Autor Thema: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel  (Gelesen 1823 mal)

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[Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« am: 19.06.2011 | 20:29 »
Darum werden ihre Plagen auf einen Tag kommen: Tod, Leid und Hunger; mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richten wird.

Offenbarung 18:8




Nachdem sich unsere Spielgruppe nach 2 Jahren endlich auf einen festen wöchentlichen RPG Termin einigen konnte, und wir die ersten vier Abende im Weird West zugebracht haben, ist es nun an der Zeit, auf die letzte Kolonialwelt der Menschheit zurückzukehren um mit Blut, Schweiß und Tränen (und vor allem einem starken Glauben) den finsteren Schrecken der Rephaim die Stirn zu bieten. Es folgt eine kurze Vorstellung der Protagonisten (Anm.: Ich werde nicht zu viel spoilern da meine Spieler wahrscheinlich mitlesen):

Stammspieler:

  • Erster Ritter Karl Martel: 30 Jahre alt, ehemaliger desillusionierter Untergrund-Boxchampion der zu viele Kämpfe verlor und sich mit den falschen Leuten einließ, jetzt Ritter des Ordo Theutonicorum
  • Ritter der Sturmtruppe Lucius Abendroth: Hartgesottener Veteran des Ordo Hastae Sanctae mit einem losen Mundwerk und übermäßig großem Mut, sein Bruder Erwan Abendroth dient ebenfalls bei den Pfählern
  • Ritter der Infanterie Johann Ansgar: Der Mann mit den „zündenden“ Ideen, stetig planender, scheinbar durch nichts zu überraschender Infanterist des Ordo Sacrae Flammae, hat offenbar ein großes Herz für die einfachen Leute (unüblich für einen Brenner)

Gastspieler:

  • Ritter der Sturmtruppe Erwan Abendroth: Wie sein Bruder Lucius ein Veteran der Pfähler, hat mittlerweile aufgrund von Insubordination einen Aufenthalt beim Ordo Paenitentiae hinter sich der ihn geistig wie körperlich schwer gezeichnet hat
  • Ritter der Sanitätstruppe Marwin Haikuunen: Verschwiegener Lazariter mit einem überdurchschnittlich großen Wissen in scheinbar allen Fachgebieten, verschwindet zwischen den Einsätzen teilweise für mehrere Wochen
  • Kaplan Konstantin Treublatt: Spiritueller Beistand der Lanze mit einer düsteren Vergangenheit die hier noch nicht offenbar werden soll, ist durch seinen starken Glauben mit einem Teil von Gottes Macht gesegnet



Praeludium (oder: Was bisher geschah)

Nach dem erfolgreichen Sturm auf den vorgezogenen Verteidigungsgürtel um Neu-Budapest bekamen Ritter Erwan Abendroth und Ritter Ansgar (samt ihrer alten Lanze) die Gelegenheit ihre Wunden zu lecken und das Geschehene zu verarbeiten. Da kam den beiden der Einsatz in der kleinen Stadt Gerchtsberg hinter dem Eisengürtel gerade Recht. Die Bevölkerung dort hatte sich anscheinend bewaffnet und war aus unbekannten Gründen dazu übergegangen Kirchenmaterial zu zerstören und nun wurden die Ritter geschickt um die ganze Sache wieder zu bereinigen.

Ein Problem dabei war leider, dass der Lanze ein Oberinquisitor namens Tobias Clemens vor die Nase gesetzt worden war, der den Einsatz leitete. Ein größeres Problem war die Tatsache, dass es während dem Einsatz in Gerchtsberg zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen der Lanze und dem Oberinquisitor kam (Feuerbefehl gegen unbewaffnete Zivilisten, eine Lapalie also...), in Folge derer sich Clemens unglücklich den Kopf stieß und für den Rest der Mission in einem Samariter-Schützenpanzer behandelt werden musste. Der Abend endete mit der Rückkehr der Ritter zur Präzeptorei Engelswacht wo sie debrieft wurden und dem Bannerführer eine modifizierte Version der Geschichte auftischten.

23. - 24. Prim 2351: Glaubensbrüder unter sich

Der Abend begann mit Ritter Ansgar, der seit zwei Tagen unter Ausgangssperre stand und die Zeit in seinem Quartier zubrachte. Die Schlafstätten seiner Lanzen-Brüder hatte er am Morgen nach der Rückkehr aus Gerchtsberg verlassen vorgefunden, einen Grund für die Ausgangssperre hatte ihm sein Bannerführer nicht genannt. Doch das Warten sollte ein Ende haben denn zwei breitschultrige Männer betraten den Raum.

Einer der beiden war Bannerführer Ehrwald höchstpersönlich, den anderen kannte Ritter Ansgar nicht, doch schien er eine große Ähnlichkeit zu Erwan zu haben. Die beiden Ritter nahmen Aufstellung und der Bannerführer begann (sehr untypisch für den grimmigen Mann) Ansgars Leistung in Gerchtsberg zu loben (der Ritter hatte sich um die Zivilisten zu schützen auf eine Filamentgranate geworfen). Anschließend erfuhr der Ritter etwas über den Verbleib seiner Lanze denn anscheinend, hatte Oberinquisitor Clemens mächtige Freunde irgendwo oben im Kirchenapparat die dafür gesorgt hatten, dass der lange Arm der Inquisition die Ritter trotz Rechtsimmunität der Orden einholen hatte können. Wo genau seine Lanze denn jetzt war fand Johann jedoch nicht heraus.

Nun wandte sich der Bannerführer an beide Ritter: Sie hatten den Auftrag sich in 2 Stunden am Flugfeld der Präzeptorei Engelswacht einzufinden um hinter den Eisengürtel zurückzukehren. Dort im Hinterland nördlich der Terra Infernales würden sie in ein kleines Tal namens Vallis Ater fliegen und in der „neu gegründeten“ Präzeptorei Chios ihren Dienst antreten.  Mit diesen Worten verließ der Bannerführer die beiden Ritter, wurde jedoch von Johann aufgehalten und gefragt, welchem Orden denn Chios unterstehen würde. Die Antwort des Bannerführers war von einem bösen Grinsen begleitet: Dem Ordo Theutonicorum, den Deutschrittern... (Anm.: die Deutschritter sind ein im Jahre 2350 neu gegründeter Orden mit der Aufgabe für Sicherheit in den Kirchenlanden zu sorgen, der Großmeister des Ordens war früher bei der Inquisition... ein Schelm wer übles denkt).

