI unternimmt Experimente in einem Geheimlabor in Neu Trondheim auf Brunns Welt. Die gewonnenen Daten sollen niemals von PTI verwendet werden, so dass wir die Computer stehlen sollen und dann das Geheimlabor vernichten. Leider wissen unsere Auftraggeber nicht genau, wo das Labor in Neu Trondheim liegt, jedoch wissen sie von regelmässigen Lieferungen von Laborbedarf auf die Welt. Mit dieser Spur sollten wir etwas anfangen können.
Wir treffen uns am Tag drauf mit Amanda Kramer, die uns begleiten wird, im Hangar der TSS Hazat. Ich plotte den Kurs für Brunns Welt. Dafür sind einige Sprünge nötig und ein gutes Stück Zeit in der grauen Ebene der Langeweile. Kostet auch eine hübsche Stange Geld, die ganzen Läsiumblöcke, zum Glück nicht unser Geld. Unterwegs schleicht sie auf dem Schiff rum und verwickelt die Leute in anzügliche Gespräche. Dabei tut sie so als sei sie die Unschuld vom Lande, ist aber so abgebrüht wie man es sich nur vorstellen kann. Das kommt vor allen Dingen in der Art zum Vorschein von meinen immer direkter und platter werdenden Sprüchen in keiner Art und Weise schockiert zu sein. Nach langer Zeit im Raum fliegen wir dann endlich auf den Raumhafen von Neutrondheim zu, um uns unserer Arbeit zu widmen.

3/ Deal mit dem Schinderhannes

Wir steuern als erstes die runtergekommene Kneipe in einem der schlechteren Viertel an, in das uns unser letzter Auftrag in dieser Stadt geführt hatte. Wir suchen nach dem Schinderhannes, ein kleines Licht, ein lokaler Drogenbaron, der in dieser Angelegenheit für uns aber wertvolle Informationen haben könnte. Unverblümt spricht Richter ein paar seiner Lakaien, die sich hier gerade die Kante geben an. Er verspricht einiges an Geld, das interessiert sie wohl und in einer Stunde sollen wir uns hier mit ihrem Boss treffen. Ich greife nicht direkt ein, sondern mache es mir an einem der hinteren Tische gemütlich, wo ich die Bar gut im Auge habe, die Hand stets in der Nähe meines Blasters.
Nach einer Stunde kommt der geschniegelte Schinderhannes, der sich mit seinem Drogengeld einen luxuriösen Lebensstil zu leisten vermag, in die Kneipe. Er ist überrascht, dass die Leute, die vor zwei Jahren etwa die Hälfte seiner Gang über den Haufen geballert haben, nun zurückkehren und mit ihm Geschäfte machen wollen. Er kommt mit Richter allerdings schnell auf einen gemeinsamen Nenner, und der heißt EH, für 100 ist Hannes bereit uns die Informationen zu besorgen, die er finden kann. Richter schlägt ein. So werden Geschäfte gemacht, ein Ehrenkodex unter skrupellosen amoralischen Killern, die am Leid anderer verdienen „Pecuneum non olet“. Und ich bin Teil davon. Ich gieße mir einen ordentlichen Schluck klaren nach und spüle die Gedanken ins Nirwana.

4/ Warenhaus 13

Wir verfolgen die Spur, die Amanda uns gegeben hat. Laborbedarf wird über den Raumhafen an das Geheimlabor geliefert. Schnell ist das Warenhaus in das die Container mit der technischen Ausrüstung gebracht werden ausfindig gemacht, Warenhaus 13 in einem der Industriebezirke von Neutrondheim. In einer verdeckten Aktion schleichen sich Heinz und Richter über das Dach ins Lagerhaus. Es ist schlecht be- und überwacht und mit minimalem Feindkontakt schafft es Heinz einige seiner technischen Spielzeuge an den Containern anzubringen. Dann nichts wie raus aus der Lagerhalle und wir warten ab, wo das Peilsignal wieder auftauchen wird: siehe da, das Geheimlabor findet sich unter dem Krankenhaus der Stadt.
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Re: [Space Gothic] PMCs im Weltall
« Antwort #6 am: 2.01.2011 | 15:02 »
5/ Massaker im Geheimlabor

