Sorry, wenn ich noch einmal kurz auf diesen Nebenkriegsschauplatz zurückkehre, ich bin nicht den ganzen Tag am Rechner, aber dass die Art "Homo Sapiens" die heute noch einzig lebende der Gattung "Homo" ist, wenngleich es in früheren Zeiten andere Arten gab, lässt sich doch nicht bestreiten. Dass diese Gattung zur Familie der Menschenaffen und zur Ordnung der Säugetiere gehört, bestreitet doch aber auch niemand.
Ich weiß nicht, wieso sich daraus sofort eine Diskussion über Kreationismus und Evolutionstheorie ableiten lassen muss.
An der Einzigartigkeit des Menschen halte ich aus philosophischen, historischen, kulturellen und (wenn man möchte) theologischen Erwägungen (auch unter Einbezug der Evolutionstheorie) dennoch fest, auch wenn sich unter rein biologischer Betrachtung tatsächlich keine Grenze zum Tier ziehen lässt.
Aber der Mensch definiert sich selbst nun mal nicht einfach nur über seine biologische Beschaffenheit.
Dass wir Lebewesen kategorisieren, ist für geordnete Denkprozesse so normal wie notwendig, sonst könnten wir es ja auch bei der lapidaren Feststellung belassen, dass wir alle von der gleichen Amöbenart abstammen und eine Unterscheidung deshalb nicht nötig sei. Und in einer solchen Kategorisierung eine gewisse Sonderstellung des Menschen im Gegensatz zu allen anderen Arten auszudrücken, geht mit dem Selbstverständnis der Menschheit der letzten Jahrtausende ganz gut einher.
Entschuldigung, ich scheine mich in letzter Zeit hin und wieder etwas missverständlich auszudrücken.
In dem von dir zitierten Beitrag von mir, habe ich lediglich ganz sachlich deine fehlerhaften Aussagen zur Biologie korrigieren wollen, ohne Wertung. Das wäre zum einen, dass der Mensch eben nicht das einzige monotypische (nur eine Art in der Gattung) Tier ist. Der Mensch ist IN DIESER HINSICHT nicht einzigartig (es gibt natürlich keinen Grund anzuzweifeln, dass alle Arten einzigartig sind, und wenn du den Menschen für etwas ganz Besonderes hältst, ist mir das auch recht - aus irgendeinem Grund scheinen ja die meisten Menschen der Meinung zu sein, dass Menschen ganz toll sind, mit Ausnahme der ganzen Arschlöcher um sie herum). Zum anderen wollte ich darauf hinweisen, dass der Mensch ein Menschenaffe ist - bei deiner Formulierung war ich mir nicht sicher, klang mir aber eher so als würdest du den Menschen außerhalb der Menschenaffen stellen.
Ich habe auch nichts gegen biologische Systematik an sich, sondern wollte nur darauf hinweisen, dass die Systematik im Detail sehr umstritten ist und auch im ständigen Wandel - es wurde ja schon angemerkt, dass auch die Systematik des Homo Sapiens nicht unumstritten ist. In anderen Worten: Selbst wenn der Mensch die einzige monotypische Art wäre, würde das möglicherweise nur bedeuten, dass die Systematik mal wieder versagt hat.
Ich definiere Menschen im Grunde nur über ihre biologische Beschaffenheit, weil mir Quantenphysik nur iselten weiter hilft* und das einzige was ich über Religion/Metaphysik definiere ist die Dummheit der Menschen. Psychologie, Soziologie und co. sind auch hilfreich, aber das sind im Grunde Erweiterungen der Verhaltensbiologie.
*kaum habe ich es geschrieben, fällt mir eine Diskussion über den freien Willen ein, bei dem die Quantentheorie eine wichtige Rolle spielte, aber ich denke es sollte klar sein, dass die Naturwissenschaften sich stets überschneiden und ohne Physik geht sowieso nix.