Thema: [nWoD] Merits für Kontakte, Verbündete usw.

[Saffron]

Hi,…. ich mal wieder, und ich fürchte, nicht zum letzten Mal…

In diesem Fall keine Verständnisfrage, was die Regeln angeht. Mich interessieren eure praktischen Erfahrungen:

Merits sind regeltechnisch erstmal Vorteile, die ich mir mit Punkten erkaufen kann. Nun gibt es viele soziale Merits, die man sehr schön in die Handlung einbauen kann: Denn oft geht es darum, dass man Kontakte knüpft, Beziehungen spielen lässt, Gefallen einfordert, Informationsquellen anzapft etc. Dafür gibt es Merits wie z.B. „Retainer“, „Allies“, "Contact"...

Da ich Hunter leiten will, ist es sehr wichtig, dass die Charaktere im Lauf der Zeit nicht nur ihre Fähigkeiten verbessern, sondern vor allem auch ein solches Netzwerk an Kontakten aufbauen, das ihnen im Kampf gegen das Übernatürliche den entscheidenden Vorteil bringt. Deshalb habe ich als Spielleiter sowieso geplant, immer mal wieder NSC’s ins Spiel zu bringen, die der Gruppe nützlich sein können, durch Wissen, Ressourcen usw.

Nun frag ich mich: Zwinge ich meine Spieler jedesmal, einen entsprechenden Merit zu kaufen, wenn solch ein nützlicher Kontakt etabliert wird? Fänd ich ein bisschen seltsam. Umgekehrt: Wenn ich den Charakteren diese Vorteile durch die Handlung „gratis“ gebe, fragt sich dann nicht vielleicht ein Spieler, warum er Punkte für so einen Merit ausgegeben hat? Hab ich gerade ein bisschen zu sehr die Powergamer-Brille auf?

Ich hab mich bisher noch nicht mit Geld und der Anschaffung von Ausrüstung in der nWoD beschäftigt, weil ich Pfennigfuchserei im Rollenspiel nicht mag und nach Feierabend so gar keine Lust auf Buchführung habe, aber hier gibt es glaube ich ähnliche Regelmechanismen. Wie haltet ihr es damit?

Greetz
Saffron

[Marduk]

Mit dem Erwerb des Merits erkauft sich der Spieler eine Art Plotimmunität für den Merit. Das heißt, das der SL einen solchen Merit nicht so ohne weiteres wegnehmen sollte.

Ein im spiel erworbener Kontakt hat diese Plotimmunität nicht und ist deshalb ganz der Willkür des SL überlassen.

Gruß

Marduk

[puppet play]

also, ich denke, du hast da mehrere alternativen

wenn du konsequent damit spielst, dass sich jeder ausgegebene erfahrungspunkt im spiel begründen musst, kannst du vllt sogar davon ausgehen, dass die spieler sich freuen, wenn sie kontaktssphäre xy endlich steigern "dürfen" - besonders, wenn von vornherein klar ist, dass diese wichtig fürs weitere spiel ist.

ansonsten hat bestimmt auch kaum ein spieler was dagegen, punkte geschenkt zu bekommen, solange es die ganze runde betrifft. wenn du da schon bestimmte geschenke festgelegt hast, solltest du dann natürlich darauf achten, dass kein spieler bei charaktererschaffung punkte dafür ausgibt.

um eine zwischenlösung zwischen schenken und aufzwingen zu haben, könntest du natürlich auch einfach die kosten für die "aufgezwungenen" merits senken.

eine weitere frage wäre auch evtl, was die spieler erreichen wollen. wenn es heißt, dass sie sich im laufe der kampagne immer besser in der stadt auskennen wollen oder ähnliches, ist es auch nicht schwer, ihnen den einen oder anderen merit nahezulegen.

[Saffron]

Hi,
danke schonmal für eure Meinungen.

Was das "schenken" angeht, seh ich das ein bisschen anders: Es ist ja gar nicht das Ziel, den Charakteren etwas zu schnenken, sondern ich sehe es einfach so, dass ich als SL natürlich ein vielseitiges Setting bieten will, und da gehören solche NSC's nunmal dazu, und zwar einige, die gegen sie arbeiten, einige, die neutral sind und einige, die ihnen Vorteile bringen können. Ich würde das so oder so nicht weglassen.

Und du hast genau das Problem erfasst: Natürlich haben einige Spieler bei der Charaktererschaffung für solche Merits Punkte ausgegeben, weil sie auch meinen, dass diese Merits sehr sinnvoll sind. Und dieser Vorteil kommt natürlich der ganzen Gruppe zugute. Andererseits muss man es auch so sehen:es kommt auch der ganzen Gruppe zugute, wenn jemand Punkte für Skills ausgibt. Meine Spieler sind da ganz geschmeidig, die sind schon Teamplayer. Trotzdem will ich gern ein nachvollziehbares und faires System verwenden.

Insofern finde ich Marduks Auslegung plausibel. Denn sicherlich habe ich vor, dass die Gegner auch mal die  Verbündeten der Hunter aufs Korn nehmen, so dass da bestimmt auch mal ein nützlicher NSC umkommt. Dann werde ich aber zusehen, dass die durch Merits erschaffenen Verbindungen davor verschont bleiben.

CU
Saffron

[Nin]

Ich hab das bislang auch so gemacht wie Marduk das geschrieben hat.

In den nächsten Runden werde ich aber die Relation-Map (Netz der Beziehungen) aus nWoD Mirrors aufgreifen. Dann haben die SpielerInnen die Option ihre Kontakte zu bewerten. Das heißt sie können nur eine bestimmte Anzahl von Kontakte halten. Kümmern sie sich intensiv um die einen, vernachlässigen die anderen. Regeltechnisch wird das über Bonus-Würfel abgewickelt.

[LordBazooka]

Bei mir sind solche Merits oder Background Punkte immer beim Start bereits vorhandene und weitest gehend Plot-Immune Kontakte, etc..

Alles was im Laufe der Zeit dazu kommt muss erspielt werden. Dazu zählen nicht nur "Offerings" der Spieler, sondern auch NSC die im Lauf des Plots von mir aus auftauchen. Und das geht eben nicht mal eben oder einfach. Es gibt halt einen Unterschied zwischen der Gang, die der SC bezahlt um etwas zu tun und der Gang, deren Anführer der SC noch aus der Schulzeit kennt und das Leben gerettet hat.

Erfahrungspunkte braucht man bei mir dafür nicht ausgeben.