Autor Thema: Zeuch - The Dirtside Gods of Chevy  (Gelesen 1830 mal)

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Callisto

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Zeuch - The Dirtside Gods of Chevy
« am: 15.11.2010 | 22:31 »
Erklärung des Titels
ZEUCH ist ein Wort aus der Sprache der haarlosen Einheimischen. The Dirtside ist ein Wort aus dem Slang des Piloten, ich glaube er meint damit den Planeten und das Raumschiff selbst trägt den schönen Titel SS Chevy. Achja... für Götter werden wir wohl zur Zeit gehalten.


Bevor alles begann

Die drei Charaktere Ariana Harvelle (Technikerin, Callisto), Norbert Henkel (Botaniker/Koch, Khouni) und Harlan Cosselman (Pilot, Imion) erwachen in einem Kolonisationsschiff und stellen fest, dass nicht alles so ist, wie es sein sollte. Im Zweiten Abenteuer macht Khouni den SL und Dolge, der SL des ersten Abends spielt einen Kolonisten aus einem Privatraumschiff, aber lest selbst  :D Die ersten drei wurden übrigens erst vor kurzem aus der Haft entlassen.


Tatsachenberichte der verlorenen Kolonisten


Tja, wo soll ich anfangen...
Ich wache da also aus dem Kälteschlaf mit einer Schraubenmutter und einem Linken auf und, ja, nichts klappt. Aber unter meiner Führung schaffen wir es dann doch, aus dem Gefangenentrakt zu entkommen. Ich war da nur zufällig, da ich einfach zu spät gekommen bin, klar? Die anderen beiden... ich frage lieber nicht.
Einmal herausgekommen, wird alles nur noch abgedrehter. Leichen noch und nöcher, das ganze Schiff spielt verrückt. Ich konnte uns dann den Weg in den Hauptraum verschaffen, da mir ein verstorbener Techniker freundlicherweise eine Hand leihen konnte.
Noch mehr Leichen, hehe. Und ein Loch NACH DRAUSSEN. Den Vorderteil des Schiffes muss es frontal in den Boden gerammt haben. Ein fremder Planet! Mit Mangos und Schreinen um das Schiff!
Nun ja, wir wecken also die weitere Besatzung auf. Ein IT-Nerd, ein Gorilla von "Offizier" und irgendeine putzige Familie. Während ich und mein Trupp den hydroponischen Garten untersuchen , hat der Gorilla Erstkontakt mit den Einheimischen aufgenommen. Mit seiner Waffe. Er wird einen Unfall haben.
Und kurz darauf tauchen tatsächlich noch mehr Eingeborene auf, in einer zugegebenermaßen in ihrer Naivität bestechlichen Prozession. Als der aufgeweckte Schnelldenker, der ich bin, bekam ich die Lage gekonnt in den Griff. Diesen Primitiven konnte ich glaubhaft unsere Göttlichkeit vermitteln, und ihren Häuptling erwählte ich zu meinem Gesandten. Was ein Karabinerhaken doch für Auswirkungen haben kann.... Jungfrauen, ich komme! Paläste aus Gold, und Mangos!


Norbert
ist 1,90 groß und unglaublich dürr. Um genau zu sein, besteht er nur aus Knien, Schienbeinen und Ellenbogen. Das Haar jedoch ist mit Gel zu einem strengem Seitenscheitel fixiert. Der Biologe hat sich den ursprünglichen Zugang zur Uni nur erschlichen. Im Gefangenentrakt saß er, weil er beim Kochdienst zufällig mit einem Messer voraus in seinen vorgesetzten Hydroponiker gestolpert ist. Dafür kann er doch gar nichts!

Erfahrungspunkte: 55
Gummipunkte: 5
Ego: 5/5
Und Teil 2 aus zwei Perspektiven
Ariane ist eigentlich Technikerin, aber da sie nie die beste war, hat sie sich ihr klägliches Gehalt durch Schwarzmarktgeschäfte aufgebessert. Das heisst, sie hat Firmeneigentum unter der Hand verschachert. Darin war sie gut. Leider wurde sie ertappt.

