Autor Thema: Transhuman Swashbuckling....  (Gelesen 1735 mal)

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Offline Waldviech

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Transhuman Swashbuckling....
« am: 9.08.2012 | 21:05 »
Ich weiß noch nicht ganz, ob diese Idee funktioniert, aber probieren wir´s einfach mal. :) Man nehme:

- Transhumanistische Technologie im Stil von Eclipse Phase und Transhuman Space.
- Exotismus wie in diversen Moorcock und Jack-Vance-Romanen oder in Desolation Road, Krieger der Stille, Dune, Star Slayer und Konsorten.
- Eine Epoche irgendwo um 10.000 Jahre in der Zukunft
- eine überdreht-barocke Ästhetik des Ganzen

Nun stelle man sich Folgendes vor: Vor 10.000 Jahren hat die Menschheit angefangen, das Sonnensystem zu besiedeln und war erfolgreich. Nicht nur auf den größeren Planeten und Monden etablierte man Kolonien, sondern man errichtete natürlich auch unzählige Weltraumhabitate und erfand diverse transhumanistische Technologien. 10.000 Jahre sind natürlich mehr als genug Zeit, damit sich auf den ehemaligen Kolonien ganz eigene Kulturen entwickeln konnten. In unserer "jetzigen" Epoche mischen sich nun transhumane Supertechnologie mit barockem Glanz:
Die synthetischen Handelsherren des Mars entsenden Solarsegler in alle Teile des Systems.
Die unsterblichen Adeligen der Aerostatstädte der Venus liefern sich einen Erbfolgekrieg nach dem anderen.
Die körperlosen Infomorph-Priester der ehrwürdigen Kirche des Ökologismus versuchen sich mit religiösem Eifer an der Re-Vitalisierung der Erde, während in den 1000 Legrange-Habitaten Terras Hedonismus und Dekadenz in geradezu spätrömischem Ausmaß herrschen
ect.pp.
Man stelle sich die technischen Möglichkeiten von Eclipse-Phase mit Degen und einer dicken Schicht barockem Geschnörkel, mit versailschen Intrigen, kristallenen Minaretten und Galeonsfiguren an Raumschiffen vor.
Halbgare Erklärungen für sowas wären unter anderem, dass vormoderne Duellkulturen in einer Welt, in der viele praktisch unsterblich sind, vielleicht eine Art Sport darstellen oder das eine Post-Scarcety-Gesellschaft sich auch stärker der Kunst widmet und dabei kleckert und nicht klotzt.
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Offline Jiba

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #1 am: 9.08.2012 | 21:26 »
Ich weiß nicht wieso, aber das gefällt mir. Noch Musik von Meat Loaf drunter und dann passt das.  ;D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Waldviech

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #2 am: 9.08.2012 | 21:30 »
Meat Loaf? Auf jeden Fall  ;D.
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Offline blut_und_glas

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #3 am: 10.08.2012 | 08:47 »
Letztlich hast du den ersten Punkt doch bereits mit dem zweiten erschlagen - es sei denn du willst nicht nur die Technologie sondern auch die Ideenwelt dahinter, oder?