Beim Zusammenpacken der wenigen Ausrüstungsgegenstände die die beiden Ritter im Quartier hatten kamen sie ins Gespräch. So stellte sich der Neuankömmling als Ritter Lucius Abendroth vor, Bruder des ehemaligen Lanzenmitglieds von Johann. Lucius kam frisch aus dem Lazarett und der Grund für seine Versetzung bestand wohl in einer kleinen „non-verbalen“ Diskussion, die er mit einem über seinen Bruder spottenden Ritter geführt hatte. Aufgrund der doch sehr ähnlichen Ansichten (Brenner und Pfähler halt...) kam recht bald eine gewisse Sympathie zwischen den Männern auf. Zügig sahen die beiden Kameraden noch in der Waffenkammer vorbei und Lucius verabschiedete sich von seinem guten Freund Waffenmeister Delmonte. Dieser ließ unsere Protagonisten jedoch nicht einfach gehen sondern bat sie um einen Gefallen (scheinbar wusste er von ihrer Versetzung). Die Ritter sollten nach einem gewissen Ordensbruder namens Michael Ebenried Ausschau halten und ihn um eine kleine schwarze Box mit einem Kreuz darauf erleichtern. Unschlüssig ob Delmontes Motivation und dem Inhalt der Box zögerte Johann, Lucius hingegen schlug sofort ein, im Gegenzug würde der Waffenmeister ihm einen Gefallen schuldig sein. Schließlich begaben sich die zwei Lanzenkameraden zum Flugfeld und stiegen in den dort auf sie wartenden Engel.

Der Flug hätte ereignislos verlaufen können, außer den beiden Rittern transportierte der Engel nur Vorratskisten, wenn Ritter Ansgar nicht so verdammt neugierig gewesen wäre. So öffnete er eine der Kisten und stieß auf eine große Anzahl an Flechet-Waffen. Auch in den anderen Kisten schienen sich Waffen zu befinden. Das versetzte die beiden ins Grübeln doch keiner kam zu einem vernünftigen Ergebnis bis der Engel das von hohen Bergen umgebene Vallis Ater erreichte.

Kaum war der Engel auf dem Flugfeld der Präzeptorei Chios gelandet und die Passagiere ausgestiegen erschütterte bereits eine Explosion den Boden. Beide Ritter machten ihre Waffen schussbereit und gingen neben dem Truppentransporter in Deckung während der Pilot die Maschine wieder startbereit machte. Dichter Rauch stieg von der Satellitenschüssel des Kommunikationsgebäudes der Präzeptorei auf und die Ordenskrieger konnten mitansehen, wie das gesamte Com-Relais in sich zusammenbrach. Herbeieilende Servienten der Deutschritter klärten die beiden Neuankömmlinge schließlich auf. Solche „Defekte“ der Ausrüstung waren hier nicht selten seit die Präzeptorei vor einem Monat per päpstlichem Dekret den Besitzer gewechselt hatte. Ihr ehemaliger Besitzer, der Ordo Hastae Sanctae, hatte wohl alles daran gesetzt den Deutschrittern das Leben hier so schwer wie möglich zu machen (was natürlich niemand öffentlich erwähnte...). Da die beiden Ritter nicht wussten wo sie sich nun melden sollten trat Lucius an ein Präzeptoreiterminal und brachte die Lanzeneinteilung (C2) und den Standort des Bannerhauses in Erfahrung.

Dort angekommen traf der externe Teil von Lanze C2 das erste Mal auf ihren neuen Bannerführer Peter Prowl der jedoch schlecht informiert wirkte und die Ritter gelangweilt an ihren  Ersten Ritter verwies. ER Karl Martel begrüßte die Lanze in dem ihr zugewiesenen Zimmer ohne der sonst üblichen Vorbehalte und es entwickelte sich ein Kennenlern-Gespräch zwischen ihm und Ritter Abendroth. Johann hatte derweil besseres zu tun, ihn quälten die vielen merkwürdigen Ereignisse die er heute erlebt hatte, und so setzte er sich an einen Computer und begann das Präzeptoreinetzwerk zu durchforsten. Dort wo er eigentlich keinen Zugriff hatte wusste er sich zu helfen, es war schließlich nicht das erste Mal, dass er sich eigenhändig Informationen beschaffte.

So brachte Ritter Ansgar in Erfahrung, dass der Engel mit der Waffenlieferung nicht für einen Weiterflug bestimmt war, die Waffen allerdings auch nicht in der Bestandsliste der Präzeptorei auftauchten. Als er nach dem Namen Michael Ebenried suchte fand er eine alte Audioaufzeichnung eines Gespräches zweier Servienten der Flugkontrolle. Diese hatten den Namen zufällig über Funk gehört und zwar von Bord eines passierenden Cherub-Tarnkappenhelikopters stammend. Dieser hatte eine Lazaritenkennung. Außer dem Gesprächsfragment fand Ritter Ansgar trotz überragender Recherche (3 Steigerungen bei Nachforschung -4)  leider keine weiteren Informationen.

Da der Abend jetzt schon weit fortgeschritten war und die Neuankömmlinge hungrig wurden begaben sie sich nach einem Gebet in die bannereigene Kantine. An der Schwelle verlor Lucius beinahe das Gleichgewicht, als er über einen festen Gegenstand stolperte, konnte einen Sturz aber, dank seiner guten Reflexe, abwenden. Irritiert stellte er fest, dass der Grund für sein Balanceproblem wohl das Bein des PIO (Preceptory Intelligence Officer) gewesen war, der ihn böse angrinste und fragte ob etwas nicht in Ordnung sei. Hinter dem PIO hatten sich drei Ritter der Sturmtruppe aufgebaut, die die beiden Ordensfremden mit kalten Blicken musterten. Der ungestüme Lucius ging sofort auf die Provokation ein und brach mit dem Ranghöheren Offizier ein Streitgespräch vom Zaun während sich Ritter Ansgar (der wohl Ärger erwartet hatte) neben ihn in den Kantineneingang stellte. Johanns Augen entging auch draußen auf dem Schlachtfeld nichts und so sprang ihm das Namensschild des PIO förmlich ins Auge: „PIO Clemens“. Das konnte kein Zufall sein. Anscheinend hatte der Oberinquisitor der die Lanze in Gerchtsberg begleitet hatte einen Bruder bei den Deutschrittern... Bevor Ritter Ansgar Lucius warnen konnte hatte Clemens jedoch schon ausgeholt und stieß dem Sturmtruppler seinen Cestus (= Kampfhandschuh mit Stahlplatten verstärkt) ins Gesicht.