Religionszugehörigkeit Jedi
Kurze Zusammenfassung von Ariane

8. Tag nach der Erweckung. Unser Doc ist abends nicht vom Erkundschaften wiedergekommen. Ich habe heute die Stromversorgung abgeschaltet, ausser für die Kantine. Naja. Das kurz darauf unser Georgie ein Kind der Aliens erschiesst, konnte ich nicht ahnen. Bis die Lazaretteinheit hochgefahren war, war das Kind schon tot. Wenigstens sah man ihm nicht an, woran es gestorben war.
9. Tag. Doc ist immer noch nicht da, deswegen habe ich heute mal Göttin gespielt. Is ja ganz nett und so, aber die Eingeborenen suchten offensichtlich ihr Kind. Ich versuchte Ihnen vorzuspielen, dass wir respektive ich mich drum kümmern würde. Waren auch weniger Mangos als sonst.
10. Tag. Haben das Kind auf unseren Thron gesetzt und dann theatralisch unter ihren Augen ins Innere getragen. Hoffentlich meinen sie jetzt, er wäre in einer besseren Welt. Wie Doc das immer so geniessen kann, is mir schleierhaft, aber einer muss es ja tun. Da er noch immer vermisst wird, habe ich beschlossen in morgen zu suchen.
11. Tag. Unsere Untertanen kamen heute nicht. Dafür sind Harlan und ich auf in den Dschungel um Doc zu suchen. Mit dabei: George. Den konnten wir nich zuhause lassen. Zuhause... wie das klingt. Aber die Mormonenfamilie wird schon drauf aufpassen. Der Baum, auf dem ich bis eben saß war nebenbei gesagt keine so gute Idee...
12. Tag. Haben den Peilsender des Docs gefunden. George hatte dabei allerdings einen Unfall. Seine Kampfkraft wäre vielleicht noch mal nützlich geworden, aber trotzdem bin ich froh das dieser gewissenlose Freak von uns gegangen ist. Klingt das fies? Vielleicht sollte ich mich schuldig fühlen. Aber ob das nich genauso zur Darkside führen würde?
Dafür haben wir Long Schlong Johnny gefunden. Dreibein im wahrsten Sinne des Wortes. Muss wohl ne lokale Berühmtheit für Harlan gewesen sein. Achja... dessen Raumschiff spottet jeder Beschreibung. Wurde auch durch das Feuer das wir gelöscht haben nicht besser. Aber im Gegensatz zur Chevy hat es funktionierende Aussensensoren. Hat bisher allerdings nicht so viel gebracht. Die Lautsprecher funktionieren noch, aber Doc war wohl zu weit weg um meinen  Broadcast zu hören. Dafür sind wir auf einen anderen Stamm gestossen. Bzw. einer der ihren kam zu uns und ich, mit allen anderen, natürlich brav hinterher. Wenigstens hab ich noch von deren Früchten gefuttert. Die leben wohl in Höhlen unter ihren Hütten und sahen weit weniger sympathisch aus als unsere Eingeborenen. Nachdem Schlong gut angeheitert von deren Früchten war, übrigens keine Mangos, ist so ein Viechdingens aus einer der Hütten gekommen. Das wollte wohl begattet werden von Dreibein. Wäre es nicht so eine absurde Situation gewesen, hätte ich sicher laut gelacht, als Schlong sich übergeben hat, die Aliens das einsammelten und meinten damit den wohl weiblichen Hutten zu befruchten. Das sicherte uns den Rückzug. Und Schlong hatte es immerhin geschafft den Tazer von deren Priester zu entwenden. Als wir fast am Raumschiff ankamen hat Harlan dann endlich meiner Bitte entsprochen und einen der Monster erschossen. (Habe ich erwähnt das ich unsere Untertanen lieber mag?) Das Vieh is geplatzt wie ein Wasserballon... Sie haben dann ihren Tazerheini mitgenommen.
Mal sehen was morgen bringt.

Und Long Schlong Johnny
Oh Gott. Ich hatte mir eigentlich zuerst gedacht, dass ich versuche, wenigstens die offensichtlichen Klischees zu umschiffen, aber irgendwie stürzte sich die Runde wie die Geier genau da drauf. Also dann, hier die Erinnerungen von Long Schlong John (auch genannt "Jonny Dreibein"):