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Offline Waldviech

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #4 am: 10.08.2012 | 11:05 »
Zitat
es sei denn du willst nicht nur die Technologie sondern auch die Ideenwelt dahinter, oder?
Ziemlich richtig. Genau das war die Idee dahinter. Einer der Grundgedanken ist, dass sich Quasi-Unsterbliche mit transhumanen technischen Möglichkeiten einen ziemlich dekadenten Lebensstil erlauben können und irgendwann aus purer Langeweile mit dem Intrigieren anfangen. Ein weiterer Gedanke wäre, dass die Kontrolle außerirdischer Lebensräume mittlerweile so perfektioniert ist, dass man seine Ambitionen in andere Richtungen lenken konnte. Planeten, die man terraformieren kann, SIND terraformiert, Habitate funktionieren so gut, dass man sich keine großartigen Gedanken mehr darum machen muss - Zeit, die tristen Weltraumkolonien mit einer gehörigen Packung Zierrat ordentlich aufzupeppen.
Oder, in andere Sonnensysteme zu ziehen und dort eigene Reiche zu gründen - was im Laufe der letzten 10.000 Jahre fraglos passiert ist. Die Menschheit könnte die lokale Blase besiedelt haben, was durchaus "entfernte Reiche" ermöglicht, da es aber kein echtes FTL gibt, sind diese Reiche wirklich weit entfernt. Über die Jahrtausende haben sich, auch bei den Uralten die unsere Nahzukunft noch erlebt haben, neue Verhaltensweisen und kulturelle Praktiken entwickelt - ja, sogar ganze "neue" Kulturen. Aus den Führungsriegen antiker Konzerne wurden echte "Adelsdynastien", manch eine Republik ist in überbordenen Konventionen erstarrt, unter einigen "Kampfcyborgs" haben sich (dank kultureller Rückgriffe auf die irdische Vergangenheit) diverse Ehrencodices entwickelt, Raumfahrer die seit unzähligen Generationen Raumfahrzeuge bemannt haben, sind tatsächlich sowas wie eine "Navigatorengilde" geworden, etc.pp.
Stellt sich die Frage, ob in dieser Umwelt tatsächlich JEDER irgendwie in unglaublichem Reichtum lebt, oder ob es auch "gemeines Volk" gibt. Klassensysteme erlaubt Transhumanismus ja durchaus. Diejenigen, die sich die besseren Bodymods leisten können, SIND eben besser als der Pöbel auf der Straße. Wenn sektenartige Gruppierungen den "Ego-Fluss" im Mesh kontrollieren, könnten "gottgleiche" KIs tatsächlich darüber befinden, wer als was wiedergeboren wird. usw.
Im Übrigen würde ich in diesem Setting echte Außerirdische weitgehend ausklammern wollen. Mag sein, dass man in den "Fernen Reichen" anderer Sonnensysteme auf irgendwas getroffen ist, aber in den uralten, verehrungswürdigen Reichen Sols spielen diese Wesen keine Rolle. Die Exotismen des Settings kämen aus rein menschlichen Quellen (Wenn man Leute 9000 Jahre lang auf den Saturnmonden herumpusseln lässt, kommt da zweifelsfrei was aus heutiger Sicht Exotisches raus).
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Offline blut_und_glas

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #5 am: 11.08.2012 | 01:19 »
Ist der Transhumanismus des Settings dann aber nicht eher ein "historischer"?

Beziehungsweise meine Frage aus dem vorherigen Beitrag noch einmal anders gestellt:

Wo unterscheidet sich diese Idee von "Transhumanismus plus Wüstenplanet" von "nur Wüstenplanet"?

(Und soll es sich überhaupt unterscheiden?)

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Offline Waldviech

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #6 am: 11.08.2012 | 11:02 »
Es würde sich dadurch unterscheiden, dass die diversen Cyber- und Netzwerktechnologien, die man im Wüstenplaneten aus religiösen Gründen ja ma abgeschafft hatte, natürlich noch gibt. (Dune ist ja letztlich auch transhumanistisch, "ignoriert" aber absichtlich Computertechnologie).
Ich würde den Transhumanismus hier deswegen auch nicht "historisch" nennen, da er ja praktisch nicht abgeschafft wurde. Er wird (aus Stylegründen, ja ich gebe es zu ;) ) mit ein paar historisierenden Elementen vermischt. Statt mit einer glatt geleckten I-Pod-Atmosphäre glänzen Städte mit güldenen Kuppeln und Einlegearbeiten und statt "Astro-Corp" heißt der Großkonzern "Dynastie von Tharsis", aber die Technologie ist grundlegend die selbe.
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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #7 am: 11.08.2012 | 11:40 »
 :d das hat ne Menge - irgendwo zwischen "Don't Bite the Sun" und dem Alternativweltsetting "Cyrano" (mit force sword swashbuckling) aus GURPS Infinite Worlds: Lost Worlds...

so ne Art Kasten/Schichten-System scheint wichtig - und ein paar richtig fiese Gegner wären auch nett: vielleicht ein paar kranke Sekten (zB "wahre" Transhumanisten, die nach Entmenschlichung streben und langsam immer cthulhoider werden...) oder Über-Corporations...

einige Mega-Engineering Projekte wären auch prima: habitate, orbitale Aufzüge, einen riesigen Interstellar-"Bahnhof" hinter der Oortschen Wolke, etc.
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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #8 am: 11.08.2012 | 11:55 »
Genau das soll es werden!
Das Kastensystem soll im Übrigen richtig schön in den transhumanistischen Technologien begründet liegen. Zwar gibt es Techniken, die einen Homo Sapiens schlicht übermenschlich machen können, aber die sind halt nicht für jeden da, weil die richtig transhumanen Super-KIs und Übermenschen schon frühzeitig darauf geachtet haben, unter sich zu bleiben. Ich könnte mir das wie Folgt vorstellen:

- die unterste Schicht stellen Wesenheiten dar, die fast unmodifiziert sind. Auf der Erde und den umgebenden Habitaten sind es normale Menschen, auf Planeten die Mars und Venus genetisch Angepasste oder Roboter "ohne Extras". Praktisch die "Gemeinen". Gemeine haben oft einen "telepathischen" Internetzugang zu diversen AR-Systemen, sind wesentlich gesünder (und erbkrankheitsfrei) als moderne Menschen und schon recht langlebig, können sich aber i.R. keine Unsterblichkeit leisten.
- die Mittelschicht (gehobenes Bürgertum sozusagen) bestünde aus stärker Modifizierten, die normalen Menschen in diversen Belangen überlegen sind. Wissenschaftler mit Neuroenhancern, Infomorphs die im Netz zuhause sind, Supersoldaten oder spezialisierte Raumfahrer, Neztadministratoren u.ä. zählen zu dieser Klasse. Oftmals haben sie ihre Modifikationen nicht, weil sie sie sich selbst leisten könnten, sondern weil ihr Konzern, ihre Gilde oder ihre Bruderschaft sie bezahlt, nachdem sie sich für eine Modifikation qualifiziert haben. Zuweilen sind Mittelschichtler auch relativ unsterblich.
- der "Adel" ist in vielen Belangen gleichauf oder besser als die Mittelschicht, verfügt aber über das Geld und die politische Macht, sich sozusagen "dauerhaft" unsterblich zu halten und vollzieht auch in regelmäßigen Abständen "Wiedergeburten".
- Höhere Ebenen beinhalten Super-KIs, jahrtausende alte Transhumane und Konsorten.
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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #9 am: 11.08.2012 | 12:04 »
nach 10k Jahren: wie wäre es, wenn es zwar extrasolare Siedlungen in großer Zahl gibt, diese aber 1. nur aufwendig durch eine Art "kosmische Eisenbahn" zu erreichen sind und 2. sich auf unseren "lokalen" Spiralarm beschränken müssen, da der Rest der Galaxie von verschiedenen "Hyperintelligenzen" beansprucht wird, die dort teilweise seit Jahrtausenden residieren... --- das Solsystem wäre dann eher in der Situation wie Europa im Bereich zwischen Renaisscance und 30jährigem Krieg: jede Menge Kultur, Dekadenz, Konflikte und Fortschritt, aber nur wenig und eng begrenzten Kontakt zum Rest der Welt...
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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #10 am: 11.08.2012 | 12:14 »
Letzteres definitiv! Allerdings würde ich den interstellaren Verkehr durchaus "einschränken" wollen - also kein wirklich galaktischer Maßstab und auch kein richtiges FTL. Die "Eisenbahn" könnte eine Art stationäres "Laser-Antriebssystem" sein, dass speziell gebaute Schiffe auf 99% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Nach Alpha Centauri braucht ein Schiff dann tatsächlich 4 Jahre, wovon die Besatzung dank Zeitdilitation allerdings nicht so viel mitbekommt. (Was auch dafür sorgt, dass nichts von der Erde gebautes weiter als sagen wir mal 9000 Lichtjahre weit weg sein kann).
Das Ergebnis wäre praktisch das selbe. Man weiß dann z.b. das Menschheitsnachfahren im Gliese-System ein riesiges Imperium aufgebaut haben, das das Solsystem an Pracht, Wissenschaft und Kusntfertigkeit weit übertrifft, ist aber weiter entfernt davon als Deutschland um 1400 von China. Einige der Superintelligenzen in anderen Sonnensystemen sind natürlich irdischen Ursprungs, einige aber tatsächlich auch außerirdisch - wobei beide Arten gleichermaßen weit weg sind.
Interstellare Raumfahrer sind in so einem Setting natürlich nochmal eine ganz andere "Brut" als in anderer Space-Opera. Sie sind dank der ständigen Zeitverschiebungen alt, ohne tatsächlich alt zu sein und haben praktisch nur untereinander einen engen Zusammenhalt, denn wenn sie das nächste Mal in ihren Heimathafen zurückkehren, wird dort ohnehin alles anders sein, weil enorm viel zeit vergangen ist. Daher lohnen sich enge persönliche Kontakte zu Nichtraumfahrern nicht (außer zu wenigen Unsterblichen vielleicht). Man beschränkt sich aufs Geschäftliche.
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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #11 am: 11.08.2012 | 14:35 »
Dune ist ja letztlich auch transhumanistisch

Danke, genau darauf wollte ich hinaus.