Im entbrennenden Kampf hatten die Ritter der Lanze C2 trotz der Übermacht leichtes Spiel mit den Deutschrittern, was zum Großteil wohl ihrer Fronterfahrung geschuldet war (und der Tatsache, dass man Pfähler wohl besser nicht im Nahkampf angeht). Trotz des aggressiven Vorgehens des PIO und dem seiner „Freunde“ blieben die beiden Angegriffenen ruhig und beschränkten sich auf kurze, gezielte Schläge, Trips und eine gute Deckung. Keiner von den beiden war dumm genug Clemens (Vorgesetzter!) anzugreifen, was den PIO nur noch mehr zur Weißglut trieb. Durch den Lärm stieß schließlich auch Erster Ritter Martel zu seinen Leuten und schaffte es durch souveränen Einsatz die Situation zu entschärfen (Verstands-Trick: „Seid ihr alle von Gott verlassen Brüder? Der Präzeptoreimeister ist in diesem Augenblick auf Rundgang! Hört auf!“).
Das gab der Lanze C2 die Möglichkeit sich (unter Austausch gottloser Flüche) zurückzuziehen und auf ihr Quartier zu begeben. Innerlich hoffte jeder der Ritter, dass der Vorfall kein Nachspiel haben würde. Müde legten sich die Lanzen-Brüder schlafen, morgen würde ihre erste Mission unter neuem Ordenskommando beginnen...




So das war unser erster Spielabend und ich bin zufrieden. Da wir nur zwei Stunden Spielzeit hatten ist leider nicht so viel rumgekommen wie ich wollte aber eigentlich macht das gar nichts. Schön, dass meine Spieler von selber Plothooks ausgraben und ihnen dann auch nachgehen. Ich bin gespannt wohin sie die Reise unter Deutschritterbanner wohl noch führen wird.

Falls irgendjemand Fragen, Kritik oder Anmerkungen hat immer her damit, ich bin über jedes Feedback dankbar.

« Letzte Änderung: 21.06.2011 | 19:51 von Tharsinion »
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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #1 am: 20.06.2011 | 00:20 »
Also mir gefällt die Geschichte sehr gut. Und u hast wirklich inovative Spieler.  :d

Vorschläge (ohne Anspruch):

1.) Die Sahe mir Vitamin B finde ich gut uns sie sollte beibehalten werden, ohne sich aber in etwas größeres zu verlaufen (keine Ultiintriege.)

2.) Verlier nicht aus den Augen, warum die SCs offiziell dorthin versetzt wurden. Auch, wenn das dann für noch mehr Chaos sorgen kann. (Ich als Leser habe es zumindest noch nicht rauslesen können.)

« Letzte Änderung: 20.06.2011 | 00:44 von Dark Paladin »
Wenn eine Chance besteht, dass man in 50% aller Versuche versagt, so tritt dies in 90% aller Fälle ein ;)

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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #2 am: 20.06.2011 | 06:59 »
Danke für dein Feedback Dark Paladin :)

Zitat
1.) Die Sahe mir Vitamin B finde ich gut uns sie sollte beibehalten werden, ohne sich aber in etwas größeres zu verlaufen (keine Ultiintriege.)

Welches Vit B meinst du? Zwischen Oberinquisitor Clemens und seinem Kontakt in der Kirchenhierarchie oder zwischen Waffenmeister Delmonte und den SCs?

Zitat
2.) Verlier nicht aus den Augen, warum die SCs offiziell dorthin versetzt wurden. Auch, wenn das dann für noch mehr Chaos sorgen kann. (Ich als Leser habe es zumindest noch nicht rauslesen können.)

Keine Sorge das tue ich nicht. Der Grund ist aber ziemlich banal (und ich denke meine Spieler haben ihn schon am ersten Abend herausgearbeitet): Oberinquisitor Clemens will ihnen einfach das Leben zur Hölle machen und hat sie deshalb (für eine gewisse Zeit) in die Präzeptorei seines Bruders versetzen lassen. Da sein Bruder PIO ist (und der Bannerführer der Charaktere ein wenig unterbelichtet...) werden die Einsatzbriefings von genau diesem abgehalten. Genug Gelegenheit also um sich an den Rittern zu rächen (eigentlich nur an einem, Ritter Ansgar hat Oberinquisitor Clemens nämlich in Gerchtsberg auf die Bretter geschickt war aber so klug die Aufzeichnungen der Helmkameras zu löschen. Clemens wusste allerdings ganz genau wer ihn da ausgeknockt hatte...).

Mal schaun was sich in diesem ganzen Netz aus Ordensstreitigkeiten (Pfähler vs Deutschritter), persönlichen Motivationen (PIO Clemens, Waffenmeister Delmonte, SCs) und seltsamen Vorkommnissen (Waffen, Fehlfunktionen von Ausrüstung) noch so alles ergibt. Ein genereller "Haut-Plot" läuft jedenfalls im Hintergrund bereits ab...
« Letzte Änderung: 20.06.2011 | 07:13 von Tharsinion »
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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #3 am: 25.06.2011 | 13:35 »
24. Prim 2351: Mit den Waffen der Rechtschaffenheit


Wie von PIO Clemens am Vorabend verlangt befand sich die Lanze C2 um vier Uhr früh in einem der Briefing-Räume des Bannerhauses ein. Da sich dort noch niemand anwesend war, warteten die drei Ritter eine Stunde bis Clemens endlich erschien, in der Hand die Missionsunterlagen mit sich führend. Mit keiner Regung ließ er sich en Vorfall vom Vorabend anmerken und verwies Ritter Abendroth und Ritter Ansgar des Raumes er schien etwas Wichtiges mit dem Ersten Ritter besprechen zu müssen.
Vor der Tür lehnte sich Lucius lässig an die Wand auf die Rückkehr des PIO wartend. Johann konnte es sich jedoch nicht nehmen lassen an der Tür zu lauschen um eventuell ein paar Fetzen des Gesprächs im Inneren des Raumes mitkriegen zu können.