Oy kacke. Wo bin ich denn hier gelandet? Mein Schädel brummt, ich sitze im Dunkeln im Dreck und plötzlich taucht vor mir ein Typ wie ein Gorilla auf, der schreit, mit einer Pistole herumfuchtelt und offenbar vorhat, mich zu bedrohen. Dabei war ich doch eben noch in meinem Raumschiff, schön tief im Kälteschlaf, verkabelt mit der Maschine, ausgeruht, satt, nochmal auf dem Klo und nächster Stopp ist Paradise Planet! Aber nein. Also erstmal die Pistole besorgt und den Typen umgeholzt. Keine Ahnung, wie ich das gemacht habe, wo ich Waffen doch so verabscheue, hätte mir auch vor Schreck fast eine Kugel in den Fuß gejagd, als dieses Mädel vor mir auftaucht und fast froh darüber scheint, dass ich den Gorilla dreimal in den Kopf geschossen habe.
Jedenfalls sucht sie mit ihrem Macker zusammen nach irgendeinem Doktor. Und - mich wundert gar nix mehr - an meinem Gürtel hängt angeklippt dessen Notpeilsender. Egal. Erstmal zu meinem Schiff. Moment... irgendwas riecht doch hier brenzlig... irgendwie kommt mir doch der Geruch... oy kacke. Meine Sammlung! Meine schöne Sammlung der Schwanznachbildungen berühmter Darstellerkollegen!
Hingerannt, Schiff gelöscht. Nebenbei festgestellt, dass der ganze schwarze Afghane auch noch in Rauch aufgegangen ist. Jedenfalls hat die "Mans Honor" weniger abbekommen, als vermutet, sogar die Wärmesensoren funktionieren.
Dann verwandelt sich alles noch viel mehr in einen wilden Horrortrip. Lag vermutlich an dem ganze Afghanen, der in der Luft hing. Taucht doch plötzlich so ein komischer Typ auf und haut erst wieder ab, als er schon fast zum Greifen nahe ist. Totaler Freak: Fleischige Ohren, keine Haare, schwabbelige Haut. Also hinterher und schwupp, mitten in eine Dorf geplatzt, dass voller dieser Freaks ist. Hände geschüttelt und sofort bekommen wir was zu essen, muss an meinem netten Lächeln gelegen haben, jedenfalls singen und tanzen die Witzfiguren um uns herum und die Früchte, die wir bekommen (einige sahen eeecht irre aus, genau wie ein ... naja, egal) sind voll lecker, hauen nur irgendwie total rein. Dann ist irgendwie nix mehr klar. Die Menge teilt sich und ein fetter Blob von einem Weib kommt auf uns zugewalzt. Ich erstmal aufgestanden (schwankend, mit Hilfe von Schraubenzieher-Girlie) und einen Schritt zurück. Sooo ein Monster... alles dran, was an eine Frau gehört, nur viel zu viel von allem und soo... Mir wird übel, ich kotze einfach dort, wo ich stehe, ist eh alles egal, jetzt wo die Früchte so schön knallen. Über das Kotzen waren die Blobs total begeistert, völlig aus dem Häuschen, als hätten die auch Afghanen bekommen. Jedenfalls schnell dem Typen in Glitzerumhang und -tanga den Taser abgenommen und dann ab durch die Mitte.
Schraubenzieher-Girlies Macker schießt noch irgendwie in die Menge, die natürlich hinter uns her ist und trifft. Plaaaatsch! Ha! Die Freaks sind wirklich echte Blobs, voller Schleim und so. Jedenfalls voll der Horrortrip, aber das Schiff ist jetzt ein bisschen ausgelüftet und wenn ich erstmal geschlafen habe, wird dieser Traum hoffentlich mehr Sinn ergeben.

Merke:
"Es gibt keine Götter neben Obama!"
« Letzte Änderung: 15.11.2010 | 22:34 von Callisto »

El God

  • Gast
Re: Zeuch - The Dirtside Gods of Chevy
« Antwort #1 am: 18.11.2010 | 08:10 »
Ich versuche, auch diesmal ein Diary zu schreiben. Das ganze wieder aus mehreren Perspektiven zu haben, wäre natürlich nett.

El God

  • Gast
Re: Zeuch - The Dirtside Gods of Chevy
« Antwort #2 am: 31.12.2010 | 11:56 »
So, Feedback von mir zur SL-losen Freeformrunde. Erstmal direkt vornweg der Vergleich: Mit haben die Spielrunden *mit* SL besser gefallen als ohne, das kann durchaus auch daran liegen, dass wir versucht haben, ein rudimentäres Regelskelett zu etablieren, ohne es vorher wirklich abgesprochen zu haben - geschweige denn, es vorher zu testen. Freeform lebt ja nun davon, dass man Entscheidungen, Storywendungen, Beschreibungen etc. aus dem Ärmel schüttelt. In Verbindung mit einer komplett improvisierten Welt samt NSCs, möglichst der Chance für die Spieler, eine interessante Geschichte zu erleben und nicht völlig beliebig zu werden ist das eigentlich schon die hohe Schule, da man sich absolut nicht auf Regen verlassen oder berufen kann, sondern mit seinen Entscheidungen direkt versuchen muss, den Geschmack der Gruppe betreffs Entscheidungshärte und Dramaturgie der Geschichte zu treffen.