Ich finde es hier in diesem Zusammenhang dann um ehrlich zu sein einfacher auf das "Transhumanismus"-Label zu verzichten (ohne am Setting etwas zu ändern). Das ist vermutlich nur (Spitz)befindlichkeit von meiner Seite, aber ich finde das als Genrebezeichnung, so wie du das eigentliche Setting skizzierst, wenig treffend - das kommt mir so vor, als würde jemand Star Wars als Cyberpunk bezeichnen, weil Implantate vorkommen...

Soll das Setting eigentlich auf einem Entwicklungsplateau angekommen sein, oder läuft die Entwicklung weiter?

Wenn letzteres, hebt sich dann nur die Spitze der Gesellschaft immer weiter von der Basis ab, die ihrerseits "künstlich" technologisch arretiert wird?

Hebt sich alles weiter in die Höhe? So dass es also (ab irgendwann) gar keine "normalen" Menschen mehr gibt - obwohl der Abstand zu den Wesen an der Spitze gewahrt bleibt?

Oder wächst die gesamte Pyramide? Dann müssten quasi unten "neue" "niedere Wesen" "nachwachsen", wenn die bisherigen aufsteigen.

Das historische Element und die Vorlagen legen für mich erst einmal eine weitgehende Stasis oder wenn überhaupt die erste der angezählten "nicht-statischen" Möglichkeiten nahe. Ist das so gewollt?

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #12 am: 11.08.2012 | 14:43 »
Zitat
Ich finde es hier in diesem Zusammenhang dann um ehrlich zu sein einfacher auf das "Transhumanismus"-Label zu verzichten
Würde ich, wenn denn jemals was "Fertiges" dabei herauskommen sollte, wahrscheinlich auch machen. Für den "Arbeitstitel" ist es nur erstmal einfacher, weil dann schon eine bestimmte Vorstellung da ist, worauf es im Bereich der Technologie hinaus soll. Sprich: Anders als bei Fading Suns, wo man mit der Laserpistole auf dem Hottehüh reitet und Bauern für den Besitz von Taschenrechnern verbrannt werden, gibt es hier durchaus virtuelle Netzwerke, Bewusstseinstransfers und hoch entwickelte Robotik. Im Übrigen würde ich tatsächlich von einem Entwicklungsplateau ausgehen. Neue Technologie ist zwar nicht per se "verboten", aber generell hat sich das Entwicklungstempo, zumindest im Sol-System, stark verlangsamt, da die "Verantwortlichen" sich recht selbstzufrieden anderen Dingen widmen als technologischer Weiterentwicklung.
« Letzte Änderung: 11.08.2012 | 15:09 von Waldviech »
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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #13 am: 13.08.2012 | 09:56 »
Was soll eigentlich die Interaktion (Konflikte) zwischen den verschiedenen "Blöcken" (Adelskonzernen, Solarkönigen, Raumgilden, ...) antreiben?

Bleibt die Begründung ganz offen/ungeklärt (es geht nur darum, dass das Setting da ist/wie es aussieht, und nicht um das warum)?

Ist das ganze ein Spiel der "Unsterblichen" aus Langeweile, Vergnügungssucht, Wahnsinn, ...?

Geht es tatächlich um Ressourcen (egal ob in Form von Untertanen, Rohstoffen oder anderem)? (Wenn ja, wofür werden die benötigt?)

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #14 am: 13.08.2012 | 10:31 »
- die unterste Schicht stellen Wesenheiten dar, die fast unmodifiziert sind. Auf der Erde und den umgebenden Habitaten sind es normale Menschen, auf Planeten die Mars und Venus genetisch Angepasste oder Roboter "ohne Extras". Praktisch die "Gemeinen". Gemeine haben oft einen "telepathischen" Internetzugang zu diversen AR-Systemen, sind wesentlich gesünder (und erbkrankheitsfrei) als moderne Menschen und schon recht langlebig, können sich aber i.R. keine Unsterblichkeit leisten.
Ich würde hier sogar vorschlagen, so etwas ähnliches wie Bioroids/Replikanten einzuführen: Es wurden extra Menschen zu einer "Dienerrasse" herangezüchtet: Gute körperliche Werte, aber eine extrem niedrige Willenskraft. (Disclaimer: Ja, ich weiß, wären keine echten Bioroids, würden imho aber gut ins Setting passen.)