Dies gelang dem Infanteristen auch ohne Probleme und so konnte er die Konversation der beiden Offiziere mitverfolgen (was er jedoch nicht wusste war, dass Clemens seine Wahrnehmungsprobe -2 gegen Johanns Heimlichkeit geschafft hatte und somit genau wusste, dass da wer an der Tür stand). Clemens teilte Martel mit, dass er seine Lanze während der heutigen Mission nicht würde anführen können, da seine besonderen Fähigkeiten anderswo in der Präzeptorei gebraucht werden würden. Es gäbe nicht viele Männer hier mit seinem Hintergrund und nun bestehe Bedarf an Martels doch recht speziellem Fachwissen. Bei einem Subjekt würde man ohne die Hilfe des Ersten Ritters nicht weiterkommen. Martel stimmte kurz zu und die beiden Männer traten auf den Gang hinaus(Johann war geistesgegenwärtig wieder von der Tür wegetreten) wo der erste Ritter sich von seinen Männern verabschiedete und verschwand (Anm.: der Spieler des ersten Ritters hatte an dem Abend keine Zeit, ich musste also etwas improvisieren). Nun wandte sich der Aufklärungsoffizier den beiden Ordensfremden zu.

Mit einem süffisanten Unterton in der Stimme teilte er den Männern mit, dass der nächste Auftrag von größter Bedeutung sei, jedoch entgegen der Ordensregularien ohne einen Ersten Ritter auszuführen wäre. Das sollte jedoch kein Problem darstellen, die beiden Ritter wären doch Kampferfahrene Veteranen, die auch gut alleine zurechtkommen könnten. Der Auftrag gestaltete sich wie folgt:

Vor 3 Tagen hatte eine Deutschritterlanze etwas südlich der Präzeptorei in den Bergen einen verwildert aussehenden Mann aufgegriffen. Sein einziger Besitz bestand in ein paar Lumpen die er am Leib trug und einem Molekulardolch. Beim Überprüfen der Personalien stießen die Deutschritter auf den Namen „Ritter Konstantin Berger“. Der Mann bestätigte diesen Namen. So weit eigentlich kein Problem, wenn die Datei nicht gezeigt hätte, dass der Mann vor einem Monat an der Front, im Kampf gegen einen Vampir, gefallen war. Schlimmer noch, verbüßte er zum Zeitpunkt seines Ablebens doch eine Strafe beim Ordo Paenitentiae. Entweder war der Mann also ein Deserteur, oder ein Hochstapler, beides schwere Verbrechen die geahndet werden müssen. Die Lanze nahm ihn also kurzerhand mit, um ihn in der Präzeptorei ausgiebig zu verhören.

Auf dem Rückweg jedoch gelang es „Ritter Berger“ sich seines Messers zu bemächtigen und zu fliehen. Der Flucht und der anschließenden Verfolgung fielen vier Deutschritter zum Opfer bevor die restlichen Lanzenmitglieder zur Präzeptorei zurückkehrten. Die Aufgabe von Lucius und Johann bestand nun darin, das flüchtige Subjekt aufzuspüren (Koordinaten des letzten Kontakts waren vorhanden) und den gefährlichen Psychopathen zu töten. Er stellte ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Zivilbevölkerung des Tales dar betonte PIO Clemens nochmal ausdrücklich. Da die Jagd nach einem Mörder auch einen starken Lehrcharakter habe, sollten vier Knappen die Ritter begleiten. Mehr sei dem Ganzen nicht hinzuzufügen.

Ritter Abendroth und Ritter Ansgar waren nach dem kurzen Briefing natürlich voller Fragen. Wie hatte es sein können, dass ein einzelner Mann mit einem Messer vier ausgebildete Ritter töten konnte? Wie kam der Mann überhaupt in das Vallis Ater, es war doch von allen Seiten durch massive Berge ohne begehbare Pässe oder ähnliches begrenzt? Hatte der Mann etwa Zugriff auf Fahrzeuge? Wieso wurde den Rittern für den Auftrag nicht ein anderer Erster Ritter zugeteilt?
PIO Clemens wimmelte die Fragen jedoch ab und verwies grinsend auf den Einsatzbericht. Er würde umfangreiche Informationen enthalten, mehr als die Ritter benötigen würden. Dann wandte er sich ab und verschwand.

Zuallererst sichteten die Ritter den Einsatzbericht. Dieser war natürlich nicht annähernd so detailliert wie Clemens es behauptet hatte, einige Informationen fehlten gar ganz. So war zum Beispiel nirgendswo erwähnt das vier Deutschritter von Ritter Berger getötet worden waren was Ritter Ansgar natürlich sofort auffiel (Investigation mit Raise). Allerdings enthielt der Bericht die Namen und kurze Profile der vier Knappen die die Ritter begleiten sollten sowie einen kurzen Abriss über Ritter Bergers Taten vor seinem Tod. Er war ein Mitglied des Ordo Sacrae Flammae gewesen (was natürlich Sympathien bei Ritter Ansgar weckte), der aufgrund von Insubordination zu den Büßern versetzt worden war (anscheinend hatte er sich geweigert ein Holzhaus voller Ketzer in einem Dorf anzuzünden. Mehr ging aus dem Bericht nicht hervor). Abschließend konnten die Ritter in Erfahrung bringen, dass Ihnen ein Prophet-Schützenpanzer für ihre Investigationen zustehen würde.