In der ersten Runde hatte ich eine rudimentäre Idee, um was es gehen soll, es war also zugegebenermaßen nur ca. 75% improvisiert, was auch schon ziemlich hart ist, die Geschichte hatte allerdings meiner Meinung nach keine allzugroßen Längen, war durch den hohen explorativen Anteil, der wohlwollend angenommen wurde, an sich schon spannend und hatte einen interessanten Schluss, der mehr versprach, zumal die Spieler (insbesondere Khouni) voll auf die Idee, sich den Eingeborenen als Götter zu präsentieren, eingegangen sind.

Die zweite Runde wage ich noch nicht abschließend zu bewerten, dazu erst mal eine Frage an Khouni: Was hast du hierzu vorgeplant? Wie groß schätzt du den Impro-Anteil deiner Geschichte? Was imho fehlte, war das Aufgreifen der Geschichte, dass die SCs als Götter verehrt werden...

Die dritte Runde war dann imho ein wenig Overkill. Der Versuch, ohne SL, ohne genauer definiertes Setting und ohne Regeln zu spielen ging imho nicht katastrophal fehl, konnte sich aber in der Intensität nicht mit den beiden vorangegangenen Runden messen. Wenn man ohne SL spielt, braucht es mehr Regelung als "Hat jemand Lust, jetzt die Leitung zu übernehmen?". Irgendwie kam die ganze Runde dann auch nicht so recht in Fahrt, einziger Höhepunkt imho war die Rettung des Mormonen(?)-Jungen aus dem Eingeborenen-Dorf, in dem es dann doch mal ziemlich spannend wurde. Es fehlte an einer vorgegebenen Richtung, an der sich die Gruppe dann abarbeiten konnte, selbst bei der Inszenierung des Konfliktes im Dorf waren wir mMn zu vorsichtig und zögerten, die Geschichte wirklich explodieren zu lassen.
Eventuell brauchen wir also neben verlässlichen Regeln auch einfach etwas mehr Erfahrung und Mut im Umgang mit dieser SL-losen Situation... Was aber definitiv gefehlt hat, war ein vorher stärker festgelegtes Setting, so haben wir zu sehr im leeren Raum gespielt und uns nur auf das berufen, was ohnehin schon festgelegt war (Dschungel, Raumschiffswrack, Eingeborenendorf)... Der Explorationsanteil fehlte hier völlig, auch wenn der imho implizit im Setting enthalten war.

Edit: Für den geneigten Leser eine kurze Zusammenfassung:

1. Runde
(SL Dolge): Die Gruppe wacht auf einem gecrashten Cryokolonie-Raumschiff aus dem Kälteschlaf auf (Technikerin[Cal], Pilot[Imion] und Schiffskoch/Pseudoarzt[Khouni]), rettet eine Handvoll ebenfalls überlebender Kolonisten und wird nachdem sie sich bis zur Planetenoberfläche durchgekämpft haben, von den Eingeborenen als Götter verehrt.

2. Runde (SL Khouni): Die Gruppe rettet einen ebenfalls auf dem Planeten notgelandeten reichen Freak (ehemaliger Pornostar[Dolge]) vor einem durchgedrehten Sicherheitsmann (vom Kolonistenschiff), trifft dann auf ein Dorf von blobartigen Eingeborenen und kann sich in letzter Sekunde retten, ehe sich die Königin dieser seltsamen Wesen von ihm begatten lässt.

3. Runde (SL Alle): Rückkehr zum Raumschiff (unterwegs den Pseudoarzt vor einer Monsterspinne retten), dort stellen sie fest, dass ein Kind der Kolonisten entführt wurde - Aufbruch ins Dorf, Befreiung des Kindes (Stress mit den Eingeborenen, die am Gottstatus der Fremden zunehmend zweifeln) und Rückkehr zum Schiff mit dem Hohepriester der Eingeborenen. Es stellt sich als Cliffhanger heraus, dass die Eingeborenen vorher wohl schon Kontakt zu Menschen hatten (Sie kennen das Symbol der Erdregierung/Streitkräfte).
« Letzte Änderung: 31.12.2010 | 12:11 von Dolge »