Autor Thema: Mach doch schon mal den Kampagner auf...  (Gelesen 17281 mal)

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Offline Tim Finnegan

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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #50 am: 18.01.2012 | 12:46 »
Interessant. Ein Gedanke, der mich noch kam, bezieht sich auf die Kampagne als Spielgesamtheit ("SL-Welt"). Hier wäre imo noch interessant, den Unterschied zwischen Kampagne (im Sinne der Spiel-Welt) und Setting (im Sinne des Spiel-Schauplatzes) zu beleuchten. Imo gehen da nämlich die Begriffe ineinander auf.

Hatte ich dazu nicht weiter Oben was geschrieben? Imho ist Setting die unbelebte Vorstufe, der Zeitpunkt Null, wenn man so will.
Ab diesem Zeitpunkt kann man fröhlich drauf losspielen und verändert das Setting dadurch. Diese Änderungen machen das Setting dann zur Spielwelt.
Das kann durch Meta-Plot in Folgeprodukten ordentlich korrumpiert werden, nämlich indem Spielinhalte forciert werden welche Abseits des Null-Punks liegen.
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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #51 am: 18.01.2012 | 12:53 »
Setting ist leider auch so ein mehrfach belegter Begriff. Das kann die Hintergrundwelt sein, wie man sie der Vorlage entnehmen kann. Also z.B. Faerun. Es könnte auch der Ausschnitt aus einer solchen Vorlage sein, der tatsächlich benutzt wird. (Wir spielen im Osten Faeruns.) Es könnte auch eine genauere Bestimmung des Personals bedeuten. (Wir spielen einen Ork-Stamm im Osten Faeruns.) Persönlich vermeide ich den Begriff Setting daher.

Inwieweit das jetzt mit der Idee der SL-Welt zu tun hat, ist mir nicht so ganz klar. Ein SL kann sich natürlich eine Vorlage hernehmen, er kann auch selbst einen umfassenden Rahmen kreieren oder man spielt einfach drauf los. Das alles hat wenig damit zu tun, ob man den SL als konstituierendes Element für die Einheit eines Spiels ansieht.

Der Begriff ist auch gar nicht auf jedes Spiel anwendbar, wenn etwa der SL-Posten regelmäßig rotiert wird.

Offline Tim Finnegan

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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #52 am: 18.01.2012 | 13:00 »
Setting ist leider auch so ein mehrfach belegter Begriff. Das kann die Hintergrundwelt sein, wie man sie der Vorlage entnehmen kann. Also z.B. Faerun. Es könnte auch der Ausschnitt aus einer solchen Vorlage sein, der tatsächlich benutzt wird. (Wir spielen im Osten Faeruns.) Es könnte auch eine genauere Bestimmung des Personals bedeuten. (Wir spielen einen Ork-Stamm im Osten Faeruns.) Persönlich vermeide ich den Begriff Setting daher.

Inwieweit das jetzt mit der Idee der SL-Welt zu tun hat, ist mir nicht so ganz klar. Ein SL kann sich natürlich eine Vorlage hernehmen, er kann auch selbst einen umfassenden Rahmen kreieren oder man spielt einfach drauf los. Das alles hat wenig damit zu tun, ob man den SL als konstituierendes Element für die Einheit eines Spiels ansieht.

Der Begriff ist auch gar nicht auf jedes Spiel anwendbar, wenn etwa der SL-Posten regelmäßig rotiert wird.

Ich sehe das Problem nicht. Es maht keinerlei Unterschied ob jetzt ein komplettes Universum, ein komplettes Sonnensystem, ein kompletter Planet, ein kompletter Kontinent, ein komplettes Land, ein Stadt, ein Dorf oder nur nein einzelnen Raum da ist.
Das ist nur die unbelebte Bühne die später sowohl allesumfassend als auch allesbegrenzend ist.
Dichte des Detailgrads hat damit auch herzlich wenig zu tun.

Du mischt aber noch den Begriff "Thema" hier hinzu, der dort nichts zu suchen hat. Setting ist Bühne, mehr nicht. Einen ork-Stamm spielen ist ein Thematisches Konzept, das in die gleiche Ecke gehört wie Genre-Konventionen. Nämlich nur bedingt zum Setting, wenn überhaupt.
« Letzte Änderung: 18.01.2012 | 13:08 von Coldwyn »
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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #53 am: 18.01.2012 | 13:08 »
Mag sein. Aber ich verstehe Tudors Frage noch nicht so ganz. Tudor, du möchtest auf einen Unterschied hinweisen, aber ich weiß eben noch nicht genau welchen.

A) Vorfindliches Material, dass der SL möglicher Weise benutzt
B) Die Persönliche Idee und Interpretation, mit welcher der SL das Spiel beginnt
C) Das, was durch das Tun der Spieler, und spätere Erweiterungen durch den SL daraus wird.

Das sind eigentlich schon drei Dinge. Du möchtest nun hinweisen auf den Unterschied zwischen "Kampagne" und "Setting". Ist jetzt Setting das A oder das B? Ist entsprechend Kampagne das B+C oder nur das C?