Offline blut_und_glas

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #15 am: 13.08.2012 | 21:19 »
Woran liegt es eigentlich, dass die herrschenden Unsterblichen ihre Macht/Unsterblichkeit nicht teilen wollen?

Eine Möglichkeit - gerade für unsterbliche Wesen - könnte Selbsterhaltung sein. Da sie den natürlichen Tod überwunden haben, macht ihnen die Drohung eines gewaltsamen Todes nur noch mehr Angst. Sie wollen also so weit es geht verhindern, dass andere Wesen genügend Macht gewinnen, um sie in ihrer Existenz zu bedrohen.

Das könnte einerseits erklären warum die "Gemeinen" klein gehalten werden und dabei gleichzeitig den Grundstein für Konflikte untereinander legen - die anderen Unsterblichen haben ja bereits diese Macht, also müssen sie im Idealfall weg. Dabei kann aber nicht immer offensiv vorgegangen werden - wieder aus Angst, sich selbst verwundbar zu machen. So könnte das "höfische" Intrigenspiel, der Fokus auf Zeremoniell begründet sein. Auch, dass die Gemeinen nicht einfach ganz ausgelöscht werden, passt hier ins Bild, sie sind die notwendigen Schachfiguren, in den Auseinandersetzungen (absichtlich nicht "Spiel") der Unsterblichen.

Oder vielleicht sind die Gemeinen selbst die Grundlage für die Unsterblichkeit ihrer Herren?

"Der Staat bin ich!"

Der Unsterbliche an der Spitze benötigt eine möglichst große Zahl an "Untertanen", die ihm ihre Gehirne/Erfahrungen/Gedanken/... zur Verfügung stellen. Es ist eine Art kollektiver Intelligenz, die jedoch absichtlich die meisten ihrer "Komponenten" unterdrückt.

Da wiederum steckt der Keim einer "Revolution" (gibt (oder gab?) es vielleicht sogar eine entsprechende Republik? - hat die sich wiederum am Ende gar selbst wieder abgeschafft, in dem sie einen neuen unsterblichen "Napoleon" hervorgebracht hat?) drin, die nicht das Kollektiv, sondern lediglich die Herrschaft des einzelnen (künstlichen?) Über-Bewusstseins über das Kollektiv abzuschaffen sucht?

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #16 am: 18.08.2012 | 11:08 »
Diese Begründung finde ich ziemlich gut. Da ließe sich auch gleich eine entsprechend hübsche "Corestory" stricken. Man könnte den SC die Rolle von Rebellen und Bilderstürmern in die Hand drücken. Seit zehn Jahrtausenden wird das Sonnensystem von juwelenüberkrusteter Stagnation erdrückt. Seit unglaublich langer Zeit führen die Unsterblichen ihre immer gleichen, ermüdenden Intrigenspielchen. Zeit, dem ein Ende zu machen!
Zitat
Oder vielleicht sind die Gemeinen selbst die Grundlage für die Unsterblichkeit ihrer Herren?

"Der Staat bin ich!"

Der Unsterbliche an der Spitze benötigt eine möglichst große Zahl an "Untertanen", die ihm ihre Gehirne/Erfahrungen/Gedanken/... zur Verfügung stellen. Es ist eine Art kollektiver Intelligenz, die jedoch absichtlich die meisten ihrer "Komponenten" unterdrückt.
Sehr gut!! Die Gehirne könnten zudem als "Rechnerkomponenten" missbrauch werden. Freilich darf das Ganze nicht so stark ausgeprägt sein, dass es eine totale Kontrolle aller gibt, aber generell
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Offline blut_und_glas

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Re: Transhuman Swashbuckling....
« Antwort #17 am: 18.08.2012 | 15:58 »
Die Gehirne könnten zudem als "Rechnerkomponenten" missbrauch werden. Freilich darf das Ganze nicht so stark ausgeprägt sein, dass es eine totale Kontrolle aller gibt, aber generell

So war es gedacht. Das Individuum bleibt als Individuum bestehen, steuert aber (unbewusst?) einen Teil zur Macht des Kollektivbewusstseins bei.

Das Kollektiv kann andersherum ausgewählten "Komponenten" etwas von seiner Macht (also eigentlich der Macht aller :P) zurückgeben. Das könnten dann die Musketiere (und Richelieus?) des Settings sein.

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