Ich verweise mal ganz unverschämt auf einen
älteren Thread von mir, dessen Grundlage/Anfang eine ähnliche Fragestellung war.
Grundsätzlich finde ich, dass Magie etwas Besonderes ist, das im Rollenspiel viel zu oft banalisiert wird.
Zustimmung; auch dazu haben wir uns schon mal die Köpfe heiß diskutiert, und einer der großen Knackpunkte dabei ist, dass (SC-)Magie im Rollenspiel zumindest in ihrer Wirkung versteh- und berechenbar ist.
Auf Spielerseite wird es nur extrem selten vorkommen, dass Magie als unergründlicher, gefährlicher Krasser Scheiß (tm) wahrgenommen wird, wenn es SC-Magier gibt.
Wie wirkt sie sich auf die (Meta-)Menschen aus? Wie auf deren Verhalten und ihre Sicht der Welt? Auf ihre Psyche? Aus der Perspektive der Zaubernden und der Nicht-Zaubernden? Ist Magie gefährlich und bedrohlich? Ist Magie selten?
Ich zitiere mich selbst:
Magie drängt sich in den Lebensmittelpunkt fast jedes Erwachten. Das sollte man auch entsprechend merken, wenn man mit ihm zu tun. So gut wie niemand ist "nebenher" Magier.
Wie sich das Ganze für das Umfeld darstellt, kommt darauf an, was der Erwachte für einer ist.
Von kleinen Macken und seltsamen Gewohnheiten bis zu komplett nicht mehr nachvollziehbarem Verhalten ist da alles drin - da fängt dann aber wieder das Thema Gruppenfähigkeit IC und OOC an...wohl auch ein Grund für so viele "normale" Magier (und sogar ein guter).
Aus Sicht der Nicht-Erwachten ist Magie sicherlich gefährlich und bedrohlich, so wie alles, was man nicht kennt/versteht.
Aber mehr kann man so pauschal auch kaum dazu sagen.
Ob Magie selten ist, ist ja bei SR so ein Dauerthema...
Ich gehe jetzt mal einen anderen Weg, ignoriere alle Zahlen und sage: Kommt auf die eigene Lebenswelt an.
Sind Pferde selten?
Es gibt sicher Leute, die nicht genau wissen, wann sie das letzte Mal live ein Pferd gesehen haben.
Für die sind Pferde gefühlt selten.
Ich laufe öfter an zweien vorbei und weiß, wo noch ein paar andere stehen, habe aber vor über 10 Jahren das letzte Mal auf einem gesessen.
YY, sind Pferde selten? *Schulterzuck* Geht so...
Und ein Züchter/Turnierreiter/spezialisierter Tierarzt o.Ä., der mehr oder weniger täglich mit Pferden zu tun und auch einen Einblick in die tatsächlichen Zahlenverhältnisse hat, wird sagen: Quatsch, die Viecher sind überall
Das Spielchen kann man mit zig Sachen treiben und man stellt fest, dass viele, viele Leute geographisch quasi auf einem Haufen sitzen können, ohne bestimmte Sachen zu kennen oder bestimmte Sachverhalte zu erfassen, denen sich andere Leute in der unmittelbaren Umgebung voll verschrieben haben.
Für viele SR-Normalverbraucher ist Magie nicht Teil der täglichen Erfahrungswelt und damit selten.
Für andere ist sie alltäglich,
- weil sie mit einem Magier verheiratet sind (obwohl sie evtl. nur genau diesen einen Magier kennen...).
- weil sie mit Magiern zusammenarbeiten.
- weil sie an einer Uni mit großer thaumatologischer Fakultät studieren und da entsprechend viele Funzler rumlaufen und die Partys interessanter machen.
Usw. usf.
Was kann man tun um bezüglich der Magie eine entsprechende Athmosphäre während des Runs zu gestalten?
Man sollte sich erst einmal überlegen, welchen Gesamteindruck der Erwachte machen soll, und das Ganze sollte sich mMn bereits im Alltag stark zeigen.
Wenn man mit eigentlich total banalen Kleinigkeiten aneckt und die eigene Andersartigkeit ins Gedächtnis ruft, ist schon viel gewonnen. Das macht im Charakterspiel oft mehr Eindruck/wirkt stärker, als auf dem Run irgendwelchen Unfug abzuziehen.
Ich habe zu SR3-Zeiten einen Psioniker gespielt, der nichts gegessen hat. Nie.
Dazu brauchte es genau zwei Zauber auf Kraftstufe 1 und das ganze Team dachte sich alle Naslang "Was für ein Freak."