Nach dem Sichten der Daten begaben sich die Ordenskrieger in die Bannereigene Waffenkammer. Waffenmeisterin Vera Sturm kannten die beiden schon vom Vorabend und ein kurzes Gespräch entwickelte sich zwischen der noch sehr jungen Ritterin sowie den Ordensfremden. Beim Durchsehen der bewilligten Ausrüstung für den Auftrag stellte Ritterin Sturm fest, dass die Charaktere nur Freigabe für Leichte Rüstungen, sechs Flechet-Maschinenpistolen (aus Pfähler-Beständen) und drei Granaten je Ritter (auch aus Pfähler-Beständen) hatten. Lucius schaltete schnell, „aus Pfähler-Beständen“ bedeutete wahrscheinlich „dysfunktional“ wie die Ritter es schon bei dem Com-Relais am vergangenen Tag erleben durften.  Also legte er der Waffenmeisterin dar, dass die beiden Ritter auf vier (Deutschritter)-Knappen aufzupassen hatten, was mit nicht-funktionierenden Waffen eventuell für unnötige Verluste sorgen würde. Durch das pausenlose Bereden von Ritterin Sturm konnte Lucius vier der sechs MPs gegen Waffen aus Deutschritter-Beständen austauschen (Überredenwurf mit Steigerung). Das reichte Ritter Abendroth jedoch nicht und er begann damit die Waffenmeisterin unter Druck zu setzen ihm doch auch noch die letzten beiden Waffen auszuwechseln (Einschüchtern). Der Versuch scheiterte kläglich und Ritterin Sturm (die den Ordensfremden vorher sehr wohlgesonnen war) ließ die Charaktere mit kalter Mine in der Waffenkammer stehen und kehrte zu ihrer Arbeit zurück.

Also machten sich die beiden Ritter auf die Suche nach den Knappen, um sie vor Beginn des Einsatzes etwas kennenzulernen. Laut Bericht befanden diese sich ebenfalls in der Waffenkammer und nach ein paar Minuten des Suchens wurden sie auch fündig. Wie es sich für einen Knappen gehörte waren sie seit 4 Uhr früh mit dem Reinigen des Raumes und dessen Inhaltes beschäftigt. Die Ritter in der Mache nahmen sofort Haltung an und Lucius weihte sie in die grundlegenden Befehle für den kommenden Einsatz ein. Die Knappen wirkten konzentriert und gehorsam, eine gute Basis also wie Lucius Ritter Ansgar mitteilte.  Johann war derweil jedoch völlig in die Charakterprofile ihrer Schützlinge vertieft und bedeutete schließlich Knappe James Harshman  vorzutreten. Aus seinem Charakterprofil ging hervor, dass er während seiner Ausbildungszeit bei den Orden viel mit Minen (und deren Entschärfung) zu tun gehabt hätte. Da die Granaten der Ritter ebenfalls aus Pfähler-Beständen waren ließ Johann Knappe Harshman einmal über die Granaten sehen. Dieser fand auch entsprechende „Modifikationen“ der ehemaligen Besitzer der Präzeptorei an den Sprengwaffen und beseitigte diese, so dass den beiden Rittern nun nicht der Arm abgerissen würde sollten sie die Waffen einsetzen und heimste sich so schon das erste Lob Ritter Abendroths ein.

Nach dem kurzen Kennenlern-Gespräch machte sich die Gruppe zum Fahrzeughangar auf und bemannte den Prophet. Mit diesem verließen die Ordenskrieger die Präzeptorei gen Süden auf dem Weg zu den vorgegebenen Koordinaten des letzten Kontaktes mit Ritter Berger. Das Terrain war hügelig und ein leichter Regen hatte eingesetzt. Auffällig war zudem, dass die Sicht schlechter als gewöhnlich war, trotz der Tageszeit (9 Uhr morgens) konnte man die umgebende Landschaft nur in düsteres Licht getaucht wahrnehmen.
An den Koordinaten angekommen verließen die Ritter und Knappen den Prophet und machten sich auf die Suche nach Spuren in der Umgebung. Der Ausganspunkt von Bergers Flucht war eine kleine Senke zwischen den Hügeln gewesen, aus dieser war der Mann dann wohl den Hügel hinaufgerannt, stets Deckung suchend zwischen den herumliegenden Felsen. Trotz der Dunkelheit machte Ritter Abenroth eine merkwürdige Entdeckung. Anhand der herumliegenden Flechets (deren Position er dank der zwei Steigerungen auf dem Wahrnehmungswurf auch einfach Feststellen konnte...) kam er zu der Annahme, dass die ersten Schüsse aus einem Halbkreis herum auf Berger abgegeben worden waren. Erst danach entfernte sich die Spur der Geschosse aus der Senke den Hügel hinauf. Nach kurzer Beratung mit Johann kamen die Ritter aufgrund der Flechets und der Senke zu dem Schluss, dass die Situation hier sich wie eine Hinrichtung darstellte. Und noch etwas war sehr auffällig: Das Fehlen von Leichen. Waren nicht vier Deutschritter getötet worden? Wo waren die Körper der Ordenskrieger?

Nach dem anfänglichen Glück bei der Untersuchung des Ausgangspunktes von Bergers Flucht ließ Fortuna die Ritter wortwörtlich im Regen stehen. Schon nach 40 Metern waren keine Flechets mehr zu finden und der Regen hatte jegliche Spuren des geflohenen Mannes vernichtet. Frustriert kehrten Ritter und Knappen also zum Prophet zurück als Johann die Idee hatte eine Karte der Umgebung aufzurufen. Dort fand er sofort was er suchte, nämlich Siedlungen im näheren Umkreis. Eintweiler war die nächste und lag im Südosten 50 km von ihrer jetzigen Position entfernt. Durch Interesse oder Zufall ( Anm.: Manchmal weiß ich echt nicht was in den Köpfen meine Spieler vor sich geht... ) versuchte Ritter Ansgar mittels der leistungsstarken Kommunikationseinrichtung des Propheten ein Signal aus der Gegend aufzufangen und zwar egal welcher Art. Doch auch nach fünfminütigem Versuch irgend eine Transmission aus der Gegend zu empfangen war es still auf allen Kanälen, selbst die (vollautomatische) Chemiefabrik aus der Besiedlungszeit in der Nähe gab kein Signal. Eintweiler war, von der Kommunikation her gesehen, tot. Das ließ bei den Rittern alle Alarmglocken schrillen und nach kurzer Rücksprache mit der Präzeptorei (die das Kommunikationsloch bestätigte) machte sich die Gruppe mit Vollgas nach Eintweiler auf.
« Letzte Änderung: 26.06.2011 | 09:54 von Tharsinion »
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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #4 am: 25.06.2011 | 13:36 »
Fortsetzung 24. Prim 2351:

Auf der Fahrt briefte Lucius die Knappen noch kurz und brachte in Erfahrung wie gut die angehenden Ritter mit dem Waffeneinsatz vertraut waren. Es ergab sich ein gemischtes Bild und Lucius war alles andere als zufrieden doch er tröstete sich damit, dass es wenigstens nicht gegen die Rephaim gehen würde. Als der Schützenpanzer Eintweiler dann schließlich erreichte bot sich den Ordenskriegern ein Bild wie von der Front. Brennende Autos, Blut auf den gepflasterten Wegen und Einschusslöcher (!!) in den Wänden der Holzhütten die das kleine Dorf so zahlreich vorzuweisen hatte. Die kleine ärmliche Gemeinde sah aus als wäre eine Kompanie Kadaver durchgezogen. Das Alles sollte das Werk von einem Mann sein?
Nach kurzer Diskussion mit Johann stieg Lucius aus, machte seine Maschinenpistole bereit (eine zweite hatte er einem Knappen abgenommen und umgehängt) und bewegte sich vorsichtig, mit dem Rücken zur Hauswand, vorwärts. Immer wenn er an einem Fenster vorbeikam warf er einen kurzen Blick hinein nur um zerstörte Zimmer und blutverschmierte Böden vorzufinden. Auffällig war jedoch, das Fehlen von Körpern in den Häusern sowie außerhalb derselben.
Während Lucius sich langsam zu Fuß vorarbeitete gab er Johann den Befehl (!) mit dem APC den gepflasterten Weg entlang vorzurücken. Natürlich gab es daraufhin ein Streitgespräch zwischen den beiden Rittern wer denn jetzt wem etwas zu befehlen habe und wer nicht (selbstverständlich lief die Konversation über einen gesicherten Kanal...), an dessen Ende dann Ritter Ansgar den Schützenpanzer dann doch in Fahrt brachte und langsam durch das Dorf bewegte. Aufmerksam musterten die Insassen ihre Umgebung, die Knappen wirkten nicht allzu beunruhigt, schließlich saß man in einem gepanzerten Fahrzeug und jagte einen einzelnen Mann. Johann sah das jedoch anders, die Erfahrung an der Front hatte ihn gelehrt immer wachsam zu bleiben und mit dem schlimmsten zu rechnen. Und er sollte recht behalten.

Von einem kurzen Zischen und einer gewaltigen Detonation begleitet verfehlte der Taube AT-1 Gefechtskopf den Schützenpanzer nur knapp und schlug in die Wand der Holzhütte hinter ihm ein, welche durch die schiere Gewalt in Stücke gerissen wurde. Der Prophet überstand die Explosion unbeschadet und Ritter Ansgar brüllte seine Knappen an auszusteigen und sich zu verteilen, während er zum Geschützturm lief und sich hinter die 30mm Autokanone klemmte. Der Schütze der Taube AT-1 war schnell ausgemacht, er befand sich im Fenster eines Hauses auf der rechten Seite und Johann verwandelte die Wand und seine „Deckung“ mittels der großkalibrigen Waffe des Propheten in einen ungastlichen Krater. Die Knappen stürmten derweil nach draußen und warfen sich durch das Fenster des nächstbesten Hauses um nicht auf der Straße Ziele für das Tontaubenschießen abzugeben. Innerhalb des Hauses sprangen sie zwei ausgezehrt wirkenden Männern in Lumpen direkt vor die Füße, die das Feuer auf die angehenden Ritter eröffneten. Die Knappen suchten sich Deckung und erwiderten das Feuer.

Ritter Abendroth hatte derweil andere Probleme. Just in dem Moment als er die Detonation der Taube vernahm (sein geschultes Ohr verriet ihm den Waffentyp) tauchte hinter einem Haus in 100 m Entfernung ein heruntergekommen aussehender Mann auf. Lucius konnte gerade noch bestätigen, dass es sich nicht um Berger handelte als er das hohle Geräusch des Höllenfeuer-Unterlaufgranatwerfers, der unter jedem Sturmgewehr der Kirche angebracht war, hörte und der Boden vor ihm sich in ein Gemisch aus Erde, Holz und seinem Blut verwandelte. Wie durch ein Wunder überlebte er die Detonation, biss die Zähne zusammen und machte sich, ein Dankesgebet an den Herrn auf den Lippen, an die Verfolgung des wieder hinter einem Haus verschwundenen Schützen (mit 3 Wunden...).
An der letzten Position seines Gegners angekommen fand er diesen zwar nicht mehr vor, jedoch erblickte er durch ein Fenster eine Frau und einen Mann in zerschlissenen Klamotten, die drauf und dran waren eine Granate nach Lucius durch das geöffnete Fenster zu werfen. Geistesgegenwärtig sprang der Elitekämpfer durch das Fenster hindurch, mit der linken Hand die zweite Flecht-MP bereitmachend so dass er, als er sich behände im Innenraum des Hauses abrollte aus zwei Waffen auf die beiden Angreifer feuern konnte. Dank seiner Begabung beidhändig zu Kämpfen (und zu Schießen) verwandelte er die beiden ausgezehrt wirkenden Gestalten in Wolken aus Fleisch, Blut und Knochen als beide Flechet-Waffen ihre tödliche Ladung an Stahlpfeilen im Autofeuermodus ausspuckten (Lucius hat die Edges „Beidhändig“ sowie „Beidhändiger Kampf“).