In das Krankenhaus hineinzukommen und sich umzuschauen ist zunächst kein grösseres Problem, es ist ein öffentliches Gebäude und wir betreten es durch den Haupteingang. Das Lab befindet sich in den Kellergeschossen des Krankenhauses, wir suchen also nach einem Aufzug oder einer Treppe, die uns nach unten führen könnte. Neben den normalen Personenaufzügen, die allerdings alle nach oben führen, gibt es auch einen Lastenaufzug, der auch in die Kellergeschosse fährt, die Knöpfe sind nicht beschildert und um die Etage anzufahren benötigt man einen Schlüssel. Einer dieser Aufzüge liegt in der Nähe der Notaufnahme, die über eine separate Tür zugänglich ist. Wir haben unseren Zugang. Um mit unserer Kampfausrüstung in den Aufzug zu gelangen, benötigen wir zunächst einen Rettungswagen und passende Uniformen. Mit einem Taxi lassen wir uns an den Stadtrand fahren, erledigen kurzerhand den Taxifahrer und rufen über das Com-System den Notruf. Keine Viertelstunde später fährt der Rettungswagen direkt in unseren Hinterhalt. Ein Kinderspiel für Richter Surgical Precision, und fix ist das Fahrzeug unter unserer Kontrolle, die Leichen der Fahrer sind entsorgt und Richter und Heinz sind zu Sanitätern avanciert. Die schwere Gefechtsausrüstung und Amanda finden auf der Trage Platz. Mit Blaulicht fahren sie zurück zum Krankenhaus, wo sie ohne Probleme die Auffahrt zur Notaufnahme ansteuern. Doch anstatt sich in die Notaufnahme zu begeben, biegen sie zum Aufzug ins Geheimlabor ab.
Doch unten wartet bereits eine böse Überraschung: mehrere hochgerüstete Black-Ops Spezialisten des SEK haben ihre Sturmgewehre bereits auf den ankommenden Aufzug gerichtet und ein Feuergefecht entbrennt. Die beiden SEKler, die die Vorhut gebildet hatten, gehen unter dem vereinten Feuer der drei recht schnell um, doch die Nachhut nimmt sie aus dem Nachbarraum ins Kreuzfeuer und hüllt sie in einen Granatenhagel ein, der die beiden schwer verletzt. Glücklicherweise konnte sich Amanda aus der unter Beschuss genommenen Zone entfernen und gemeinsam mit Richter und Heinz können sie die verbleibenden SEKler ausschalten. Mit letzter Kraft machen sie sich daran, den Datenkern zu bergen, der so stark mit der Konsole verschraubt wurde, dass sie ihr rausflexen müssen. Anschliessend bringen sie Höllenfeuer an strategisch wichtigen Punkten an und versehen sie mit einem Zeitzünder. Die unterwegs angetroffenen verängstigen Wissenschaftler sind Kollateralschaden.

6/ Rettungsaktion

Vom schlecht laufenden Feuergefecht alarmiert, verlasse ich die Hazat um die Rückzugsaktion zu starten. In Sanitäteruniform fahre ich zum Krankenhaus und begebe mich hinten an den Eingang zur Notaufnahme, wo sich noch der Rettungswagen, den meine Team-Kameraden verwendet haben, befindet. Als ich ihn näher inspiziere, werde ich von den zwei SEK-Wachen am Eingang zur Notaufnahme angesprochen, sie wollen meine Papiere kontrollieren. Ich rede mich raus, merke aber, dass hier kein Durchkommen ist und gehe durch den Haupteingang in das Krankenhaus. Ich suche nach dem Aufzug ins Geheimlabor, der allerdings unten von Heinz blockiert wurde. Nun gut, dann bereite ich mal die Flucht vor. Dazu begebe ich mich wieder zum Rettungswagen und schleiche mich ins Führerhaus. Als meine Teamkollegen mir über Funk signalisieren, dass sie wieder oben sind, starte ich den Motor, lege den Rückwärtsgang ein und versuche die Wachen zu überfahren. Verdammt, das Ding steuert sich ganz anders als ein Grossraumgleiter! Der Hover kommt ins Trudeln, den einen SEKler streife ich, der andere stürzt sich zur Seite in den Schnee und zieht reflektorisch sein Schnellfeuergewehr. Er gibt eine Salve auf mich ab, da stossen Heinz, Richter und Amanda durch die Doppeltür zu mir, erledigen en passant die Wache und werfen sich in den Rückraum des Hovers. Schnell verlassen wir das Krankenhaus-Gelände.

