Es kommt aus meiner Sicht darauf an, was man unter "Horror" versteht. Das (literarische, Film-, RPG) Genre Horror definiert sich ja sehr stark darüber, dass man einer übermächtigen Bedrohung ausgeliefert ist, die man entweder verstehen oder irgendwie durch Tricks überwinden muss. In den allerseltensten Fällen hat man dabei eine larger than life-Komponente bei den Hauptcharakteren. Diese sind in ihrer Macht sehr beschränkt. Kaum ein Genre liefert außerdem so viele Unhappy oder Ironic Ends (Ironisches Ende: gute Aspekte kombiniert mit schlechten Aspekten). Darüber hinaus ist auch bei Happy Ends der Body Count bei den Good Guys oft sehr hoch, bis sie an den Punkt kommen, wo sie die Bedrohung überwinden können. Diese Punkte gelten für Swashbuckling ganz klar nicht. Happy Ends sind der absolute Standard, Spielercharaktere/Hauptfiguren der Handlung sterben so gut wie nie, die Charaktere sind klassischerweise larger than life, die Bedrohung ist klar definiert. Insofern sehe ich nicht, wie klassischer Horror mit Swashbuckling kombiniert werden kann.
Was geht, ist, dass man einzelne Komponenten des einen Genres in das andere übertragen kann. Die unklare Bedrohung, die erst erkannt werden muss, übernatürliche Gegner, das ist schon machbar. Aber ist eine Swashbuckling-Story mit Geisterpiraten oder Zombies deshalb eine Horror-Story? Ich meine nicht.