Autor Thema: RPG: Ein Treffen von Freunden, oder eine funktionelle Zusammenkunft?  (Gelesen 7660 mal)

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Offline sindar

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In den letzten Jahren habe ich nur mit gaenzlich Fremden gespielt. Will heissen: In keiner Runde, in die ich eingestiegen bin, habe ich zuvor jemanden gekannt, wir haben uns ueber das Internet gefunden. Ausserhalb des Rollenpiels habe ich mit keinem Kontakt, und wenn eine Runde zerfallen ist (meist wegen Spieler-/Spielleiter-Wegzug), ist der Kontakt auch abgebrochen.
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Offline AceOfDice

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Ich denke, all das hängt an den konkreten Personen und ihren konkreten Lebensumständen.
Eine Runde aus Schulfreunden, die 15 Jahre auf dem Buckel hat und in der die Leute alle verschiedene berufliche und familiäre Wege gehen, wird vermutlich, wenn sie sich nicht überhaupt auflöst, zu einer funktionellen Zusammenkunft "schrumpfen". Umgekehrt kann eine funktionale Zusammenkunft zu einem Freundeskreis "aufgewertet" werden, wenn die Beteiligten nachhaltig ausreichend viel an Gemeinsamkeiten oder Sympathie verbindet.
Das Rollenspiel an sich hat damit, vermute ich mal, relativ wenig zu tun, außer dass es all das katalysiert. Sowohl im Negativen, wenn Kontroversen früher oder stärker empfunden werden, als auch im Positiven, wenn man stärker oder schneller zusammenwächst.
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Offline Blutschrei

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Zitat
Zusammenkünfte von Leuten, die einen Teil ihrer Freizeit miteinander verbringen aus gemeinsamem Interesse, mit denen man aber weiter nichts zu tun hat?

Ich hab eben zum Ersten mal drüber nachgedacht und kam zu einem ganz einfachen Ergebnis:

Ich teile mit den Leuten meine Freizeit, weil wir gemeinsame Interessen haben, dadurch befreundet man sich. Ich spiele also (hauptsächlich) mit den Leuten RPG, deren Interesse dies ist. Meist haben diese Leute dann auch weitere gemeinsame Hobbys mit mir, ich lade sie dann also auch zu Brettspielabenden, Warhammerrunden, zum Wandern etc ein.

Gibt es eben keine weiteren gemeinsamen Interessen, bleibt es beim Rollenspiel.

Wenn ich irgendwo einen Spieler unserer kleineren Cons in der Umgebung treffe, bleib ich natürlich auch einen Moment stehen und tausch mich mit der Person aus, manredet über PRivatleben, Hobby und betreibt ein bischen Smalltalk... je nach Person eben, ich selektiere nicht zwischen "Freunden" und "MEnschen in meiner RPG-Runde"
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Offline Teylen

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Ich bin da recht nah auf Thots Linie.
Zu Personen mit welchen ich, gar regelmaessig, einen Teil meiner Freizeit verbringe respektive mit denen ich zusammen ein Spiel spiele respektive einem Hobby nachgehe, betrachte ich in einem gewissen Rahmen als Freunde. Das heisst zumindest sind sie groessere soziale Bezugspunkte als irgendwelche Unbekannten die man so in der Stadt sieht.

Da nach Erfahrungen und Erlebnissen gefragt wurde.
Hm, wenn man als Spieler oder Spielleitung eine gewisse Erwartungshaltung gegenueber des sozialen Umgang einsetzt, ist es recht schnell moeglich beziehungsweise wahrscheinlich enttaeuscht zu werden. Da aus der Position heraus das man an nimmt das ein sozialer Umgang besteht, die Haltung der anderen als ein Missbrauch erscheint.
In der Form das eine Leistung abgefragt wird, gerade in Bezug auf die Position der Spielleitung Forderungen gestellt werden, man zu einem Objekt gleich/aehnlich einer Computer degradiert wird, ohne das man eine Gegen-Leistung erhaelt, sie einem zugestanden wird und dies aus einer absolut unverbindlichen Haltung heraus.


* Ich gehe hierbei vorallem bei Konstellationen aus die mehr als einen Abend zusammen spielen. *
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Offline Megan

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Kennengelernt habe ich meine Mitspieler alle über das Rollenspiel - wir waren also nicht vorher schon befreundet. Alle, mit denen ich halbwegs regelmäßig spiele, zähle ich inzwischen zu meinen Freunden (nicht unbedingt alle die engsten, aber es sind durchaus enge darunter). Es ist schön, wenn einen mehr, als das Hobby zusammenhält und man zusammen etwas unternehmen kann. Ich finde es aber auch toll, dass das RSP in vielen Fällen dafür sorgt, dass man den Kontakt hält.

Mal mit anderen was spielen ist natürlich kein Thema, aber das langfristige hat für mich immer was mit Freundschaft zu tun.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Mal mit anderen was spielen ist natürlich kein Thema, aber das langfristige hat für mich immer was mit Freundschaft zu tun.
Ja, sehe ich auch so. Ich würde längerfristig nie mit Leuten zusammen spielen wollen, die ich nicht auch zu meinen Freunden zählen kann. Dafür hat RSP für mich viel zu viel mit gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Wohlfühlen zu tun.

