Am vergangenen Samstag ging es bei uns weiter und es kam wieder Schwung auf.
Erstaunlicherweise war der Tod von Helenios plötzlich wie vergessen, jedenfalls spielte er den ganzen Tag über keine weitere Rolle. Ich führte als Apsara die Helden durch ein asiatisch-suptropisch wirkendes Land zu einer verlassen wirkenden Stadt aus weißem Stein. Hier wurde schnell deutlich, dass ich unverschämte Anleihen an Vahan Calyd aus "Die Elfen" und der Architektur von Minas Tirith aus "Herr der Ringe" missbrauchte, aber es passte und verlieh der Szene Stimmung.
In ihrem Palast in der Mitte dieser zeremoniellen Geisterstadt herrscht die Königin. Die Helden wurden durch den Zeremonienmeister in die strenge Etikette eingewiesen, mussten einen Fußfall ausführen, durften sie nicht anblicken etc. Erstaunlicherweise fügten sich die Helden ohne Widerworte. Um so erstaunter waren sie, als die Königin selbst ein sanftmütiges, kindliches Wesen war, dass die Helden als prohpezeite Recken wider die Finsternis begrüßte.
Nonchalant erzählte sie von der großen Invasion dieser barbarischen Eberkrieger und dass ihnen nur noch diese Stadt und das Umland geblieben wären. Das Reich stehe vor dem Aus. Die Eberkreiger seien hässlich und dumm und wild und aggressiv und überhaupt schröcklich, das wurde ganz deutlich. Ohne ihren Anführer, der als einziger ein Hirn zu haben schien, seien sie jedoch auch nur eine wilde Bande von Tieren. Kurzum: Die Helden seien ihr vorhergesagt worden, dieses Übel abzuwenden und dies eben durch das gezielte Ausschalten des Ebergenerals. Bevor das Wort Auftragsmord in den Köpfern widerhallen kann, deutet die Königin eine fürstliche Belohnung an: Ein kristallenes Ei eines der größten Drachen, die es je in diesen Landen gegeben habe. Wer immer diesen Kristall (Karfunkel?) besitzt, verfüge über nicht näher definierte große Macht.
Damit war die Gier geweckt. Pazifistischere Geister (Tassia) trösteten sich mit der Aussicht, dem leidenden Volk der Königin, einer bunten Mischung aus Gnomen, Elfenartigen, Kentauren und kleinen Blütenfeen, zu helfen. Auf die Frage, warum das keiner der eigenen Leute erledige, antwortete die Königin bedauernd, dass ihr Volk zu solchen Taten nicht geeignet sei. Man könne nicht aus seiner Haut (ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Feenwelt mit metaphorischer Bindung handelt, ohne Handlungsfreiheit der NSCs wurde aber glaube ich so nicht verstanden).
Ihnen wurde Ausrüstung vom Feinsten zuteil und man gab ihnen einen fiesen kleinen Gnom namens Artax als Führer zur Seite, später liebevoll Anthrax genannt.
Es folgte eine zügige, mehrtägige Reise durch das Elfenland, samt Patrouillen des Feindes, denen man ausweichen musste und ein niedergebranntes Dorf mit den "Besatzern" wurde auch gezeigt. Das Land selbst schien unter den Eroberern zu leiden (gelbes Gras, schroffe Felsen...ein Rohan, wie es vielleicht mit Saruman ausgesehen hätte).
Schließlich kamen sie an das Lager des Bösen: Nicht mehr als eine Palisade, Zelte und Hütten vor natürlichen Höhlen in einem Talkessel. In mühevollen Diskussionen wurde ein Plan ersonnen, der eine gewaltfreie Vorgehensweise beinhalte. Man wolle erst mal mit diesem General Uraius, den man an einer güldnen Maske erkennen würde, sprechen, denn Tassia hatte so einen Verdacht, dass es sich bei ihm nicht um einen Eberkrieger handelt. Kurzum wurde ein Götterbennie geschmissen, der von Ojo´Sombri, der Gottheit der Heimlichkeit und Intrige und es durfte erzhält werden, dass die Eberkrieger gerade ein wildes Fest feierten. Das erleichterte das unbemerkte Eindringen ungemein.
In der Höhle selbst sahen sie dann Vorräte, schlafende Eberwachen und den General an einem Tisch, lesend. Leise machten sich die skrupelloseren der Helden ans Werk: Harkash und Ariana schossen Pfeile auf den Wehrlosen, Isegrain und Xavius setzten ihm mit Magie zu, während Mercurius versuchte, den General mit der Klinge entgegenzustürmen.
Hier explodierte die Szenerie: Ein bis dahin nicht entdeckter gewaltiger Wolf stürzt sich Mercurius entgegen (Tiergefährte des Uraius) und die 8 Eberwachen wurden grunzend wach. Uraius selbst wurde schwer verletzt und suchte nach Deckung und konnte gerade noch ein Verhandlungsangebot unterbreiten. Er wusste, dass sie kommen würden und sie seien einer Lüge aufgesessen!
Schnell einigte man sich auf einen Waffenstillstand, jedoch erst nachdem der gute Wolf sein Leben gegeben hatte
Ein Götterbennie der unumstößlichen Wahrheit (Chrysir) später erzählte Uriaus die ganze Wahrheit (aus seiner Sicht).
Er sei in Wahrheit ein Elf und zwar früher der oberste General der Königin und hoch in ihrer Gunst. Als seine hohe Fürstenmutter sich gegen die Königin wandte, war er gezwungen, zu wählen. Obwohl er den Aufstand bekämpfte, erfuhr er von der Grausamkeit der Königin und wandte sich gegen sie, führte den Aufstand fort. Nur folgten ihm jetzt die Streitkräfte des Königreiches. Als Strafe verfluchte die Königin sie alle und verwandelte sie in diese dummen Tiergestalten, alle bis auf den General, der sich nun nicht mal mehr mit jemandem richtig unterhalten konnte.
Er setzte sich eine Ebermaske auf, aus Solidarität, und führte den Kampf fort. Die Politik der verbrannten Erde der Königin schadete dem Land sehr und er hatte sich entschieden, sie in ihrem Schloss einfach verrotten zu lassen. Sie habe keine Macht mehr und er wolle nur noch seinem Volk den Fluch nehmen.
Wenn die Helden ihm helfen würden, wäre seine ewige Dankbarkeit gewiss. Er habe nur geringe magische Kräfte, ist aber zuversichtlich, den Fluch brechen zu können, wenn er das Ei des Drachen hätte. Ein Gegenstand von großer Macht, aber auch der Gefahr der Korruption.
Man beratschlagt sich, der Königin einfach ins Gesicht zu lügen und ihr die blutverschmierte Maske zu bringen und den Kristall danach Uriaus zu bringen. Aber würde die Königin die Lüge durchschauen und falls nicht, würde sie Wort halten?