Ritter Ansgar war mittlerweile im Schützenpanzer von Fortuna verlassen worden. Die Rakete einer weiteren Taube AT-1, abgefeuert aus einem anderen Fenster des gleichen Hauses, schlug frontal in den Propheten ein. Durch die Wucht der Detonation explodierte die Elektronik sowie ein Teil der Mannschaftskabine und scharfe Splitter verwandelten den Innenraum des Propheten in eine Todeszone (3 Wunden, ein Kritischer Treffer davon ergab „Crew“ auf der Tabelle...). Johanns Rüstung hielt die meisten Splitter auf und er beschloss, dass es an der Zeit war den Panzer zu verlassen. Den gleichen Weg wie die Knappen nehmend sprang er durch das Fenster in das benachbarte Haus und eröffnete das Feuer auf die gottlosen Angreifer (Autofeuer aus einer Flechet-MP, Johann besitzt die Edges „Rock and Roll!“ und „Sturmangriff“). Diese konnten den gezielten Schüssen nicht standhalten und fielen tot zu Boden. Ritter Ansgar brüllte daraufhin einen seiner Knappen an eine der Leichen zu untersuchen mit besonderem Augenmerk auf die Bewaffnung. Der Aufgabe kam besagter Knappe sofort nach und konnte in der kurzem Zeit die ihm blieb feststellen, dass die Angreifer Flechet-MPs und Filamentgranaten der Kirche bei sich trugen.

Der Kampf ging nun auf der Seite des Brenner-Infanteristen in ein Deckungsgefecht über während Ritter Abendroth Schüsse und Schreie aus einem nahen Haus hörte. Da er wusste, dass Johann sich nicht in diesem Haus befand stürmte er kurzerhand vor und fand seinen Angreifer mit dem Sturmgewehr samt Höllenfeuergranatwerfer im Kampf mit einem Mann auf den die Beschreibung von Ritter Berger zutraf. Berger richtete den Gegner mit einer Flechet-MP übel zu doch es war nur eine Frage der Zeit bis der Granatwerfer das Glück des Kampfes wenden würde. Lucius war kurz mit der Situation überfordert doch entschied er sich auf Seiten Bergers in den Kampf einzugreifen, ließ seine MP fallen und schmiss eine Granate nach dem zäh wirkenden Mann mit dem zu einer irren Grimasse verzogenem Gesicht. Dieser warf sich jedoch zur Seite und die Granate prallte unglücklich ab wodurch sich Berger im Explosionsradius befand. Durch die Detonation wurde der ehemalige Büßer durch die Luft gewirbelt und kam leblos in einer Ecke zu liegen.
Das Duell zwischen Lucius und dem mittlerweile irre lachenden Mann nahm jedoch ein kurzes und unrühmliches Ende für letzteren, da der Ritter der Sturmtruppe viel mehr Erfahrung, Glauben und Zähigkeit mitbrachte als sein Gegner.
Auch auf Ritter Ansgars Seite wurden die letzten Feinde erschossen, auf Aufforderung sich zu ergeben antworteten sie mit Flechet-Garben. Die Knappen waren sichtlich mitgenommen aber alle am Leben ( Anm.: Kein einziger hat seinen verdammten Mumm-Wurf verpatzt als es ans Kämpfen ging... Grrr) und durchsuchten auf Befehl von Ritter Ansgar das restliche Dorf.
Dieser traf währenddessen bei Lucius ein und verlor beinahe seinen sonst doch sehr kühlen Kopf als er sah, dass Berger in einer Ecke leblos am Boden lag, anscheinend hatte er auf Antworten zu den doch recht merkwürdigen Umständen des Einsatzes gehofft. Als die beiden Ritter zu dem Körper des ehemaligen Büßers traten konnten sie trotz fehlender medizinischer Kenntnisse feststellen, dass dieser noch atmete und somit am Leben war! (Anm.: Ritter Berger war ein Extra und wurde durch den verwundenden Angriff von Lucius Granate auf die Bretter geschickt. Nun kam alles auf den Konstitutionswurf an um zu sehen ob er noch am Leben war. Kon W6, ich würfel eine 4... der Abend ist gerettet )

Die beiden machten sich nun sofort daran Ritter Berger mit Fragen zu bestürmen. Dieser lächelte kurz bei dem Blick auf Johanns Leichte Rüstung und begann zu erzählen. Anscheinend war Berger durch den Vampirangriff an der Front gar nicht ums Leben gekommen sondern nur bewusstlos geworden. Als er wieder aufwachte befand er sich an Bord eines Flugzeuges oder Hubschraubers, um ihn herum Männer in weißen Kitteln die sich um seinen Zustand kümmerten. Auf die Frage hin wo er denn sei antworteten sie ihm nicht und bald darauf wurde er wieder bewusstlos. Beim nächsten Erwachen befand er sich in einem kalten, sterilen Raum auf einem Metalltisch gefesselt. Wieder kamen Männer in weißen Kittel und stellten ihm Fragen wie er sich fühle und ob er Durst verspüre oder ob irgendetwas anders als sonst wäre. Dann gaben sie ihm Medikamente und führten die Befragung fort bis er schließlich wieder bewusstlos wurde. Auf seine eigenen Fragen gingen die Männer nie ein. Kontakt zu anderen Menschen hatte Berger nur zwei Mal als ein anderer Mann namens Ebenried im gleichen Raum wie er lag und ihm erzählte, dass sie sich tief unter der Erde befinden würden, er habe die Männer darüber reden gehört. Doch dieser Kontakt war kurz und so setzten sich die „Behandlungen“ und Befragungen weiter fort.
Schließlich erwachte Berger und fand sich ungefesselt auf dem Tisch vor. Die Tür des kalten Raumes lag in Trümmern auf den Boden und eine Notbeleuchtung erhellte den Weg. Also stand der geschwächte Mann auf und wankte nach draußen auf den Gang. Dort lagen zwei schwarzgewandete Männer, beide tot, einem der beiden nahm er die Flechet-MP und ein Molekularmesser ab. Mit seiner verbliebenen Kraft schleppte er sich zu einem nahen Lüftungsschacht und kroch diesen so lange entlang bis er zu einer Leiter nach oben kam. Diese kletterte er empor und fand sich oben in der Wildnis wieder, genauer, in den Bergen des Vallis Ater. Er schlug sich zu einem nahem Dorf durch und wurde von einigen der Bewohner behandelt und mit Nahrung versorgt. Aufgrund seiner Entkräftung hatte er aber keine Möglichkeit mehr sich an den Weg zwischen dem Lüftungsschacht und dem Dorf zu erinnern.

