Ich spiele das Spiel jetzt seit ein etwa anderthalb Stunden... und bin ein wenig
underwhelmed um ehrlich zu sein. Ich liebe Ghibli, aber der Anfang ist ja mal grandios schlecht erzählt. Das was das Studio in seinen Filmen macht, nämlich liebevoll Atmosphäre aufzubauen, die Geschichte einfach mal für eine Weile treiben zu lassen und dann plötzlich diese elegischen, tieftraurigen Momente einzuflechten... das fehlt bei "Ni no Kuni" völlig. Ich bin nicht mal ganz zehn Minuten im Spiel und schon ist...
...Olli in einen Fluss gefallen, seine Mutter tot, ein kauderwelschendes Tröpchenwesen total unsensibel darauf am rumhacken, was er doch für eine Heulsuse ist und ein Tor zu einer anderen Welt geöffnet.
Sorry, aber das geht mir zu schnell. Da wird keine Atmosphäre generiert, nicht vernünftig drauf eingegangen, wie Olli sich fühlt, etc. Besonders stört mich dass...
Ollis Mutter stirbt, weil sie ein schwaches Herz hat und den Sprung in den Fluss deshalb nicht verträgt... toll, das wird genau in dem Moment als Information eingeführt, so dass man das dann plötzlich doch irgendwie rechtfertigen kann. Also da hätte man sich auch ein bisschen Zeit lassen können für und das Verhältnis der beiden etablieren. Dem Protagonisten wird keine Zeit gelassen, um seine Mutter auch mal zu trauern. Sorry, ich finde da fehlt gerade das Feingefühl, für das Ghibli sonst so berühmt ist.
Die Spielwelt finde ich, von dem was ich bislang gesehen habe, aber sehr phantasievoll gestaltet. Tröpfchen ist zwar, finde ich, ein Unsympath (könnte aber auch am englischen Voice-Acting liegen) und das Kampfsystem ist mir noch zu hakelig, aber die Ghibli-Naivität ist schonmal vorhanden. Wir werden sehen...
Ach und noch was zur Musik: Die Stücke selbst sind sehr schön (Joe Hiesashi kann das schon), aber nicht immer passend zur Umgebung. Da läuft man durch einen wunderschönen, funkelnden Wald und wird mit monumental-brachialer Musik beschallt? Fehlgriff...