Die Zeit real messen ist ein guter Ansatz.
Und am besten so, dass die Spieler immer im Blick haben, wie die Zeit verrinnt.
Aber wie handelt man Gruppenteilungen ab? Da müsste man mehrere Uhren haben, die nachher evtl. wieder synchronisieren, etc.
Oder man nutzt nur eine Master-Uhr. Das führt aber zu Problemen, wenn Handlung vorgespult wird ("ihr fahrt 20 Minuten mit dem Bus").
Oder jeder Spieler misst seine Zeit selbst, Ungenauigkeiten werden vernachlässigt.
Für XP Zeit kaufen ist vielleicht nicht so passend, da die Zeit auch nur eine andere Währung ist. Mit XP kauft man ja selten Geld, oder?
Aber die Fragen, die sich die Spieler stellen müssen, sind schon so, wie du schreibst, Eulenspiegel.
Kurze Beschreibung des Settings:
Jeder Mensch ist theoretisch unsterblich, keiner altert nach dem 25. Lebensjahr.
Allerdings hat jeder eine implantierte Uhr im linken Unterarm, die ein Zeitkonto zeigt. Sobald das auf 0 fällt, stirbt die Person. Das wurde eingeführt, um Probleme wie Überbevölkerung zu "lösen".
Geld wurde komplett durch Zeit ersetzt, die von Mensch zu Mensch und zwischen Mensch und Gerät übertragen werden kann. Ein Kaffee kostet 4 Minuten, eine Suite im Luxushotel mehrere Wochen.
Es existiert eine gigantische Schere zwischen arm und reich. Denn die Armen leben von Tag zu Tag, bekommen wie Tagelöhner jeden Abend ihre Zeit ausgezahlt, die dann meist nur reicht, um so eben über den nächsten Tag zu kommen. Die Reichen hingegen tragen Jahrzehnte und Jahrhunderte mit sich rum bzw. haben Tausende Jahre in Zeitschatullen (wie Credsticks) gelagert.
Die SCs würden traditionell in der ärmsten Schicht anfangen, um sich dort mittels verschiedener Aufträge Zeit zu verdienen.
Hier müsste man überlegen, was Aufträge heißt. Es wären wohl Cyberpunk-ähnliche Aufträge bzw. Runs. Oder Elemente aus Detektiv-Abenteuern. Oder oder....
Die Entwicklung neuer Dinge stagniert auch, was zu interessanten Anachronismen führen könnte. Die Reichen verschieben viel auf Morgen, sie haben ja unendlich Zeit. Die Armen haben genug zu tun, um den nächsten Tag zu erleben. Deshalb gibt es kaum nennenswerten Fortschritt.
Die SCs wären meiner Vorstellung nach Individuen, die durch Umstände aus dem System fallen. Zeitdiebe, die Leute überfallen und deren Zeit stehlen. Oder durch Zufall an eine Zeitschatulle geraten, mit zuviel Zeit für ihre Gegend (in der niemand mehr als einen oder zwei Tage hat; Wochen oder Monate fallen deutlich auf).