Ritter Berger fügte hinzu, dass die Ordenskrieger ihm wahrscheinlich nicht glauben würden, jedoch sei nichts von der Geschichte erfunden. Seit seiner Flucht aus der unterirdischen Einrichtung irrte er nun schon ein paar Wochen in der Wildnis herum bis er von den Deutschrittern aufgegriffen wurde. Diese nahmen ihn mit und sollten ihn zur Präzeptorei mitnehmen, auf dem Weg dorthin änderten sich jedoch die Befehle. Die Ritter befahlen Berger auf die Knie zu gehen und legten an. Da es sich aber um wenig kampferfahrene Anfänger handelte, die dem Mann nicht einmal sein Messer abgenommen hatten und sich in fünf Meter Abstand zu diesem stellten nutzte der ehemalige Büßer seine Chance und verwickelte einen der Ritter in den Nahkampf. Aus dem folgenden Gefecht konnte er fliehen (ohne einen von ihnen tödlich zu verwunden) und sich bis nach Eintweiler durchschlagen. Das Dorf fand er jedoch schon verlassen vor und eine nähere Untersuchung zeigte, dass ein Teil der Bewohner wohl zu Psychopathen geworden sein musste. Was auch immer der Grund war, sie töteten wahllos Männer, Frauen und Kinder um ihre Körper in eines der Häuser zu schaffen und sie auszuweiden. Was mit den Organen geschah konnte Berger nicht in Erfahrung bringen, wohl aber, dass die Wahnsinnigen auch noch die Chemiefabrik etwas außerhalb der Stadt in Brand setzten. Woher die Angreifer ihre Waffen hatten wusste Berger allerdings auch nicht.

Nachdem die Ritter Bergers Geschichte gehört hatten untersuchte Johann seine Flechet-MP und das Messer. Das Design der beiden deutete eindeutig auf Fabrikate der Lazariten hin (!). Ihm für seine Ehrlichkeit dankend gaben sie dem ehemaligen Büßer eines ihrer San-Paks und ließen den ehemaligen Büßer entkommen. Zuviel war hier vorgefallen, zu viel Merkwürdigkeiten, die beide Ritter nicht richtig einordnen konnten. Bevor Berger ganz verschwunden war legten die drei Ordenskrieger noch einen Treffpunkt fest an dem man geschriebene Nachrichten hinterlassen könne.

Zurück im Schützenpanzer berichteten die Ritter natürlich nichts von ihrem Treffen mit dem entflohenen Berger (Helmkameras wurden zerstört) und ließen sich von den Knappen über die Lage updaten. Letztere hatten ein großes Waffenlager der Angreifer in Eintweiler gefunden, welches über hundert Flechet-MPs, einige Raketenwerfer und 20 Granaten enthielt.
Ritter Ansgar notierte die Seriennummern einiger Waffen und warf Lucius einen bezeichnenden Blick zu. Anscheinend waren die beiden hier in ein Nest aus gottlosem Verhalten und Intrigen getreten und mussten nun zusehen, wie sie da unbeschadet wieder herauskommen konnten.

---

Damit endete der Spielabend um das idyllische Vallis Ater und die Lanze C2. Nächste Woche geht es weiter.

Wie immer: Falls Fragen oder Anmerkungen bestehen, her damit. Ich freue mich über Feedback.

Aufgrund der maximalen Zeichenlänge habe ich den letzten Spielabend in zwei Posts geteilt.

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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #5 am: 25.06.2011 | 14:06 »
Mal eine Frage welcher Orden hat zu springen, wenn ein Inquisitor was wil`l?

IIRX dürfen die noch nichtmal Ordensdomänen ohne Erlaubnis des Ordens betreten.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #6 am: 25.06.2011 | 14:18 »
Hallo Schwerttänzer,

Kein Orden hat zu springen wenn ein Inquisitor was will! Bis 2351 waren die Orden ja der größte Dorn im Auge der Inquisition eben weil sie ausserhalb ihres Zuständigkeitsbereiches stehen.

Mit der Gründung der Deutschritter sieht die Sache jedoch anders aus. Deren Großmeister (oder besser Hochmeister) ist ein ehemaliger Inquisitor-General der Kurie und leitet nun die Ordensgeschäfte. Damit sind de facto die Deutschritter ein verlängerter Arm der Inquisition (wie auch in einigen der offiziellen Abenteuern beschrieben).
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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #7 am: 25.06.2011 | 14:25 »
Gefällt mir! :d
"Berger" kommt vielleicht bei mir auch mal vor, wenn wir endlich wieder mal spielen.
Want an Orange?

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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #8 am: 25.06.2011 | 15:19 »
Damit sind de facto die Deutschritter ein verlängerter Arm der Inquisition
Mir w ar nicht klar das der Orden dermassen unter der (inoffiziellen?) Fuchtel der InQ steht, nur das da Verbindungen bestehen

Zitat
(wie auch in einigen der offiziellen Abenteuern beschrieben).
kenne ich nicht
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: [Necropolis 2350] - Tränen der Engel
« Antwort #9 am: 25.06.2011 | 17:40 »
Zitat
Mir w ar nicht klar das der Orden dermassen unter der (inoffiziellen?) Fuchtel der InQ steht, nur das da Verbindungen bestehen

Unter der Fuchtel der Inquisition ist vllt ein wenig übertrieben ich glaube eher es geht da um Gefallen und kluges Taktieren. Ist ja alles Interpretationssache wieviel Raum man der Inquisition in seinem Necropolis einräumt, bestehender Fakt ist nur, dass einer der Inquisitor-Generals (der zweithöchste Rang der Inquisition) nun der Großmeister der Deutschritter ist. Sicherlich hat er noch "Verpflichtungen" gegen.über "alten Freunden" aus früherer Zeit. Jedoch führt er jetzt den Orden und untersteht damit direkt (und zwar nur direkt) dem Papst. Eine interessante Situation in der er sich somit befindet.

Gefällt mir! :d
"Berger" kommt vielleicht bei mir auch mal vor, wenn wir endlich wieder mal spielen.

Danke Tjorne :)
Ich würde mich freuen auch mal wieder etwas in deinem Diary lesen zu können, ich habe es immer regelmäßig verfolgt


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