Autor Thema: Den Heldentod zum Alltag machen: Eine Ressource, die den Tod überdauert  (Gelesen 813 mal)

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Offline Blutschrei

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Glück auf! (OT: man könnte mal einen Rollenspieler-Gruß einführen.... ;) )

Da ich Liebhaber von eher düsteren, hoffnungslosen Settings bin, in denen ein Charakter durchaus sterben kann udn meiner Meinung nach der Atmosphäre halber auch hin und wieder sterben sollte, dies aber oft mit Verlustangst und Frust auf Spielerseite einhergeht, könnte ich mir eine Ressource vorstellen, die ein Spieler sich Charakterübergreifend erspielen kann und die den Charakteren ein gewisses Powerlevel verleiht. Nennt man es nun Karma oder Ahnenmacht oder wie auch immer...

Das wäre einerseits ein Freifahrtschein für Verstümmlungs- und Wahnsinnsregeln, sowie für wirklich harte Patzer, Aufopferungen... Und würde den Spielern andererseits die Möglichkeit geben, sich mutig die Ressource zu verdienen.

Meine Ansätze zum diskutieren:
1. Was haltet ihr von dieser Idee? Würdet ihr ein solches System begrüßen? Wird damit aber vielleicht der Charakter selbst entwertet?
2. In welcher Weise könnt ihr euch vorstellen, dass man das "Karma" bzw die dadurch erwerbbaren Vorteile von der gewöhnlichen Charakterentwicklung abheben kann? Bzw in wieweit sich die beiden Pools "Charakter" und "Karma" beeinflussen und wo Schnittstellen sein könnten.

Über ein bischen kreativen Input bin ich sehr dankbar, ich bekomm gerade kein wirklich greifbares Konzept zur Umsetzung zustande.. ;)

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Offline Tigerbunny

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KULT solltest Du Dir dahingehend mal anschauen. Dessen mentale Balance wirkt sich ähnlich aus, wie Du das beschreibst. Die Vor- und Nachteile der SC manifestieren sich mehr und mehr körperlich(und bekommen so regelharte Auswirkungen, obwohl es leider keinen festen Maßstab dafür gibt), je weiter man auf der negativen oder positiven Skala klettert.

Das Regelsystem befasst sich zudem recht ausführlich mit dem weiteren Procedere, wenn ein Charakter mal gestorben ist, es ist in einer grösseren Kampagne recht essentiell, das ein Charakter stirbt und irgendwie weiterexistiert. Der Slogan war nicht zu Unrecht:"Der Tod ist nur der Anfang..."
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Offline 1of3

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Kann man sicherlich machen. Entwertung des Charakters kann passieren. Möglichkeit das abzufedern wäre vielleicht, dass jeder Träger der übergreifenden Ressource quasi seinen Stempel aufdrückt.

Ein Möglichkeit das umzusetzen könnten z.B. magische Waffen sein, die immer besser werden. Ein Spieler spielt dann die Reihe der Träger der Waffe. Gibt, glaub ich, sogar ein Spiel, welches das macht.

Taschenschieber

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Wäre es nicht genauso legitim, den Verlust von Charakterstufen durch den Chartod abzuschwächen? Heißt, der neue Char beginnt ganz knapp unter dem Niveau des neuen Chars?

Offline Sphärenwanderer

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Die einfachste Art von Ressource, die den Tod überdauern kann, sind sicherlich die Erfahrungspunkte - wenn ein Charakter stirbt, erhält der neue einfach die EP des alten oder einen Anteil davon. Machen viele Spiele(r) so. Ein Charakter ist ja mehr als die Summe seiner Werte, weshalb sein Verlust allein oft schon hart genug ist.

Edit: Zu spät...
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Slay! Das Dungeonslayers-Magazin - Ausgabe 3: Tod im Wüstensand - mach mit!

Offline Blutschrei

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Soo, also ich hab das Forum mal kurz zu KULT durchstöbert, auch wenn ich ungern in der moderne spiele, werd ich mir das mal anschaun, klingt als könnte man daraus echt schönes Rollenspiel machen.

Zitat
Die einfachste Art von Ressource, die den Tod überdauern kann, sind sicherlich die Erfahrungspunkte

Hmm... das wär mir irgendwo einfach zu langweilig muss ich sagen.

Zitat
Entwertung des Charakters kann passieren. Möglichkeit das abzufedern wäre vielleicht, dass jeder Träger der übergreifenden Ressource quasi seinen Stempel aufdrückt.
Das klingt klasse, also so eine Art "Färbung" der Karma-Punkte, je nach Identität und Taten des vorhergehenden Chars... Klingt aber auch nach ziemlich viel Arbeit beim Ausgestalten.

Zitat
Ein Möglichkeit das umzusetzen könnten z.B. magische Waffen sein, die immer besser werden. Ein Spieler spielt dann die Reihe der Träger der Waffe. Gibt, glaub ich, sogar ein Spiel, welches das macht.
Klingt ein bischen nach Hyperborea...? Die Idee an sich ist je nach Setting mit Sicherheit sehr passend, ich selbst bin aber dabei, gerade zu einem sehr ausrüstungs-unabhängigen Spielstil überzugehen, daher nicht so ganz mein Ding. Außerdem müsste dann jeder Charakter des Spielers die gleiche Waffengattung wählen. Andererseits wäre ja vielleicht auch eine Art Totem, Talisman, Ohrring oder sonstwas denkbar, irgendwie echt cool..
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Pyromancer

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Bei Hollowpoint ist es so, dass der neue Charakter, wenn der alte unter gewissen Randbedingungen verstorben ist, besser und mächtiger ist als der vorherige - und das ist zudem die einzige Möglichkeit, aufzusteigen. Konzeptionell ist das ganz schick.

Offline 1of3

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Das klingt klasse, also so eine Art "Färbung" der Karma-Punkte, je nach Identität und Taten des vorhergehenden Chars... Klingt aber auch nach ziemlich viel Arbeit beim Ausgestalten.

Könnte mir z.B. vorstellen, dass der Träger einfach seinen zivilen Beruf mitvererben kann. Wenn also Held X ein Pferdezüchter war, kann sein Nachfolger das auch, entweder permanent oder unter Ressourceneinsatz. Also Lela war Juristin, Torias war Pilot, Curzon Politiker...

Offline Asdrubael

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In AD&D 2nd gab es eine Erweiterung mit verschiedenen Göttern (nordisch, Hindu, Atzekisch usw) und damit auch Karma-Regeln. Der Charakter sammelte neben EP auch Karmapunkte an. Diese Punkte wurden dann beim Tod ausgewertet und der Charakter konnte entweder weiter Richtung Nirvana streben oder im schlechtesten Falle als Schnecke wiedergeboren werden und damit unspielbar sein.

Leider habe ich die präziseren Infos nicht mehr parat, aber hier gibts sicher User, die weiterhelfen können
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D