Offline Tim Finnegan

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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #54 am: 18.01.2012 | 13:25 »
Zwischen A und B gibt es doch keinen Unterschied. Bühne bleibt Bühne, egal ob man jetzt was RPG-spezifisches kauft, etwas in einem anderem Medium vorhandenes Adaptiert oder selbst schreibt.
Man könnte dem Irrtum unterliegen das ein vorhandener Meta-Plot schon durch schiere Anwesenheit das Setting zu einer Spielwelt macht, dem ist aber nicht so, das sind nur bewegte Bildchen im Hintergrund.
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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #55 am: 18.01.2012 | 13:36 »
Also wenn man sich gewisse Kommentare aus der OSR anschaut, dann gibt es kaum einen Unterschied zwischen B und C. Der Tenor ist so etwa "Spieler sind Gäste in der Welt des SL". Wenn man das ernst nimmt, sind sie sicherlich gern gesehene Gäste. Ist ja auch spannend, wenn nette Leute auf die Bude kommen, aber als Gäste sind sie eben nicht notwendig für Existenz der Bude. Im Extremfall erhält man dann einen Stil wie die Westlande, auf die Khouni verlinkt hat. Da ist das Gast-Sein der Spieler fast wörtlich zu nehmen: Die kommen und gehen.

Daraus folgt: Selbst wenn sich nie eine Spielgruppe in Ruine XY verirrt hat, ist diese Ruine nicht von anderer Art, als eine, welche die Spieler schon besucht haben. Das Spiel ändert in dieser Sicht nicht die Ontologie der SL-Welt.

Du magst das natürlich anders sehen.

Offline Tim Finnegan

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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #56 am: 18.01.2012 | 13:57 »
Natürlich sehe ich das anders, war doch klar ;)

Betrachte mal meine bisherigen Aussagen und dann lass dich mal kurz auf ein Gedankenspiel ein:

Der Spielleiter besorgt ein Setting, auf welche Art auch immer. Die Parameter wie dieses Setting Interpretiert werden soll, werden festgelegt (aka Regeln). An dieser Stelle beginnt eine wichtige Frage: Dient das Setting nur als Bühne oder wird es Kontinuität und Persistenz geben? Sollte man sich hierfür entscheiden, findet eine gewissen Transformation statt, von reiner Bühne zum stummen Mitspieler der bestimmten kausalen Gesetzen zu folgen hat. Das Spiel hört, wenn man so will, nie auf, der stumme Mitspieler ist immer da und spielt, die Spieler kommen und gehen dann wirklich als Gäste.
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Offline Arldwulf

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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #57 am: 18.01.2012 | 14:03 »
Ich weiss aber gar nicht ob das dann noch wirklich etwas mit der Kampagne zu tun hat. Schliesslich beendet der Abschluss einer Kampagne nicht diese Kontinuität in der Spielwelt. Auch wenn ich zwei Kampagnen in dieser Spielwelt spiele ändert sich erst einmal nichts daran dass diese von vorhergehenden und zukünftigen Ereignissen geprägt und verändert wird.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #58 am: 18.01.2012 | 14:32 »
Mag sein. Aber ich verstehe Tudors Frage noch nicht so ganz. Tudor, du möchtest auf einen Unterschied hinweisen, aber ich weiß eben noch nicht genau welchen.

A) Vorfindliches Material, dass der SL möglicher Weise benutzt
B) Die Persönliche Idee und Interpretation, mit welcher der SL das Spiel beginnt
C) Das, was durch das Tun der Spieler, und spätere Erweiterungen durch den SL daraus wird.

Das sind eigentlich schon drei Dinge. Du möchtest nun hinweisen auf den Unterschied zwischen "Kampagne" und "Setting". Ist jetzt Setting das A oder das B? Ist entsprechend Kampagne das B+C oder nur das C?

Ich habe halt so meine Probleme mit dem Begriff "Kampagne". "Setting" verstehe ich einfach als den Schauplatz (die Bühne, wie Coldwyn es nennt). Dementsprechend wäre das B. Im Übrigen wird im Spiel A immer zwingend zu B, weil sich die Interpretation ja gar nicht vermeiden lässt. Ich hatte aber jetzt die "SL -Welt" als Spielgesamtheit auch wie B verstanden; vielleicht war das ja falsch und daher kommt meine Nachfrage. C wäre dann folglich die Kampagne. Wobei das für mich nicht das Wesentliche der Kampagne ist, das ist meines Erachtens das Thema.

Kampagne nach meinem Verständis nicht: Tudor leitet in den FR (Tudors Interpretation der FR + Aktionen der SC)

sondern

Tudor leitet eine Söldner-Kampagne in den FR (Thema: Söldner in den FR; dadurch automatisch: FR interpretiert nach Tudor)

Vielleicht wird so klar, was ich meine.
« Letzte Änderung: 18.01.2012 | 14:35 von Tudor the Traveller »
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"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
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Offline Tim Finnegan

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Re: Mach doch schon mal den Kampagner auf...
« Antwort #59 am: 18.01.2012 | 14:41 »
Nüchtern betrachtet sagst du doch nur: Ich Tudor, nutze das Forgotten Realms Setting, konstruiere einige Szenarien, hoffe das sich daraus eine Kampagne ergibt. Für Setting und Spieler gellten die Genrekonventionen für Söldner.
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