Offline Jack Napier

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Ich spiele DSA seit über 10 Jahren jetzt mit Leuten zusammen, die ich ausserhalb
der Runde eigentlich so gut wie nicht sehe, was einfach auch daran liegt, dass diese teils einfach zwischen 30-50km voneinander entfernt wohnen.
Ausserdem hab ich für mich festgestellt, dass es mMn "besser" ist, wenn man eine gewisse Grunddistanz gewahrt bleiben sollte, weil man ansonsten keine kritische Distanz mehr wahren kann, bis eines Tages die Probleme im Spiel so massiv werden, bis der Knoten platzt, und die Gruppe sich auflöst.

Trotzdem würde ich die Mitspieler in meiner DSA-Runde als Freunde bezeichnen, weil ich mich sehr wohl fühle und gern mit ihnen spiele, und wir uns gegenseitig kennen, und man auch über anderes reden kann als nur über DSA und Rollenspiel, was aber auch daran liegen kann, dass der Altersschnitt bei locker 28 aufwärts liegt, und der älteste Spieler bei uns 45 ist, und man trotzdem noch den "Neuwagengeruch" hat.



 
Callisto: "Aber mal ehrlich, ein bisschen kann man sich doch seinen Blog anschauen und wenigstens etwas einrichten. Es muss doch nicht so aussehen, nur weil es DSA ist."

Offline Blizzard

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Meine RPG-Anfänge damals vor etlichen Jahren habe ich mit Schulkameraden verbracht, aber das waren keine Freunde im eigentlichen Sinne. Bei meinem Wiedereinstieg in das Rollenspiel bestand meine erste Runde aus Mitbewohnern, mit denen ich mich damals gut verstanden habe. Wir haben auch sonst noch andere Sachen zusammen unternommen, aber eine richtige Freundschaft hat sich nur zu einem der Mitbewohner entwickelt und hält auch heute noch an. Dann habe ich im Laufe der Jahre viel mit verschiedenen Leuten gespielt. Bei einigen weiss ich, dass man mit denen gut Rollenspiel betreiben kann,man kennt sich, schätzt sich und pflegt einen freundschaftlichen Umgang miteinander. Aber richtige Freunde oder Freundschaften(im Sinne von "durch Dick&Dünn gehen") sind daraus selten entstanden. Mit meinen Freunden kann ich quatschen, ins Kino gehen, ein Bierchen trinken, über vieles reden...aber zum Rollenspiel konnte ich sie bislang nicht bekehren(und das obwohl einer von ihnen gerne RPGs am Computer zockt) bis eben auf den einen, der Anfangs schon Erwähnung gefunden hat. Aber der hat schon gespielt, als ich wieder mit dem RPG angefangen habe.
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Offline Brakiri

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Hi,

von meiner Seite schonmal vielen Dank an alle, die ihre Erfahrungen und Ansichten bisher kund getan haben :)
Über weitere Erfahrungsberichte würde ich mich natürlich freuen.
Rechtschaffend blöd oder chaotisch dumm?

langebene

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Ich spiele mit Freunden und das ist auch gut so!

Eine funktionelle Zusammenkunft würde das Spiel meiner Meinung nach nicht bereichern, da man bei Konflikten ums Rollenspiel mit Freunden immer besser umgeht als mit Leuten mit denen man einfach nur spielt.

Mir wird regelrecht schlecht, wenn ich bei einem User im Forum etwas von Leistungsrollenspiel und der Austauschbarkeit von Spielern lese. Eine gute Runde braucht Jahre um ein funktionierendes soziales Klima zu haben. Zusätzlich ist es echt erschreckend, was das mit dem Austauschbar zu den Spielern sagt, die man rausschmeißt. Ein solches Verhalten zeugt von einem übersteigerten Ego und ist oft auch ein Zeichen für Leute die nicht in der Lage sind tiefe persönliche Beziehungen aufzubauen.

Ich ziehe gerne den Vergleich mit dem Sex. Häufig wechselnde Partenr hatten mal ihren Reiz aber mit meiner Frau ist es viel intensiver, weil halt Gefühle mit im Spiel sind.

Offline Teylen

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Mir wird regelrecht schlecht, wenn ich bei einem User im Forum etwas von Leistungsrollenspiel und der Austauschbarkeit von Spielern lese.
Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun.
Man kann durchaus Spaß an Leistung haben.
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langebene

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Bei sozial so komplexen Geschichten wie Rollenspiel ist eine vernünftige soziale Agenda ein Muss um gute Leistung zu bringen. Zumal man meiner Erfahrung nach mindestens ein Jahr braucht um die Regeln der Werke gut genug zu kennen und auf Leistung zu gehen.

Es ist nichts gegen Leistung einzuwenden, aber sie entsteht IMHO durch Vertrauen, Regelkenntnis, Zusamenarbeit und Begabung.

Offline Teylen

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Imho kann man auch als totaler Anfänger, mit einem Mindestmaß an Ahnung, Leistung bringen.
Wobei das Thema wohl für den Thread OffTopic ist.
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