Ich muss noch meinn Senf zur "Ultimativen" Waffe Katana abgeben: So kunstvoll únd bewundernswert sie noch verarbeitet ist, sie hat einen entscheidenden Nachteil: ein Katana ist nicht flexibel.
Ein europäischer Ritter, der ohne entsprechende Ausbildung ein Katana zur Hand nehmen würde, hätte die Klinge in kürzester Zeit verbogen oder durch falsches Blocken abgebrochen. Außerdem ist ein Katana wesentlich empfindlicher den Schlagwinkel betreffend und neigt angeblich dazu, beschädigt zu werden oder abzubrechen, wenn man fehlerhaft zuschlägt. Es gibt eine überlebendes Beispiel, ein Katana, dass auf ein Kavalleriesäbelgefäß montiert und dementsprechend verwendet wurde. Die Klinge ist noch ganz, aber in sehr schlechtem Zustand - verbogen, wieder geradegebogen und angeknackst.
Zum Thema Araber und Bogen: Sie setzten sehr wohl Massiv berittene Bogenschützen in Kombination mit Infanterie ein. Nur konnten diese einen gepanzerten Ritter angeblich nicht sofort aufhalten. Der Bogen ist DIE Waffe der Islamisierten Nomandenstämme, aller Nomadenstämme auf der europäischen Seite der Sahara wenn man es genau nimmt. Die Tuareg jenseits der Wüste verließen sich meines Wissens nach auf Lanze und Schwert.
Zum Thema "Schwert" als Symbol und Werkzeug, welches nur für den Krieg geschaffen war: Was soll man bitteschön mit einem Streitkolben oder einer Keule machen, außer Leute umzubringen? Nüsse knacken? Die Keule war schon seit ewigen Zeiten das Zeichen der Herrscher, in Ägypten, im Persischen Raum und auch in Europa - was soll das Königsszepter wohl darstellen?
Die Karriere des Schwertes von einem Nutzgegenstand zu einem Symbol für die Gerichtsbarkeit (Die Iustizia mit Schwert und Waage) ist zweifelsohne interessant, aber das primäre Symbol der Herrschaft und Befehlsgewalt war die Keule oder der Streitkolben. Ich weiß, dass bei uns ein anständiger Held ein Schwert schwingt, aber das ist eine europäische Konvention. Der Iranische Nationalheld Rostran z.B. war dafür bekannt, seine Gegner mit einer riesigen Keule in der Form eines Stierschädels niederzumähen.
Zu Flegeln: Es gab einhändige Flegel, sie waren nicht sonderlich verbreitet, aber man hat die Dinger eingesetzt. Das Modell, an die ich mich erinnere waren eine Eisenstange, an die mit einem Lederband eine glatte Eisenkugel angebracht war.
Zu Bonzewaffen: Mit Bronze lässt sich einiges anstellen. Sie wird zwar nie so gut wie Eisen oder Stahl, aber man kann mit genug herumprobieren und der richtigen Legierung durchaus ein Bronzeschwert von großer Härte mit rasiermesserscharfer Schneide und genügender Flexibilität schaffen, um damit Schwerter herzustellen und erfolgreich Leute zu zerhacken. In der Gruft des Ersten Kaisers wurden Bronzeschwerter in einer Länge von 81-94,4cm gefunden. Eine Zeit lang kombinierte man in China sogar Eisen und Bronze in einer Waffe, bis sich die Eisenverarbeitung weiterentwickelt hatte.
Die Bronzezeit ist so oder so ein faszinierendes Kapitel der Menschheit. In ihr kamen die ersten Hochkulturen auf und verschwanden wieder. Wir wissen, welche Waffen und Metallgeräte sie verwendeten, aber ihre Rüstungen sind bis auf extrem seltene Ausnahmen nicht erhalten geblieben. Ich kenne nur ein Exemplar eines vollen Bronzezeitharnisch, und von der ist nur dank seiner Lackschicht erhalten geblieben.