7/ Taxi Taxi reloaded

Zügig begeben wir uns an den Raumhafen, ich fahre die Maschinen der Hazat hoch, beantrage Starterlaubnis und keine 30 Minuten später sind wir im Orbit. Um unser Werk zu begutachten, hören wir den planetaren Funk ab und richten die Sensoren der Hazat auf Neu Trondheim. Leider hat das Höllenfeuer nicht gezündet und das Krankenhaus mit Geheimlabor steht noch. Die Mission ist nicht vollständig erfüllt und wir müssen auf einen Backup-Plan zurückgreifen. Wir haben im Lagerraum ja eine Menge Torpedos, deren Sprengköpfe sollen uns als Ladung dienen. Während ich also den Planeten in einem toten Winkel für das planetare Sensorgrid ansteuere, macht sich Heinz schon mal ans Werk und baut einige Sprengköpfe aus. Unten landen wir in der Nähe der Stadt und rufen über den Mobilfunk eines Krankenhausangestellten, das wir zufällig noch da hatten, ein Taxi. Dieses wird gekapert und der Laderaum mit den Torpedosprengköpfen bestückt. Als die Arbeit getan ist, rufen wir gut ein Dutzend Taxen zur Krankenhauspforte, das wird eine Verwirrung geben. Unser Taxi steuert direkt auf den Krankenhauseingang zu und rast unbemannt direkt in den Eingangsbereich, um mit einer riesigen Explosion zu zünden. Das reicht um endlich auch das lagernde Höllenfeuer zu aktivieren, so dass das ganze Gebäude von einer thermischen Explosion erfasst wird. Auftrag erledigt! Die Verluste: so unmenschlich wie unsere Auftraggeber. Wir treten den mehrtägigen Rückflug nach Tieffurt an.

8/ Biotransformation

Kommen wir zu unserer Bezahlung. Das Geld nach Tarif inklusive der Kosten für Torpedos und Läsiumblöcke zahlt Amanda locker aus der Portokasse. Der zweite Teil unserer Bezahlung ist sehr viel grauenhafter. Wir fliegen nach Asterion IV, um uns der Biotransformation zu unterziehen. Im System wimmelt es nur so von Kreuzrittern, doch glücklicherweise müssen wir nicht auf dem Planeten landen sondern auf einem Asteroiden, der auf stabiler Bahn um Asterion IV kreist. Dort finden wir eine Höhle vor, in der ein mit grünem Schleim gefüllter See liegt. Der See scheint zu leben, denn als Richter auf Anweisung von Amanda hineintritt wird er vollständig von dem Schleim umschlungen und in die Tiefe des Sees gezogen. Heinz tritt als nächster hinein, letztlich ich. Darin löst sich der Raumanzug rasch auf und der Schleim umgibt einen vollkommen, dann falle ich in einen tiefen Schlaf. Merkwürdige Träume suchen mich ein, an die ich mich aber nur noch wie an einen Schatten oder eine vage Ahnung erinnern kann. Tage später erwachen wir in der Hazat wieder. Die Fremde Macht hat ihr Versprechen gehalten: Ich bin wieder ein ganzer Mann. Doch zu welchem Preis?
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