Sieht zwar grundsätzlich nicht uninteressant aus, aber leider zeigt in der Tat schon der 1. Blick, dass es sich hier um keine hochwertige Arbeit handelt, nichts für ungut... Schon im Inhaltsverzeichnis tauchen Fehler auf, die mangelnde Sorgfalt zeigen (etwa bei MMORPG), obwohl bei einer Diss erwartet werden muss, dass alles dreifach durchgecheckt wird und kritische Stelle wie Inhaltsverzeichnis, Einleitung, Fazit usw. noch gründlicher. Insbesondere jedoch zeigt der gesamte Aufbau der Gliederung keine durchgehende, straffe Linie, sondern baut vielmehr alles zum Thema RPG ein "was interessant sein könnte", damit leider genau ein Beispiel wie eine gute wissenschaftliche Arbeit nicht gemacht werden soll, wo es um die genaue Betrachtung einer Hypothese geht und nicht um die Wiedergabe von Rahmeninhalten, was einen zu großen Teil einnimmt und welche auch vielfach wenig relevant sind (z.B. diverse Genres etc.).
Leider gibt es einfach zuwenig vernünftige universitäre Standards, da es im wesentlichen nur auf das Gutdünken der beiden Prüfer ankommt, bzw. v.a. die Ansicht des Erstprüfers. Kenne das nur zu gut von Freunden und mir, dass bei einzelnen, extrem gutmütigen oder weniger kompetenten Profs z.B. eine total simple 08/15-Arbeit (von der Seminararbeit bis zur Diss) ins Blaue gelobt wird, während es bei anderen dann wieder extrem übertrieben hohe Anforderungen gibt und 1.0 praktisch aus Prinzip nicht vergeben wird, egal wie gut es war usw. - Noten werden dadurch (mal wieder) ziemlich wenig aussagekräftig, sofern man nicht den Prüfer kennt.
Aber seit Guttenberg & co ist ja inzwischen auch schon in der Öffentlichkeit angekommen, dass in der Wissenschaft bei weitem nicht alles so hochtrabend ist, wie es den Anschein haben soll, IMHO geht's durch die zunehmenden Wirtschaftsinteressen und neuen Honorar-Modelle bei Publikationen (meist Quantität vor Qualität) insgesamt auch eher bergab... Ob man heute gute Arbeit leistet, ist somit eher ne Frage des eigenen Anspruchs, die Arbeiten liest heutzutage ja (leider) sowieso kaum jemand und nach der Note einer Doktorarbeit fragt hinterher auch niemand mehr. Naja, immerhin haben wir einen weiteren Rollenspieler im "gehobenen akademischen Kreise", das gibt aus meiner Sicht nen Sympathie-Pluspunkt